usa-reise.de Forum

Autor Thema: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State  (Gelesen 19966 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Hallo ihr Lieben,

seit 7 Monaten studiere und lebe ich nun schon in den USA (leider neigt sich die Zeit jetzt auch dem Ende entgegen) und nach der ersten Tour, auf der mich mein Freund Heiko begleitet hat (Nordost-Tour - der Reisebericht dazu ist hier: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58727.0), ging es über die langen dreiwöchigen Winterferien nun wieder auf große Reise.  :pferd: Heiko kam dazu wieder rübergeflogen in die Staaten und wir machten uns vom Nordosten aus auf den Weg in den Süden, mit meiner roten Vermonter Klapperkiste, vom 16. Dezember bis zum 6. Januar.

Unsere Route:(Vermont-) New York City - Charleston - Savannah - St. Augstine, FL - Daytona - Cape Canaveral - Miami & South Beach & Umgebung - Everglades - Florida Keys - Fort Myers - St Petersburg/Tampa - Orlando - New York (-Vermont). Das ganze in 21 Tagen! Eine anstrengende, aber unvergessliche Tour.
Ich hoffe, ihr habt alle Lust, mitzukommen. Wer will nicht Palmen, Meer, Sonne, Strand und Krokodile sehen, wenn in Deutschland der Winter einfach nicht verschwinden will?  :palme: :palme: :palme:

Also, auch wenn der Weg weit ist... (aber wie dieses Beweisfoto zeigt, nicht der weiteste Weg den jemand auf sich nimmt nach Florida)



...man manchmal unter Beobachtung steht...



...voller Körpereinsatz gefragt ist...



...man ungeahnten Gefahren trotzen muss...





...und die Wassertemperatur vielleicht manchmal zu wünschen übrig lässt...



...für diese Temperaturen lohnen sich die Strapazen! Kommt alle mit! :lachen07:




Viel Spaß - Fredi und Heiko
Liebe Grüße,
Rike


Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #1 am: 01.04.2013, 21:53 Uhr »
Hi,

ein bisschen Sonne kann nie schaden in dem langen Winter, den wir hier gerade in Deutschland haben :D

Ich habe deinen Reisebericht gerade bei der Ostküste eingetragen

http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=46250.msg256017#msg256017

Oder würdest du ihn lieber beim Süd-Osten sehen?

Eine kleine Bitte: Ich habe einen ziemlich großen Bildschirm. Um deine Fotos sehen und den Text ohne Komplikationen lesen zu können, muss ich den Browser so breit ziehen, dass der ganze Bildschirm voll ist. Denen mit kleinerem Bildschirm oder die kürzere Zeilen lieber lesen, würden etwas kleinere Bilder helfen. Mich persönlich erschlägt derzeit die Bildgröße etwas, weil man den Reiseberichttag kaum noch im Überblick betrachten kann.

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #2 am: 01.04.2013, 22:03 Uhr »
Teil 1 - New York, New York - 16.12. und 17.12.

 Morgens früh um 6 fuhr ich aus dem braungrauen Vermont los, um pünktlich am frühen Nachmittag Heiko vom Flughafen John F Kennedy in New York abholen zu können. Ich nahm eine Freundin, Paulina, auf dem Weg mit, denn ihre Eltern wohnen in Saratoga Springs, was wirklich direkt auf dem Weg liegt. Als wir in Middlebury losfuhren, schneite es und war windig – eine perfekte Verabschiedung, um vor dem kalten Wetter in den Süden zu fliehen!   :frech:



