usa-reise.de Forum

Nordamerika => Reiseberichte USA & Kanada => Thema gestartet von: saibot am 25.12.2015, 15:59 Uhr

Titel: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 25.12.2015, 15:59 Uhr
Es war einmal Amerika …

Wir haben weder Amerika entdeckt noch das Fotografieren erfunden, wir hatten nur eine wunderschöne Urlaubsreise.
Unser Bericht davon soll euch unterhalten und informieren, vor allem aber das Fernweh stillen, eures wie auch unseres.

Start- und Zielpunkt der Reise war Las Vegas. Der Weg dazwischen führte entlang des „Circle of National Parks“ vorbei an großen und kleinen Naturschönheiten. Da es unsere dritte Reise in diese Region war, unterlag die Auswahl der Ziele eigenen Gesetzen. Lasst euch einfach überraschen.    

Auch dieses Mal hat sich das Schicksal wieder in unsere Planungen eingemischt. So haben wir positive wie negative Überraschungen erlebt und können eine Reihe von Anekdoten erzählen, z.B. die vom Kampf um „die perfekte Welle“, aber dazu später.

Wir, das sind Uta und Tobias (zusammen 102). Wenn uns kaum jemand kennt, liegt das wohl daran, dass uns beim stillen Mitlesen über die Jahre keiner bemerkt hat. Aus Zeitgründen haben wir die Reiseberichte fast immer nachgelesen, so dass ein Kommentar zumeist zu spät gekommen wäre.
Daher wollen wir an dieser Stelle allen „Vorgereisten“ für ihre wertvollen Tipps in ihren Reiseberichten danken. Unser Dank gilt im Besonderen den Pfadfindern des Südwestens Monika und Fritz Zehrer sowie Isabel und Steffen Synnatschke für ihre detaillierten Beschreibungen ausgewählter Ziele.

Genug der Vorrede. Macht es euch bequem und freut euch auf

„Lach- und Sachgeschichten aus dem Südwesten“.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 25.12.2015, 16:34 Uhr
Wenns um Fernweh geht bin ich immer dabei  :D
Danke dass ihr euch die Mühe macht und einen Reisebericht schreibt, ich freue mich drauf!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: NähkreisSteffi am 25.12.2015, 17:56 Uhr
Ich komme auch gerne mit und bin gespannt, was ihr so alles erlebt habt.  :lol:

Frohe Festtage

Steffi
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 25.12.2015, 20:04 Uhr
Na dann ... kann losgehen!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: HBFire am 25.12.2015, 20:39 Uhr
Da komme ich doch gerne auch mit.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 26.12.2015, 08:32 Uhr
Ein herzliches Willkommen allen Interessierten.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 26.12.2015, 09:16 Uhr
Der Countdown läuft
oder
Vegas – wir haben ein Problem



Seit Monaten haben wir die Reise vorbereitet und mit dem Lesen eines jeden neuen Reiseberichtes „noch optimaler“ gestaltet. Am 1. Oktober soll es nun losgehen. Unsere Vorfreude ist kaum zu steigern.
Inzwischen befinden wir uns quasi im „Simulationsmodus“, da wir uns täglich ausmalen, wo wir heute in 4 Wochen wohl sein werden.
Es ist Wochenende, der Wein ist kaltgestellt, ein schöner Fernsehabend wartet. Da entspinnt sich folgender Dialog:

Sie: „Du hast da so eine Mail.“
                                                                       Er: „Ja, hab‘ ich letztens schon gesehen.“
„… aus Las Vegas von unserem Hotel.“
                                                                      „Jaaa, Werbung, die bieten nur Upgrades an.“
„Im Betreff steht aber etwas von September.“
                                                                      „Wieso, wir fahren doch erst im Oktober?“
„Ja eben …“
                                                                        "... [schrei] ..."


Gefühlte zwei Sekunden später sitze ich über den Unterlagen.

… und die sagen mir: „Da hat wohl einer nicht aufgepasst.“ Fast alle Hotels hatte ich schon Monate vorher gebucht. Dann habe ich von Zeit zu Zeit überprüft, ob sich im Preis noch etwas getan hat und entsprechend storniert und neu gebucht. Dabei muss es wohl passiert sein, dass ich mich im Monat vertan habe.

Halb so schlimm, es ist ja ein stornierbarer Tarif. Die Unterlagen weisen eine 72 h Frist aus und bis zum Urlaub ist es noch ein gutes Stück hin.
Doch halt, die Buchung erfolgte für einen Termin, der 4 Wochen vor dem eigentlichen Datum lag. Der gebuchte Check-in ist … ist ... ist ...
… übermorgen ...
und damit innerhalb der 72 h.

Vegas – wir haben ein Problem!

Endlose Minuten später ist der Rechner hochgefahren und ich bin auf der Seite vom „Caesar“. Zu meiner Buchung teilt er mir sinngemäß mit:
“Du hast genau 2 Optionen: Take it or cancel it!” und „we are working hardly an einer dritten Möglichkeit (Umbuchung), die steht dir aber im Moment noch nicht zur Verfügung“.
„Cancel it“ bedeutet, den Preis der ersten Nacht zu bezahlen, für nichts.
Nun gut, so sind die Spielregeln. Wenn man zu blöd ist, September und Oktober zu unterscheiden, ist das wohl die Strafe.

Aber da steht noch eine Telefonnummer für „Wenn wir Ihnen sonst noch helfen können“ …
Ja, das können Sie.

Also greife ich zum Hörer und ruf mal eben beim Bally’s in Las Vegas an. Und siehe da, es geht was. Wann denn das Umbuchungsdatum sei, möchte die freundliche Dame wissen und ja, das könne man machen. Der neue Preis beträgt dann xxx Dollar und wäre damit sehr viel höher als der der ersten Buchung.
Ziel des Anrufes war es, die Stornierungskosten zu vermeiden. Wenn ich jetzt für die Umbuchung fast zweimal so viel bezahlen soll, wäre das ein schlechtes Geschäft. Ich kann förmlich spüren, wie klar es der Dame am anderen Ende ist, dass ich „am Fliegenfänger hänge“ und sie mir jetzt den Listenpreis aufdrücken kann, ohne Promotion-Prozente und so.
Nein, so kommen wir nicht ins Geschäft!
  
Schweren Herzens lasse ich die Buchung canceln.

Schon im Auflegen beschleicht mich der Gedanke, dass eine gute Idee gewesen wäre, sich vor dem Anruf über die aktuellen Hotelpreise zum neuen Datum zu informieren. Das hole ich gleich nach.

Dabei trifft mich der Schlag! Wegen der speziellen Saisonlage oder des „Weltkongresses der Taubenzüchter“ ist gerade diese Woche besonders teuer. Der beste Preis, den ich erreichen kann, liegt noch einmal deutlich über dem Angebot der netten Dame, das ich gerade ausgeschlagen habe, von den bezahlten Stornierungskosten ganz zu schweigen.

Das Gesicht zur Faust geballt kehre ich ins Wohnzimmer zurück und berichte von meiner „Heldentat“. Wir diskutieren alle „hätte/wäre/wenn“ dieser Welt.
Der Fernsehabend ist gelaufen …

Am Tag darauf buchen wir ein anderes Hotel, machen unseren Frieden mit der Angelegenheit und beginnen, uns wieder auf unsere Reise zu freuen, denn in Kürze geht es los ...


Fazit:
- Was man nicht im Kopf hat, hat man im Portmonee.

            

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 26.12.2015, 11:36 Uhr
Zwischenkommentare erwünscht oder  lieber nicht?

Falls ja, dann: Na das habt ihr aber ver... ach schon gut. Ich lese weiter leise mit ;)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 26.12.2015, 16:49 Uhr
Natürlich sind Zwischenkommentare erwünscht, davon lebt doch so ein Reisebericht.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 26.12.2015, 19:58 Uhr
Da würde ich jetzt mal sagen das war quasi die Generalprobe und die ging gründlich schief, dafür war der  Urlaub dann bestimmt umso besser  :D
Titel: Re:
Beitrag von: captsamson am 26.12.2015, 19:58 Uhr
Das geht ja gut los bevor es losgeht. Wir haben in diesem September 2 Nächte in Forks, WA gebucht. Allerdings für 2 Tage später als wir dann real auf der Matte standen. Zum Glück 1 std vor der 48h Storno Frist. Zum Glück waren auch zu kleinem Aufpreis von 20$ in anderen Motels noch Zimmer frei. Aber mir ging natürlich erstmal die Pumpe! Gut dass ihr es noch zu Hause gemerkt habt.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: StarWars am 26.12.2015, 20:31 Uhr
Na das wäre doch mal die Gelegenheit für einen spontanen 2-3 tages trip nach Vegas gewesen  :P
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 27.12.2015, 07:32 Uhr
Ein Hallo an die neu zugestiegenen Fahrgäste!

@captsamson
Ja, im Nachhinein kann man darüber lachen und hat eine nette Geschichte zu erzählen. Aber in dem Moment, wo einem so etwas passiert, ist es gar nicht lustig ...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 27.12.2015, 10:07 Uhr
01.10.2015, Wir sind dann mal weg …


Gemütlich sitzen wir im Restaurant des NH-Hotels, Raunheim und genießen das reichhaltige Frühstücksbuffet. In einer halben Stunde wird uns der Shuttlebus zum Flughafen bringen …

Zur Vermeidung von „Blutdruck“ wegen möglicher Verkehrsstörungen waren wir schon gestern Abend angereist. Aufgrund eines Tipps aus dem Forum hatten wir diesmal nicht einen Parkplatz mit angeschlossenem Hotel, sondern ein Hotel mit angeschlossenem Parkplatz gesucht. Klingt gleich, ist aber deutlich billiger. Aufgrund des günstigen Preises hatten wir ein einfaches Hotel  erwartet, wurden dann aber positiv überrascht: ein sehr anständiges Tagungshotel, eine klare Empfehlung.

Vom Flughafen Frankfurt aus geht es dann mit etwas Verspätung los ins gelobte Land. Trotz „Donnerstag“ ist das Flugzeug ausgebucht. Condor macht soweit einen guten Eindruck, allein deren Aufpreispolitik nervt. Aber wenn man einen Direktflug von Frankfurt nach Las Vegas haben möchte, gibt es derzeit keine Alternative.

Wir verlassen das Festland über Amsterdam.


(http://abload.de/img/b_img_6808fnsop.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6808fnsop.jpg)


Glücklicherweise haben wir gute Sicht, als wir Grönland erreichen. So können wir eine Reihe von Eisbergen und einige Gletscher sehen. Trotz 10000 m Höhe sind sie doch recht gut zu erkennen.


(http://abload.de/img/b_img_6818xou92.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6818xou92.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6827iwuml.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6827iwuml.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_68317uuht.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_68317uuht.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6833gluau.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6833gluau.jpg)


Die fast 12 Stunden Flugzeit ziehen sich. Über Utah wird es dann interessant. Schöne Formationen zeigen sich und geben einen Vorgeschmack auf das, was da kommen möge.


(http://abload.de/img/b_img_684137upk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_684137upk.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6844rzuag.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6844rzuag.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6850c2uoh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6850c2uoh.jpg)


Die Abbruchkante auf dem ersten Foto liegt etwa auf Höhe von Mt. Carmel Junction (nördlich von Kanab) und das letzte Bild zeigt die Coral Pink Sand Dunes.

Die „Vornamen“ der Abbruchkanten habe ich leider nicht herausfinden können. Aber für solche Fälle gibt es ja einen Spezialagenten im Forum. „Cobra“ (alias „mrh400“), sollten Sie den Auftrag übernehmen, würde ich noch Hintergrundinformationen zum Fall bereitstellen. Sollten Sie gefasst werden, … naja Sie wissen schon.

Mit etwas Verspätung landen wir.


(http://abload.de/img/b_img_6874y8uy5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6874y8uy5.jpg)


Die Immigration dauert, weil es vor uns zwei „Problemfälle“ gibt. Als wir endlich den Flughafen verlassen, empfangen uns 35 °C. Obwohl wir unsere Jacken schon verstaut haben, müssen wir nicht frieren.

Den Mietwagen haben wir lange vorher reserviert und die Preisentwicklung von Zeit zu Zeit gecheckt. So sind wir letztendlich über den ADAC bei Sixt gelandet.
Obwohl das Auto in Ordnung war und Sixt das preisgünstigste Angebot hatte, würde ich für Las Vegas dort nicht wieder buchen.
Warum?
-   Sixt „wohnt“ nicht bei den anderen Autovermietern, sondern zwei Blocks weiter. Daher benötigt man nicht nur ein Shuttle, sondern zwei nacheinander …
-   Wir hatten im Internet die nötigen Formulare ausgefüllt, um über den Express Check-In schnell an unser Fahrzeug zu gelangen und gingen zum
    entsprechenden Schalter. Es passierte einfach nichts. Nach geschätzt 25 min ließ man sich dann herab …
-   Statt erwarteter Choice Line (hatte ich angenommen, aber vorher nicht geprüft) bekamen wir einen Wagen zugeteilt, einen Nissan Rouge (Midsize SUV).
    Der Wagen war soweit ok und machte keine Probleme. Insgeheim hatte ich gehofft, in der Choice Line einen 4WD zu ergattern. Letztlich hatten wohl
    „höhere Mächte“ hier ihre Hand im Spiel, denn der nicht vorhandene 4WD hat uns vor Unheil bewahrt, wie sich später noch zeigen wird.
-   Nur als Hinweis und für uns dieses Mal kein Problem: Mit Sixt darf man sich i.d.R. nicht frei bewegen, sondern höchstens bis in die Nachbarbundesstaaten
    fahren. Also Kalifornien – Utah ginge schon einmal nicht.
    Bei Vertragsabschluss steht das ganz klar im Nirgendwo des Kleingedruckten.

In Summe aller Wartezeiten sitzen wir erst ca. 2 ½ h nach der Landung im Auto. Auf geht’s zum Hotel Paris.

Ein tolles Hotel! Das finden auch die geschätzt 60 Gäste, die vor uns am Check-In warten. Nach endlosen 30-40 min sind wir dann endlich dran und das Schicksal hält eine Entschädigung für uns bereit: Trotz gebuchtem „Standard-Zimmer“ bekommen wir eines in der 15. Etage mit Eiffel-Turm- und Fountain View. Danke! Das Zimmer macht seinen Sternen Ehre, das Bad ist riesengroß mit Wanne und extra 3 m² Dusche.

