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Autor Thema: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest  (Gelesen 45033 mal)

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DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #60 am: 25.11.2014, 19:11 Uhr »
So langsam wir es Zeit, dass es weiter geht.

9.9.14

Nach dem Wasserfall am Vorabend wollte ich mir zum Sonnenaufgang die Palouse von oben anschauen. Die Gelegenheit dazu hat man ca. 25 Meilen nördlich von Colfax auf der Steptoe Butte. Der kleine State Park besteht eigentlich nur aus der Straße, die die kegelförmige Steptoe Butte hoch führt und einem Parkplatz am Gipfel mit einer Menge Aussicht in alle Himmelsrichtungen. Da ich etwas schlecht aus dem Bett gekommen bin, war ich leider gezwungen, die Geschwindigkeitsbegrenzungen unterwegs und erst recht im SP sehr großzügig auszulegen. Mit quietschenden Reifen kam ich gerade noch rechtzeitig vor Sonnenaufgang oben an.







Nachdem die Sonne über den Horizont gekrochen war, kam dank Licht- und Schattenspiel Leben in die frisch gemähten Felder und Hügel unter mir.





Steptoe Butte und Vollmond


Egal ob Aussicht mit Weitwinkel oder Details mit dem Tele - überall gab es lohnende Motive.







Außer mir war anfangs niemand dort oben, später kamen noch 2 Knipser dazu. Die beiden haben mich etwas seltsam angeschaut. Könnte daran liegen, dass ich nach dem fast schon heißen Wetter am Abend vorher nur mit Shorts, T-Shirt und Jeansjacke dort oben herum geturnt bin, während die beiden mit dickem Pullover, Anorak, Mütze und Handschuhen mehr nach Polarexpedition aussahen. Ich würde sagen, die Wahrheit lag wie meistens in der Mitte ;)
Der Hügel ist nicht besonders fotogen, vor allem weil oben drauf diverse Satellitenschüsseln und Antennen stehen. Nachdem ich mich mit der Kamera lange genug ausgetobt hatte und mir tatsächlich etwas kalt geworden war, habe ich mich auf den Weg gemacht und bin quer durch die Palouse nach Nordwesten gefahren. Dabei kamen mir noch diverse Scheunen und Silos in die Quere. Ein paar davon wollten unbedicgt ins Bild.

Es gab rote mit Pferden davor


graue mit Pferdestärken


und braune mit heimtückischen in den Boden gerammten Stahlpinnen davor, an denen man sich die Frontschürze aufreißen konnte (hat zum Glück bei Hertz niemanden interesssiert).


Und dazwischen luden immer wieder Felder mit interessanten Mustern zum anhalten ein.







Nachdem mir wieder warm war, meldete sich vernehmlich mein Magen zu Wort und war schließlich nicht mehr zu überhören. In einem Diner irgendwo hinter Spokane gab es ein leckeres Frühstück dann ging es ohne weitere Pausen in Richtung North Cascades. Vorbei am Grand Coulee Dam, wo ich einen ersten Blick auif den Columbia River werfen konnte (nicht besonders fotogen dort) näherte ich mich langsam den Bergen an.



Auf der WA 20 fährt man mit vielen Steigungen und Serpentinen von Ost nach West quer durch die North Cascade Mountains und den gleichnamigen Nationalpark. Ich habe mich dabei an diesem frühen Nachmittag auf diverse Aussichtspunkte und den Blick auf ide beiden Stauseen des Skagit River beschränkt, das das Wetter sehr unbeständig war. neben kurzen sonnigen Abschnitten fing es auch immer wieder an zu regnen.



Washington Pass Overlook:




Blick auf den Skagit River


Ein Highlight sind sicherlich die beiden Stauseen mit ihrem intensiv türkisen Gletscherwasser.