Mit Paulina verging die Zeit im Auto schnell und sie wünschte mir schließlich noch einen schönen Urlaub und schenkte mir eine „Weihnachtssocke“ mit Süßigkeiten gefüllt – unter anderem mit Lindor Erdnussbutter….die Amis  :kratz: – die ich sogleich an den Rückspiegel hängte. Der Rest der Fahrt war sehr langweilig und nebelig, denn bald wandelte sich der Schnee in Nieselregen. Als Heiko sich auf dem Handy meldete, dass er gut angekommen sei, war ich noch 20 Minuten vom Flughafen entfernt und steckte mitten im New Yorker Großstadtverkehr fest. Also war ich etwas zu spät, aber nach 3.5 Monaten warten machen 20 Minuten ja auch keinen Unterschied mehr.  :kuss:

Wir packten dann sein Gepäck in meine kleine Karre und machten uns auf den Weg in unser Hotel. Wir hatten über Priceline wieder ein tolles Schnäppchen im Voraus gebucht: in Jersey City mit Blick auf die Skyline. Also gaben wir unser Hotel ins Navi ein, um dann festzustellen, dass es uns quer durch Manhattan schickt. Dort lernten wir auch, was „Gridlock“ heißt: nein, das ist nichts zu essen, sondern die Bezeichnung dafür, dass ganz Manhattan ineinander verstaut ist, weil zu viele Leute während einer Grün(oder gelb)phase die Kreuzung passieren und dann mitten darauf stehen bleiben. Da muss man sich schon rauere Fahrweisen angewöhnen – Berlin² (die Quittung für die rauen Fahrweisen gibt’s dann in Form von Stinkefingern von anderen Verkehrsteilnehmern, mit dem lauten Ausruf „WHAT DA FUCK?“).  :wut33:
Dazu noch Taxifahrer, Radfahrer und verrückte (nicht auf Ampeln achtende) Fußgänger. Irgendwann erreichten wir dann doch sicher den Holland Tunnel, fuhren unterm Hudson River durch und waren in Nullkommanichts in Jersey City und bei unserem Hotel. Während dort die Lobby noch etwas zerwürgt aussah von dem kürzlich durchgezogenen Hurricane Sandy (31. Oktober 2012), fanden wir ein wunderschönes Zimmer mit einem seitlichen Blick aufs Empire State Building vor. Nach einer Weile  machten wir uns dann auf den Weg, um Essen zu finden und uns die Beine zu vertreten. Dabei stellte sich heraus, dass Jersey City eine Stadt ist, die aus vielen Hochhäusern, aber wenig Leben besteht, und noch weniger Restaurants. Nachdem wir den Nieselregen dann ausreichend lange genossen hatten, landeten wir in einem Kettenrestaurant namens Chili’s und ließen es uns schmecken.  :essen:

Am nächsten Morgen standen wir recht früh auf (Heikos Jetlag!) und spazierten zu unserem Transportmittel nach Manhattan: der Fähre. Das Wetter ließ zu wünschen übrig (kein Regen, aber tief hängende Nieselwolken), aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Auf der Fähre genossen wir die Ausblicke auf Manhattan, während die ganzen Pendler davon gänzlich unbeeindruckt waren.



In Manhattan machten wir als erstes einen Stopp bei einem Monument für die irische Hungersnot, das sich dadurch auszeichnete, dass ein riesiger grüner Hügel mitten im grauen Finanzbezirk von Manhattan stand. Danach machten wir uns auf zu unserem ersten geplanten Stopp: dem Museum of Natural History (Naturkundemuseum), dem berühmten Museum mit dem Dinosaurierskelett im Foyer. Aufgrund des schlechten Wetters nahmen wir uns hierfür ganz gemütlich Zeit.