Zum Abendessen geht es dann ins Mon Ami Gabi, ein Restaurant am Fuße des Eiffel-Turms. Vorbestellen ist nicht möglich, es gilt „first come, first serve“. Wartezeit ca. 60-90 min. Die vertreiben wir uns an den Fountains und im Bellagio. Endlich blinkt unser Pager und wir können auf der Restaurantterrasse Platz nehmen.
Das Essen ist sehr gut. Vor allem aber können wir unmittelbar am Strip "die Parade abnehmen“ und uns immer wieder an den Fountains des Bellagio erfreuen.
Ja hier fängt der Urlaub an.





Zurück im Zimmer genießen wir noch einen letzten Blick auf den Eiffel-Turm bei Nacht und die Wasserspiele, gehen dann zu Bett und sind eine Minute später eingeschlafen.


(http://abload.de/img/b_img_68835yuh5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_68835yuh5.jpg)


Fazit:
-   ein schöner Urlaubsbeginn
-   NH-Hotel Frankfurt incl. 3 Wochen Parken: sehr empfehlenswert
-   Condor: im Prinzip ok, aber für einen Direktflug nach LV ohne Alternative; frühzeitig buchen!
-   Sixt: in Las Vegas nicht empfehlenswert
-   Hotel Paris: für eine Nacht sehr empfehlenswert, darüber hinaus je nach Geldbeutel
-   Restaurant Mon Ami Gabi: sehr empfehlenswert, lange Wartezeiten beachten
                                          Auf einem Platz auf der Terrasse („patio“) bestehen!
                                          Im Innenbereich schmeckt das Essen vermutlich genauso gut, aber der Reiz des Strip geht verloren.
                                          Es wäre wie „Füße waschen mit Socken an“.



Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 27.12.2015, 10:17 Uhr
Hi Tobias,

auf deinen Reisebericht bin ich sehr gespannt. Die Vorbereitung war ja schon vielversprechend, wenn auch nicht in eurem Sinne.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 27.12.2015, 17:59 Uhr
Die „Vornamen“ der Abbruchkanten habe ich leider nicht herausfinden können. Aber für solche Fälle gibt es ja einen Spezialagenten im Forum. „Cobra“ (alias „mrh400“), sollten Sie den Auftrag übernehmen, würde ich noch Hintergrundinformationen zum Fall bereitstellen. Sollten Sie gefasst werden, … naja Sie wissen schon.

Ich fühle mich als blinder Passagier ertappt :oops: :oops:. Da ich den Bericht aber mit großem Lesevergnügen angefangen habe, stelle ich mich gerne der Fleißaufgabe:

Beim ersten Bild befinden wir uns hier: 37.403821, -112.584472 (https://www.google.de/maps/place/37%C2%B024'13.8%22N+112%C2%B035'04.1%22W/@37.3984744,-112.5889093,2677m/data=!3m1!1e3!4m2!3m1!1s0x0:0x0?hl=de) etwas nördlich der Einmündung des Shingle Mill Canyon in den Stout Canyon. Bei den Abbrüchen handelt es sich (jedenfalls an der abgewandten Seite) um die Spencer Cliffs (http://www.panoramio.com/photo/2054988), die ausschauen wie der Bryce Canyon und an denen man auf der US 89 offenbar in Sichtweite vorbeifährt. Bin das aber nur einmal bei schlechtem Wetter gefahren.

Beim zweiten Bild sieht man unten links am Bildrand Orderville und die an den grünen Feldern entlang führende US 89; Mt. Carmel Jct. liegt knapp rechts außerhalb des rechten Bildrands (sozusagen unter der Tragfläche). Der Abbruch heißt Elkheart Cliffs. Das sich gabelnde trockene Flußbett rechts unten heißt ganz banal Sand Wash (nördlicher Ast) bzw. Lower Sand Wash (südlicher Ast). Sand Wash ist bekannt als Slot Canyon Red Cave (http://www.americansouthwest.net/slot_canyons/sand_wash/red-cave.html). Der Einschnitt im unteren Teil ganz links neben dem Bildrand ist der Red Hollow (http://www.americansouthwest.net/slot_canyons/red_hollow/canyon.html), ebenfalls ein Slot Canyon.

Hab selber wieder was gelernt und neue Ziele für mich entdeckt :lol:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 28.12.2015, 07:47 Uhr
@Wolfgang
Willkommen an Bord

@mrh400
Ich bin schwer beeindruckt! :respekt:

Auf dem Flug hatte ich eine Weile vor den Aufnahmen den Flugmonitor fotografiert, allerdings in einer groben Sicht. Mit Ausdruck, Lineal und "Daumenpeilung" bin ich dann auf die Gegend von Mt. Carmel Junction gekommen. Die von "Flight Radar" wollten mir die historischen Daten nicht zeigen. ... und gesucht habe ich vorrangig rechts des Hwy89.

Nochmals Respekt und Dankeschön!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 28.12.2015, 08:00 Uhr
02.10.2015, Wir spüren, wir sind in Amerika angekommen


Später als gedacht wachen wir auf. Es war doch recht spät gestern Abend.

Durch das noch recht ruhige Las Vegas steuern wir Denny’s an und genießen ein „Build your own“ mit Coffee-Refill bis zum Abwinken. Danach fahren wir zu einem Walmart, wo wir die üblichen Basis-Einkäufe tätigen, diesmal ergänzt um Halloween-Artikel für unsere Söhne. Ja, so ein paar lose (Candy-)Augen machen sich schon gut auf einem Halloween-Salat.

Schließlich geht es auf die Interstate Richtung Norden mit Ziel St. George. Ein paar Flieger der Nellis Air Base geben uns Geleitschutz. Wir schließen unseren MP3-Player an. Von „Surfin‘ USA“ bis „Go West“ erklingt das volle Programm der „landestypischen Volkslieder“.
Schnurgerade Straßen bis zum Horizont, Mittelstreifen ab 10 m aufwärts, dicke Trucks:

Wir spüren, wir sind in Amerika angekommen.

Durch tiefe Schluchten, die der Virgin River gegraben hat, erreichen wir schließlich St. George. Dort beziehen wir unser Motel „St. George Inn and Suites“, ein Standard-Motel. Durch die Nähe zur Interstate ist es nachts etwas laut.

Leider stellt sich heraus, dass wir einen Defekt an unserer Ausrüstung haben, so dass die für heute geplante Wanderung ausfällt. Stattdessen besorgen wir uns Ersatz im Shopping Center der Stadt. Es gibt dort nicht allzu viele in Europa bekannte Marken und auch keine Outletpreise. Daher ist es für einen normalen Einkaufsbummel eher nicht zu empfehlen.

Gegen Abend schlägt dann das Jetlag zu. Aufgrund der Nähe essen wir im Black Bear Diner. Während das Ambiente ganz nett aussieht, schmeckt das Essen eher „mittelprächtig“.

Heute geht es zeitig ins Bett, wir haben Schlaf nachzuholen und morgen wartet die Yant Flat auf uns.


Fazit:
-   Wir können Amerika spüren.
-   Schade, dass es mit der Wanderung nicht geklappt hat.
-   St. George Inn and Suites: ok, aber etwas laut wegen der Nähe zur Interstate,
                                           überdurchschnittliches Frühstück
-   Black Bear Diner: ok, aber kein kulinarischer Höhepunkt
  

  


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 28.12.2015, 08:38 Uhr
03.10.2015, Die Yant Flat, Felsen frisch gestrichen


Von der Qualität des Frühstücks werden wir überrascht. Statt des vermuteten „Continental Breakfast“ erwartet uns eine bunte Vielfalt an kalten und warmen Speisen bis hin zu frischem Joghurt und Obst. Gut gestärkt machen wir uns auf.

Zunächst statten wir dem Mormonentempel von St. George einen Besuch ab, ein imposantes, schneeweißes Gebäude.


(http://abload.de/img/b_img_6891p1uuu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6891p1uuu.jpg)


Lange halten wir uns nicht auf, denn heute soll es zur Yant Flat gehen. Nach den Beschreibungen von „Zehrer“ und „Synnatschke“ machen wir uns auf den Weg.

Dort, wo die „richtige“ Straße zu Ende ist, erwarten wir einen „Waldweg“ und sind daher zunächst etwas überrascht von der Schotterpiste. Im Nachhinein betrachtet war die Straße recht gut gewartet und für einen Midsize SUV, 2WD völlig ok. Im Moment aber haben wir Angst vor Schäden an Reifen und Unterboden und fahren entsprechend vorsichtig.

Nach ca. einer halben Stunde „off-road“ erreichen wir den Trail Head. Es sind angenehme 15°C und los geht es.  
Der Anmarsch ist wie beschrieben zuweilen sehr sandig, was das Vorankommen erschwert. Schließlich erreichen wir die Abbruchkante. Der Anblick entschädigt uns für unsere kleinen Mühen. Brain Rocks soweit das Auge blickt, zuweilen weiß, zuweilen mit schwungvollem Pinselstrich bunt angestrichen.


(http://abload.de/img/b_img_69047fuxz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_69047fuxz.jpg)


Der Abstieg ist relativ steil. Knöchelhohe Wanderschuhe sind ein Muss. Wir erkunden und genießen das Gebiet. Ich will nicht weiter mit Worten malen, sondern lieber Bilder sprechen lassen.


(http://abload.de/img/b_img_69122pu4g.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_69122pu4g.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6918ltutj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6918ltutj.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6934e3u6s.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6934e3u6s.jpg)


Um in das zweite Areal, das eigentliche Highlight, zu gelangen, klettern wir wieder nach oben und gehen auf dem Plateau in Richtung Osten. Nach kurzer Wanderung sind wir da und steigen wieder herab. Es gibt unendlich viel zu sehen und zu fotografieren.


(http://abload.de/img/b_img_6956gluhk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6956gluhk.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_6960zwuuf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6960zwuuf.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_696493uyc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_696493uyc.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7003uwugr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7003uwugr.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7014fguo8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7014fguo8.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7008mgurr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7008mgurr.jpg)


Höhepunkt ist „das Auge“, das die Natur mal eben so auf den Fels gemalt hat. Erst im Größenvergleich zu einer Person kommt die Dimension des Gemäldes zum Ausdruck.


(http://abload.de/img/b_img_6992s7u5h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_6992s7u5h.jpg)


Während andere Sehenswürdigkeiten fast überlaufen sind, sind wir hier an der Yant Flat fast allein und können die Natur in Ruhe genießen.

Nachdem „der Film voll ist“ machen wir uns auf den Rückweg. Inzwischen ist es gegen Mittag und „lecker warm“, gefühlt  25-30°C. Der Aufstieg ist beschwerlich, da der Fels irgendwann zu Ende ist und wir in Tiefsand geraten. Zudem gibt es bis jetzt kaum Bäume, die uns Schatten spenden könnten.

Oben angekommen geht es empfehlungsgemäß querfeldein zurück in Richtung Parkplatz. Einzelne Bäume, dichte Sträucher, Kakteen und Agaven; so richtig wohl ist uns in dieser Wildnis nicht. Während meine Frau die achtbeinigen Bodenbewohner nicht so schätzt, mag ich die ohne Beine nicht so sehr.
Außer den allgegenwärtigen kleinen Echsen begegnen wir keinen weiteren „wilden Tieren“.


(http://abload.de/img/b_img_7006y8ud6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7006y8ud6.jpg)


Als wir unser Auto erreichen, sagen wir uns: „Toll, die Yant Flat“. In den Reiseberichten hier im Forum taucht sie eher selten auf, zu Unrecht wie wir meinen.  

Nach einer Stärkung machen wir uns auf zu unserem nächsten Etappenziel. Noch im Hellen erreichen wir Kanab. Aufgrund unserer Erfahrungen vor zwei Jahren mit den Suizid-Rehen versuchen wir, auf der Straße die Dämmerung zu vermeiden.

Zum Abendessen kehren wir in die „Pizza-Hütte“ ein. Das Essen schmeckt, allerdings müssen wir uns erst wieder an die amerikanischen Vorstellungen von „groß“ und „klein“ gewöhnen. Da wir in der 36/48-er Gewichtsklasse kämpfen, hätte eine mittlere Pizza für uns beide zusammen locker gereicht.
Die Klimaanlage des Hauses sorgt sich mit aller Mühe um unsere Wohlfühltemperatur (eine frische Brise bei 18 °C). Auch unser Hinweis, man möge sich doch wegen uns keine Umstände machen, beeindruckt die Gastgeber wenig. Schließlich gibt es noch andere Gäste ...
... und die wollen es gemütlich haben.


Für den morgigen Tag haben wir eine Tour zur „White Pocket“ gebucht. Zuvor wollen wir uns noch in die Schlacht um die Wave-Permits stürzen.

Aber dazu morgen mehr …


Fazit:
-   Ein schöner Tag!
-   Mormonentempel: recht imposant,
                               Es gibt auch ein eigenes Visitor Center, für den der Zeit und Muße hat …
-   Yant Flat: sehr empfehlenswert,
                   Ab- und Aufstieg ist relativ steil,
                   speziell im Sommer die Mittagsstunden meiden
-   Dino Tracks, Hinweis: Vor 4 Jahren haben wir in St. George zufällig ein Museum mit Fußabdrücken von Dinos entdeckt, richtig groß und gut gemacht.
                                   Eine 2 h Empfehlung für das Rahmenprogramm.
-   Pizza Hut, Kanab: gutes Essen, große Portionen, „man schwitzt nicht“


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 28.12.2015, 09:09 Uhr
Hi Tobias,

so ähnlich sollte es bei uns im vergangenen Mai in St. George auch sein. Wir wohnten ganz in der Nähe von eurer Bleibe im Crystal Inn und hatten dort 5 Nächte gebucht. Das Wochenende blieben wir in und um St. George und wollten am Montag zur Yant Flat. Leider regnete es - und laut Wettervorhersage sollte es regnerisch bleiben- und so verließen wir St. George ohne dieses Highlight gesehen zu haben. Schade, schade. Und wenn ich nun deine Fotos von der Yant Flat sehe, kriecht der Ärger gerade wieder hoch  :koch:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 28.12.2015, 09:43 Uhr
Auf dem Flug hatte ich eine Weile vor den Aufnahmen den Flugmonitor fotografiert, allerdings in einer groben Sicht. Mit Ausdruck, Lineal und "Daumenpeilung" bin ich dann auf die Gegend von Mt. Carmel Junction gekommen. Die von "Flight Radar" wollten mir die historischen Daten nicht zeigen. ... und gesucht habe ich vorrangig rechts des Hwy89.
Auf die Idee, einen Flugtracker zu verwenden, war ich gar nicht gekommen  :o - ich wäre allerdings wohl nicht so schnell auf die richtigen Ziele gekommen, weil ich die Entfernungen von der Flugroute falsch eingeschätzt hätte und zunächst wohl auch weiter westlich geschaut hätte. Man kann den Flug nämlich durchaus noch aufrufen, und zwar mit Flightaware (kostenfrei registrieren, dann kann man vier Monate zurückverfolgen, im Moment also bis 29.08.2015); man muß allerdings die Flugnummer verwenden (CFG82) und nicht die Destinationen, weil Condor zwischenzeitlich die Flugnummer geändert hat.

