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Autor Thema: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012  (Gelesen 22509 mal)

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Yaphi

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17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« am: 18.11.2012, 23:04 Uhr »


Nach vielen Stunden, die ich lesend in diesem Forum verbracht habe, ist es nun an der Zeit zu schreiben. Auch, wenn ich in den nächsten Wochen und Monaten sehr, sehr viel zu tun haben werde, (bereite einen Auslandsaufenthalt vor) hoffe ich diesen Bericht einigermaßen zügig liefern zu können. Zumal jetzt auch der Zwang da ist weiterzuschreiben ;)
Der Bericht wird vermutlich einigermaßen viel Text und Bilder enthalten, eher ausführlich werden. Ich hoffe, ihr habt da Verständnis und lest euch notfalls auch mal durch mehr Text durch  :D

Ansonsten gehts jetzt los, 3 Wochen Kanada, 3 Leute, 3 große Städte.


Das sind wir


Los gehts in Toronto:

Donnerstag, 16. August 2012, 19:00 Uhr


So langsam aber sicher sind dann auch die letzten Reisevorbereitungen abgeschlossen. Acht Monate Planen und Recherchieren sind morgen endlich vorbei. Dann geht’s in den Flieger und über den großen Teich Richtung Kanada.

17 Tage werde ich mich mit Vincent und Niklas unterwegs sein, unsere Route führt uns über Toronto zu den Niagarafällen in den Algonquin Park nach Ottawa und Montreal und am oberen Ende des Lake Ontario zurück Richtung Toronto. Die Unterkünfte sind alle gebucht, für den Algonquin haben wir Zelte dabei, ein Auto ist ebenfalls gebucht. Eigentlich kann nichts mehr schief gehen. Aufregung und Nervosität bleiben. Schließlich ist es das erste Mal, dass wir zu dritt in den Urlaub fliegen. Da drei erfahrungsgemäß nicht die optimale Zahl für Reisegruppen ist, hoffe ich, dass wir keine Probleme haben werden. Kann ich mir auch eigentlich nicht vorstellen.

Ich freue mich tierisch auf die Zeit, auch wenn sie bei näherer Planung gerne länger hätte sein können. Leider ist das der einzige Zeitraum in dem wir alle frei sind von Klausuren, Uni und Exkursionen. Aufgrund der relativ kurzen Zeit haben wir uns entschieden den „dichter“ besiedelten Teil von Kanada zu erkunden, das südliche Ontario mit den zwei größten und der Hauptstadt des Landes. Mit Niagara und Algonquin haben wir glaube ich aber einen guten Mittelweg zwischen Natur und Stadt gefunden.

Jetzt noch einmal Abendessen mit der Familie und dann kann ich eigentlich auch schon fast schlafen gehen. Schließlich geht unser Flieger morgen schon um halb 7. Mangels Late-Check-In bei Air France heißt das um 5:00 Uhr klingelt der Wecker.
Einige E-Mails und Telefonate müssen noch erledigt werden, auch wenn die Verbindung nach Hause dank Highspeedinternet wohl kaum vollständig unterbrochen sein wird.

Ein tolles und komisches Gefühl morgen Nachmittag schon in Toronto zu sein.


Kauschthaus

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #1 am: 18.11.2012, 23:14 Uhr »
Hallo Yaphi,

prima, endlich jemand, der unsere Rubrik Ostkanada weiter füllt.  :wink:

Und unter Ostkanada habe ich deinen Bericht auch gleich eingetragen.

Also leg' los!

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #2 am: 20.11.2012, 22:19 Uhr »
Weiterhin under construction, arbeite daran die Bilder kleiner zu machen für bessere Lesbarkeit

/Edit: Bekomme es nicht hin :( Habe sie auf 530 * 354 Pixel zusammengestaucht, aber wenn ich sie in den Bericht einfüge, nehmen sie trotzdem meinen gesamten Bildschirm ein, was kann ich dagegen tun ? Selbst bei 400*267 Pixeln bleiben sie so groß.


Inspired

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #3 am: 21.11.2012, 00:01 Uhr »
Wo bewahrst du denn deine Bilder auf? Hast du sie hier in der Galerie, auf eigener Homepage oder bei einem Webdienst wie Picasa hochgeladen?

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #4 am: 21.11.2012, 09:55 Uhr »
Habe sie hier in die Gallerie hochgeladen.

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #5 am: 21.11.2012, 11:22 Uhr »
Habs geschafft die Bilder klein zu machen, ohne genau zu wissen wie...
Jetzt kanns losgehen

Freitag, 17. August 2012

Es ist 5:00 Uhr. Geschlafen habe ich wie immer vorm Urlaub kaum. Dank der Aufregung komme ich aber gut aus dem Bett, geh ins Bad und packe auch die letzten Sachen noch ein. Noch ein Banane gegriffen und schon steht Niklas samt Mutter vor der Tür. Nach Verabschiedung der Familie fahren wir über erstaunlich volle Straßen die 20 Minuten zum Bremer Flughafen. Hier keine Probleme, nach dem Check-In durchlaufen wir direkt die Sicherheitsschleusen und sitzen nach kurzer Busfahrt über das Rollfeld  in unserem Flieger nach Paris.

Es ist das kleinste Flugzeug mit dem ich bisher geflogen bin. Links einen Sitz, rechts jeweils zwei. Insgesamt so wenige Passagiere, dass eine Stewardess reicht um die Croissants auszuteilen. Also eher klein. Und nicht so mein Favorit was Transport angeht. Bei wolkenlosem blauem Himmel ist der anschließende Flug aber völlig ereignislos und turbulenzfrei.

Um kurz nach halb 9 setzen wir unsere Füße zum ersten Mal auf Pariser Boden. Der Augenblick ist nicht besonders erhaben, vor allem, weil wir halt auf dem sehr unspektakulären Flughafengelände sind. Da unser Anschluss nach Toronto erst nach 13:00 Uhr geht, entschließen wir uns, vor dem Gebäude unserer Ankunft in der Sonne im Gras zu sitzen.