Ross Lake


Diablo Lake

Leider zog sich der Himmel jetzt immer mehr zu und es begann ausdauernder zu regnen. Eigentlich hatte die Wanderung zum Blue Lake oder ein Stück des Trails zum Cascade Pass zu wandern aber im Regen hatte ich dazu wenig Lust. ALso habe ich beschlossen, zunächst mal nach Burlington zu fahren, einzukaufen und meinen Kram im Hotel abzuladen. Mit ein bisschen Glück würde das Wetter am späteren Nachmittag vielleicht wieder besser.
In Burlington hatte ich das Candlewood Suites Hotel gebucht. Sehr angenehmes großes Zimmer mit voll eingerichteter Küche. Ich bin dann gleich noch in den nächsten Supermarkt und habe mir alles für einen kleinen Imbiss am Abend besorgt - ein gutes Pfund Ribeye, eine Dose Bohnen und ein paar Alibi-Vitamine in Form von Tomaten. Da das Wetter keinerlei Besserungstendenz erkennen ließ, habe ich mich dann auch gleich daran gemacht, das Steak in die Pfanne zu hauen. Und als Gegengewicht zu den grauen Wolken gab es dazu einen roten Wein ;)

Trotz langer Fahrt (ca. 400 Meilen) insgesamt ein entspannter Tag.
Gruß
Dirk

Drummond

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #61 am: 25.11.2014, 19:36 Uhr »
Feiner Bericht.
Bin weiter dabei und sammle Infos für meine Fahrt.
Viele Grüße

Yaphi

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #62 am: 26.11.2014, 00:22 Uhr »
Wieder einige schöne Anregungen für die Reiseplanung dabei und wie immer tolle Fotos, bin gespannt, was wir von den North Cascade Mountains noch zu sehen bekommen.

Wilder Löwe

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #63 am: 26.11.2014, 09:00 Uhr »
Unglaublich wie schön ein paar langweilige Felder sein können, wenn man nur weiß, wie man sie fotografieren soll. Ich war auch schon mal in dieser Ecke da oben, hat aber keine bleibenden Eindrücke hinterlassen. Sollten wir aber vielleicht doch mal vertiefen.
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #64 am: 27.11.2014, 19:47 Uhr »
10.9.14

Der heutige Tag ist recht schnell erzählt. Morgens war es draußen immer noch ein bisschen grau. Eigentlich passte mir das ganz gut, denn mir war einfach nach faulenzen. Also hatte ich bis zum frühen Mittag ein sehr einfaches aber voll und ganz ausreichendes Programm:

Nichts tun!

O.k., ganz habe ich es nicht durchgehalten. Ich wra zwischendurch frühstücken und habe bin auch noch mal für ein halbes Stündchen eingeschlafen aber das war es dann auch an Aktivitäten ;)
So gegen 13:00h habe ich mich aufgerafft, war noch mal etwas einkaufen fürs Abendessen und bin dann zu meinem heutigen Ziel gestartet. Über die WA 20 ging es nach Osten, dann ab Sedro Woolley auf dem Valley Highway (WA9) nach Norden und schließlich den Mt. Baker Highway über viele Serpentinen nach oben bis zum bitteren Ende am Artist Point. Reine Fahrtzeit waren das etwa 13/4 Stunden aber es fanden sich diverse Gründe anzuhalten.


Da will ich hin. Links das dürfte der Mt. Baker sein.


Glacier Creek.


Dieses Flüsschen hört auf den unvergleichlich schönen Namen 'North Fork Nooksack River'. Ich habe ihn Nookie getauft ;)

Mein erster geplanter Stop war am Picture Lake, wo ich den Blick auf Mt. Shuksan genossen habe.



Allerdings stellte sich dann raus, dass das noch gar nicht Picture Lake war sondern der kleinere Highwood Lake.  Daneben gab es ein paar Basaltsäulen zu bewundern. Erinnerung daran, dass hier alles vulkanischen Ursprungs ist.



Ein paar Schritte weiter dann der eigentliche Picture Lake mit noch etwas besserer Aussicht auf Mt. Shuksan.



Ein Pano aus 8 Hochkantbildern habe ich auch gemacht. Sieht mit ca. 50 MP in voller Auflösung ziemlich gut aus! Drauf klicken und dann auf die Lupe klicken bringt Euch zu einer größeren Variante.


So langsam krochen jetzt schon die Schatten ins Bild - also weiter den Berg hoch. Unterwegs gab es immer wieder schöne Aussichtspunkte.