Ich lasse im übrigen inzwischen einen einfachen Geotagger den Flug aufzeichnen. Funktioniert zumindest am Fensterplatz einwandfrei. Dann kann man mit dem Zeitabgleich die Aufnahmeorte exakt festhalten (wenn man den Tagger nicht wie ich beim letzten Rückflug im Flieger vergißt, weil er unauffällig am Kleiderhaken der Rückenlehne des Vordersitzes hängt :oops: :lol:)

Edit Ergänzung: Zum 29.08. fiel mir ein, daß ich dringend noch meinen Flug am 29.08. nach Vancouver nachschauen sollte - Flightaware zeigt da zumindest über Baffin Island eine etwas andere (nördlichere) Flugroute an als mein Geotagger. Im Zweifel hat der Geotagger recht, denn ich habe mit ihm Aufnahmen geortet und zweifelsfrei identifiziert, die lt. Flightaware außerhalb meines Sichtfelds gelegen wären.

Mit dem "Ausgangspunkt" Coral Pink Sand Dunes war das mittlere Bild eigentlich recht einfach zu orten mit dem auf Satellitenaufnahmen gut erkennbaren Dünenfeld rechts oben und dem gegabelten Wash. Für die Spencer Cliffs habe ich allerdings schon intensiver suchen müssen, weil ich da zunächst zu weit östlich unterwegs war (widerspricht irgendwie meiner obigen Einschätzung zur Suche auf Basis von Flightaware  :verwirrt: :lol:)

Schöne Bilder von Yant Flat!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 28.12.2015, 09:50 Uhr
So, dann springe ich auch mal mit an Bord!

Interessanter Bericht und schöne Fotos!

Bei der Schilderung eurer Fehlbuchung und der teuren Neubuchung habe ich mich an ein ähnliches Erlebnis vor einigen Wochen erinnert gefühlt. Ich konnte meine Fehlbuchung immerhin nach ein paar Tagen gegen eine geringe Gebühr wieder gerade biegen, aber bis dahin habe ich mich vermutlich ähnlich gefühlt wie ihr. Na ja, immerhin lernt man auf diese Weise, beim nächsten Mal wieder genau aufzupassen.  :oops:

Die Yant Flats gefallen mir sehr gut. Toll, was es abseits der bekannten Ziele im Südwesten noch alles zu entdecken gibt!  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 28.12.2015, 12:46 Uhr
die Bilder von der Yant Flat sind klasse  :clap:
ist doch super dass es neben den NPs im Südwesten immer noch neue Ziele gibt!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süddwesten
Beitrag von: mfrech am 28.12.2015, 15:26 Uhr
Ja, echt tolle Bilder und schön geschrieben, ich bleibe an Bord :-)

Yant Flat hatten wir auch so gar nicht auf dem Schirm, aber wie Paula2 sagt, so kommt man an neue Ziele :-)

Michaela
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 28.12.2015, 19:04 Uhr
Willkommen "Flicka" und Michaela! Schön, wenn euch der RB gefällt.


so ähnlich sollte es bei uns im vergangenen Mai in St. George auch sein. Wir wohnten ganz in der Nähe von eurer Bleibe im Crystal Inn und hatten dort 5 Nächte gebucht. Das Wochenende blieben wir in und um St. George und wollten am Montag zur Yant Flat. Leider regnete es - und laut Wettervorhersage sollte es regnerisch bleiben- und so verließen wir St. George ohne dieses Highlight gesehen zu haben. Schade, schade. Und wenn ich nun deine Fotos von der Yant Flat sehe, kriecht der Ärger gerade wieder hoch  :koch:

@Wolfgang
... ja daran, dass du beim Thema Yant Flat eine besondere "Freude" entwicklen wirst, mussten wir auch denken, als wir deinen Film gesehen haben. Aber ich glaube, die Yant Flat hat noch ein paar Jahre geöffnet, so dass sich auch dir eine neue Chance bieten wird.

Auch in diesem RB ist in Kürze "schluss mit lustig". Dann übernimmt der Regen die Dramaturgie, zumindest vorerst.

@mrh400
Ich hatte mich sehr auf das erste Bild versteift und versucht, über Google-Earth Ähnlichkeiten zu entdecken, so dass mit gar nicht aufgefallen war, dass das zweite Bild interessante Landmarken beinhaltet.
Das mit dem vergessenen Tagger tut mir leid. Aber es geht halt den Menschen wie den Leuten, was man nicht im Kopf hat ...

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 29.12.2015, 09:31 Uhr
04.10.2015, Die White Pocket, ein Garten Eden


Bei der Buchung des Hotels für Kanab war ich recht erstaunt über die hohen Zimmerpreise. Im Vergleich zu unserer Reise vor zwei Jahren hatten sich die Kosten für das BW (in Euro) fast verdoppelt (Preissteigerung, 2-3 Wochen frühere Reisezeit, Dollarkurs). Da wir in Kanab nicht zuletzt wegen der Chance auf die Wave vier Nächte bleiben wollten, war der Preis nicht unwesentlich. So landeten wir am Ende in einem Zimmer mit einem Queensize-Bett in der Canyons Logde. Das war zwar als "klein" beschrieben, aber was ist schon eine Größe in Square-Feed. In Quadratmeter ist das bestimmt viel größer. (Mir ist schon bekannt, dass man das umrechnen kann, wollte ich aber nicht …)

Letztlich bestand das Zimmer aus einem Queensize-Bett, rechts und links 50 cm Platz und davor noch einmal 2 m, dazu ein Badezimmer. Auf den 2 m vor dem Bett standen ein kleiner Tisch mit einem Stuhl und ein Kühlschrank mit Mikrowelle. Nachdem wir unsere Koffer geholt hatten, war das Zimmer voll.
You get, what you paid for. (PS. Eine Upgrade war nicht möglich, weil die Lodge ausgebucht war.)

Zum Frühstück werden wir entschädigt. Sehr ansprechend, was da aufgefahren wird! Und, man mag es kaum glauben, in Amerika gibt es Frühstücksgeschirr aus Porzellan und Besteck aus Metall! Wenn das nicht der Beginn eines schönen Tages wird …

Zunächst geht es zum Visitor-Center, um die Wave-Permits für den nächsten Tag klarzumachen.

Die Idee hatten erwartungsgemäß auch andere …

So sind wir 2 von 80, die um 10 Tickets kämpfen. Keine allzu gute Chance, aber besser als im Sommer, wo es bis zu 400 sein sollen. Nach einer Rede zur Wave im Allgemeinen und Besonderen, geht es zur Registrierung der Bewerber. Während die sonstigen Ziele im Südwesten "fest in deutscher Hand" sind, gibt es hier außer uns nur noch ein weiteres Ehepaar aus Deutschland. Daneben sind viele Amerikaner und für uns erstaunlich viele Chinesen im Raum.

Als die Bingo-Maschine in Gang gesetzt wird, verstummen alle Gespräche. Es sind hochemotionale Momente, als die ersten Glücklichen gezogen werden. Wir sind zunächst nicht dabei.
Seht selbst:





Zum Schluss ist noch ein einziges Permit zu vergeben.
Wir sind bekanntermaßen zu zweit, wie andere auch. Weil man im Visitor-Center aber nicht für eine Ehe-Scheidung verantwortlich gemacht werden will, wird nun ein Zusatzpermit in Aussicht gestellt.

… und wieder dreht sich die Bingo-Maschine.

Gezogen wird … wird … wird …

… nicht unsere Nummer.

Schade, zwei Chancen haben wir ja noch.


Für 10:00 Uhr haben wir eine Fahrt zur White Pocket gebucht (Dreamland Safari Tours). Pünktlich erscheint Brent und los geht es. 2 Stunden Autofahrt liegen vor uns, jeweils eine Stunde Road und eine Stunde Off-Road.

Die Fahrt führt uns am LeFevre-Aussichtspunkt vorbei, eine der wenigen Stellen, von der aus man die "große Treppe" sehen kann. Gemeint sind die farbigen Gesteinsschichten, die der Escalante Staircase ihren Namen gegeben haben. Leider ist das Wetter nicht optimal zum Fotografieren.


(http://abload.de/img/b_img_7030q2jqz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7030q2jqz.jpg)


Über den Südeingang geht es auf die House Rock Valley Road, die bei trockenem Wetter auch ohne 4 WD gut zu befahren ist. Unser Führer ist schmerzfrei, das Auto auch nicht mehr ganz taufrisch und so geht es mit bis zu 80 Sachen über die Schotterpiste. Irgendwann biegen wir ab. Es wird Luft aus den Reifen abgelassen und Allrad eingeschaltet. Die Wege haben zwar noch Nummern, es sind aber nur noch Sandspuren mit gelegentlichen Steinstufen. Nach gefühlt 40 min Off-Road sind wir irgendwo im Nirgendwo und das Ziel unser Träume, die White Pocket, liegt vor uns.

In den Reiseberichten wurde dieses Ziel hin und wieder erwähnt und die Bilder, die gezeigt wurden, sahen recht vielversprechend aus, aber die Realität spielt noch in einer ganz anderen Liga.

Die Fotos vermittelten mir den Eindruck, dass die Formationen hier so ca. 2-3 m hoch seien, weit gefehlt!  Wie konnte ich das nur annehmen! Schließlich sind wir hier in Amerika und "klein-klein" ist nicht deren Sache. Real haben die Felsen eine Größe ab 10 m aufwärts.

Die Formen und Farben sind überwältigend und kaum zu beschreiben. Die schneeweißen Brain Rocks sind ja noch mit Erstarrungsvorgängen heißen Gesteins zu erklären, aber die vielfarbigen Schichten darunter mit ihren heftigen Bogenlinien machen mich einfach sprachlos.

Insgeheim glaube ich, dass der liebe Gott sich am 7. Tage nicht nur ausgeruht hat, sondern sich hier im Gebiet der White Pocket als Bildhauer versucht oder sich einfach einen Platz geschaffen hat, wo er auf der Erde einmal Urlaub machen kann.

Aber was soll ich weiter erzählen, schaut euch einfach die Bilder an …


(http://abload.de/img/b_img_7059wsju4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7059wsju4.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7081fyjnd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7081fyjnd.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_710917k8f.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_710917k8f.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_71721dkxi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_71721dkxi.jpg)


Nach dem „Lunchbuffet“ an der Heckklappe des Autos (Sandwiches „mit alles“) geht es zur nächsten der drei Ebenen der White Pocket. Immer neue Formationen tauchen auf.


(http://abload.de/img/b_img_7117spki3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7117spki3.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_71696oku7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_71696oku7.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7220ohkwc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7220ohkwc.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7222xsj17.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7222xsj17.jpg)


Von der untersten Ebene aus hat man einen guten Blick auf die interessante Umgebung und kann sogar die Tippies und den Felsen sehen, der die Wave beherbergt. Ja, morgen gibt es einen weiteren Versuch bzgl. der Permits, aber was rede ich. Schöner als die White Pocket kann die Wave auch nicht sein. Selbst unser Führer spricht von „same level“.


(http://abload.de/img/b_img_7238q2kto.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7238q2kto.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_723236jxz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_723236jxz.jpg)


Am späteren Nachmittag zieht Regen auf, so dass wir langsam den Rückweg antreten müssen.


(http://abload.de/img/b_img_7309t6kkp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7309t6kkp.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_730104jl3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_730104jl3.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7263tlkvp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7263tlkvp.jpg)



War das schön hier!

Nochmal im Klartext: Wenn ihr in Kanab seid, prügelt euch nicht nur um die Wave-Permits, sondern kümmert euch, dass ihr zur White Pocket kommt!

Wie? Entweder über einen Veranstalter, wofür ihr einige von den ganz großen Münzen einwerfen müsst oder selbst auf eigene Faust, wenn ihr folgende Bedingungen erfüllt:
-   Ortskenntnis: Die Jeepspuren haben Straßennummern (ja, das ist deutscher als in Old-Germany). Eine Karte (ein Blatt) gibt es im Visitor Center.
-   Einen geländetauglichen Wagen mit 4WD und Bodenfreiheit satt
-   Erfahrung im sandigen Off-Road-Bereich, also nichts für „ambitionierte Anfänger“
-   „Mut“ in Bezug auf die Mietwagenfirma
-   Hinweis: Da die Veranstalter pro Person abrechnen, könnte es sich ab 3 Personen lohnen, lokal ein richtiges Geländefahrzeug für einen Tag zu mieten.  

Auf der Heimfahrt erzählt unser Guide (um die 30 Jahre alt) noch etwas von sich. Im Winter ist er Ski-Lehrer in Oregon und im Sommer macht er halt Touren wie diese. Zum Ausgleich nimmt er sich dann hin und wieder eine Auszeit von einzelnen Monaten und absolviert einen der großen 1000+ Meilen Hikes in den USA. Ja, der Mann hat es schon nicht leicht.

Wie es denn auf seinen Wanderungen mit Bären sei, wollen wir wissen. Ganz einfach: „Black Bears always run, Grizzlies don’t.“ Und er empfiehlt uns noch seine zwei schärfsten Waffen gegen Bären: Nichts aus dem Hause „Smith and Wesson“, sondern eben Pfefferspray XXL und …
   … ein kleines Glöckchen am Rucksack, welches gegenseitige Überraschungen vermeiden soll.

Inzwischen sind wir wieder in Kanab angekommen und essen heute im Restaurant des Canyons Hotels. Ähnlich einem Tapas-Restaurant werden kleine (für uns) exotische Sachen angeboten.
Die Speisen waren zum Teil sehr schmackhaft, zum Teil „recht interessant“, auf jeden Fall ein Erlebnis.


Müde, aber erfüllt geht es ins Bett.

Morgen müssen wir stark sein,
aber das ahnen wir im Moment noch nicht ...