Das scheint in Ordnung zu gehen, zumindest ziehen wir keine Aufmerksamkeit irgendwelcher Mitarbeiter und Reisender auf uns. So kommen wir zu unseren ersten Buchseiten und Sonnenminuten im Urlaub- was für ein super Auftakt.

Gegen halb 12 machen wir uns auf den Weg zu unserem Terminal. Wir erstehen noch ein Baguette von der nicht englischsprachigen Frau am Brötchenstand (sie arbeitet ja auch nur an einem internationalen Flughafen…) und beobachten die Leute, die hier ein und aus gehen. Als auch das langweilig wird, basteln wir eine Kugel aus der Brötchentüte und zielwerfen auf die Mülleimer. Aber irgendwann sind auch fünf Stunden rum und wir können endlich einchecken. Was uns total voranbringt, weil wir jetzt woanders weiterwarten können.



Hochspannung pur. Der schlecht klimatisierten Glashalle, die das Abflugterminal beherbergt, entkommen wir gegen 13:00 Uhr. Jetzt sind wir zumindest mal im Flugzeug. Wir sitzen am Flügel neben einem kanadisch- indischen Gentlemen, der die ganze Zeit sehr ruhig ist. Aber wir brauchen seine Konversation auch gar nicht, denn das Bord-Entertainmentsystem ist ausgezeichnet.
Würden es nicht sehr nerven auf den kleinen Bildschirm der Kopflehne zu starren könnte man mit der Film-, Spiel- und Fernsehauswahl sicher Tage verbringen. Kombiniert mit dem erstaunlich guten Essen vergehen so die ersten sechs Stunden recht schnell.

Durch die Turbulenzen über Neufundland, dem schreienden Kind hinter uns, der Müdigkeit und dem geringen Platz sinkt die Stimmung auf den letzten gut zwei Stunden dann auf mittelmäßiges Niveau. Als wir endlich Toronto erreicht haben, sind wir froh zumindest das Kind loszuwerden und haben es auch gar nicht eilig zum Kofferband zu kommen.

Wir werfen noch einen Blick auf eine Skyline, von der wir erst annehmen, dass es Toronto wäre. Bei genauerem Hingucken fehlt allerdings der CN-Tower. Wird wohl irgendein Vorort sein.


Doch wohl irgendein Vorort

Dann ist der große Moment gekommen. Wir reisen nach Kanada ein. Irgendwie weniger formal als in den USA. Aber das könnte auch subjektiv sein, weil ich von der kanadischen Einreise weniger Strenge erwarte, als von der Us-amerikanischen. Aber wo ist eigentlich der ersehnte Einreisstempel? Nicht da ? Komisch, braucht es den etwa nicht? Wir sind etwas enttäuscht, so ein Stempel ist ja irgendwie auch eine Art Auszeichnung. Die Anerkennung und Beweis der eigenen Reiseerfahrung und Weltkenntnis… (am letzten Tag entdecken wir, dass die Stempel nicht auf den vorgesehenen Seiten am Anfang sind, sondern irgendwie in der Mitte, komische Praktiken haben die hier…).

Mit unseren Koffern suchen und finden wir den Bus Richtung Toronto Downtown, bekommen für fünf Dollar zwei Tickets und quetschen uns mit den anderen Passagieren und Koffern in den zu kleinen Bus. Hier treffen wir einen Schweizer, der eine Art Fernstudium mit gelegentlichen Anwesenheitsperioden in Toronto macht. Zusammen mit ihm wechseln wir in Kipling in die U-Bahn um und eine lange Stunde später steigen wir mittlerweile wieder etwas  fitter an unserem Ziel, der Sherbourne Station, aus. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter zu unserem Ziel, dem All Days Hostel in der Selby Street.



Das Gebäude sieht von außen sehr einladend aus, insgesamt gefällt uns die entspannt wirkende Umgebung. Nach dem Check-In und dem Abladen unserer Sachen in dem kleinen, aber ausreichenden Zimmer im obersten Stock, laufen wir auf gut Glück los.

Einen Supermarkt finden und die Umgebung erkunden ist der Plan, der uns so lange wachhalten soll, bis Vincent mit dem späteren Flug angekommen ist. Außerdem brauchen wir Sachen zum Frühstück. Das Center gegenüber des Hostels hat keinen Supermarkt, dafür unter anderem eine Pizzeria, in der wir uns später noch für den Abend versorgen. Nach dem Erkunden der sehr wohlhabend wirkenden Earl Street unweit des Hostels, finden wir einen Nofrills-Supermarkt, in dem wir uns eindecken.



Nach der erwähnten Pizza und nachdem Vincent mit einer anderen Deutschen, Olga, das Hostel auf eigene Faust gefunden hat, legen wir uns gegen 23:00 Uhr Ortszeit völlig erschöpft in unsere Betten. Vincent bekommt das einzelne Bett, damit er sich noch einrichten kann, während Niklas und ich uns eines teilen.
Wir sind mittlerweile so müde, dass wir direkt einschlafen. Der Urlaub kann beginnen.

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #6 am: 25.11.2012, 14:57 Uhr »
Samstag 18. August 2012
 
Dank des Jetlag sind wir am nächsten Morgen alle zeitig wach. Vincent ist, wie immer, als Erster auf und macht sich auf den Weg noch einige Lebensmittel zu kaufen.
Um 8 Uhr sind die Essensvorbereitungen schon im vollen Gange und um halb 9 sitzen wir bei Bagels, Joghurt, Obst und Tee an einem Gartentisch vor dem Hostel und genießen das schöne Wetter und das Gefühl endlich bewusst in Kanada zu sein.


 
Wir treffen einen Schweizer, der eine Woche in Toronto Urlaub macht und die gemeinsame Sprache führt zu einem längeren Gespräch. Nach Abwasch und Morgentoilette geht es daher erst um 10 Uhr entspannt los Richtung Stadt.
Wir entscheiden uns den Weg, immerhin knapp fünf Kilometer, zu Fuß anzugehen, um die Stadt richtig kennenzulernen.






