Hallo zusammen!
Hier folgt nun wie angekündigt mein zweiter Reisebericht. Ich hoffe auch diemal wieder auf viele, viele Mitfahrer und darauf, dass es nicht wieder so negativ ausartet wie der erste Bericht (USA Hochzeitreise...) Auch dieser Bericht ist eher im lustigen Stil (wie es auch war) geschrieben, ganz wie es meine Art ist.
Und nun viel Spaß und schöne Reise!
Frühjahr 2010
Es war die Idee meiner Frau, dass ich ihren Vater fragen sollte, ob er
nicht Lust hätte, mit mir eine selbst geplante USA Rundreise zu machen. Mein
Schwiegervater war zwar ebenfalls schon mal dort, wollte aber unbedingt mal ein
paar Tage auf der Route 66 fahren.
Gefragt getan! Spontan sagte er zu und wir planten und buchten vorab
alles von zu Hause aus. Mitten in unseren Vorbereitungen hängte sich mein Vater
auch noch hinten dran, sodass wir eine klasse Gruppe bildeten. Sohn, Vater,
Schwiegervater! Hier sei noch zu erwähnen, dass alle drei Parteien sehr gut
miteinander auskamen und kommen.
Genug Prolog, am 13.10.2010 ging es los!
Tag 1, 13.10.2010, Düsseldorf – San FranciscoFrüh morgens an einem regnerischen Tag, brachte meine Frau (inklusiver
der zwei Kidds) meinen Vater und mich (vom Westerwald aus) zum Düsseldorfer
Flughafen. Mein Schwiegervater, der in Duisburg lebt, kam mit dem Taxi.
Zeitgleich kamen wir an und schlenderten gleich zu einem Cafe um zu Frühstücken.
Hier war auch die große Geldübergabe. Mein Schwiegervater hatte für jeden 300€
in Dollar gewechselt und mit gebracht. Was für ein packen Geld, endlich
reich!!!
Mein Trennungsschmerz von Kidds und Frau, der nicht gerade unerheblich
war, schwand mit jeder Minute die der Abflug näher kam, und die Nervosität
stieg.
Einchecken, Kofferabgabe und Kontrollen liefen ohne Probleme ab und
unsere AIR BERLIN Maschine stand auch schon Gewehr bei Fuß!
Ich saß natürlich, wie immer, im Mittelgang in der Mitte. Mittiger ging
es nicht mehr. Zur Linken mein Vater, der es traditionell Pflegt, solche Flüge zu
durchschlafen und zur rechten ein Mann, schätzungsweise mein Alter, wo ich noch
berechtigte Hoffnung hatte, mit ihm während des langen Fluges ins Gespräch zu
kommen. Diese Hoffnung verflog allerdings noch vor dem Start als er plötzlich
einen MP3 Player aufsetzte und begann Mozart und Beethoven in einer Lautstärke
zu hören, dass man meinte, die Maschine hätte einen Motorschaden. Das war aber
noch nicht der Höhepunkt der Darbietung, Kollege Mozart setzte noch einen
drauf, packte ein Klaviernotenbuch aus uns las parallel, mit wippendem Kopf, die
Noten mit. Unterbrochen wurde dieses Schauspiel nur zum Batterienwechsel und zu
Mahlzeiten. Ich war ganz tapfer!
Endlich, nach knapp 11 Stunden kamen wir im Land der Träume an! San
Francisco, Kalifornien! Alleine der Name rief Schweißausbrüche bei mir hervor!
Jetzt kam die erste große Hürde für uns: Der Zoll! Mein Vater kann gar
kein englisch, mein Schwiegervater nur ganz schlecht und ich selbst, nunja,
eine Mischung von Beiden! Mit Händen und Füßen bestanden wir diese, für und
hohe Hürde mit Bravur. Die Koffer waren auch schnell eingefangen und heilfroh
ging es immer Richtung BART. Dank harte Arbeit im Vorfeld wussten wir, dass die BART unser Weg ins
Glück, bzw. ins Zentrum von SF war. Die Station erreicht, standen wir englischen Totalausfälle vor einem
Ticketautomat, der so groß war wie ein Scheunentor. Geschätzte 2500 Taster
taten ihr übriges. Nachdem wir erstmal den Rückzug antraten und anderen Reisenden
über die Schulter guckten wie sie ihre Tickets lösten, versuchten wir es
erneut. Immerhin bekamen wir jetzt drei Tickets raus. Gut, der abgedruckte
Fahrpreis war nicht ganz korrekt, es fehlten jeweils 10 Cent, aber das würde
schon niemanden stören. Dachten wir jedenfalls! Wer sich an US U-Bahn Stationen auskennt,
der weiß, dass man auch durch eine Kontrolle wieder raus muss. Wir wussten es nicht und
wurden sofort, nach aufschreien der Sirene aus dem Verkehr gezogen. Eine 250 Pfund Uniformierte
schaute uns finster an, riss uns die Tickets aus der Hand um sie in einem
Automaten zu stopfen. Als sie während dessen aber hörte, dass wir Deutsche
waren wendete sich das Blatt plötzlich zu unseren Gunsten! Wie verwandelt
grinste sie uns an und fragte: “German?? Welcome to San Francisco!“
Zeitgleich ging der Summer der Stahltür und wir durften ohne nachzuzahlen das
Eisentor in die Freiheit passieren. Treppe rauf und wir waren da! Union
Square, SF, gleich am Wendeteller der Cable Car!
Die ersten Eindrücke waren überwältigend! Hitze, Musik, Düfte, Menschen
und Künstler übersäten den Platz vor uns. Nach paar Minuten der Orientierung
gingen wir dann die Strasse parallel der Cable Car rauf, einmal links und schon
waren wir an unserem Hotel, dem Union Square Plaza. Nix dolles, aber mitten
drin im Zentrum und erwartet wurden zudem auch noch.
Nachdem wir eingecheckt hatten und uns etwas erfrischten, gingen wir
wieder raus ins Getümmel. Es war mittlerweile 15 Uhr nachmittags, 13 Uhr
nachmittags waren wir in Düsseldorf abgeflogen. Wir erlebten diesen Nachmittag
dank der Zeitverschiebung ein zweites Mal.
Akklimatisieren mit Ziel China Town stand als Erstes auf dem Programm!
Ich wusste gar nicht wo ich zu erst gucken sollte. Hier ein Amischlitten, da
die Cable Car, hier eine unglaublich steile Strasse, da unfassbare Gebäude.
Ich war platt!
China Town habe ich zwar gesehen, aber nicht erlebt. Die Müdigkeit
griff immer mehr um sich, sodass wir uns schnell ein Restaurant suchten, um
Abend zu Essen.
Die Wahl fiel auf einen Italiener. Dem wohl teuersten Italiener
westlich von Rom! 33 Doller für drei Nudeln mit Soße verpassten mir den
Endschock! Als kleine Randbemerkung sei zu sagen, dass noch viele weitere Essen
folgten, aber an diese Preise kamen wir nicht mehr ran!
Es folgte der Heimweg zurück ins Union Square Plaza, nicht aber ohne
vorher nochmals in einem Pub halt gemacht zu machen, wo wir uns 7$ Biere in den
Rachen kippten.
Im Hotel war anschließend stille Messe angesagt, alle waren erledigt
und platt. Nach 10 Minuten waren alle im Jenseits! Zum träumen war ich zu müde…
Flug: Air Berlin, 281,66 €
Hotel: Union Square Plaza, 76 € pro Nacht