Fazit:
-   Was für ein Tag!
-   Canyons Lodge: empfehlenswert, aber nicht die kleinen Zimmer mit dem einen Queen-Size Bett
-   White Pocket: nicht schwätzen, MACHEN!!!
-   Dreamland Safari Tours: Leistung ohne Einschränkung empfehlenswert,
                                        teuer (wie andere Veranstalter auch)
-   Restaurant im Canyons Hotel: für Paare und Einzelkämpfer oberhalb des Studentenalters sehr zu empfehlen,
                                                für Familien mit kleinen Kindern und „Großfamilien“ eher nicht geeignet


  
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 29.12.2015, 11:01 Uhr
ich gehöre zu den Glücklichen die beim ersten Versuch in der Internetlotterie Wave Tickets gewonnen haben  :D  :D  :D
White Pocket und South Buttes fehlen noch auf meiner Liste, das mache ich dann nächstes Mal. deine Bilder sind wirklich herrlich! Besonders mag ich ja die Wasserlöcher in den Steinen, waren da irgendwelche Krebschen drin?
Habt ihr versucht Tickets für die Coyote buttes south zu bekommen? das soll angeblich immer noch recht einfach sein.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 29.12.2015, 12:47 Uhr
Hi Tobias,

die White Pocket, noch so ein wunder Punkt bei uns. 2007 fuhren mit einem SUV nachmittags bis kurz vor dieses Highlight, trauten uns aber nicht weiter, denn es fing leicht an zu regnen. Außerdem war der Himmel durch die Regenwolken komplett zugezogen, was wiederum keine so tollen Fotos erwarten ließ. Also kehrten wir um und waren seit dem nie wieder mit dem richtigen Fahrzeug in dieser Ecke.

Deine schönen Fotos schüren wieder die Lust auf dieses Gebiet.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Saguaro am 29.12.2015, 15:04 Uhr
Hallo Tobias,

wer zu spät kommt ....



nein  :nono:, der erfreut sich ebenfalls an deinem Bericht  :dance:.

Diese Leckerbissen kann ich mir doch nicht entgehen lassen.

LG

Ilona
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: NähkreisSteffi am 29.12.2015, 15:15 Uhr
Wirklich tolle Tagestour, muss ich mir merken.  :D

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 29.12.2015, 20:22 Uhr
Hallo Ilona, auch dir ein herzliches Willkommen.

@Paula
Die Internetlotterie haben wir naürlich auch schon zweimal durch, ... natürlich ohne Erfolg. Toll, wenn es bei euch geklappt hat.

Die Permits für die CBS werden inzwiwschen auch verlost, wobei die Chancen aber wesentlich besser sein dürften als bei der Wave.

Die "Urzeitkrebse" haben wir gesehen.

Je nach Betrachungsweise haben sie ein schönes oder trauriges Leben:
Geboren werden, dann fressen und "Spaß haben" bis der Arzt kommt, damit die Eier für die nächste Generation rechtzeitig fertig werden, bevor der Pool wieder austrocknet. Die Eltern sterben und die Eier ruhen dann ein paar Wochen bis Monate bis es wieder regnet ...


die White Pocket, noch so ein wunder Punkt bei uns. 2007 fuhren mit einem SUV nachmittags bis kurz vor dieses Highlight, trauten uns aber nicht weiter, denn es fing leicht an zu regnen. Außerdem war der Himmel durch die Regenwolken komplett zugezogen, was wiederum keine so tollen Fotos erwarten ließ. Also kehrten wir um und waren seit dem nie wieder mit dem richtigen Fahrzeug in dieser Ecke.

@Wolfgang
Es tut mir leid. Ich kann doch nichts dafür ...

@Steffi
Dranbleiben ... und Taschentuch bereithalten. Morgen gibt es keine "Schönwetterfotos", sondern "dramatisches Theater".

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 29.12.2015, 23:15 Uhr
Ein Pannenurlaub? Da bin ich dabei! Quetsch mich irgendwo rein, kann ja maximal nur schief gehen ;-)

VG
Tobias  :lol:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: ireula am 30.12.2015, 09:29 Uhr
Kurz vor Jahresende noch ein Südwest-Trip? Ja doch! Ich bin hinterher gedüst und eskortiere die Crew. Bin gespannt, ob Teile eurer Route sich mit unserem Plan für kommenden Oktober kreuzen. Den gemeinsamen Startpunkt LV haben wir schon mal. Tolle Bilder von der Yant Flat!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 30.12.2015, 10:11 Uhr
05.10.2015, „Wave oder Nicht-Wave?“, das ist hier die Frage


Es regnet.

Das Internet sagt für heute und morgen jeweils 60% Regenwahrscheinlichkeit voraus. Angesichts der aktuellen Luftfeuchtigkeit halten wir das für untertrieben. Mit gemischten Gefühlen fahren wir zum Visitor Center.
 
Die Rede zur Lage der Wave hält heute ein anderer Ranger. Mit tiefer, bedeutungsschwerer Stimme beginnt er seine Ansprache:

Are you sure … are you really sure, dass ihr zur Wave wollt?

Nein, das sind wir nicht!
Während der Ranger die körperliche Fitness der Touristen im Sinn hat, machen wir uns Gedanken, ob wir heute wirklich an der Lotterie teilnehmen sollen. Die Ampel für die Zufahrt zum Trail Head der Wave ist von 2WD auf 4WD umgesprungen. Eine Furt in der Nordzufahrt, führt ernst zu nehmende Mengen an Wasser. Ob und wie sie passierbar ist, ist im Moment unklar.

Wie die Lage morgen sein wird, ist ungewiss. Nur eines ist sicher: besser bestimmt nicht!

An der Wand hängen “Motivationsfotos“ und wir stehen da mit unserem 2WD-Promenaden-SUV.


(http://abload.de/img/b_20151004_0818033ljco.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151004_0818033ljco.jpg)


Ernsthaft überlegen wir, ohne Lotterie wieder zu gehen. Morgen hätten wir noch eine letzte Chance ...  
Aber was, wenn wir morgen kein Glück haben? Vermutlich würden wir unseren Enkeln noch von der vertanen Möglichkeit erzählen.

Wir entschließen uns, dem Schicksal die Entscheidung zu überlassen und nehmen an der Lotterie teil. Insgeheim hoffen wir, dass wir heute nicht gezogen werden und dafür unsere Chancen für morgen steigen. Das ist zwar Schwachsinn, aber in solchen Situationen denkt man halt so.

Heute ist ein anderer Ziehungsleiter am Werk. Da er etwas schneller zur Sache kommt, schaffe ich es nicht, mein Handy rechtzeitig auf „Video“ umzustellen, bevor die erste Zahl gezogen wird.
 
Es ist die „1“ ...

… unsere Nummer!

Auch meine Augen fangen an zu schwitzen, natürlich nur ein wenig (schließlich bin ich ein Mann …). Wir sind gerührt. Ob wir uns freuen sollen, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht?

Der Rest der Lotterie zieht an uns vorüber. Uns bewegt nur diese eine Frage:

Wie kommen wir da bloß hin?

Für die Auserwählten folgen 45 min Einweisung zum Weg, zur Ausrüstung und zum richtigen Verhalten. Alles hoch professionell gemacht (Respekt!), aber irgendwie bin ich nicht richtig bei der Sache. Allein die Empfehlung, pro Person 1 Gallone Wasser mitzuführen (auf dem Tisch steht ein „5-Liter-Kanister“) entlockt mir ein müdes Lächeln. „Wassermangel“ ist im Moment gerade nicht unser Problem.
Am Ende der Einweisung schauen wir uns tief in die Augen und sagen uns:

„Wir kommen da hin! – What ever it takes!“

Ich habe auch schon einen Plan …
Wir fahren zum Veranstalter der gestrigen Tour und fragen, ob sie „Taxifahrten“ zur Wave anbieten.
Reine Taxifahrten machen sie zwar nicht, aber eine Tagestour mit Guide und allem könnten sie uns anbieten, ... wenn „Scott“ Zeit hat.

Ein Anruf …
… und Scott hat Zeit!

Ob ihr denn die Wetterlage bewusst sei, wollen wir von der netten Dame wissen. (Blöde Frage, ein Blick aus dem Fenser genügt ...)
"Kein Problem, Scott schafft das!"

Unsere Kreditkarte brauchen wir zwar nicht zu zücken, man hat die Daten noch von gestern, aber wir müssen wieder einige von den ganz großen Münzen einwerfen. Egal!!!

Transportproblem gelöst!

Wie sieht es mit der Ausrüstung aus? Wetterfeste Jacken und Schuhe haben wir, aber „dazwischen“ nur Jeans. Stundenlang in nassen Jeans? Keine schöne Vorstellung. Und „unsere Unschuld“ wollen wir uns auch nicht erkälten, schließlich liegen noch zwei Wochen Urlaub vor uns. Also erkundigen wir uns nach einem zuständigen Laden und erstehen dort Regenhosen. Da es der einzige Outfitter im Ort ist, hat er nur „die guten Regenhosen“. Sie müssen besonders gut gewesen sein, denn eine(!) kostete fast so viel wie 2 Paar Jeans vom Bruder Lewi. Egal!

Ausrüstungsproblem gelöst!

Inzwischen ist es Mittag geworden. Eigentlich wollten wir heute in den Zion zu den Emerald Pools. Es ist ein bisschen zu spät dafür. Ersatzziele vor Ort wären der Yellow Rock, der Buckskin Gulch oder Edmeyer’s Secret, aber die liegen alle an für uns wegen des Regens nicht erreichbaren Off-Roads. Die Toadstools, die Nautilus und die Gegend um Page kennen wir.

Schließlich wählen wir ein C-Ziel aus, das Paria-Filmset und los geht es auf dem Highway 89 Richtung Page. An der zuständigen Ausfahrt halten wir und schauen uns die Info-Tafeln an. Hier hat der Regen etwas nachgelassen, aber am Horizont, dort wo wir gleich hinwollen, geht gerade der nächste Wolkenbruch nieder.


(http://abload.de/img/b_img_7345jdj8x.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7345jdj8x.jpg)


Los geht’s auf der Schotterstraße zum Paria Filmset. Soweit kann das doch gar nicht sein und die Straße macht einen sehr soliden Eindruck. Wenn es zu arg regnet, bleiben wir halt im Auto sitzen und schauen uns von da aus die Kulissen an.

Der Weg zieht sich. 5 Meilen sind halt doch 5 Meilen. Langsam wechselt die Piste ihre Farbe von gelb nach rot, ein Detail, dem ich zunächst keine Beachtung schenke. Heute weiß ich:
gelb: Steine, Kies -> gut
rot: Gesteinsmehl, Lehm -> nicht gut

Jetzt müssen wir gleich da sein, nur noch diesen kleinen, steilen Berg hinunter.

Da meldet sich der diensthabende Schutzengel in meinem Kopf und lässt mich erst einmal anhalten. Während ich noch überlege, meldet sich der Schutzengel auf dem Beifahrersitz in gleicher Sache:

„Fahr‘ da bloß nicht runter!“.

Mit einem 4WD unter dem Hintern hätte ich wohl nicht gezögert. Ich gestehe gern, dass ich auch so noch eine Sekunde ernsthaft überlegt habe …
Schließlich siegt der Verstand über das Testosteron (eine Alterserscheinung?). Das ist es einfach nicht wert, wir kehren um.

Gut, aber wie?  

Wir stehen jenseits der Bergkuppe auf einer „5 nach 12 Position“. Links geht es steil nach oben, rechts steil nach unten. Wenden ist hier nicht möglich! Ich steige aus, um die Lage zu erkunden. Nach zwei Schritten habe ich Klump-Füße aus Lehm und bekomme weiche Knie …
Meine Frau fragt nach der Lage. Das will sie nicht wirklich wissen:

Wir befinden uns auf Schmierseife, … mit der Nase bergab!!!

Mit einem „alles wird gut“ bitte ich meine Frau, mich einzuweisen. Mal drehen die Räder durch, mal rutsche ich in Richtung Berg, mal in Richtung Abhang, aber am Ende komme ich doch hoch und kann den Wagen auf einem geraden Stück wenden.


(http://abload.de/img/b_img_73262sjbv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_73262sjbv.jpg)


Erst jetzt bemerken wir, dass die "Straße" Auflösungserscheinungen zeigt. Aber alles ist gut, wir sind save.


(http://abload.de/img/b_img_7328a1krh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7328a1krh.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7338dzk3m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7338dzk3m.jpg)


Am Tag darauf beginnen wir die Geschichte unserem Guide zu berichten. Noch bevor wir zur Sache kommen, unterbricht er uns und fragt: „Ihr seid doch hoffentlich nicht den Berg hinunter gefahren?“.  

„Even with a 4WD you would have been trapped there for days! “

Offenbar gibt es einschlägige Erfahrungen. Noch jetzt beim Schreiben läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Liegen bleiben ist die eine Sache. Aber wenn ich mir vorstelle, dass wir möglicherweise auf so leichtfertige Art und Weise unsere Wave-Permits verspielt hätten ... Ich glaube, ich würde jetzt noch „heulend um den Christbaum laufen.“

Nachzutragen wäre noch, dass die Felsen in der Gegend des Paria-Filmsets faszinierende Farben haben, fast unnatürlich. Wie mag das erst bei Sonne aussehen?


(http://abload.de/img/b_img_73315fk5e.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_73315fk5e.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7336wmjoi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7336wmjoi.jpg)


Zurück am Parkplatz essen wir unsere Baguettes (aus dem Glazier-Supermarkt, empfehlenswert!). Als ich danach beginne, dass ich mir gern noch den Zustand der Furt an der House Rock Valley Road (auch eine Schotterstraße) ansehen möchte, braucht meine Frau nur Luft zu holen und ich weiß - falsches Thema.
Wahrlich, wir haben unsere Glückspunkte für heute verbraucht.

Auf dem Rückweg entdecken wir kurz vor Kanab einen Fluss, der in den Highway 89 mündet.


(http://abload.de/img/b_img_7347r0kkb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7347r0kkb.jpg)


... Fortsetzung in bewegten Bildern.





Für den Rest des Tages bleibt noch ein D-Ziel, die Moqui-Cave, im Norden von Kanab. Es ist eine Höhle im Berg, mit einer privaten Sammlung aus Mineralien, Fossilien und alten Gebrauchsgegenständen und natürlich einem Souvenir-Shop. Die Sammlungen sind „ganz nett“, beachtlich ist die Menge und Vielfalt an fluoreszierenden Steinen.


(http://abload.de/img/b_img_7359aej2v.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7359aej2v.jpg)


Zum Abendessen gibt es Spare Ribs in „Calvins BBQ“. Es spielt Livemusik, aber weder Essen noch Ambiente können uns so richtig begeistern.


Übrigens, in der Höhle stand ein Wunschbrunnen:

„Wirf einen Nickel (5 c) oder Dime (10 c),
es wird dein Glück ändern ‚in time‘ “.

Das haben wir natürlich sofort getan, wegen des Wetters morgen und des Weges zur Wave.