 
Wir laufen die Sherbourne Street herunter, bis wir auf die Yonge Street treffen, jene 1896 Kilometer lange Straße, die von Toronto bis in den Norden Ontarios reicht. In Toronto selber ist sie die Hauptverkehrsader, an der sich Geschäft an Geschäft bis zum Ufer des Lake Ontario reiht.





Auch das große und nicht wirklich übersichtliche Eaton- Einkaufscenter befindet sich hier, durch das wir zunächst schlendern. Anschließend erkunden wir die Stände eines philippinischen Straßenfestes, das sich gegenüber dem Eaton-Center befindet und nehmen uns fest vor zumindest die Preis des Restaurants herauszufinden, dessen Dachterrasse den Platz überblickt.





Einen Besuch im enttäuschenden Hard-Rock-Cafe später kehren wir bei Tim Hortons,  dem kanadischen Starbucks, ein und trinken Kaffee und heiße Schokolade, sitzen im Schatten der Geschäfte und beobachten das muntere Treiben der Yonge Street.



Die Getränke sind sehr gut und dabei noch erstaunlich preiswert. Zwischen dem kleinen Kaffee (ca. 1,20 Dollar) und dem extragroßen (ca. 1.90 Dollar) sind die Preisunterschiede doch sehr gering. Wir schließen diesen typisch kanadischen Laden direkt in unser Herz und sind, soviel sei verraten, nicht zum letzten Mal hier.

Weiter geht der Weg Richtung Hafen. Da wir möglichst viel sehen wollen, laufen wir Zick-Zack durch die Stadt, vorbei unter anderem an der New und Old City Hall. Erstere ist ein monströser Betonkasten, der auf der Rückseite keine Fenster hat und damit den Charme eines Hochsicherheitsgefängnisses besitzt.
 


Auch die Vorderansicht ist nicht wirklich berauschend. Die in Wurfweite stehende Old City Hall versprüht da einen ganz anderen Charme, wirkt deutlich erhabener und schöner.





Wäre es nicht Wochenende gewesen, hätte ich gerne einen Blick hineingeworfen. Bereits nach wenigen Stunden in Toronto stellen wir einige Charakteristika fest. Die Stadt zeigt in ihrer Architektur immer wieder krasse Stilbrüche. Neben der neuromanischen Old City Hall erhebt sich direkt ein gläserner Wolkenkratzer, umringt vom Eatoncenter und dem Marriott-Komplex befindet sich eine kleine Kirche.





Kleine schnuckelige Häuschen haben quasi im Garten eine riesige Betonburg stehen. Am krassesten ist der Bruch im Royal Ontario Museum zu sehen, aus dessen alten Teil die neue Glasfassade heraussticht.
Zweitens ist die Stadt sehr großzügig angelegt, was z.B. die sehr breiten Bordsteine angeht. Im Gegensatz zu den Hochhausschluchten von New York hat man hier das Gefühl auch mal stehenbleiben zu können, ohne sofort von der nächsten Horde Menschen niedergetrampelt zu werden.

Durch die bessere Verteilung der geringeren Menschenmengen wirkt die Stadt offener und entspannter. Hektik und Stress scheinen hier weniger ausgeprägt zu sein, als in anderen Großstädten, zu mal immer wieder kleine, nette Plätze das Stadtbild auflockern.



Vom Bankenviertel aus laufen wir Richtung des nicht zu übersehenden CN- Towers, der erstaunlich nah am Rogers Stadium, der Heimstätte der Toronto Blue Jays, steht.



Wir lassen uns durch die blaugekleideten Menge, die auf dem Weg zum Stadion ist, treiben und landen schließlich bei der Steam Whistle Brewery, direkt gegenüber dem CN-Tower.
Wir gucken uns die antiken Lokomotiven an und da die Brauerei geöffnet ist, werfen wir auch hier einen Blick rein. Vincent werden direkt drei Freibier angeboten und so stehen wir einigermaßen erstaunt um 14:00 Uhr in Toronto und trinken unser erstes kanadisches Bier.





Es ist nicht schlecht, allerdings für unseren Geschmack etwas wässrig, was bei nordamerikanischen Bieren aber auch keine Seltenheit ist. Da die Brauanlagen an sich heute nicht zu besichtigen sind, begeben wir uns auf den kurzen Restweg zum Hafen und 10 Minuten später sitzen wir bei herrlichem Sonnenschein auf einer Bank am Wasser in der Nähe des Harbourfront Center und beobachten das Treiben um uns herum.



Die asiatische Hochzeitsgesellschaft, der Dreimaster, der an uns vorbeizieht. Massenhaft Segler, die in dem ruhigen Wasser zwischen Toronto und den Toronto Islands optimale Segelbedingungen vorfinden.



Es sollte sich bestätigen, dass in Toronto fast immer ein leichter, teilweiser stärkerer Wind weht, der auch 27 Grad sehr gut aushaltbar macht. Wir nehmen unser Mittagessen in entspannter Atmosphäre ein und machen uns irgendwann am Wasser entlang Richtung Osten um von dort auf direktem Weg zum Hostel zurückzugehen.





Wir bewundern die tollen Wohnungen, die hier direkt am Wasser stehen und fragen uns, was das Penthouse mit Seeblick wohl kosten mag…
Wir entscheiden uns noch den St. Lawrence Markt zu besichtigen den angeblich besten Lebensmittelmarkt der Stadt, der in einem roten Ziegelsteingebäude auf mehreren Etagen verteilt, untergebracht ist.



Gleich am Eingang merken wir, warum dieser Markt so beliebt ist. Alle möglichen Lebensmittel werden hier feilgeboten von Nüssen über Fleisch und Fisch bis hin zu Käse und Gemüse. Das Angebot ist bunt, es riecht toll und die Lebensmittel sind verlockend aufgemacht.