Vom Arrtist Point aus hat man den Mt. Shuksan direkt vor sich und kann in die andere Richtung in etwas größerer Entfernung den Mt. Baker bewundern. Ich bin zunächst ein bisschen den Trail entlang der Kulshan Ridge gelaufen und hatte dabei die ganze Zeit den Mt. Shuksan vor Augen.



Ein paar Tümpel für fotogene Spiegelungen fanden sich auch hier oben.



Nach ca. einer Stunde war ich wieder auf dem Parkplatz und bin ein bisschen in die andere Richtung des Plateaus gelaufen, um einen Blick auf den Mt. Baker zu finden, ohne dass er genau im Gegenlicht liegt.





Mit den letzten Sonnenstrahlen war ich wieder zurück beim Artist Point und durfte noch etwas 'Alpenglow' genießen.



Wieder 2x Mt. Shuksan



Die Rückfahrt im dunklen war eher etwas unangenehm, weil es fast durchgehend durch den Wald ging und man ständig nach Wild ausschauen musste, dass einem vors Auto hüpfen könnte. Schließlich bin ich aber wohlbehalten wieder im Hotel angekommen.
Das war dann erst mal der letzte Tag im Hochgebirge. Als nächstes kommt die Küstenregion dran.
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #65 am: 29.11.2014, 19:15 Uhr »
11.9.14
Heute wollte ich an den Pazifik. Über Hidalgo Island ging es nach Whidbey Island, mit der Fähre weiter nach Port Townsend und dann nach Port Angeles.
Am frühen Morgen war es in Anacortes noch schön leer und ich konnte in aller Ruhe und ohne größere Touristen-Massen das alte Fischerdörfchen bewundern.



Im Morgenlicht sah sogar die Werft ganz malerisch aus.



Ich bin ein gutes Stündchen die Einkaufsstraße auf und ab gelaufen und habe die alten Häuschen und die netten Murals bewundert.









In einem netten Kaffee habe ich ganz in Ruhe gefrühstückt.



Dabei habe ich ernsthaft drüber nachgedacht, onb ich bei dem schönen Wetter meinen Plan ändern und von Anacortes eine Whale Watching Tour machen soll. Aber da bei mir Whale Watching ja bisher immer bedeutet hat, stundenlang aufs Wasser zu starren ohne auch nur eine Flosse zu sehen, habe ich das lieber gelassen. Zum Hafen bin ich aber trotzdem gefahren und habe mich dort etwas umgesehen.






Diese Dame nennt sich "Lady of the Sea".

Mein nächster Stop war Deception Pass SP. Hier habe ich das erste mal die Zeche geprellt. Wie in Oregon muss man für jeden Strand und jeden Parkplatz bezahlen und wie in Oregon wird zwar überall auf einen State Park Pass hingewiesen aber kaufen kann man ihn nirgendwo. Ich habe das dann später an einem anderen Park legalisiert, wo es tatsächlich ein Kassenhäuschen gab, bei dem ich eine Tageskarte kaufen konnte, die für alle SPs galt. Im Deception Pass SP gab es einige hübsche Buchten aber landschaftlich weiter nichts spektakuläres. Der Park ist der meistbesuchte SP in Washington, wohl vor allem wegen der schönen Strände und Tide Pools (ich war leider bei Flut da) und der Wander- und Wassersportmöglichkeiten.


Spektkakulär war dann aber die Brück, die Fidalgio Island und Whidbey Island verbindet, die Deception Pass Bridge,







In der Meerenge unter der Brücke gibt es bei Ebbe und Flut heftige Strömungen, die von mutigen Kayakfahrern zum Wildwasserfahren benutzt werden. Reichlich Fisch muss es hier auch geben, denn man sah jede Menge Fischer, teils die zweibeinigen in Booten, teils die gefiederten.



NAch einem kurzen Ausflug nach Holland



erreichte ich Fort Casey SP. Hier war ich zuerst beim Admirality Head Lighthouse





Dann habe ich ein wenig Ft. Casey besichtigt, eines der Forts, die Ende dexs 19. Jhdts. an der amerikanischen Pazifikküste errichtet wurden, um die Pazifikküste und die Einfahrt in den Puget Sound zu verteidigen (gegen wen auch immer). Im Prinzip war es bei Fertigstellung schon obsolet, weil inzwischen die Luftwaffe eingeführt worden war. So wurden die Kanonen auch schon im 1. Weltkrieg abgebaut und nach Europa verschifft.