Aber ob das richtig war? An dem Glück, das wir heute hatten, soll sich doch eigentlich nichts ändern …

Bleibt dran und drückt uns die Daumen, dass wir es morgen bis zur Wave schaffen.


Fazit:
-   Wave gewonnen! Schutzengel strapaziert, daraus gelernt!
-   Paria Filmset: Die farbigen Felsen sind sehenswert.
-   Moqui Cave: D-Ziel, wie schon gesagt
                       für Interessierte: tolle fluoreszierende Steine
-   Calvins BBQ: man mag es oder nicht (wir nicht)
                      


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 30.12.2015, 12:26 Uhr

Die "Urzeitkrebse" haben wir gesehen.

Je nach Betrachungsweise haben sie ein schönes oder trauriges Leben:
Geboren werden, dann fressen und "Spaß haben" bis der Arzt kommt, damit die Eier für die nächste Generation rechtzeitig fertig werden, bevor der Pool wieder austrocknet. Die Eltern sterben und die Eier ruhen dann ein paar Wochen bis Monate bis es wieder regnet ...


Ich habe sie in einem Tümpel bei der Wave zum ersten Mal gesehen und war so begeistert dass ich mir wieder zuhause eine DVD im Internet zu diesen Tierchen gekauft habe. Die sind ja älter als die Dinosaurier...

Herzlichen Glückwunsch zum Wave Permit! Mit Guide würde ich da bei jedem Wetter hingehen! Wir hatten uns die Anfahrt auch nicht zugetraut und waren mit einem Guide unterwegs, das würde ich auch sofort wieder so machen!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 30.12.2015, 13:36 Uhr
Wir stehen jenseits der Bergkuppe auf einer „5 nach 12 Position“. Links geht es steil nach oben, rechts steil nach unten. Wenden ist hier nicht möglich! Ich steige aus, um die Lage zu erkunden. Nach zwei Schritten habe ich Klump-Füße aus Lehm und bekomme weiche Knie …
Meine Frau fragt nach der Lage. Das will sie nicht wirklich wissen:

Wir befinden uns auf Schmierseife, … mit der Nase bergab!!!

Mit einem „alles wird gut“ bitte ich meine Frau, mich einzuweisen. Mal drehen die Räder durch, mal rutsche ich in Richtung Berg, mal in Richtung Abhang, aber am Ende komme ich doch hoch und kann den Wagen auf einem geraden Stück wenden.


Hi Tobias,

das ist ja noch einmal gut gegangen. Man stelle sich vor, man kommt wirklich nicht mehr aus dieser Schmierseife heraus und hängt fest. Braucht kein Mensch.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: NähkreisSteffi am 30.12.2015, 17:09 Uhr
Ist ja zum Glück noch einmal gut gegangen. So etwas braucht man nie wieder.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 30.12.2015, 18:07 Uhr
Danke für eure Anteilnahme!

Herzlich Willkommen auch an Tobias und "ireula"!

@Paula
Ein Gruß von deinen "See-Ungeheuern" aus unserem Fundus von der White Pocket. (Es hatte gestern Abend nicht mehr mit dem Hochladen geklappt.)

(http://abload.de/img/b_img_7066kasq9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7066kasq9.jpg)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Gitania am 31.12.2015, 09:45 Uhr
Hallo Tobias,
bekenne mich zum mitlesen und freue mich über deine tollen Bilder.
Sind Ende März für 5 Nächte in Page. Da es mit der Lotterie mal wieder nicht geklappt hat, nehme ich dankend deine Anregungen für andere Touren zur Kenntnis! :dankeschoen: White Pocket haben wir schon gemacht, würde aber auch ein zweites Mal dahin fahren. (Solange das Gebiet noch frei zu betreten ist)
Guten Rutsch!
LG
Gitania
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 31.12.2015, 09:52 Uhr
06.10.2015, „Wave“ kommt von „Wasser“


Hoffnung! Als uns Scott gegen 8:00 Uhr abholt, ist es noch trocken.

Was er uns berichtet, ist nicht so schön. Der Wash in der Nähe des Nordeingangs zur House Rock Valley Road ist unpassierbar. Also müssen wir den Südeingang nehmen. Das ist ungefähr wie von Düsseldorf über Dortmund nach Köln zu fahren. Na gut, dann halt zwei Stunden Fahrt statt einer.

Bei der Frage nach den Straßenverhältnissen „unten herum“ wird Scott einsilbig, man müsse sehen …
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, dass es auch südlich des Trail Heads einen Wash gibt. Der ist i.d.R. trocken, aber je nach Witterung kann er auch schlammig bis überflutet sein. Verlässliche Informationen gibt es im Moment nicht.
Ach was, im Süden ist bestimmt ganz anderes Wetter!

Auf der 2-stündigen Fahrt erzählt uns Scott (Ende 50), dass er pensionierter Polizist aus Washington DC ist. Den Winter über wohnt er in Florida und im Sommer macht er solche Touren. Daneben frönt er seiner Leidenschaft, der Landschaftsfotografie. Es gibt Leute, denen es schlechter geht.

Auch er heizt über die Schotterpiste der HRVR, so dass wir wieder mit „dem schönen Auto“ leiden. Wahrscheinlich legen wir hier als gelernte Deutsche die falschen Maßstäbe an. Egal.
Eigentlich interessiert uns nur eines: Kommen wir da durch?

Es tauchen Pfützen auf, durch die ich nicht mehr hindurchgefahren wäre, ohne zuvor deren Tiefe auszuloten.


(http://abload.de/img/b_img_7378mbsj5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7378mbsj5.jpg)


Schließlich kommen wir an den Wash. Er ist nur „feucht“, kein Problem. Juhu!
Gott sei Dank!

Als wir uns auf dem Parkplatz zur Wanderung fertig machen, gibt uns Scott ein paar „Einweg-Regencapes“, die er vorsorglich für uns mitgebracht hat. Als wir ihm unsere Ausrüstung zeigen, packt er sie wieder weg …

Los geht’s. Es ist weitestgehend trocken, nur vereinzelte Tropfen fallen. Das ist nicht weiter schlimm. Mit Guide müssen wir uns um den Weg keine Sorgen machen, aber auch mit der „Bilderbuch-Beschreibung“ des Vistor-Centers und/oder einem Navi wäre er gut zu finden gewesen.

Ein Stück vor der Wave empfiehlt uns Scott einen Umweg, es gäbe dort Dino-Tracks, schöne Formationen und bizarre Steine zu sehen. Außerdem wäre der Weg leichter, da wir so die „Düne“ vor der Wave nicht erklimmen müssten. Gern willigen wir ein. Es lohnt sich.


(http://abload.de/img/b_img_7420pns6d.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7420pns6d.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7410ptsrp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7410ptsrp.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7408xossz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7408xossz.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_74126isil.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_74126isil.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7417qps5c.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7417qps5c.jpg)


Um uns herum wabern dunkle Wolken. Noch tröpfelt es nur. Aber unser Pfadfinder liest das Wettergeschehen. So weiß er, dass es in Kürze hier richtig zur Sache gehen wird.

Wir packen die Kamera weg und legen unsere Regenkleidung an. Dann öffnet der Himmel seine Schleusen.

Auch unser Guide hat sich bereit gemacht, aber mit Shorts unten und „Plastiktüte“ oben tut er uns etwas leid. Was soll es, er ist der Ranger.

Kurz vor der Wave müssen wir durch eine engere Stelle. Scott murmelt etwas von der Möglichkeit einer Springflut. Für mich sind das eher theoretische Überlegungen für den Fall, dass es einmal viel und lange regnet. Gut, "viel" regnet es schon, aber es gibt nur ein müdes Rinnsal von nicht einmal 20 cm Breite. Wir laufen mal rechts, mal links davon und nehmen es zuweilen zwischen die Beine, alles easy.
In der Engstelle klettern wir ein paar Meter die Felswand hinauf und machen eine kleine Pause …



… da öffnet doch einer die Schleusen, nicht die am Himmel (die sind schon voll auf), sondern die von dem Rinnsal, das plötzlich keines mehr ist.
Holla die Waldfee!

Ergriffen betrachten wir das Geschehen. Da, wo das Wasser jetzt herkommt, sind wir doch vor weniger als zwei Minuten noch „im Trockenen“ langgelaufen. Wegen des strömenden Regens bleibt die Kamera im Rucksack.
Das Handy riskieren wir:





Richtig gefährlich wäre es wohl nicht geworden, ziemlich unangenehm aber schon.
 
Endlich haben wir sie erreicht, die Wave. Ihre Schönheit können wir nur erahnen.


(http://abload.de/img/b_img_7430pjuxu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7430pjuxu.jpg)


Dafür entdecken wir einen „Wasserfall“ an der Wave, den wir wohl nach uns benennen werden.





Eine Weile nach uns erreicht ein älteres Ehepaar (um die 70) die Wave. Etwas ratlos schauen sie sich um und fragen schließlich unseren Guide nach dem weiteren Weg zur Wave. „Leute, ihr steht doch mittendrin“, entgegnet dieser. Auf ungläubige Rückfragen hin erwidert er später nur noch trocken:

„Believe it or not, this is the Wave!“

Zunächst fotografiere ich nur mit dem Handy. Als der Regen nachlässt, hole ich auch die richtige Kamera heraus. Ein paar Aufnahmen "der anderen Art" sind möglich.


(http://abload.de/img/b_photo3xfsyo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_photo3xfsyo.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7446zrsoa.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7446zrsoa.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7455ccs3r.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7455ccs3r.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7460q7s61.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7460q7s61.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_74717qsx5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_74717qsx5.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7457b7s8x.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7457b7s8x.jpg)


Es regnet in dieser Gegend wohl nur zweimal im Jahr. Scott: “Only a few people have ever seen the Wave. … und noch viel weniger haben sie bei Regen gesehen.” Er will uns damit trösten, aber wir freuen uns an dem, was wir erleben. Später schickt er uns noch eines seiner Fotos, wie die Wave auch aussehen kann.
(Copyright: ScottWynePhotography.com)


(http://abload.de/img/b_dsc_03673qs64.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_dsc_03673qs64.jpg)


Auf dem Rückweg kommt die Sonne heraus und schöne Motive zeigen sich.


(http://abload.de/img/b_img_7499p9s35.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7499p9s35.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7476xxspf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7476xxspf.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7478u4sh5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7478u4sh5.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7494wvsvq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7494wvsvq.jpg)


Besonders „wertvoll“ sind die folgenden Aufnahmen, weil es in der "Wüste" nur selten so große Pfützen gibt.


(http://abload.de/img/b_img_756216s5y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_756216s5y.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_75315gsl6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_75315gsl6.jpg)


Zum Parkplatz zurückgekehrt wird uns bewusst, wie wenige Leute uns heute begegnet sind:
Da war ein älterer Mann, das ältere Ehepaar und schließlich noch zwei jüngere Männer, insgesamt 5 Personen, in Worten –fünf-. (mit uns zusammen also 7)

Von den 20 Menschen mit Wave-Permit in der Tasche, von denen viele „ihren linken Arm dafür gegeben hätten“, saßen heute 13 weinend zu Hause (oder in einem Wash).
Wir legen eine Gedenkminute ein und treten erfüllt den Heimweg an.

Essen gibt es beim Mexikaner. Ob und wie das Essen schmeckt, nehmen wir heute nicht mehr wirklich wahr. Unsere Gedanken kreisen um das Erlebte.

Selig schlafen wir ein.


Morgen werden wir Kanab in Richtung Escalante verlassen. Auf dem Weg wollen wir das Cedar Breaks National Monument besuchen und dort eine Wanderung unternehmen.

… unterwegs werden wir unseren Plan ändern.

Ob das richtig war?


Fazit:
-   The Wave, we did it. Trotz oder gerade wegen des Regens ein tolles Erlebnis.
     (Merke: Sonnenscheinfotos kann sich jeder aus dem Internet herunterladen. Für Regenfotos muss man schon selber dagewesen sein.)
-   Dreamland Safari Tours: empfehlenswert, aber teuer
                                        für eine „Besteigung“ der Wave unter normalen Umständen nicht notwendig
                                        Unser Guide Scott war richtig gut!
-   Mexikaner in Kanab: ok
 



Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Saguaro am 31.12.2015, 09:56 Uhr
Uiih, da habt ihr kurz vor Kanab noch eine Flashflood gesehen, denn einen Fluss gibt's da normalerweise nicht  :zwinker: :grins:.

Wir sind auch schon in so ein Schlam(m)assel geraten. Künftig sind wir vorsichtiger. Gut, dass ihr euch zur Wave habt chauffieren lassen.

Wow, die Wave mit Pools  :applaus: und die Farben kommen bei Regen auch viel intensiver raus.

LG

Ilona
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wolfgang am 31.12.2015, 15:57 Uhr
Hi Tobias,

trotz oder vielleicht gerade wegen dem Regen ein paar ungewöhnliche und tolle Fotos aus dem Bereich der Wave.

Der große Vorteil von Wave-Sonnenfotos ist: sie sind viel billiger  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 31.12.2015, 16:17 Uhr
Toller Bericht! Auch wenn ihr vor Ort wohl lieber Sonne und satt blauen Himmel gehabt hättet, finde ich die Eindrücke wirklich außergewöhnlich.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 31.12.2015, 17:30 Uhr
Ich finde eure Regenfotos der Wave total beeindruckend! Ich habe schon Fotos mit Schnee in der Wave gesehen, mit Regen aber noch nie. Und wie gut dass ihr nicht durch die Fluten wandern mußtet, mit nassen Füßen wäre der Spaß doch begrenzt gewesen. Und die Anschaffung der Regenklamotten hat sich auch gelohnt!

Ich habe in der Wave nur einen großen Tümpel gesehen ( zu dem uns unser Guide hingeführt hat, den hätten wir nicht gefunden) da waren die gleichen Urzeitkrebse drin und noch eine andere Art. Die kann man übrigens im Internet kaufen. Ich mußte so ein Paket unbedingt kaufen und habe es an ein Kind verschenkt und der hat die Zucht wirklich geschafft  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 01.01.2016, 08:38 Uhr
Hallo Gitania, auch dir ein herzliches Willkommen. (Inzwischen sind ja die meisten der "üblichen Verdächtigen" an Bord.)


Aus aktuellem Anlass gibt es heute keine Fortsetzung.

Statt dessen wünschen wir allen Mitgereisten ein gesundes neues Jahr 2016!


LG
Uta und Tobias
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 01.01.2016, 11:07 Uhr
Liebe Uta, lieber Tobias,

Ich wünsche euch auch ein glückliches neues Jahr und ich freue mich schon auf die Fortsetzung  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 02.01.2016, 10:24 Uhr
07.10.2015, Auf zu neuen Ufern – Cedar Breaks National Monument und mehr


Mit tollen Erlebnissen im Gepäck verlassen wir Kanab. Es soll über das Cedar Breaks National Monument in Richtung Escalante gehen.