In unseren Tickets war auch eine Planetariums-Show inbegriffen, an der wir sofort teilnehmen sollten. 10 Minuten später saßen wir in der Kuppel und schauten einer fantastischen Tour durchs Universum zu – über Geburt und Tod von Sternen, unsere Milchstraße, unser Sonnensystem usw.  :hand:



Danach liefen wir noch eine Weile durch den Universumsbereich des Museums, wo man Planetenmodelle anschauen konnte, die Geschichte des Universums mitverfolgen konnte, einen Film über den Urknall schauen konnte oder sein eigenes Gewicht auf einem Neutronenstern (in Trillionen Kilo  :lachen5: ) oder der Sonne (1500 kg!) messen konnte. Nach einem Snack im Museum schauten wir uns dann etwas über Plattentektonik und Erdbeben an, Geologie, Mineralien und Edelsteine (inklusive versteinerten Baumstämmen) – ganz wichtig, sie glitzerten; Ausstellungsstücke von Meteoriten die auf der Erde gelandet waren und so weiter. Ein weiteres Highlight waren Tiere, die ausgestopft waren (oder bloß lebensechte Puppen?) und in jeweils ihrem eigenen Glaskasten mit entsprechendem Hintergrund, ihrem Lebensraum, in Szene gesetzt waren. Die Beleuchtung, die Bilder und die Tiere selbst waren dabei so gekonnt dargestellt, dass man das Gefühl hatte, man würde wirklich dabei sein, ganz große Klasse.  :applaus:



Daneben gab es immer eine Schautafel mit dem Lebensraum und anderen Fakten über das Tier; und diese Kästen gab es für Vögel, Meerestiere und lebende sowie ausgestorbene Säugetiere. Bevor wir dann in die „Abteilung für Evolution“ kamen, liefen wir noch durch Räume mit Infos über die Vegetation von Nordamerika. In der Evolutionsabteilung war jede Art und deren Herkunft dargestellt, mit originalen Skeletten und Fossilien, aber auch Reproduktionen, z.B. wie gigantische Urzeitfrösche ausgesehen haben.

Nachdem wir dann genug gesehen hatten, wollten wir zum berühmten Rockefeller-Weihnachtsbaum. Wir stiegen aus der U-Bahn aus und landeten im Keller des Rockefeller Centers, wo Geschäftsmänner Schlange standen zum Schuheputzen. Draußen auf der Straße herrschte geschäftiges und weihnachtliches Treiben, mit Heilsarmee-Leuten, die zu Weihnachtsliedern tanzten und Glocken klingeln ließen, um Spenden zu erbitten. Am Baum selbst herrschte natürlich großes Gedränge, doch wir konnten einige tolle Ausblicke und Fotos erhaschen.





Erst dachten wir darüber nach, auch einmal auf der berühmten Eislaufbahn (war in vielen Filmen!) Schlittschuh zu laufen, stellten dann aber fest, dass es uns 75$ nicht wert wäre (ist das Eis mit Goldstaub oder was?  :staunend2: ). Danach bummelten wir durch Manhattan, schauten uns die tollen Weihnachtsdekorationen an und kamen dann schließlich überraschenderweise zu einem hübschen Weihnachtsmarkt, der alles anbot was ein „vernünftiger europäischer Weihnachtsmarkt“ auch hat: Mützen, heiße Schokolade, Süßigkeiten, (Weihnachtsbaum-)Schmuck und so weiter – nur kein Glühwein, so was gibt’s hier wohl nicht.



 In der Mitte war eine große weitere Eislaufbahn, die wir für wesentlich günstiger benutzen konnten, so dass wir uns dann aufs Glatteis wagten.



Hand in Hand liefen wir bei kitschigster Weihnachtsmusik zwischen den hell erleuchteten Hochhäusern ungefähr 100 Runden im Kreis und gaben dann unsere Schlittschuhe wieder ab. Zu unserem Glück fehlte uns jetzt nur noch ein Crepe mit Zimt und Zucker, und dann brachen wir Richtung Times Square auf und aßen unterwegs noch heiße Esskastanien.
Auf dem Weg lag das „weltgrößte Kaufhaus“ Macy’s, das wir im August ja eher stiefmütterlich behandelt hatten. Jetzt konnten wir richtig stöbern und bummeln, sofern wir uns von den Massen im Weihnachtseinkaufsrausch nicht stören ließen. Wir fingen in der Herrenabteilung an (Handschuhe und Schal für Heiko), dann ging es in die Weihnachtsabteilung, wo wir erst einmal ungläubig und geblendet vom überbordenden Kitsch stehen blieben.  :zuberge:



Wir spazierten zwischen Oktopussen, Eichhörnchen, Pilzen, Schnecken (pink und grellgelb!), Disneyfiguren, Hello Kitty, Yankee-Stadion, New Yorker Ikonen (Freiheitsstatue…) und Teddybären – alles ausnehmend hässlich – als Weihnachtsbaumanhänger hindurch und als Krönung kaufte ich mir für 2.5$ eine glitzernde Freiheitsstatue, für meinen zukünftigen Weihnachtsbaum.  :lachen07:



Einen Snack nahmen wir beim ins Macy’s integrierten McDonalds ein (natürlich in der Spielzeugabteilung). Nach der Frauen-, Kinder-, Männer-, Schuhe-, Koffer-, Jacken- und Kochabteilung waren wir dann ausreichend erschöpft, strichen den Times Square vom Abendplan (es regnete in Strömen) und fuhren ins Hotel zurück (dieses Mal mit der U-Bahn).

Das Album mit mehr Bildern gibt es hier: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%201 (Passwort D00494)
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #3 am: 01.04.2013, 22:06 Uhr »
Hi Inspired,

danke fürs Eintragen! Ostküste ist völlig ok, da wir ja nicht nur den Süden anschauen.

Ich habe deinen Hinweis mit der Bildergröße erst jetzt gelesen und schon einen weiteren Eintrag eingestellt, sorry. Ich kümmere mich darum und ersetze ggf. die Bilder noch einmal, bzw. stelle ab jetzt kleinere Bilder ein, kein Problem!  :dankeschoen:

Fredi
Liebe Grüße,
Rike


Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #4 am: 01.04.2013, 22:58 Uhr »
Kein Problem, das sollte auch keine Kritik sein, sondern nur ein Hinweis, der für andere das Lesen eventuell komfortabler oder praktischer macht. Aber das ist echt auch Geschmackssache und der eine oder andere wird vielleicht lieber sehr große Fotos ansehen, weil die einach auch besser wirken.

Ich jedenfalls lehne mich jetzt zurück und harre der Dinge, die da kommen. Habe gerade erst realisiert, dass ihr uns ja auch an Weihnachten in den USA teilhaben lasst :D

Angie

  • Forever Hawai'i !!
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 20.816
    • Angie's Dreams
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #5 am: 01.04.2013, 23:04 Uhr »
Birgit, wir hatten doch schon oftmals Bilder in Reiseberichten mit 800x533 Pixel wie jetzt jene Bilder von Rike. Hattest du früher auch schon Probleme bei der Bildanzeige oder hast du jetzt einen anderen Monitor? Ich habe nämlich mit den Bildern von Rike gar kein Problem :think: :kratzen:
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Reisefan62

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.764
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #6 am: 01.04.2013, 23:10 Uhr »
Leider funktionierte heute nachmittag das Forum nicht und ich habe jetzt keine Zeit mehr zum Lesen (das Bett ruft...).

Werde es morgen nachholen, wollte aber nur kurz bestätigen, das ich die Bilder super finde von der Größe her.

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #7 am: 01.04.2013, 23:13 Uhr »
Die Bilder waren gerade noch deutlich größer. Angie. So sind sie sehr angenehm.

Angie

  • Forever Hawai'i !!
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 20.816
    • Angie's Dreams
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #8 am: 01.04.2013, 23:18 Uhr »
Du verwirrst mich, Birgit :verwirrt: Die Bilder sind doch noch genauso groß, nämlich 800x533 im Querformat.
Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #9 am: 01.04.2013, 23:22 Uhr »
Kann ich nichts weiter zu sagen, außer dass die Bilder mich zu Beginn regelrecht erschlagen haben, jetzt nicht mehr.

