mein Busnachbar wird mein Ehemann sein - der mich im Übrigen selbst nach zwanzig Jahren nicht nervt- ganz im Gegenteil.
Und hinter Glas hockt man im Auto doch auch?
Also - fange ich mal vorn vorne an:
Im letzten Jahr sah ich einen Dokufilm über den Westen der USA - der mich sehr fasziniert hat - USA selbst war nie so besonders das Land, in welchem ich meinen Urlaub verbringen wollte. Warum kann ich gar nicht so genau erklären- jedenfalls war es kein Traum, den ich unbedingt leben wollte. Aber nach dieser Doku wurde das Gefühl eben stärker diese grandiose Landschaft selbst mal zu sehen.
So - und nun fängt es an- die Planung - selber organisieren oder organisieren lassen - und erst einmal schauen. Selber organisieren - sprich die Tour selbst fahren ist und war mir etwas suspekt. Grund hierfür sind diverse Auflagen in meinem Führerschein - inwieweit ich damit in den USA klar komme weiss und wusste ich bis dato nicht. Das werde ich vor Ort selbst klären. Mein Mann mochte und möchte diese ganze Strecke nicht selbst fahren - es sind fast 4000 KM und dies respektiere ich- ganz einfach!
Also blätterten wir (nunja eher ich) in diversen Reisekatalogen herum - durchforstete Foren - (in diesem bin ich hängengeblieben) andere waren mir zu kontrovers - und machten mir dummerweise die Lust auf mehr USA etwas madig.
Je mehr ich las und selbst in Reiseführern und Internet las umso mehr freute ich mich aber. Das Reisefieber packte mich.
Auch die sehr anregende "Unterhaltung" bzgl. behindertenfreundliches USA fand und finde ich interessant - allerdings etwas "einseitig" da es nicht nur "Geh und Stehbehinderte" auf der Welt gibt. Aber okay - wenn man eben Gehbehindert ist, ist es selbst für einen äusserst wichtig behindertengerechte Bürgersteige und ähnliches zu haben - meine Bedürfnisse sind halt anders.
Zuerst musste ein neuer Reisepass her - was ein ziemlich "aufregendes" und letztendlich belustigendes Unternehmen war.
Finger werden gescannt. Gar nicht so stressig wenn alle Fingerchen schön und der Norm entsprechend angewachsen sind. Dem ist aber nicht so.
Erste Hürde - nunja die "nette" Beamtin schwitze - ich grinste! Zwei geschlagene Stunden stand ich dort - die Anzahl der Beschäftigten wurde deutlich mehr und mehr - einen Abdruck meines großen Zeh`s bot ich an - wollte die gute Frau nicht. Dachte ich lockere sie ein wenig auf -letztendlich klappte es mit Not und viel Mühe - ein Glück, dass ich mir nicht die winzigen Knochen gebrochen habe.
Habe ich doch Tag für Tag mit "Behinderten Menschen" zu tun und nie so ein Prozedere erlebt - naja - muss auch mal sein. Ob ich allerdings in den USA noch grinse entzieht sich meiner Kenntniss. Lasse es eben auf mich zukommen. In Verbindung mit meinem nicht sehr guten Englisch bin ich aber doch merkwürdigerweise mehr neugierig als ängstlich.
Selbstredend fahre ich Auto - Automatik - mit diversen Hebelchen und Schalterchen - deutsche Bürokratie eben - nicht zu vergessen der Handknauf. Ganz individuell auf mich und meine Bedürfnisse abgestimmt. Das werde ich in den USA so nicht vorfinden. Oder sollte ich irren?
Warum und weswegen ich mich hier erkläre?
Busrundreisen sind nicht wie so oft geschildert "grausam" stressig, nervig.
Natürlich können sie das sein - aber das können auch selbstgeplante Touren sein - wie ich gelesen hatte, war auch der Zeitplan einiger Selbstfahrer mehr als eng gesteckt. Natürlich werde ich nicht alles sehen -( dann werde ich dieses Land eben wieder und wieder bereisen) aber wer tut das denn schon in einem recht "eng" gestrickten Urlaub?
Was ich daraus mache - liegt an mir - Rücksicht, Respekt und Toleranz ist in jedem Urlaub gefragt. Selbst in einem Familienurlaub. Und ein positiver Aspekt hat das Ganze schon - ich lerne Neue Menschen "kennen" wie bei anderen Bustouren auch. Ausserdem enthält diese Busrundreise auch "Freizeit" San Francisco zum Bsp. Fast zwei Tage ist Gelegenheit selbst aktiv zu werden - vorab wird eine Stadtrundfahr gemacht um die wichtigsten bzw. für jeden selbst individuell wichtigsten Punkt herauszufiltern.
Gefällt mir das "Klientel" nicht - grenze ich mich ab - wo bitte liegt das Problem?
Der Bericht wird kommen - entweder ich bin begeistert von dieser Bustour - oder eben nicht - auf alle Fälle wird mich die Landschaft begeistern! Und das zählt für mich und meinen Mann!
In diesem Sinne - geht es hier nach dem Urlaub weiter.
Gruß Missis
Thema: Busrundreise 2010 (Gelesen 37679 mal)