Erster Stopp ist ein Mineralien-Laden in Orderville. Dort erfahren wir aus sicherer Quelle, dass die Griechenland-Krise offenbar überwunden ist. Der Ladenbesitzer hat in einem Hinterzimmer ein zuverlässiges Wirtschaftsbarometer, eine Weltkarte auf der er jeden Besucher bittet, einen Pin entsprechend seines Wohnortes zu hinterlassen.
Sein ganzer Stolz: Erstmals seit 6 Jahren gibt es wieder einen Pin in Griechenland! Wenn das kein Beweis ist.

Am Ende eines jeden Jahres macht er ein Foto von der "Weltwirtschaftslage" und hat schon eine ganze Sammlung davon. VWL-Stundenten hätten ihre wahre Freude an der Auswertung.

Preisfrage: Welches Land hat die höchste „Stecknadeldichte“?

Deutschland? – mitnichten! Es sind die Niederlande!

Da hättet ihr aber auch selbst darauf kommen können, bei den vielen Wohnmobilen hier. :lol: In absoluten Zahlen gerechnet ist Deutschland aber schon recht weit vorn.

Auch die Bäckerei „Forscher“ nehmen wir dieses Mal mit. Kann man machen, muss man aber nicht!
Ihr Handwerk beherrschen sie, keine Frage. Aber auch das Zusammenspiel von Angebot, Nachfrage und Preis haben sie verstanden …

Weiter geht es in Richtung Cedar Breaks NM. Tolle Landschaften gibt es zu sehen. Für Amerikaner sicher eine Möglichkeit, in der Abgeschiedenheit der Natur einmal richtig zu entspannen. Als Deutscher hat man im Südwesten eher das Entdecken im Sinn. Schön ist es trotzdem.


(http://abload.de/img/b_img_7657mhs5g.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7657mhs5g.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7595gss95.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7595gss95.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7596ess2h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7596ess2h.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7664jyuo5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7664jyuo5.jpg)


Das Cedar Breaks NM ist mit über 10000 Fuß die höchste Erhebung hier in der Gegend. Entsprechend „gesäßkalt“ ist es hier. Das hält aber ein paar Jugendliche nicht davon ab, in Shorts aufzulaufen und ein paar ältere Ladies in kurzärmligen, dünnen Blusen.
(Ich vergaß, die Leute hier werden von Kindesbeinen auf mit den Klimaanlagen in den Restaurants abgehärtet.)


(http://abload.de/img/b_img_7632rpsuz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7632rpsuz.jpg)


Das Cedar Breaks NM ist ganz interessant und bietet tolle Panoramen. Allerdings ist es wie ein in die Jahre gekommener Bryce, der vielleicht vor 10000 Jahren seine Blütezeit hatte. Richtig begeistern kann er uns nicht, dafür ist die Erosion schon zu weit fortgeschritten.


(http://abload.de/img/b_img_7602ngsm4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7602ngsm4.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7633gvse2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7633gvse2.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7618x7s0z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7618x7s0z.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7621lhs0t.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7621lhs0t.jpg)


Eigentlich haben wir eine Wanderung hier geplant, aber so richtig Lust dazu kommt nicht auf. Zunächst wollten wir den Bryce Canyon auf der Weiterfahrt rechts liegen lassen, da wir bereits vor zwei Jahren dort waren. Gewandert sind wir damals, haben alle View Points abgefahren und tolle Schneebilder gemacht (Ende Oktober), ihn aber nie bei richtigem Sonnenschein gesehen.

Statt die „abgewetzten Hoodoos“ des Cedar Breaks NP weiter zu erforschen, könnten wir doch lieber 2 Stunden im Bryce verbringen? Vielleicht haben wir ja Glück mit der Sonne?
Gesagt, getan. Durch „unendliche Weiten“ und den Red Canyon geht es zum Bryce.


(http://abload.de/img/b_img_76986yszk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_76986yszk.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7675h4se1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7675h4se1.jpg)

 
Der Himmel ist zuweilen heiter, zuweilen bedeckt. Ob das was wird mit der Sonne?

Es wird!

Wow, ist das schön! Durch die Licht- und Schattenspiele der Wolken bietet sich die Möglichkeit für interessante Aufnahmen. Wir besuchen nur die zwei wichtigsten View-Points und fotografieren bis die Linse glüht.
Eine kleine Auswahl:


(http://abload.de/img/b_img_7707w8szl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7707w8szl.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7710oispn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7710oispn.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7719nxsom.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7719nxsom.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7746has1i.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7746has1i.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7760qmsti.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7760qmsti.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_77777nsb4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_77777nsb4.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_77846nsz7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_77846nsz7.jpg)


Während die Ladenstraße des Bryce Canyon Village bereits wegen „End of Season“ die Schotten dicht gemacht hat, sehen wir auf der Rückfahrt, dass die Ranger die Zufahrt zum Sunset-Point wegen Überfüllung gesperrt haben (kein Scherz!).

Was mag hier bloß abgehen, wenn mal wieder „Season“ ist?

Weiter geht es auf dem Scenic Byway 12 über Tropic und Cannonville in Richtung Escalante.


(http://abload.de/img/b_img_7799mcj6n.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7799mcj6n.jpg)


Unser Zimmer im Circle D Hotel hat fast die Größe einer Suite (empfehlenswert!).

Zum Abendessen geht es in das Cowboys Blues Restaurant. Fette Steaks und die weltbeste Margarita versprechen sie dort. Die Steaks sind richtig lecker. Meine Frau bestätigt das auch für die Margarita. Bei mir aber gab es einen "Notfall", so dass ich „VO“-Medizin aus dem Hause „Seagram’s“ zu mir nehmen musste …


Zum Abschluss noch ein Gute-Nacht-Anekdote: Nach der Bestellung beim Hausherren sagt dieser, er werde das an seine Frauen in der Küche weitergeben. Scherzhaft frage ich ihn, ob er denn mehrere hätte, worauf dieser erwidert:

„Hey man, you are in Utah, the Mormon State“.


Morgen wird es „märchenhaft“. Wir haben vor, dem versteinerten Wald und dem Garten des Teufels einen Besuch abzustatten.
Stay tuned!


Fazit:
-   Cedar Breaks NM: ganz nett, aber kein Vergleich zum Bryce Canyon
-   Bryce Canyon: immer wieder mitnehmen!
                         Hauptsaison meiden
-   Circle D Hotel: sehr empfehlenswert
                         rechtzeitig buchen!
                         Coupon u.a. auf der Devils Garden Seite von "Synnatschke" beachten
-   Cowboys Blues Restaurant: sehr empfehlenswert

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Simone_JJ am 02.01.2016, 11:39 Uhr
DANKESCHÖN !!!  :dankeschoen:

Durch solche tollen Reiseberichte wird die Vorfreude immer immer immmer größer.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 02.01.2016, 18:54 Uhr
Willkommen Simone!

Wir kennen dieses Gefühl nur zu gut.

Auch um "etwas zurück zu geben" schreiben wir diesen RB.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: sil1969 am 02.01.2016, 21:25 Uhr
Im Moment fehlt mir die Zeit und damit auch irgendwie die Lust, öfter im Forum vorbeizuschauen. Einzig deinen Bericht verfolge ich. Deinen Schreibstil find ich klasse. Ich habe eben die letzten Tage nachgelesen und oft geschmunzelt, aber auch gebibbert bei der Fahrt auf dem rutschigen Weg. Tolle Bilder machst du und ich bin froh, dass ihr noch beim Bryce Canyon vorbeigeschaut habt!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 03.01.2016, 08:25 Uhr
Hallo Silvia,

Danke für die Blumen!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 03.01.2016, 10:18 Uhr
08.10.2015, Märchenhaftes aus dem versteinerten Wald und dem Garten des Teufels


Das Frühstück im Circle D Restaurant ist von der Art her etwa mit dem von Denny’s vergleichbar, aber nicht im Hotelpreis inclusive.

Heute soll es zunächst in den Petrified Forrest gehen. Vor zwei Jahren waren wir schon einmal auf dem Parkplatz davor, sind aber wieder umgekehrt, weil der State Park wegen „End of Season“ geschlossen hatte (Ende Oktober). Jetzt wollen wir das nachholen. Die Berichterstattung hier im Forum über den Petrified Forrest von Escalante war eher „lauwarm“. Da wir uns aber für Mineralien interessieren, wollen wir uns ein eigenes Bild machen.

Geplant war ein Kurzbesuch. 1,5 Meilen, was ist das schon? Irgendwo soll es ein bisschen steil sein. Am Ende werden wir den gesamten Vormittag hier verbringen und gefühlte 300 Höhenmeter absolviert haben, weil es immer irgendwie bergauf oder bergab geht.
Die lange Zeit brauchen wir nicht, weil wir etwa schlecht zu Fuß wären, sondern weil wir jeden zweiten Stein hier fotografieren.


(http://abload.de/img/b_img_7849sukwd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7849sukwd.jpg)


… und zu entdecken gibt es sehr viele.

Vor 4 Jahren haben wir den Petrified Forrest National Park in Arizona besucht und können vergleichen. Während man sich den NP erfährt, erläuft man hier alles. Im NP gibt es vorrangig klare Kristalle, wobei sich die dicken Baumstämme an einem Ort konzentrieren. Im SP sind die Versteinerungen weiter verteilt und „auf andere Art schön“.


(http://abload.de/img/b_img_7877kfkrv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7877kfkrv.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7883egjaf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7883egjaf.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7888laj4w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7888laj4w.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7902ceksb.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7902ceksb.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7906askjr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7906askjr.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7936boj0a.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7936boj0a.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7938p8k26.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7938p8k26.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_79425qjzs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_79425qjzs.jpg)


Der NP in Arizona entspricht vermutlich mehr dem Mainstream-Geschmack. Wer aber in der Gegend von Escalante ist und sich ein bisschen für „bunte Steine“ interessiert, sollte sich auch diesen SP nicht entgehen lassen. Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen.

Da das Gebiet höher gelegen ist, bietet sich am Ende des Rundganges ein unerwartetes Panorama.


(http://abload.de/img/b_img_7951azk9n.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7951azk9n.jpg)


Überall liegen große und kleine Bruchstücke herum, die uns bitten, ihnen ein Zuhause zu geben. Wir widerstehen der Versuchung. Am Ausgang erwarten wir dann wie auch im NP von den Rangern amtlich befragt zu werden, ob sich da nicht etwas in unsere Taschen verirrt haben könnte, incl. einer Kontrolle des Kofferraumes.
Aber nichts geschieht. Nicht mal ein Ranger ist zusehen.

Wie wir im kleinen Visitor-Center später erfahren, hat sich ein schlaues Köpfchen, eine viel subtilere Methode ausgedacht.
Das Gerücht: „Mitgenommene Bruchstücke bringen Unglück!“ wurde in die Welt gesetzt.

Offenbar wirkt das bei den Amerikanern. Wir erkennen das zum einen an der Menge des „Streugutes“, das im Park herumliegt (wäre in Deutschland von den Besuchern längst „aufgeräumt“ worden) und einer Vitrine im Visitor-Center. Trophäen gleich wird dort eine Vielzahl von Briefen präsentiert, in sich denen reuige Sünder zur ihren Taten bekennen und „die heißen Steine“ wieder loswerden wollen.
Tenor:
„So richtig Pech habe man zwar noch nicht gehabt, fühle sich aber unwohl und habe Angst, dass das Schicksal demnächst zuschlagen könne …

Im nahe gelegenen Rock-Shop erstehen wir dann ein Stück „Coprolite“, ein farbiges, zuweilen kristallines Etwas, das in taubes Gestein eingebettet ist.
Mineralogisch betrachtet ist es – Dino-Sch**ße, auf Hochglanz poliert.
Das soll es so nur hier in Utah geben. Der Händler ist stolz darauf. Man kann zwar kein Stroh zu Gold spinnen, hat aber dafür einen Weg gefunden, aus Sch… Geld zu machen.


Am Nachmittag geht es auf die HITRR. Wir wollen den Garten des Teufels sehen. Die Schotterpiste ist gut gewartet. Am Abzweig zum Devils Garden steht ein Van mitten den Weg.

Wie jetzt, gesperrt? 

Wir parken an der HITRR sehen nach dem Rechten. Es ist ein Shuttle-Service. Das wäre aber nicht nötig gewesen!

Es ist natürlich nicht wegen uns, sondern wegen der Dreharbeiten, die gerade im Devils Garden laufen.


(http://abload.de/img/img_8024tdjcf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_8024tdjcf.jpg)


Wir werden gebeten, uns leise zu bewegen und nur zu flüstern. Um was für einen Film es sich handelt, wissen wir nicht. Da aber die Rollen der Prinzessin und des Königssohns schon vergeben sind, erkunden wir dann doch lieber die Gegend.

Da dieses Areal im Forum hinreichend bekannt sein dürfte, beschränke ich mich auf ein paar Aufnahmen. Interessant sind auch hier wieder die Größenverhältnisse. Wenn man nur die Bilder kennt, stellt man sich die „Zipfelmützen“ einfach kleiner vor.


(http://abload.de/img/b_img_8008wxjuy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8008wxjuy.jpg)


Preisfrage: Wo ist das Vögelchen?


(http://abload.de/img/b_img_8009gajxs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8009gajxs.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_79825ejgh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_79825ejgh.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_7999mxjcw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_7999mxjcw.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8037qzkz8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8037qzkz8.jpg)


Als die Sonne untergeht, sind auch plötzlich alle Farben mit einem Grauschleier überzogen. Wir treten den Heimweg an. Der Teufel lässt noch ein letztes Mal am Horizont sein Höllenfeuer leuchten und dann wird es dunkel.


(http://abload.de/img/b_img_8049nlutu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8049nlutu.jpg)


Zum Abendessen sind wir heute im Circle D Restaurant. Es ist ganz ordentlich, aber ziemlich voll (Wartezeiten) und nicht so gemütlich wie gestern beim „Cowboy“.

Neben uns ist eine Tafel eingedeckt. Dort nimmt doch jetzt tatsächlich die Filmcrew Platz.
Wenn wir das gewusst hätten!
Meine Frau hätte sich das kleine Schwarze angezogen und ich (?) … ich hätte mir die Haare schön gemacht.

So aber bleiben wir für Hollywood unentdeckt und müssen weiter Urlaub machen.