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #10 am: 02.04.2013, 00:01 Uhr »
Sorry, um die ganze Verwirrung aufzuklären: Am Anfang waren die Bilder tatsächlich sehr groß, aber nach Birgits Hinweis habe ich alle durch 800x533 im Querformat ersetzt.  :wink: Ich hoffe, jetzt sollte alles klappten und klar sein. :)

Und ja - es wird auch Weihnachten in den USA sein! Inklusive vieler "toller" Weihnachtsdekorationen...  :D
Liebe Grüße,
Rike


Inspired

  • Moderator
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 8.150
  • Life is unpredictable - eat dessert first!
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #11 am: 02.04.2013, 00:02 Uhr »
Da bin ich ja erleichtert. :D

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #12 am: 02.04.2013, 19:41 Uhr »
Hey,
ich steig auch noch dazu!
LG Silvia
LG Silvia

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #13 am: 02.04.2013, 22:05 Uhr »
Hallo Silvia, willkommen an Bord! Morgen geht's weiter.  :wink:
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Re: Go South 2012/13 - Flucht aus Vermont in den Sunshine State
« Antwort #14 am: 03.04.2013, 16:43 Uhr »
Teil 2 - New York & Abfahrt - 18. 12.

Morgens ließen wir es ruhig angehen, um unser Zimmer und den Ausblick auf Manhattan noch zu genießen, aber auch weil es ein langer Tag werden würde. Um 10 Uhr klarte es dann plötzlich auf und der Nebelniesel der letzten Tage verzog sich, die Sonne kam heraus – endlich (konnte man auch mal die Spitzen der Wolkenkratzer sehen)!  :rollen:



Nach dem Auschecken war unser Plan, nach Staten Island zu fahren, um uns die Hurricane-Zerstörung von Sandy anzugucken. Was nach schlimmem Katastrophentourismus klingt, ist vor allem für Heiko interssant: er möchte die Schäden und damit die Stärke des Hurricanes zu beurteilen, denn darin ist er Experte und macht es in Deutschland nach Sturmschäden auch oft. Wichtig ist uns aber, zu sagen, dass es nicht darum ging, die Menschen mit ihren zerstörten Häusern und ihrem Leid zu begaffen!

Auf dem Weg nach Staten Island (einer Halbinsel) lernten wir gleich mehrere Sachen: :dozent: erstens, dass New York groß ist.  Zweitens, dass das Navi nicht immer optimal funktioniert, wenn es der Meinung ist, dass der beste Weg von einem Außenbezirk in einen anderen Außenbezirk mitten durch Manhattan führt….   :kloppen: Drittens, dass man dabei aber schöne Ausblicke mitnehmen kann.



 Und viertens, dass es ganz einfach möglich ist, innerhalb einer halben Stunde 30$ Maut hinzulegen.  :koch: Als erstes fuhren wir durch den Holland Tunnel, dann durch Süd-Manhattan (durch den Finanzbezirk, vorbei an der World Trade Center Baustelle) – wo wir uns wunderten, ob das Navi vielleicht noch ein anderes Staten Island kennt als das was wir meinen – und schließlich über eine riesige Brücke und Autobahn nach Staten Island – gigantische Infrastruktur. Dort angekommen parkten wir direkt auf der Straße hinter dem Strand und unser erster Anblick war ein riesiges Loch in einem Haus, in dem eine USA-Flagge wehte. Obwohl der Hurricane schon 6 Wochen her war, sah vieles aus wie als wäre es gestern passiert und wird wohl auch noch eine Weile zum Aufräumen brauchen. Der gesamte Strand und die etwas erhöhte hölzerne Promenade waren gesperrt, an vielen Stellen waren Leitplanken eingedrückt, der Sand vom Strand war verteilt bis auf die Straße, die Promenade war teilweise einsturzgefährdet, überall am Strand lag Treibgut und Unrat umher (inklusive gigantischen Holzbohlen!).



