Die ersten Passagiere sind an Bord, dann kann es ja richtig losgehen:
28.4.12
Dank Jetlag hatte ich trotz des leckeren Bourbons (Knob Creek), den ich mir gestern noch als Betthupferl gegönnt hatte, keine Probleme zu nachtschlafender Zeit aus dem Bett zu kommen und mich noch im dunklen auf den Weg zu machen. Mein Auto ist übrigens mal wieder ein Jeep Liberty geworden.
Mein erstes Ziel war der Chimney Rock, wo ich nach einer kurzen Wanderung noch vor Sonnenaufgang ankam. Keine Ahnung, ob da rechts mal ein Felsen draufstand, der wie ein Kamin aussah oder warum sich das sonst Chimney Rock schimpft. Der Felsen mit dem Arch heißt wohl Whale Rock.
Interessanter war eigentlich der Blick in die andere Richtung auf die Drakes Bay
bzw. die Landzunge, die die Drakes Bay vom Pazifik trennt.
Aus der Ferne habe ich noch ein paar Hirsche gesehen aber die wollten einfach nicht für ein Foto posieren. Aber in der Ecke gibt es ja noch anderes Wildlife. Vom selben Parkplatz wie der Weg zum Chimney Rock startet auch der kurze Trail zum Elefant Seal Overlook, von dem aus man eine relativ große Seeelefanten-Kolonie beobachten kann.
Die großen Bullen waren nicht da aber ein paar Halbstarke balgten sich im Wasser.
Und der Nachwuchs konferierte am Strand.
Am anderen Zipfel der Halbinsel liegt das Point Reyes Lighthouse. Leider war die Treppe dort hinunter wegen des starken Windes gesperrt. So konnte ich nur ein Bildchen von oben herunter machen.
Von der Steilküste rund ums Lighthouse soll man häufiger die nahe der Küste nach Norden ziehenden Grauwale sehen können. Solange ich da war, kam leider keiner vorbei.
Ich bin von dort aus zum Drakes Beach hinunter gefahren, auch in der Hoffnung in dem Cafe am Visitor Center vielleicht einen Kaffee zu bekommen. Dort war aber alles verrammelt und verschlossen. 'Closed for the season' – hier ist noch Winter. Also gab es statt Frühstück einen Strandspaziergang.
Prinzipiell hätte es noch einiges gegeben, was ich mir im Point Reyes National Seashore gerne angeschaut hätte (das Tule Elk Reserve im Norden, die Wanderungen im Bereich des Limantour und Wildcat Beach, etc.) Aber ich wollte ja wenigstens einen Tag lag meine ursprüngliche Planung durchziehen
. Außerdem hatte ich gestern vom Hotel aus für heute eine Übernachtung in Mendocino gebucht. Also wurde es langsam Zeit aufzubrechen. Auf dem Weg zurück ins Hotel habe ich in Inverness in einem recht alternativ angehauchten Cafe gefrühstückt. War lustig-überall Schilder über organic Coffee, organic Cakes, etc. aber das Rührei war Flüssigei und kam aus der Mikrowelle!
Nach einladen des Gepäcks und Checkout ging es ins Landesinnere, genauer ins Napa Valley. Eigentlich fährt man da ja wegen des Weins hin aber ich war wegen Wasser dort. Genauer gesagt wegen sprudelnden Wassers, noch genauer deshalb:
Der
Old Faithful Geyser of California in Calistoga.
Nicht so groß und so spektakulär wie Namensvetter im Yellowstone aber durchaus nett anzuschauen und deutlich fleissiger mit Eruptionen etwa alle 20 Minuten. Hier kletterte das Thermometer das erste Mal auf dieser Reise über 30°C. Übrigens auch das letzte Mal
In der Nähe gibt es außer Weinbergen auch noch einen
Petrified Forest, den ich mir aber geschenkt habe. Stattdessen bin ich wieder zurück an die Küste gefahren, wo ich noch ein paar mehr Seeelefanten zu sehen bekommen habe und jetzt auch die klassische Felsenküste mit vorgelagerten Seastacks.
Nächster Stop war
Fort Ross. Ein interessantes Fort, dass russische Siedler und Robbenjäger betrieben haben, die Aleuten aus Alaska zur Robbenjagd mit hierher gebracht haben. Das Fort ist fast komplett erhalten (oder wieder aufgebaut?) und ganz nett zu besichtigen.
Auf dem Weg nach Mendocino habe ich natürlich auch das Point Arena Lighthouse nicht ausgelassen. Der Leuchtturm selber und die umliegenden Gebäude waren am späten Nachmittag schon geschlossen aber aus der Nähe wollte ich ihn auch gar nicht fotografieren.
In der Umgebung gab es noch weitere interessante Küstenabschnitte, die ich ein wenig erkundet habe.
Als ich in Mendocino ankam, hat sich leider die Sonne verabschiedet und der Sonnenuntergang fiel aus. Übernachtet habe ich im
MacCallum House, alt verwinkelt, sehr hübsch gemacht und leider auch überhaupt nicht billig. Das Abendessen im zum Hotel gehörenden Restaurant war ein Gedicht!
War ein ganz schön langer erster Reisetag – aber auch ein sehr schöner!