Morgen wollen wir uns die Kinderstube der Moqui-Marbles ansehen und es mit den Slot Canyons der Coyoten-Schlucht aufnehmen.     
Nachdem die letzten beiden Tage alles verdächtig reibungslos abgelaufen ist, wäre doch für morgen wieder einmal ein „Erlebnis“ dran … ?


Fazit:
-   Petrified Forrest SP: für Interessierte empfehlenswert
-   Devils Garden: bekanntermaßen schön
                        2 h vor Sonnenuntergang kommen (!)
-   Circle D Restaurant: gut, aber nicht herausragend


PS. Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein:
Da wir keine Nachfahren vom alten Rockefeller sind, müssen wir ab morgen wieder arbeiten.
So wird es die nächste Fortsetzung voraussichtlich erst am kommenden Wochenende geben.
Bis dahin ...
 






Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 03.01.2016, 10:26 Uhr
....
PS. Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein:
Da wir keine Nachfahren vom alten Rockefeller sind, müssen wir ab morgen wieder arbeiten.
So wird es die nächste Fortsetzung voraussichtlich erst am kommenden Wochenende geben.
Bis dahin ...
 


ABGELEHNT!   :D
Einstimmig nehme ich an!

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 03.01.2016, 11:44 Uhr
Wieder sehr schöne Erlebnisse und Fotos. Die farbenfrohen Versteinerungen gefallen mir sehr gut, das wäre auch was für mich. Überhaupt ist die Gegend zwischen Bryce Canyon und Goblin Valley für mich noch mehr oder weniger unentdecktes Land und wartet auf einen Besuch. Da macht dein Reisebericht richtig Lust auf Erkundungen.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: snowtigger am 03.01.2016, 13:43 Uhr
 :oops: :oops: :oops: OK, OK, OK.
Ja, ich lese eigentlich seit dem Start mit. Jetzt muss ich aber auch mal was sagen: Großartiger Bericht!
Tolle Bilder noch dazu! Teilweise deckt sich die Route mit unserer in 2014 und es macht Spaß, einiges davon wiederzuentdecken. Auf die Wave bin ich trotz Regen (oder gerade deswegen???) mehr als neidisch.
Ich freu mich auf die Weiterfahrt!  8)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 03.01.2016, 18:42 Uhr
Willkommen "snowtigger", wir freuen uns über jeden, der sich zu seinen Taten bekennt.  :)

Euch allen vielen Dank für den Applaus und eine schöne Woche. :winke:

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: NähkreisSteffi am 03.01.2016, 21:29 Uhr
Wirklich tolle Bilder und Erlebnisse!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 04.01.2016, 13:04 Uhr
Hallo ihr beiden! Ich bin auch dabei und habe alles in einem Rutsch nachgelesen. Toller Bericht!

Ich find's klasse, dass ihr die Wanderung zur Wave durchgezogen habt. Mit Wasser sieht man ja nur sehr selten Bilder von dort. Bei unserem Besuch war alles knochentrocken. White Pocket fanden wir auch klasse - eins der absoluten Highlights im Südwesten. Darf ich fragen, wie viel die Tour gekostet hat? Bei Paria Outfitters haben wir damals 175$ bezahlt.

Aber ihr wisst, dass das Paria Movie Set schon vor Jahren abgebrannt ist?  :D Außer der schönen Natur ist da unten nicht mehr viel zu sehen. Ein kleiner Friedhof noch, aber das war's.

Yant Flat fanden wir auch klasse, wir hatten aber viel zu wenig Zeit dort eingeplant. Wir waren nur etwa 2 Stunden vor Ort. Viel zu wenig für das riesige Gebiet.

Jetzt bin ich gespannt, was ihr noch so erlebt habt. :)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 04.01.2016, 18:59 Uhr
Willkommen Nadine!

Für die White Pocket haben wir 195 $ bezahlt.

Am Paria Movie Set sollen ein paar Nachbauten stehen (sagt die Info-Tafel). Der Friedhof gehört wohl zu einer kleinen ehemaligen Siedlung gleichklingenden Namens (aber anders geschieben).

Ja, für die Yant Flat sollte man früh starten, damit man nach hinten hinaus genug Zeit hat.

 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 05.01.2016, 10:26 Uhr
der Petrified Forest SP in Escalante hat uns auch sehr gut gefallen, das war damals ein Tipp von unserer B&B Inhaberin. Vor allem der Blick auf die "Stufen" in der Landschaft hat uns gut gefallen, wir sind da eine große Runde gelaufen, ich glaube wir waren 3 Stunden unterwegs.
Eine neue Kamera mit der man Vögel und nicht nur Pünktchen fotografieren kann habe ich mir mitlerweile auch gekauft, es geht doch nichts über ein großes Zoomobjektiv  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 05.01.2016, 10:32 Uhr


Am Paria Movie Set sollen ein paar Nachbauten stehen (sagt die Info-Tafel). Der Friedhof gehört wohl zu einer kleinen ehemaligen Siedlung gleichklingenden Namens (aber anders geschieben).

 

Die Info-Tafel ist leider falsch und sollte mal abgebaut bzw. aktualisiert werden.  :D Aufgrund der falschen Infos darauf sind wir nämlich damals auch hingefahren und haben nichts außer dem Friedhof (und schöner Natur!) gefunden. Beim BLM hat man uns dann aufgeklärt ... :lol:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 06.01.2016, 18:47 Uhr
@Paula
Ja, manchmal juckt das Teleobjektiv. Insgesamt bin ich aber fototechnisch eher bescheiden aufgestellt. (Bridge-Kamera: Canon PowerShot SX50)



Am Paria Movie Set sollen ein paar Nachbauten stehen (sagt die Info-Tafel). Der Friedhof gehört wohl zu einer kleinen ehemaligen Siedlung gleichklingenden Namens (aber anders geschieben).

 

Die Info-Tafel ist leider falsch und sollte mal abgebaut bzw. aktualisiert werden.  :D Aufgrund der falschen Infos darauf sind wir nämlich damals auch hingefahren und haben nichts außer dem Friedhof (und schöner Natur!) gefunden. Beim BLM hat man uns dann aufgeklärt ... :lol:
@Nadine
Das wäre eine schöne Überraschung gewesen. Steckenbleiben für nichts.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 07.01.2016, 09:38 Uhr
@Paula
Ja, manchmal juckt das Teleobjektiv. Insgesamt bin ich aber fototechnisch eher bescheiden aufgestellt. (Bridge-Kamera: Canon PowerShot SX50)

eine Canon Bridgekamera hatte ich bis letztes Jahr auch, aber jetzt bin ich auf die Nikon Coolpix P900 umgestiegen und habe nun Zoom bis 83-fache Vergrößerung, da sieht man sogar einzelne Federn  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 07.01.2016, 12:53 Uhr
Mit der Canon Powershot SX50 habe ich auch jahrelang fotografiert.  :) Der Zoom war schon klasse.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 09.01.2016, 11:16 Uhr
09.10.2015, Mokis und Slot Canyons


Als wir am Vorabend die Unterlagen für unser heutiges Ziel durchsehen, wird uns wieder bewusst, dass wir zum Erreichen des Trail Heads eigentlich ein 4WD Fahrzeug benötigen, das wir nicht haben. Blöd!

So fragen wir heute Morgen im Hotel nach, ob es denn wirklich so schlimm sei („ja“) und was es so für Alternativen gäbe. Eine ist uns selbst bekannt: 1,6 Meilen vor dem Trail Head parken und dann laufen. In Summe wären das rund 5 km mehr …
Die andere Alternative wäre, sich von einem örtlichen Veranstalter fahren zu lassen.

Wir besuchen ihn. Der Preis ist happig, aber für 2 x 40 km muss man auch in Deutschland für ein Taxi einiges hinblättern. Um vielleicht etwas zu sparen, erkundige ich mich, ob man „den Jeep dahinten“ auch für einen halben Tag mieten könnte.
… könnte man …,
… will ich aber nicht mehr, als ich den Preis dafür höre.

Schließlich buchen wir das Taxi und bröckeln still vor uns hin, dass wir damals in Las Vegas kein 4WD abbekommen haben. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist, dass auch hier das Schicksal seine Hand schützend über uns gehalten hat. Wie wir später noch erfahren sollen, hat es das letzte Stück der Anfahrt in sich. Dazu später mehr.

Im Moment brauchen wir noch ein Ersatzziel für heute Morgen, da der Veranstalter eine Art Sammeltaxi organisiert und nur jeweils früh, mittags und abends Fahrten durchführt.
... und das Morgentaxi ist schon weg.


Daher nehmen wir Kurs auf eine Kinderstube der Moki Marbles, Moki Hill.

Ich gehe davon aus, dass die Mokis im Forum weitgehend bekannt sein dürften. Für alle „Informationslosen“: Es sind kleine Kugeln bis Tennisballgröße, die aus einem Eisen-Sandstein-Gemisch bestehen. Irgendwer sagt dem Eisen, dass es sich um einen imaginären Kugelmittelpunkt konzentrieren soll. So bilden sich Kugeln, die wie kleine Kanonenkugeln aussehen und im Laufe der Zeit durch Erosion aus dem Felsen "herauswachsen". Laut einem Mineralienhändler aus Orderville sind die letzten Geheimnisse um die Mokis noch nicht vollständig erforscht.
Für die Indianer haben sie mystische Kräfte.

Die Old Sheffield Road ist in keinem allzu guten Zustand. Mit unserem 2WD SUV kommen wir ohne Probleme durch, aber für einen PKW wäre es hier und da eng geworden. Nach der Beschreibung von „Zehrer“ wandern wir los. Alles ist gut zu finden.

Da liegen sie nun zu Tausenden. Besonders interessant sind die, die gerade "geboren" werden. Natürlich widerstehen wir auch hier der Versuchung, einigen Mokis bei uns Asyl zu gewähren, zumal wir vor zwei Jahren eine in einem Rock-Shop ehrlich erworben haben. Sicher hatte sie sich der Händler aus „kontrolliertem Anbau“ beschafft.


(http://abload.de/img/b_img_8063lakfc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8063lakfc.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8061fsjy3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8061fsjy3.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8066rlk1u.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8066rlk1u.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8069qak4w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8069qak4w.jpg)


Auf dem Rückweg entdecken wir noch ein paar bunte Felsen am Wegesrand.


(http://abload.de/img/b_img_809154kpp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_809154kpp.jpg)


Mittags geht es los zu den Slots.

Wir besteigen einen alten Jeep, der so aussieht, als wenn er schon im 2. Weltkrieg dabei gewesen wäre.
Türen muss ein Jeep nicht unbedingt haben, aber wo ist die Kette? Na gut, dann ohne. Als ich den Gurt anlegen will, merke ich, dass auch dieses Detail gemeinhin überbewertet wird. Am Armaturenbrett gibt es einen Angstgriff, aber der ist zu weit weg für mich …
Also hake ich mich mit meinem linken Arm seitlich an der Rückenlehne ein und los geht es mit bis zu 80 Sachen auf die HITRR.


(http://abload.de/img/b_img_8103thjjm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8103thjjm.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8106tdj81.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8106tdj81.jpg)


Als wir dann zum Trail Head hin abbiegen, wird es spannend. Auswaschungen machen den Weg zu einem Stück Off-Road, das einen ernst zu nehmenden Geländewagen und einige Erfahrung erfordert.
Gut, dass wir keinen 4WD haben und so nicht selbst in Versuchung gekommen sind. Ich hätte wohl nie mehr Medikamente gegen zu niedrigen Blutdruck nehmen müssen.


(http://abload.de/img/b_img_8114bzjc4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8114bzjc4.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_811674j02.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_811674j02.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8119e7ki2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8119e7ki2.jpg)


Am Ende erzählt uns unser Taxifahrer doch glatt noch, wie froh die örtlichen Abschlepp-Unternehmen über diesen Weg sind: 600-700 Bucks kostet eine Bergung. Am Ende ist es eine spezielle Win-Win Situation für die Reiseveranstalter und die Abschlepper, ... einer verdient immer.

Ach ja, die Touristen?

Amerika ist ein freies Land: wer nicht zahlen will, dem steht es frei zu laufen.
(Ich muss innerlich schmunzeln, weil ich mir gerade ausmale, was wohl mit einem Menschenfreund passieren würde, der auf der Gemeinderatssitzung von Escalante mit dem Vorschlag käme, diesen Weg instand zu setzen.)

Auf dem Programm stehen der Peek-A-Boo und der Spooky.

Etwas Theorie vor ab für alle, die noch nicht da waren:
Es sind beides in etwa parallel verlaufende Slot-Canyons. Der Peek-A-Boo ist deutlich breiter als der Spooky. Da beide bekanntermaßen durch Wasser entstanden sind, kann man die Hindernisse in den Slots je nachdem, ob man mit der Fließrichtung wandert oder entgegengesetzt, gut oder eben nicht so gut überwinden.
So ist es üblich, zuerst den breiteren Peek-A-Boo entgegen der Fließrichtung zu nehmen und danach den engen Spooky mit der Fließrichtung.
Genau so haben wir es vor.

In den letzten Tagen hat es wohl auch hier heftig geregnet. Die Kleidung der Leute, die uns entgegen kommen, sieht arg verschmiert aus. Steht uns eine Schlammschlacht bevor?
Wir kommen zum Eingang des Peek-A-Boo. Am Einstieg, wo sich unter gewöhnlichen Bedingungen eine ca. 3 m hohe Felswand mit „Trittstufen“ befindet, ist jetzt ein Pool!

Wie tief mag der wohl sein?

Wie wir noch so überlegen, kommen drei Herren fortgeschritteneren Alters des Weges. Obwohl sie die Wanderung offenbar schon hinter sich haben, bewegt sie die gleiche Frage wie uns. Ehe wir uns versehen, lässt doch einer die Hosen runter (nur seine Jeans natürlich) und nimmt persönlich eine Peilung vor.
Im Ergebnis steht ihm das Wasser bis an sein Vergnügungszentrum.


(http://abload.de/img/b_img_81355ys0w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_81355ys0w.jpg)


Es folgt eine klare Ansage meiner Frau und wir gehen zum Spooky.


(http://abload.de/img/b_img_8149rhjc7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8149rhjc7.jpg)


Rucksack in die Hand und los geht es. Man ist das eng hier.


(http://abload.de/img/b_img_8155wxjn4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8155wxjn4.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8156w5k0x.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8156w5k0x.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_81542vj58.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_81542vj58.jpg)


Am Ende wird der Rucksack ein paar Nahkampfspuren davon getragen haben, aber ansonsten gibt es keine Verluste. Hinweis: Wer die Möglichkeit hat, sollte auf einen Rucksack verzichten und den notwendigen(!) Wasservorrat am Körper (Gürtel) tragen.