In dem riesigen Angebot weiß man gar nicht, was man als Erstes betrachten oder versuchen soll. Wir arbeiten uns einmal durch den wuseligen Markt und probieren uns durch Fleisch, Nüsse, Senf und Saucen.
Auf jeden Fall wollen wir hier unser Abendessen kaufen.
Gar keine leichte Aufgabe, gibt es doch alleine drei Stände die Fleisch verkaufen und mehrere Fischhändler. Am Ende finden wir dann aber leckere marinierte Spieße und Fisch für Vincent. Fazit: Der St. Lawrence Markt lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn man nichts kaufen möchte.

Mit den frischen Lebensmitteln geht es straight zum Hostel, wo wir das Fleisch mit Kartoffeln und Sour Cream verspeisen. Sowohl Fleisch als auch Fisch sind vorzüglich und waren dabei nicht einmal teurer als das Fleisch aus dem Supermarkt.
Nach dem langen und anstrengenden Tag verbringen wir den Abend lesend, schreibend und im Internet rumsurfend im Gemeinschaftsraum. Hier treffen wir auch unseren Schweizer Freund wieder und tauschen Geschichten über unseren Tag aus.

NähkreisSteffi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #7 am: 25.11.2012, 18:40 Uhr »
Erste!!!

Kauschthaus

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #8 am: 25.11.2012, 22:47 Uhr »
Erste!!!

:nono: Ich sitze schon längs in den Startlöchern.  :wink:

Schöne Bilder von Toronto. Außer dem Flughafen und den CN Tower kenne ich leider nichts von der Stadt.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #9 am: 27.11.2012, 20:00 Uhr »
Uuund noch mehr Toronto:

Sonntag, 19. August 2012

Einem nicht übermäßig frühen Sonntagsfrühstück um halb 10 folgt wieder ein Spaziergang Richtung Downtown.
Diesmal laufen wir die Bloor Street entlang immer in Richtung Universität. Die Bürgersteige sind angenehm breit und mit Blumen und Bäumen wunderschön dekoriert.



Das Wetter ist wieder sehr gut und wir bleiben oft stehen, machen Fotos und schauen uns die Gebäude an, die wir passieren. 
Da die meisten Geschäfte zu sind, kommen wir trotzdem schnell voran und stehen schon bald vor dem Royal Ontario Museum, an dem der Architekturkontrast besonders stark zu erkennen ist.



Da wir weder Zeit noch Lust auf Museum haben, biegen wir hier ab und erkunden den riesigen Campus der Universität.
Das erste Gebäude an dem wir vorbeikommen ist die juristische Fakultät, die etwas abseits in einem schönen, alten Gebäude untergebracht ist.



Von hier laufen wir durch den Queens Park und schauen uns das mächtige Queens Park Legislative Building mit dem dazugehörigen Kriegsdenkmal an.


Die Kanadischen Staaten



Nach einigen weiteren, moderneren Gebäuden stehen wir auf dem zentralen Platz der Universität.



Um die quadratische Wiese versammeln sich eine Reihe erhabener, mittelalterlich angehauchter Gebäude.
Das Ganze hat den Charme einer alten, englischen Universität, macht also ordentlich Eindruck auf uns, zumal im Vergleich zum 70er Jahre Betonbau der Bremer Universität.



Komischer Gedanke, dass diese Gebäude eben auf keinen Fall mittelalterlich sind, sondern „erst“ aus dem 19. Jahrhundert stammen.



Wir fragen uns, wie viele Leute wohl hier arbeiten, um alle diese Gebäude und Einrichtungen zu erhalten und verwalten. Die Antwort liefert Wikipedia später, es sind knapp 10.000.

Unsere Toronto-Tour setzt sich fort in Chinatown und im Viertel Kensington Market, das durch mittel- und südamerikanische Einwanderer geprägt ist und einen alternativen Charme besitzt. Die Gebäude sind klein und flach, reich verziert und kunterbunt.





Heute am Sonntag haben auch hier viele Läden zu und es sind kaum Menschen auf der Straße. So erkunden wir die Gegend recht schnell und sind etwas enttäuscht, da kein südamerikanisches Flair aufkommen möchte.
Auch Chinatown überzeugt uns nicht wirklich haben wir doch alle schon die Gegenstücke in New York und San Francisco gesehen.
Da bietet uns Toronto nicht wirklich etwas Neues.





Für unser Mittag kaufen wir einen Brownie und zwei Cookies in einer sehr guten Bäckerei in Kensington. Wäre sie nicht so weit weg vom Hostel hätten wir eine der leckeren Brotsorten probiert, wie z.B. das Zwiebelbrot, das sehr gut aussah.



Wir verlassen Kensington Richtung Rogers Stadium und nehmen uns vor nochmal unter der Woche herzukommen.
Unser nächster Programmpunkt ist das Spiel der Toronto Blue Jays (Baseball)  gegen Texas, das Niklas und ich uns gerne angucken möchten.
Da Texas und Toronto so weit auseinanderliegen, spielen die beiden Teams an diesem Wochenende gleich dreimal gegeneinander, um sich zweimal die Anreise zu sparen. Das ist doch mal ein sinnvolles System.
Vorher kehren wir beim Tim Hortons ein, wo wir unsere Backwaren und das mitgebrachte Mittagessen mit Kaffee und Schokolade runterspülen.



Auch wenn das Spiel schon um 13:07 angefangen hat, werden noch 20 Minuten später Karten vor dem Stadion verkauft. Wir zahlen 20 Dollar für unsere Karten, von denen wir nicht wissen, wo genau wir sitzen werden und nach einer recht laschen Sicherheitskontrolle geht es über Rampen im Inneren des Stadions hoch in den 500er Rang.
Unsere Plätze sind fast ganz oben, was den Vorteil hat, dass wir im Schatten sitzen, bei knapp 28° ohne Wind sehr angenehm.



Außerdem sehen wir so das ganze Stadion und auch das Spiel an sich ist von hier oben gut zu verfolgen.