Dennoch waren alle Einwohner fleißig am Aufräumen und überall standen auch Schilder, dass man staatliche Hilfe bekommen kann usw. – Amerika eben!  :usa:
Wir bogen dann wieder mit dem Auto ins Inland ab und folgten einer langen, abschüssigen Straße, auf der man gut sehen konnte, wie weit das Wasser noch in die Stadt gelaufen war.

Als nächstes wollten wir zurück nach Manhattan, suchten bei McDonalds im Internet noch eine Parkgarage raus (damit wir nicht uns dumm und dämlich bezahlen beim Parken) und fuhren dann zurück. Dieses Mal stellten wir das Navi auf „keine Mautstraßen“ ein, denn wir dachten uns: 30$ Maut an einem Tag sind erstmal genug. Wir dachten uns nichts dabei, und stellten dann fest, dass wir mit fast dauerhaft bombastischem Ausblick auf Manhattan erst nach Brooklyn geleitet wurden, und dann über die Brooklyn Bridge mitten in die Innenstadt.  :lachen07:



Das war eine aufregende und traumhafte Fahrt mit den schönsten Ausblicken überhaupt (und mittlerweile hatten wir ja klares Wetter und damit eine gute Sicht): über uns die berühmten Stelen der Brooklyn Bridge, links neben uns der Finanzbezirk und rechts neben uns Uptown mit Empire State Building usw. Danach kamen wir auf den FDR Drive (eine Straße, die zwischen dem Osten Manhattans und dem East River entlangführt) und hatten weiterhin großartige Ausblicke auf die Brooklyn und Manhattan Bridge und natürlich Manhattan selbst. Auf dem Weg zur Parkgarage standen wir dann natürlich im Stau (aber wer kann schon von sich behaupten, so viel in Manhattan im Stau gestanden zu haben…  :wink: ), und fuhren dann vorbei am Metropolitan Museum und am Times Square zur Parkgarage, wo wir das Auto ließen. Dann gingen wir in Richtung der Park Avenue, um uns noch schöne Weihnachtsdekorationen an Häusern anzugucken – natürlich auf der Haupt-Shoppingstraße. Dort aßen wir zuerst Sandwiches (sehr teuer und sehr lecker – mit Ei, Chicken, Pesto und Avocado) und liefen dann weiter. Hier waren die Dekorationen übertrieben (schön): ob ein ganzes Haus als Geschenk eingepackt war, Glitzersalamander außen dran hingen, auf Dächern beleuchtete Bäume standen oder ein Hoteleingang mit überbordenden Tannenzweigen, Weihnachtskugeln und natürlich Rentieren auf dem Vordach geschmückt war, hier gab es alles.





Im Trump Tower tranken wir dann im Starbucks noch einen (normalen, keinen goldenen  :mrgreen: ) Kaffe, und unsere Augen bekamen die Goldüberdosis des Jahres von den Wänden und dem Weihnachtsschmuck.

Danach wollten wir uns noch hübsch machen für unsere Musical-Aufführung des Abends am Broadway, und wollten das im Toys’r’us am Times Square machen (weil da vermutlich Toiletten existieren, wenn man dort mit vielen Kindern einkaufen geht). Während die quengelnden Kinder dort uns fast um den Verstand brachten, gelang das Umziehen doch und dann verließen wir fluchtartig den Laden. Nun war es Zeit zum Musical zu gehen – übrigens Heikos Geburtstagsgeschenk für mich. Das Theater war in einer Seitenstraße und sehr klein, bestand wahrscheinlich nur aus einer Bühne, aus den Sitzen und einem Klo, eben platzsparend in Manhattan. Das Musical, "Once", hatte jedoch nur gute Kritiken und mehrere Tony Awards bekommen. Wir nahmen also unsere Plätze ein, und anfangs war die Bühne noch eine Bar (da es ein irisches Musical war) und man konnte Guinness trinken.