Immerhin war die Aussicht ganz nett und ich konnte schon mal einen Blick auf die Fähre werfen, mit der ich fahren wollte.


Im Hintergrund übrigens Mt. Baker (der von gestern).

Bei der Fähre nach Pt. Townsend hatte ich das große "Glück", genau das zweite Auto zu sein, dass gerade nicht mehr auf die Fähre kam. Damit hatte ich 11/2 Stunden auf dem Warteplatz gewonnen. Immerhin konnte ich die Zeit sinnvoll nutzen. SItz zurück und Nickerchen! Die Überfahrt ging dann schnell. Ich habe einen Spaziergang durch Port Angeles gemacht und einen leckeren, wenn auch etwas verspäteten Seafood-Lunch genossen.






Was für Farben! Und die Milkshakes waren auch lecker!





Dann habe ich mir den Weg zu Ft. Worden gesucht, das am Ende des Ortes auf einer Landzunge gegenüber von Ft. Casey liegt. Neben den gleichen (sinnlosen) Artillierie-Befestigungen wie auf der anderen Seite der Bucht gab es hier eine Ausbildungseinheit, wo Soldaten für den ersten Weltkrieg trainiert wurden, im 2. Weltkrieg war es Sitz des Harbor Defense Commands. Seit Ende der 50er ist res ein SP, der unter anderem auch ein Konferenzzentrum beherbergt.
Auch hier gibt es einen Leuchtturm

Im Hintergrund schon wieder Mt. Baker

Daneben stehen auch noch einige der alten Offiziershäuser, die man wohl als Ferienhaus mieten kann.


Auf dem Gelände des SPs und in diesen Häusern wurde übrigens "Ein Offfizier und Gentleman" gedreht.

Gegen 17:00h war ich in meinem Hotel (Ramada in Port Angeles) und habe beim Anblick der Sessel auf der Porch spontan beschlossen, den Nachmittag dort bei einem Glas Wein nahtlos in den Abend übergehen zu lassen und an diesem Tag nirgendwo mehr hinzufahren.

Gruß
Dirk

85rob

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #66 am: 29.11.2014, 22:38 Uhr »
Schöner Bericht! Hab aber gleich mal ne Frage... Ramada in Port Angeles? Ich guck schon für nächstes Jahr und da hab ich in der Ecke kein ramada gefunden  :(

DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #67 am: 29.11.2014, 23:15 Uhr »
Ramada in Port Angeles? Ich guck schon für nächstes Jahr und da hab ich in der Ecke kein ramada gefunden  :(

Ich hatte Ramada in Erinnerung aber Google und Bing sagen übereinstimmend, dass es ein Quality Inn ist ;)
Gruß
Dirk

exit

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #68 am: 30.11.2014, 11:11 Uhr »
Viele Grüße,
Christian

DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #69 am: 02.12.2014, 01:28 Uhr »
12.9.14

Heute stand mal wieder ausschlafen auf dem Programm,. Muss auch mal sein!
Nach dem Frühstück ging es hoch in die Berge. Die Hurricane Ridge war mein Ziel. Schon auf dem Weg nach oben gab es immer wieder schöne Aussichtspunkte.


Im Hintergrund mal wieder der Mt. Baker, den kennt Ihr schon von gestern und vorgestern ;)

Das Visitor Center habe ich links liegen gelassen und bin gleich die Hurricane Ridge Road bis zum Ende durch gefahren. Der kleine Parkplatz am Ende der Straße war voll belegt und nach 2 Runden hatte ich mich gerade damit abgefunden, zurück zum Overflow-Parking zu fahren und eine halbe Meile und ein paar Höhenmeter mehr zu laufen, als ich im Rückspiegel 2 Wanderer zum Parkplatz zurück kommen sah. Also gedreht und in aller Ruhe gewartet, bis die beiden was getrunken und ihren Kram verstaut hatten. Jetzt parkte ich direkt neben dem Trailhead. Na also, geht doch! ;)
Den Hurricane Hill Trail hatte ich mir ausgesucht. Der führt vom Ende der Hurricane Ridge Road über 1,6 Meilen gut 200 Höhenmeter nach oben zu einem kleinen Gipfel. Unterwegs gibt es immer wieder tolle Aussichten zu bewundern und mit ein bisschen Glück soll man auch einiges an Tieren sehen können. Es gibt dort oben Deer, eine spezielle Murmeltierart, die dort endemisch ist (nur dort vorkommt) - das Olympic Marmot, und mit etwas Glück auch Mountain Goat zu sehen. Letzteres hat bei mir nicht funktioniert.