Die Atmosphäre ist sehr familiär. Viele Familie oder Gruppen von jungen Menschen sitzen um uns rum, essen Fastfood (Sonnenblumenkerne sind sehr beliebt), unterhalten sich, machen Fotos und verfolgen eher nebenbei das Spiel.
Das Ganze erinnert mehr an einen Sonntagsausflug als an ein Sportereignis, wie wir es aus Europa kennen.
Auch wenn wir wenig Ahnung von Baseball haben, verstehen wir das Spielsystem recht schnell und versuchen uns die Regeln und Statistiken zu erschließen. Eine ausgeprägte Fankultur haben wir nicht erkannt.
Zwar werden ein oder zwei Fanssongs gesungen, aber jeweils nur, wenn dieses vorher vom Stadionsprecher zwischen den Innings angekündigt wurde.
Dafür war die Stimmung trotz schlechtem Spiel von Toronto (2-10 Niederlage) noch gut und wir konnten sogar einen Homerun von Toronto feiern.





Ansonsten essen wir unsere Bagel, machen Fotos und Videos und erkunden das Innere des Stadions. Hier stehen, egal wann man da ist, immer sehr viele Leute, unterhalten sich, schauen durch das Panoramafenster zu den Toronto Islands oder kaufen völlig überteuertes Essen ( Dose Bier 10 Dollar, Essen nicht unter 10 Dollar).



Das lückenlose Verfolgen des Spieles scheint nicht wichtig zu sein.



Am Ende des neunten und letzten Innings wünschen wir uns, dass das Spiel noch weitergehen würde. Auch wenn Baseball nicht der aktionreichste Sport ist, gab es in dem großen Stadion doch so viel zu sehen und entdecken, dass wir uns vornehmen am Ende der Reise noch ein Spiel zu gucken.


Logo der Blue Jays- wenig überraschend ein Blue Jay

Die 2,5 Stunden vergingen wirklich wie im Flug, da immer etwas auf dem Feld passiert und die kurzen Pausen zwischen den Innings mit Entertainment gefüllt sind.
Nach obligatorischen Erinnerungsfotos, die ein freundlicher Familienvater von uns schießt, gehen wir noch in den Fanshop.





Das T-Shirt, das ich gerne haben würde, gibt es leider nicht in meiner Größe, aber der Besitzer verweist mich an einen anderen Shop, der dieses eventuell haben könnte.
Nach diesem Erlebnis treffen wir Vincent im Tim Hortons im Eaton Center, wo er uns von seiner Tour in den Distillery District erzählt.



Von hier machen wir uns auf den Rückweg, kaufen noch ein und essen wenig später Bratkartoffeln und Spiegelei.

Vincent begibt sich noch auf eine Tour durch die Nachbarschaft, während Niklas und ich im Gemeinschaftsraum sitzen und lesen bzw. Bericht schreiben. Vor dem zu Bett gehen, probieren wir noch zwei Biere, die Vincent im Distillery District gekauft hat.
Das Weizen nach deutscher Brauart überzeugt dabei mehr, auch wenn es etwas schwächlich daher kommt.



Das „fruchtige“ Bier finde ich einfach nur ekelig, keine Ahnung was da drin ist, aber wirklich nach Bier schmeckt es nicht.



Wir essen noch ein paar Brezeln, lassen den Tag Revue passieren und gehen dann zeitig ins Bett.
Das lange Laufen (ca. 12-13 Kilometer) macht doch müde und so hoffen wir, auch morgen wieder einigermaßen früh loszukommen.

Auswanderer

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #10 am: 30.11.2012, 09:18 Uhr »
Toller Bericht! Ich war leider noch nie in kanada, aber wenn ich solche Berichte dazu lese, dann wird die Sehnsucht immer größer :)
Liebe Grüße von mir :)

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #11 am: 11.12.2012, 11:49 Uhr »
Montag, 20. August 2012

Auch wenn die Gleichung nicht immer stimmt, aber heute bedeutet frühes Schlafengehen = frühes Aufstehen.
Um kurz nach acht sind wir alle wach. Aufgrund eines ausgiebigen und aufwendigen Frühstücks mit Rührei, Obst, Joghurt, Tee und Bagels vor dem Hostel kommen wir trotzdem erst um halb 11 los.

Unser Weg führt uns zum CN-Tower, wieder entscheiden wir uns für den Fußweg um etwas von der Stadt zu sehen.
4,5 Kilometer, einen kurzen Abstecher in die Untergrundstadt Path und eine Stunde später erreichen wir zum wiederholten Male das ehemals höchsten Gebäudes der Welt.



82 Dollar ärmer stehen wir um 12:00 Uhr  nach 58 sekündiger Fahrstuhlfahrt 340 Meter über Toronto, das von hier oben erstaunlich platt und zweidimensional wirkt.
Entlang der Yonge Street ziehen sich Hochhäuser, ansonsten sieht man viel Grün und scheinbar endlose, wenigstöckige Wohnviertel.
So weit das Auge reicht zieht sich der Großraum Torontos, unterbrochen nur von vereinzelten Hochhausinsel, die aus der Masse hervorstechen.








 
Der Blick über die Toronto Islands und den Lake Ontario, der von hier oben noch viel mehr wie ein Meer wirkt, ist leider kaum möglich, da sich im hinteren Teil des Turms ein Restaurant befindet.



Wir gucken von oben ins Rogers Stadium, in dem gerade das Grün vom Vortag herausgetragen wurde.


 
Es scheinen Vorbereitungen für ein Konzert zu laufen. Als wir 30 Minuten später einmal herumgelaufen sind, ist das Dach zu, eine wirklich erstaunliche Konstruktion dieses Stadion.