Dann ging es los und die Story war die folgende: es spielte in Dublin und ein irischer Staubsaugerreparateur, im Herzen aber Musiker, versucht glücklich zu werden, während seine Liebste nach New York gegangen war und ihn verlassen hatte. Er trifft in einer Bar eine Frau aus Tschechien (mit einem herzallerliebsten Akzent und einer großartig bestimmenden Art: „I play music for you now and you repair my hoover!“/“The transaction is not complete!“), die wiederum von ihrem Mann aus Tschechien verlassen wurde und nun versucht ihr Kind großzuziehen und mit chaotischen tschechischen Freunden und ihrer Mutter in einer Wohnung lebt. Die beiden begleiten sich auf ihrem Weg ein Stück, sie hilft ihm, seine Musikkarriere zu verfolgen (was er letztlich auch schafft) und natürlich verlieben sich beide. Am Ende gehen sie jedoch auseinander – er hat genug Geld für ein Flugticket zu seiner Liebsten nach New York, die ihn gerne dort hätte, und sie versucht einen Neuanfang mit ihrem Mann aus Tschechien. Ein bisschen melodramatisch also, aber auch mit vielen Lachern und einfach irgendwie herzerwärmend und echt. Wir waren begeistert!  :clap:

Als wir wieder draußen waren, dachten wir uns: es ist erst halb 10, wir sind in New York – da geht man ja nicht ins Bett. Wir hatten noch Karten fürs Empire State Building vom August übrig und hatten New York noch nicht bei Nacht gesehen – perfekt! Nach zwei überteuerten Bratwürstchen von einem Straßenverkäufer machten wir uns mit der U-Bahn auf den Weg zum Empire State Building und betraten das wunderschöne und weihnachtlich geschmückte Foyer. Wir zeigten unsere Tickets vor und durften uns dann auf den Weg nach oben machen. Es gab keine Schlange für Tickets, keine Schlange für Sicherheitscheck, keine Schlange für die Rolltreppen und keine Schlange für die Aufzüge – und wir sind in Windeseile durch die riesig angelegten Warteräume marschiert, wo wohl normalerweise die Wartezeit pro Schritt bestimmt 30 Minuten beträgt.  :dance:



Die Angestellten waren auch super freundlich, wahrscheinlich hatten sie einen so entspannten Tag hinter sich, dass sie noch ordentlich mit uns witzelten. Mit dem fast leeren Fahrstuhl erreichten wir dann den 86. Stock und waren natürlich als erstes überwältigt vom Ausblick.  :staunend2:





Draußen war es eisekalt, denn der Wind pustete einem wie verrückt um die Ohren, doch New York, hell erleuchtet bei Nacht, entschädigte allemal dafür. Man konnte den Blick auch völlig in Ruhe genießen, denn wir mussten auch die Aussichtsplattform mit nur wenigen anderen Touristen teilen.



Wir genossen den atemberaubenden Anblick, machten Fotos und Videos und verabschiedeten uns dann von New York. Nachdem wir in einem Fahrstuhl, den wir ganz für uns alleine hatten (!), nach unten gefahren waren, ging es nämlich zurück zum Auto und dann raus aus der Stadt – Richtung Philadelphia. Wir wollten es bis nach Horsham, PA schaffen (wo wir am nächsten Tag einen Freund von Heiko treffen wollten) und mussten dazu noch 100 Meilen bewältigen, die uns doch recht lange vorkamen nach unserem anstrengenden Tag (aber natürlich nichts im Vergleich zu den Fahrtagen der nächsten Zeit waren). Wir erreichten unser Motel um halb 3 nachts und fielen erschöpft in die Betten.  :knockout:

Mehr Bilder vom heutigen Tag gibt's im Album: http://s169.photobucket.com/user/Elli_0991/library/Go%20South%2012-13/Part%202?page=1 (Passwort D00494)
Liebe Grüße,
Rike