Die erste halbe Meile ist der Trail asphaltiert und prinzipiell rollstuhlgeeignet, obwohl man dann schon einen kräftigem Menschen zum schieben oder einen Elektro-Rolli braucht. Es geht zwar nicht allzu steil aber stetig bergauf. Ehrlich gesagt lohnt es sich aber nicht wirklich, weil die interessanten Aussichtspunkte alle erst später kommen. Man schaut vom Ende des asphaltierten Teilstücks nur auf ein paar Bergwiesen. Wo der Teer aufhört fängt dann die Steigung an. Auf dem nächsten km geht es ordentlich nach oben bevor das letzte Stück wieder mehr oder weniger eben durch Hochgebirgswiesen und ein kleines Waldstück führt.



Auf der Alm, da gibt's koa Sünd!




Blick Richtung Puget Sound, zur Abwechslung mal ohne Mt. Baker.


Blick zurück, den Trail entlang


Olympic Mountains


In der Nähe des Gipfel streiften ein paar Hirsche auf der Suche nach Futter durch ein kleines Waldstück direkt am Rim. Die waren offensichtlich an Menschen gewöhnt und ließen mich bis auf 2m an sich heran, wenn ich mich langsam bewegt und sie nicht erschreckt habe. So konnte das Tele im Rucksack und das Weitwinkel auf der Kamera bleiben.



2x Hirsch mit Aussicht (schon wieder mit Mt. Baker ;))




Nachdem ich mich eine ganze Weile mit den Hirschen vergnügt und noch ein Quätschchen mit einer amerikanischen Familie gehalten hatte, war es Zeit für den Rückweg. Auf dem Abstieg habe ich zum Glück eine Bewegung mitten in der Wiese neben dem Trail registriert. Tatsächlich - da mümmelte ein Murmel vor sich hin. Diesmal kam ich mit dem Weitwinkel nicht aus. Es brauchte schon das 70-200 mit 2xKonverter.





Natürlich blieb die Knipserei mit dem Tele nicht unbemerkt und außerdem kam das Murmel langsam aber sicher immer näher an den Trail heran. so das es bald seinen eigenen Fanclub hatte.


Murmel-Paparazzi

Bald danach war ich zurück beim Auto (komischerweise geht es bergab doch schneller als bergauf ;)). Meine ursprüngliche Planung beinhaltete noch die Fahrt hoch zum Deer Park über eine steile Gravel Road, die ein Stück östlich von Port Angeles von der US 101 abgeht, aber dafür hätte ich deutlich früher aufstehen müssen. Inzwischen war es schon fast 4 Uhr und ich wollte ja noch bis Forks. Also Deer Park gestrichen bzw. auf den nächsten Trip verschoben (Washington sieht mich ganz sicher noch mal wieder). Auf der Fahrt rund um die Olympic Peninsula habe ich nur einen kurzem Stop am Lake Crescent eingelegt.



Ansonsten bin ich bis Forks durch gefahren. Mein Hotel in der Twillight Zone war das Pacific Inn Motel - absolut o.k.., klassisches Motel mit einem bisschen Vampir-Feeling. Nach Check-In und abladen des Gepäcks ging es gleich weiter zum Ruby Beach. Laut Wiki ist das der "northernmost of the southern beaches in the coastal section of Olympic National Park", also der nördlichste Südstrand oder so ;)
Von Forks fährt man auf der 101 ca. 25 Meilen nach Süden. Der Parkplatz ist gut ausgeschildert. Von dort läuft man etwa 1/4 Meile durch ein kleines Waldstück hinunter zum Strand, wobei das letzte Stück recht steil nach unten geht (und - viel schlimmer! - auf dem Rückweg wieder bergauf).