Wie in allen Aussichtstürmen und Plattformen warten wir immer wieder für einen guten Platz um Fotos zu machen und den Ausblick zu genießen, sodass sich das Ganze doch erstaunlich lange zieht.
Die Fenster hier oben sind so schlecht verglast, dass sich auf fast jedem Foto, trotz sorgfältiger Vorbereitung eine Spiegelung bzw. die Krümmung des Glases wiederfindet.
Wirklich schade um die Fotos. Die außen gelegene 360° Plattform ist so dicht vergittert, dass an Fotos und Ausblick nicht zu denken ist. Wir statten noch dem Glasfloor einen Besuch ab und machen uns wieder auf den Weg nach unten, vorbei an den obligatorischen Informationstafeln.

Insgesamt sind wir vom CN-Tower etwas enttäuscht, nicht nur wegen des Preises. Der Ausblick ist zwar beeindruckend, durch die Glaseigenschaften aber schwer festzuhalten. Der Blick über die Stadt ist nicht so atemberaubend wie z.B. in New York, zumal der schönste Teil, die Toronto Islands nicht zu besichtigen sind, da dort das Restaurant ist.

Der Glasfloor hat zwar einen tollen Blick 340 Meter in die Tiefe, aber die Touristenmassen, die hier stehen, verderben uns etwas den Moment. Wir können verstehen, dass der CN-Tower ein Muss ist bei einem Torontobesuch. Insgesamt sind wir knapp über eine Stunde oben.



Dann gibt es einfach nichts mehr zu sehen und wir entscheiden uns unser Mittagessen vor dem Tower einzunehmen.
Ich möchte unbedingt das restaurierte Fort York, die erste europäische Besiedelung auf dem heutigen Stadtgebiet sehen.
Da sich sonst niemand dafür motivieren kann, schnappe ich mir den Rucksack mit unserem Kram und mache mich alleine auf den Weg.

Vincent und Niklas machen sich auf den Weg ins Eaton Center zum Shopping, sie machen unsere Idee vom ersten Tag Wirklichkeit und essen auf der  Dachterasse von Jack Astors mit guten Blick über den Dundas Square.
Der Weg nach Fort York ist doch weiter als gedacht und in der Hitze nicht unbedingt angenehm, ich passiere die ehemalige Küstenlinie des Lake Ontario, die heute einige hundert Meter vom Wasser entfernt liegt, komme durch einen kleinen Park und stehe schließlich vor verschlossener Tür.





Eine freundliche Britin steht hier ebenfalls und gemeinsam merken wir, dass wir am Hintereingang stehen.
Zusammen umrunden wir das Gelände, unterhalten uns und entdecken auf der gegenüberliegenden Seite den Eingang zum Fort.
Die Beiden wollen zunächst noch eine kurze Pause machen und so trennen sich unsere Wege wieder, nicht ohne, dass sie mir die Reste ihrer Blaubeeren schenke, die ich dankbar annehme.

Mittlerweile ist es 14:45, ich zahle die 5 Dollar Eintritt und erkunde zunächst einige Gebäude auf eigene Faust und höre mir einen musikalischen Beitrag einer in historische Gewänder gekleideten Musikertruppe an.



Ich lasse den Blick auf den Gardener Highway (nicht schön) und die Sykline (beeindruckend) auf mich wirken und schließe mich dann der 15:00 Uhr Führung an.





Unser Guide erzählte viel Interessantes über die Baracken und das Gebäude der Offiziere, sowie Allgemeines über die Entstehung und Entwicklung des Fortes und der Toronto Area.
Er führt uns durch den sehr kleinen Schlafsaal der Soldaten, der mit bis zu 50 Leuten belegt war und nachts abgeschlossen wurde, damit niemand Fahnenflucht beging.



Das Offiziersgebäude mit zwei eigenen Küche, Speisesaal und separaten Räumen ist da schon komfortabler.


 
In der Abendküche wartet ein zweiter Guide, der nach altem Rezept Limonade und Kekse zubereitet hat.
Die perfekte Zwischenmahlzeit bei den Temperaturen, sodass wir alle kräftig zulangen und ich später noch einmal wiederkomme und weitere Kekse zu mir nehme.





Nach dem Ende der Führung begeben wir uns zum Kanonensalut, der kurz und laut ausfällt, alles natürlich in entsprechender Tracht.



Danach erkunde ich den Rest des Geländes, mache Fotos und verbringe Zeit im sehr informativen Museum, das aber so viele Informationen bereitstellt, dass man sich alleine hier einen halben Tag aufhalten könnte.

Nach dem bisher doch schon recht langen Tag, habe ich dazu aber keine Lust und schlendere nur einmal durch die Gegenstände und mache anschließend im Gras nahe der Befestigung eine Pause.



Bei Blaubeeren mache ich einen Zeitplan und stelle fest, dass ich langsam zurück muss (auch da das Fort bald schließt), da ich noch meine Großtante Margot, die in Toronto lebt, anrufen wollte.
Ca. 1:45 Stunden nach meiner Ankunft verlasse ich Fort York und fahre mit dem Streetcar zurück. Auf dem Weg zur Haltestelle sehe ich einige Zelte unter einer Brücke unweit Fort York, in denen augenscheinlich Menschen hausen. Ich denke darüber nach, wie viel Glück ich habe, dass ich in gute Lebensumstände herein geboren wurde, die mir quasi alle Türen im Leben offenhalten.

Nach einigen Haltestellen des Streetcars finde ich heraus, dass man die gelben Kabel, die unter dem Dach verlaufen, ziehen muss, damit der Wagen hält. Um die Tür zu öffnen muss man wiederum auf die oberste Stufe und deren Drucksensor treten. Als einziger Tourist fühle ich mich irgendwie auffallend, zumal ich mich nach dem langen und warmen Tag nicht gerade blümchenfrisch fühle.

An meiner Haltestelle, der Bloor Street, merke ich, dass ich nicht mehr genug Kleingeld für die U-Bahn habe und das Ticket, dass ich im Streetcar bekommen habe, nicht das Drehkreuz der U-Bahn öffnet.
Daher laufe ich die Bloor Street komplett bis zum Hostel herunter, was mich selbst im schnellen Schritt 30 Minuten kostet und nicht dazu beiträgt, dass ich mich frischer fühle.
Gegen halb 6 erreiche ich endlich das Hostel und rufe meine Tante an. Wir legen das Treffen auf das Ende des Urlaubs, da es sich heute bei 45 Minuten Fahrt, die sie auf sich nehmen müsste nicht mehr lohnen würde.