Mein erstes Erlebnis an diesem Strand: Ich sehe einen Typen mit seiner Kamera auf dem Stativ da stehen, wo ich lang laufen will. Ich schaue ihn fragend an, zeige, wo ich lang laufen will. Er reagiert nicht, also laufe ich vor seiner Kamera lang. In dem Moment beschimpft er mich vom übelsten, dass er ein Video drehen würde und ich jetzt den ganzen Abend ruiniert hätte - natürlich auf deutsch! Ich frage, warum er nichts gesagt hat. Er pöbelt weiter. Ich zeige ihm, freundlich meinen rechten Mittelfinger und gehe weiter - der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!
Toller Einstand an diesem Strand!
Ruby Beach ist aber so schön, dass ich dieses Erlebnis schnell vergessen habe. Alle anderen Fotografen verstanden sich übrigens bestens und ein paar fragten mich sogar, was das denn für ein A****loch war  :smile:  Interessanterweise ist der Typ dann schon deutlich vor Sonnenuntergang verschwunden. Sein Problem!

Ich erfreute mich erst an dem vielen vielen Driftwood im Licht des späten Nachmittags und knipste schon, was das Zeug hielt.





Dabei kam das beste erst noch. Je tiefer die Sonne sank, ums so schöner wurde es.






Und auch nachdem die Sonne im Pazifik versunken ist, sollte man noch lange nicht nach Hause gehen.







Irgendwann muss man sich aber losreißen, auch weil der Magen sich inzwischen vernehmlich meldet und nach Füllung verlangt. Also noch ein letztes Foto und los geht es.



Zum Abendessen habe ich mir Brot, Aufschnitt und Käse und dazu ein paar Hähnchenteile aus dem Supermarkt besorgt.

Die Olympic Peninsula hat jetzt schon meine Erwartungen übertroffen: So kann es weiter gehen!
Gruß
Dirk

Doreen & Andreas

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #70 am: 02.12.2014, 14:36 Uhr »
Klasse Bilder, Dirk.
Du hast aber auch ein Schwein mit dem Wetter. Bei unserem Besuch 2011 war sowohl die Hurrican Ridge als auch Ruby Beach vornehmlich vernebelt... :?
Viele Grüße,
Andreas
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NähkreisSteffi

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #71 am: 02.12.2014, 17:03 Uhr »
Hallo Dirk,

ich habe es endlich geschafft euch hinterher zu reisen.

Wie immer super tolle Bilder.  :respekt:

Ab Port Angeles schwelge ich in Erinnerungen. Da waren wir letzten September auch und ich würde sofort wieder hinfliegen.

Großartige Natur. Ich freue mich auf die weitere Reise.

Viele Grüße

Steffi

Drummond

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #72 am: 02.12.2014, 17:37 Uhr »
Hallo,
der Bericht ist sehr schön.
Ich denke dabei daran,
dass ich auch so ein tolles  Wetter gehabt hätte, wenn bei mir geklappt hätte. :(
Zudem zeigt der Bericht, wenn man allein unterwegs ist(sieht ja so aus) dann ist man m.M. nach sehr beweglich. Man muß nie fragen, " na machen wir das so oder, möchtest du lieber das ?".
Ich kenne dieses schöne Gefühl wenn ich in NYC bin.
VG

DocHoliday

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #73 am: 08.12.2014, 23:26 Uhr »
13.9.14

Heute stand kein Regen aber Regenwald auf dem Programm. Da kein Sonnenaufgang lockte, habe ich ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Tanken und ein paar Mitbringsel für Twilight-Geschädigte kaufen war ich auch noch. Dann ging es los zum Hoh-Rainforest. Von Forks fährt man etwa eine dreiviertel Stunde bis zum Visitor Center. Gleich vom Parkplatz aus gibt es 2 Rundwege durch den Regenwald, den Hall of Mosses Trail und den Spruce Nature Trail. Beide zusammen sind nur 2 Meilen lang, man überanstrengt sich also nicht.
Eigentlich war das Wetter viel zu schön für Regenwald, wieder strahlender Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel. Ein bisschen Nebel oder sogar REgen wäre mir fast leiber gewesen zum fotografieren. So waren die Lichtverhältnisse etwas schwierig. Aber ich weiß, dass ich jetzt auf sehr hohem Niveau jammere ;)

Mit oder ohne Regen war der Regenwald faszinierend! Diese Masse an ungezügelt wuchernden und über und untereinander her wachsenden Pflanzen in den verschiedensten Grüntönen - einfach irre. Da wachsen Farne und Moose auf Bäumen, die ihrerseits wieder auf abgestorbenen Bäumen wachsen. Ich fand es recht schwierig, das in Bildern auch nur annähernd einzufangen.