Nach dem Gespräch gibt es für mich nur noch ein Ziel, die Dusche. Erfrischt setze ich mich mit Reisetagebuch und Buch vors Hostel, komme aber zu keinem der beiden Sachen.
Stattdessen unterhalte ich mich mit Tanja und unserem Schweizer Freund, dessen Namen wir bis heute nicht wissen. Das Gespräch entwickelte sich von den heutigen Erlebnissen zu allgemeinen Themen wie den Preisunterschieden in Deutschland und der Schweiz, Eigenarten der Nordamerikaner und allgemeinen Reiseplänen.

Gegen 8 sind dann auch meine beiden Mitreisenden wieder da und erzählen über ihren Tag und das gute und nicht allzu teure Essen bei Jack Astors.
Niklas zeigt mir das Blue Jays Shirt, dass ich schon am Vortag haben wollte und das er heute in M gefunden hat.
Es gefällt mir weiterhin und wir nehmen uns vor es am nächsten Tag zu kaufen.
Nachdem ich eine schnelle Mahlzeit bei Mc Donalds eingenommen habe, sichern wir unsere Bilder auf Vincents Laptop, schreiben E-Mails und stellen Bilder für die Daheimgebliebenen online.
Wir trinken noch ein Bierchen und ziehen uns gegen 10:00 Uhr zurück. Auch der morgige Tag ist wieder voll ausgeplant.

sil1969

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #12 am: 11.12.2012, 12:43 Uhr »
Ne, so ein Glasboden wäre nichts für mich... :ohjeee:
LG Silvia

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #13 am: 11.12.2012, 19:18 Uhr »
Das kostet schon Überwindung, hört sich zwar bescheuert an, aber man zögert , bevor man dann drauf tritt ;)

Yaphi

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Re: 17 Tage durch Kanadas Osten- August/September 2012
« Antwort #14 am: 18.12.2012, 23:02 Uhr »
Soo, ein letzter langer Tagesbericht aus Toronto, bevor es weitergeht Richtung Niagara

Dienstag, 21.August 2012

Der Tag beginnt wie so oft nach dem Duschen mit einem ausgiebigen Frühstück.
Heute gibt es zum ersten Mal Pancakes, die Vincent heute Morgen schon gekauft hat.
Nach einigen gekonnten Würfen genießen wir extra-fluffy Pancakes mit Apfelstücken- sehr lecker.



Wir haben es nicht eilig, schließlich ist so ein Frühstück in aller Ruhe auch eine Art Urlaub und so sind wir erst um halb 12 auf dem Weg. Unsere Wäsche, die wir noch in Toronto waschen wollten, können wir heute leider nicht abgeben, da wir während der Waschstunden nicht im Hostel sein werden.
Nach kurzem Gespräch mit Tanja fahren wir diesmal per Subway in die Stadt.
Zunächst sind aber einige Verständigungsschwierigkeiten mit dem Angestellten zu beseitigen, der mir schließlich klar machen kann, dass er keinen Studentenrabatt berechnen kann.
Diesen haben wir bisher meistens bekommen, wenn auch nicht immer. Es scheint dafür kein festes System zu geben, sondern eher vom Gusto des Mitarbeiters abhängig.

Nach einigen Stationen U-Bahn steigen wir, ohne wirklich zu wissen, welchen Bus wir nehmen müssen, um und kommen damit erstaunlich problemlos zur Nassau Street am Kensington Market.
Wir erkunden zunächst zwei chinesische Geschäfte, die irgendwie alles und nichts verkaufen.
Es gibt eine unglaubliche Auswahl an Sachen, die man niemals braucht, bis man sie dann eines Tages eben doch braucht (z.B. kleine Gewürzgläser oder ein Buch, dass in der Mitte einen versteckten Hohlraum hat ).



Wir stöbern durch die Läden und es ist wirklich für Jeden etwas Interessantes dabei. Trotzdem kaufen wir nichts. Die nächsten Stopps sind ein äthiopischer Hutladen, ein kanadischer Käseladen und eine südamerikanische Bäckerei, in der wir ein Fleisch-Pattie erstehen, das uns aus dem Schaufenster angelacht hatte.



Wir erstehen im jamaikanischen Gewürzladen mit Bolt-Dekoration Fisch- und Fleischgewürze, probieren beim Mexikaner gegenüber Wasabinüsse und landen schließlich beim freundlichen Churroverkäufe, dessen Erzeugnisse wir uns vor dem Geschäft munden lassen und dabei das bunte Treiben beobachten.





So haben wir uns Kensington vorgestellt mit exotischen Gerüchen, Musik und Lebensmitteln, wir sind heilfroh, dass wir nochmal wiedergekommen sind. 



Nach weiteren Lebensmittelgeschäften, die teilweise nur auf Spanisch ausgeschrieben sind und einem Teekauf im Gewürzladen, machen wir im Schatten der Bäume des Bellevue Square eine längere Essens- und Erholungspause.



Die Hitze der Sonne ließ uns länger verweilen und die Kinder beneiden, die im Springbrunnen im Park im Wasser planschen durften.
Die Pause bricht etwas unseren Elan und so sind einige weitere Nebenstraßen schnell abgeklappert, da uns auch die Geschäfte nicht mehr so gut gefallen.
Wir machen noch einige Stopps in Chinatown, wo wir unter anderem immer wieder versuchen die Lebensmittel, die hier feilgeboten werden, zu identifizieren.
Wir überlegen ein paar der überreifen Bananen für 9 Cent/ Pfund mitzunehmen, angesichts unseres Programms, das wir noch vor uns haben, lassen wir das aber sein.

Wir lassen das chinesische Viertel hinter uns und sind auf dem Weg zum Eaton Center, wo wir warmes Essen erstehen wollen.
Außerdem möchte ich das Blue Jays T-Shirt kaufen.
Zuvor kehren wir aber im größten Buchladen der Welt ein, der wirklich unglaublich unübersichtlich ist.
Wenn man hier nicht weiß, was man möchte, kann man sich wahrscheinlich tot suchen.
Ich erstehe ein Buch von Jeffery Deaver, während Vincent einen Jack London schweren Herzens wieder ins Regal stellt.
Auch das T-Shirt zu holen ist kein Problem und da Vincent uns zum Abendessen zu Jack Astors einlädt, sitzen wir wenig später auf der Dachterrasse und überblicken das geschäftige Treiben der Innenstadt Torontos.



Es ist erstaunlich heiß und die Sprinkler, die einen feinen Wasserfilm über uns versprühen mehr als nötig.



Jack Astors Firmenpolitik scheint der von Hooters nicht unähnlich, was wir durchaus begrüßen.
Auch das Essen lässt sich sehen, neben Poutine, dem kanadischen Nationalgericht bestehend aus Pommes mit Käse überbacken und Bratensoße, teilen wir uns einen Jalapeno-Burger und einen Chicken Cesar Salad. Ice Tea, Ginger Ale und Wasser gibt es natürlich mit Free Refill dazu.



Die dick mit Käse überbackenen Pommes triefen nur so vor Bratensoße. Das erste Probieren kostet Überwindung. Wir stellen dann aber fest, dass die Kombination gar nicht so schlecht ist. Nur eine ganze Portion würde keiner von uns essen, dafür ist die Bratensoße doch etwas zu heftig.
Vollgefressen rollen wir los Richtung Hafen, wir wollen rüber auf die Toronto Islands und den Sonnenuntergang über der Skyline beobachten.
Wir entscheiden uns für Wards Island, die östlichste Insel.
Der Unterschied nach 10 minütiger Fährfahrt ist unglaublich.
War man gerade noch im geschäftigen Treiben und den vollen Straßen in Downtown Toronto, steht man nun in der Idylle dieser Inseln. Privatautos sind streng verboten, wodurch die Inseln wunderbar ruhig sind.
Vergleichsweise sind wenig Menschen unterwegs und schon vom Bootsanleger hat man einen tollen Blick auf die Skyline.
So nah und doch so fern, der Unterschied ist wirklich extrem krass.

Wir schlendern an den östlichsten Punkt von Wards Island, wo wir auf der Mole herum klettern, bis es dann wirklich nicht mehr weitergeht.





Gruppen vorwiegend junger Leute sitzen am Strand, grillen, spielen Volleyball oder Karten und genießen das Licht der langsam untergehenden Sonne.
Hier im Sommer zu entspannen können wir uns auch vorstellen, obwohl der Andrang vermutlich deutlich heftiger ausfallen würde.
Nach einigen Fotos und entspanntem Rumsitzen auf dem äußersten Ende der Mole klettern wir zurück und begeben uns über eine Brücke auf Algonquin Island.



Wir finden eine Bank mit tollem Blick und halten den wunderschönen Sonnenuntergang fest, der die Szenerie in goldenes Licht taucht.





Neidisch sind wir auf die Leute, die schräg  hinter uns ein Haus haben und gerade mit ihren Freunden und ner Flasche Bier im Karten sitzen. Sie haben keine Sichtbehinderung du zwischen Garten und Wasser liegt nur noch ein Radweg und ein schmaler Grünstreifen, auf dem wir sitzen.  Jeden Tag dieser Blick, dieser Sonnenuntergang – einfach nur geil.



Gerne wüssten wir was hier so ein Haus kostet. Obwohl uns das Wissen vermutlich völlig desillusionieren würde.
Niklas und ich schreiben etwas Bericht während wir auf die völlige Dunkelheit warten.
Auch hier werden nochmal Bilder geknipst, bevor wir vor den Mückenschwärmen Reißaus nehmen.



Retrospektiv entscheiden wir uns jetzt falsch, dass wir zur Center Islands wollen und nicht den kurzen Weg zurück zur Wards Island nehmen.

Der Weg zur Center ist lang und vor allem komplett unbeleuchtet. Auch die Radfahrer, die es hier in Mengen gibt, haben zu 90% kein Licht, was wir völlig unverantwortlich finden.
Warum die Inseln eine eigene Ambulanz haben ist uns spätestens jetzt klar. Unter Lebensgefahr schaffen wir den Weg in gefühlten vier Stunden und stellen fest, was uns vorher schon breit angekündigt wurde.

Center Island ist sehr touristisch. Angelegte Wege, Springbrunnen, Spielplätze und Parkanlagen (und Straßenlaternen) soweit das Auge reicht. Diese Insel ist eindeutig für Familien mit Kindern angelegt. Für Ruhesuchende nicht zu empfehlen, obwohl die Alleen durchaus reizvoll sind.

Gerade fährt eine Fähre am Pier ab, sodass wir dreißig Minuten auf die nächsten warten müssen, abends ist der Takt nicht mehr besonders hoch.
Wir nutzen die Zeit um letzte Bilder und Eindrücke von der leeren Außenterrasse eines Cafes zu sammeln, bevor es um 21:45 Uhr auf die Fähre geht.

Jetzt steht immer noch der lange Heimweg an. Wir entscheiden uns wie so oft zum Laufen, da wir keine Ahnung hatten, wo, wann was wohin überhaupt noch fährt.
Am Eaton Center stoppen wir beim Tim Hortons. Mit Heißgetränken ausgestattet vergeht der Rückweg wie im Fluge. T
rotzdem sind wir erst um 23:00 Uhr im Hostel, was uns nicht davon abhält das über den Tag angesammelte Sonnenmilch-Schweiß- Gemisch gründlichst abzuwaschen. Unseren vorerst letzten vollen Toronto-Tag beschließen wir mit Bier, Internet und Lesen, bevor wir um halb 1 erschöpft ins Bett fallen.