Zumindest die verschiedenen Grüntöne kommen auf den ersten Bildern ganz gut raus.





Alles hoch  zum Licht!


Zwischendurch war es auch ganz nett, mal wieder unter dem Blätterdach hervor zu kommen und etwas Weite genieß0en zu können wie hier am Hoh River.



Gleich nach dieser Stelle wurde der Wald aber wieder dichter und dunkler.


Hier sieht man, wie eine Reihe von Bäumen entlang eines einzigen umgestürzten Baumstamms schön in Reih und Gleid gewachsen ist. Zwischen den Stämmen kann man immer noch die Reste des alten Baums erkennen.


Ein wahrscheinlich nie zuvor fotografierter Ast, der direkt am Trail dekorativ über einem Bächlein hängt.



Manchmal lohnt es sich auch inmitten des vielen Grüns mal einen Blick auf die Baumstämme zu werfen.


Immer wieder trifft man auf kleinere und größere Red Maple-Haine, die ein paar Wochen später mit Sicherheit spektakulär aussehen.


Jetzt gab es nur einen ganz kleinen Vorgeschmack auf die Herbstfärbung.


Nachdem ich die beiden Runden beendet hatte, bin ich noch ein Stückchen weiter bis zum Lake Quinault gefahren. Entlang der North Shore Road scheinen die meisten Küstenabschnitte in Privatbesitz zu sein, so dass es gar nicht so einfach war, direkt ans Seeufer heran zu kommen. Da und dort ist es mir aber doch gelungen.




Faszinierend fand ich auch hier wieder die Wälder mit sich scheinbar endlos erstreckenden Reihen von moosbewachsenen Stämmen.




Das war es dann erst mal mit dem Regenwald. Zurück in Forks habe ich einen Stop im Hotel eingelegt, die ersten Bilder gesichert und einen Kaffee getrunken. Dann ging es auf der anderes Seite des Ortes zum Second Beach kurz vor La Push.Dort herrschte ein ganz schöner Andrang, so dass ich Mühe hatte, überhaupt noch einen Parkplatz zu finden. Vom Parkplatz aus läuft man etwa eine dreiviertel Meile langsam aber gleichmäßig bergauf und dann steil bergab zum Strand. Zunächst lagen die interessantestes Seastacks noch im Gegenlicht aber je tiefer die Sonne sank, umso besser wurden die Aussichten.





Farbenfroh wurde es dann als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war und nur noch den Dunst über dem Horizont einfärbte.







Es hat tierisch Spaß gemacht, mit dem Stativ den Strand rauf und runter zu laufen und immer neue Vordergrundmotive oder Spiegelungen zu suchen. Dafür, dass der Strand eigentlich bei Fotografen ungemein populär ist, waren nur wenige andere Knipser zur Stelle und man kam sich nicht in die Quere. Die vielen Autos am Parkplatz gehörten überwiegend normalen Strandbesuchern und ein paar "Sonnenuntergangsguckern", die aber inzwischen alle gegangen waren.

Es wurde jetzt aber langsam immer dunkler, so dass ich mich nach einem letzten Foto schweren Herzens auf den Rückweg gemacht habe, so lange man auf dem steilen Anstieg vom Strand hoch wenigstens noch ein bisschen vom Trail erkennen konnte. Meine Stirnlampe lag zum Glück warm und sicher im Auto.



Die sind schon "ganz nett" die Strände hier ;)
Gruß
Dirk

Anna KS

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Re: From Sea to Summit, from Desert to Rainforest
« Antwort #74 am: 11.12.2014, 08:59 Uhr »
Deine Reise ist echt wunderschön und für die Fotos, da fällen mir die Wörter. So schöne Fotos bekomme ich nie hin :lachen07:
USA Westen September 2013 fünf Personen zwei Autos