… und es wird immer enger. Ich hab’s „dem alten Fritz“ (Zehrer) nicht geglaubt, aber es gibt wirklich Stellen, wo man mit Brust und Rücken zugleich die Felswand berührt und das bei Kleidergröße 48. Ein Foto hätte ich gern davon gemacht, aber wie denn …?
Gemeinerweise sind da auch noch diese Pocken an den Wänden, die das Hindurchschlängeln erschweren.


(http://abload.de/img/b_img_8204cmkqt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8204cmkqt.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8206vfkl5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8206vfkl5.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_81790pjtf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_81790pjtf.jpg)


Irgendwann gibt es dann auch noch Gegenverkehr. Nur an wenigen Stellen überhaupt kommt man aneinander vorbei.

Was haben die gerade gesagt? 

- Watch the little bull snake! -

Schlangen!!! Meine besten Freunde. … und das an einer Stelle, wo weder die Schlage noch ich weglaufen kann.
„Bull Snake“, da weiß man doch auch gleich, was sie so frisst.

Nach einigen Metern sehen wir das „Untier“. Glücklicherweise bewegt es sich langsam und von uns weg. In meinem Kopfkino läuft in dem Moment ein Film, wie ich steil die Wände hochginge, wenn die Schlange schnell auf uns zukommen würde.

Die Schlage ist recht klein, etwa fingerstark und ca. 40 cm lang. Aber ob sie giftig ist, wissen wir in diesem Moment nicht und haben entsprechend Respekt. Sie zieht sich aber bald in eine „Parkbucht“ zurück, so dass wir passieren können. Wahrscheinlich ist es die diensthabende Schlange im „Spuk“-Canyon und sie wartet jetzt darauf, die nächsten Touristen zu erschrecken.
Jetzt können wir auch ein paar Fotos machen.


(http://abload.de/img/b_img_8220c7qfc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8220c7qfc.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8221o2qep.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8221o2qep.jpg)


Später lesen wir im Internet nach:
Bull Snakes sind ungiftig, imitieren mit ihrer Zeichnung aber die Klapperschlagen, nur eben ohne die Rassel am Schwanz. Ausgewachsen werden sie bis 1,5 m lang!
Viel Spaß bei eurem Besuch im nächsten Jahr!

Im Spooky wird es jetzt auf andere Weise spannend. Gegen Ende kommen wir an eine Stufe, die wir nach oben hin überwinden müssen (herunter kommen sie alle). Allein hätten wir wahrscheinlich umkehren müssen. Glücklicherweise sind zwei andere Pärchen vor Ort und gemeinsam schaffen wir es.
Später liegen noch ein paar „Hinkelsteine“ im Weg, die aber kein Problem darstellen.


(http://abload.de/img/b_img_8163ljkeo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8163ljkeo.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_82463hkm8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_82463hkm8.jpg)


Nachdem wir den Spooky bewältigt haben, machen wir uns auf den Weg zum Hintereingang des Peek-A-Boo. Flach und weit beginnt er. Meine Frau läuft aus den bekannten Gründen oben, ich unten.


(http://abload.de/img/b_img_8248edovn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8248edovn.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8249qcqmq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8249qcqmq.jpg)


Aufmerksame Leser freuen sich jetzt schon darauf, mich baden zusehen. Daraus wird aber nichts, denn der Canyon ist so schlammig, dass es sich nicht lohnt und auch ich nach einer Weile aussteige. Den Rest laufen wir gemeinsam oben.


(http://abload.de/img/b_img_8252c2ovn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8252c2ovn.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8255rto66.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8255rto66.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8261bup9p.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8261bup9p.jpg)


Gegen 18:00 Uhr sind wir zurück am Trail Head und das Jeep-Taxi nimmt uns auf.

Da ist er wieder, der schon beschriebene Weg. Die Off-Road Profis unter euch werden wohl nur milde lächeln. Alle Nachwuchs-Helden, die den Weg selbst unter die Räder nehmen wollen, mögen sich zuvor folgendes Video ansehen.





Aber vielleicht wurde der Weg ja inzwischen ausgebessert?  :zwinker:

Das Abendessen gibt es heute im Outfitter. Lecker Pizza! Wer vom Circle D Hotel aus zu Fuß gehen will (wie uncool in Amerika), sollte eine (Handy-)Taschenlampe mitnehmen. Bürgersteige sind vorhanden, an einer durchgehenden Straßenbeleuchtung wird indes noch gearbeitet.


Morgen wollen wir dann die „Niagara-Fälle“ von Escalante besichtigen, uns am Sonnenuntergang im Capitol Reef NP erfreuen und abends in einer Cowboy-Bar in Torrey erleben, wie der Bär steppt.


Fazit:
-  ein Tag Abenteuerurlaub
-  Moki Hill: schön anzusehen, aber B-Ziel zum Auffüllen
-  Peek-A-Boo und Spooky Slot: sehr empfehlenswert
                                              Anfahrt zum Trail Head vorab klären
                                              80 kg Grenze beim Spooky beachten (siehe „Zehrer“)
                                              wenn möglich Peek-A-Boo hin und Spooky zurück nehmen
                                              Wasser nach Möglichkeit am Körper mitführen (Rucksack vermeiden)
-  Outfitter Restaurant: empfehlenswert


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 09.01.2016, 12:38 Uhr
Super das es weiter geht! Morgen hast doch auch nix vor?! Da schaffst auch noch ein Reisetag für uns ;)

80kg Grenze? Na dann schaff ich es wohl nie in den Spooky. Ausserdem ist da ja auch noch die Platzangst von mir und meiner Haushaltshilfe :) Schon beim Abstieg in den Coyote Gulch durch "Crack in the wall" wurde uns ganz anders ... würden wir aber jederzeit wiederholen. Die Anfahrt war übrigens Eurer Anfahrt sehr ähnlich.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 09.01.2016, 20:11 Uhr
Super das es weiter geht! Morgen hast doch auch nix vor?! Da schaffst auch noch ein Reisetag für uns ;)

80kg Grenze? Na dann schaff ich es wohl nie in den Spooky. Ausserdem ist da ja auch noch die Platzangst von mir und meiner Haushaltshilfe :) Schon beim Abstieg in den Coyote Gulch durch "Crack in the wall" wurde uns ganz anders ... würden wir aber jederzeit wiederholen. Die Anfahrt war übrigens Eurer Anfahrt sehr ähnlich.


... mal sehen, was sich machen lässt.

Seid ihr denn selbst gefahren, oder habt ihr auch fremde Hilfe in Anspruch genommen?
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 09.01.2016, 21:07 Uhr
Na, da habe ich heute doch ab und zu erst mal tief ein- und wieder ausgeatmet, bevor ich euch durch die Felswände gefolgt bin. Toller Tag, toll beschrieben!  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 09.01.2016, 22:31 Uhr
Also von oben sieht der Canyon super aus aber ich glaube drinnen wäre es mir zu eng. Wenn man sich nur noch durchquetschen kann sieht man ja auch nicht mehr viel.
Und dass man dort besser nicht selber fährt werde ich mir merken, gut dass es diese Taxis gibt. Außer Tourismus gibt es in der Ecke ja nichts, da kann ich schon verstehen dass niemand die Straße teeren will.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 10.01.2016, 08:40 Uhr
...
Seid ihr denn selbst gefahren, oder habt ihr auch fremde Hilfe in Anspruch genommen?

Ja wir sind dort mit einem Jeep Patriot 4WD hingefahren. War ja nicht so wild. Man musste nur aufpassen _wo_ man fährt. Wenn man jedenfalls in die Rillen reinfährt, hat man wohl verloren :)


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 10.01.2016, 09:14 Uhr
die Canyons wären für mich definitiv ZU eng (nicht körperlich, sondern mental)  :roll:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 10.01.2016, 14:02 Uhr
10.10.2015, Lower Calf Creek Falls und mehr


Erstes Ziel für heute sind die Lower Calf Creek Falls von Escalante.

Daher heiß es: zeitig aufstehen, denn mittags wird dort „das Licht ausgemacht“!

Wer schon einmal dort war, weiß es, ansonsten kann man es in den einschlägigen Beschreibungen des Trails nachlesen:
Der Wasserfall befindet sich in einer Schlucht, die etwa ab 12:00 Uhr im Schatten liegt. Dann ist es nur noch halb so schön …

So checken wir früh am Morgen aus, holen uns Kaffee und Sandwiches an einer Tankstelle und fahren zum bekannten View Point oberhalb des Escalante River. Dort frühstücken wir „in der Natur“. Die Sonne strahlt, es ist noch leicht kühl und der Ausblick ist einfach herrlich, die Stromleitungen natürlich ausgenommen.


(http://abload.de/img/b_img_8298x5kfh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8298x5kfh.jpg)


Nach einer Weile kommt ein Wagen der Highway Patrol mit „vollem Tannenbaum“ langsam auf unseren Parkplatz zu. Für einen Augenblick gehen wir unser Sündenregister durch, aber da ist nichts? Die State Trooper wollen auch nichts von uns. Es ist einfach das Pilotfahrzeug für den gerade stattfindenden Escalante Marathon. Kurz danach kommt der erste Läufer.


(http://abload.de/img/b_img_8304svjk9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8304svjk9.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8305yhjro.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8305yhjro.jpg)


Wie wir später nachlesen, führt der Marathon von Boulder nach Escalante. Wer mit der Gegend etwas vertraut ist, weiß, dass es sich dabei quasi um einen alpinen Marathon handelt, denn es geht kaum gerade aus, sondern immer kräftig bergauf und bergab.
Respekt vor der sportlichen Leistung! Unser Fall ist das aber nicht.

Kurz nach 9:00 Uhr kommen wir am Parkplatz zum Trail Head an. An einer Tafel werden wir auf die Gefahren aufmerksam gemacht.


(http://abload.de/img/b_img_852867s0r.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_852867s0r.jpg)


Skorpione, Bremsen, giftiger Efeu und Klapperschlangen – Das trifft sich gut. Wir haben gerade heute kurze Hosen an. Keine Angst, es wird nichts passieren, aber es „motiviert“ schon, etwas mehr nach rechts und links zu schauen.

Los geht es mit der Wanderung. Zunächst beginnen wir, an jedem der im Merkblatt verzeichneten Punkte zu halten, Fotos zu machen und uns an den Schönheiten am Wegesrand zu erfreuen.


(http://abload.de/img/b_img_8315askfj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8315askfj.jpg)


Doch bald meldet sich meine bessere Hälfte und erinnert daran, dass „die Sonne an den Lower Calf Creek Falls heute früh untergeht …“. Also schauen wir auf dem Hinweg nicht weiter nach rechts und links und wandern zügig durch.

Nach ca. anderhalb Stunden sind wir am Ziel. Ein imposantes Bild zeigt sich uns. Die Lower Calf Creek Falls sind immerhin ca. 40 m hoch, was auf den Bildern kaum zum Ausdruck kommt. Lediglich in der Relation zu den Menschen bekommt man ein gewisses Gefühl für die Höhe.


(http://abload.de/img/b_img_833814j24.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_833814j24.jpg)


Es wird erzählt, dass man 100 Jahre alt wird, wenn man im Pool unter den LCCF badet. Das mag vielleicht stimmen, aber nur, wenn man das Baden überlebt. Da ich „leider“ meine Badeshorts nicht dabei habe, gehe ich nur bis zu den Knien ins Wasser, das gefühlte Minusgrade hat. Länger als eine halbe Minute halte ich es nicht aus.

Ein junger Mann in seiner Sturm-und-Drang-Zeit will 100 Jahre alt werden und macht es ganz. Mit unartikulierten Lautäußerungen setzt er seine Umgebung über sein Befinden in Kenntnis. Er hat es überlebt, aber ich meine, seine Stimme wurde langsam höher …
Später folgen noch Selfies.


(http://abload.de/img/b_img_8335lyk2t.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8335lyk2t.jpg)


Durch den Wasserfall in seinen Bann gezogen werde ich fotosüchtig und knipse „stehend, kniend, liegend“  aus verschiedenen Perspektiven, mit unterschiedlichen Belichtungen und Modi. Heraus kommt allerdings immer nur - der Wasserfall. (Dabei habe ich noch nicht einmal einen Graufilter.)


(http://abload.de/img/b_img_8445w2kd9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8445w2kd9.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8449tokka.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8449tokka.jpg)


Als Empfehlung für alle, die den Wasserfall nicht professionell fotografieren: Setzt euch ein zeitliches Limit und packt die Kiste dann weg. Lasst euch einfach nieder und genießt den Moment. Ihr habt davon mehr als von weiteren 100 Aufnahmen!

Beim Suchen nach neuen Motiven fiel mir noch dieses Verbotsschild auf (wurde auch schon von anderen im Forum gezeigt).


(http://abload.de/img/b_img_8448axkmj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8448axkmj.jpg)


Über den Zweck bin ich mir nicht so richtig im Klaren, denn Alternativen (Dixie Klo, Pampers, Stöpsel) werden nicht aufgezeigt und wir sind hier mindestens 1 Stunde vom "rettenden Ufer" entfernt.
Also wenn ich ernsthaft „Druck auf dem Kessel“ hätte, wäre mir das Verbotsschild sowas von egal ..., so richtig ("ganz-")egal.

Als wir kurz vor 12:00 Uhr die LCCF verlassen, zieht langsam die Schattenfront auf. Auf dem Rückweg kommen uns noch sehr viele Leute entgegen. Wir bedauern sie still, weil sie eigentlich zu spät dran sind.

Jetzt lassen wir uns auch Zeit für die schönen Dinge am Wegesrand. Inzwischen sind die Temperaturen unangenehm hoch.


(http://abload.de/img/b_img_8472ifj7v.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8472ifj7v.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8498usj53.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8498usj53.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8479g6jgj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8479g6jgj.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_85142pshg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_85142pshg.jpg)


Zurück am Trail Head starten wir in Richtung Boulder, um im Kiva Coffee House einzukehren. Nachdem wir es nach einigen Kilometern noch immer nicht gefunden haben („es muss doch da sein“), stellen wir nach einem Blick in unsere Unterlagen fest, dass wir in der falschen Richtung unterwegs sind. Es ist ganz in der Nähe des Trail Heads, aber eben in Richtung Escalante. Wegen der vielen Marathon-Läufer hatten wir es heute früh gar nicht wahrgenommen.

Im Kiva Coffee House gibt es für uns zum „Lunch“ eiskalte Limonade und ein Stück Käsekuchen aus der Kühlung. Bei den Außentemperaturen tut das richtig gut. Dazu ein herrliches Panorama. Leider hat das Kiva Coffee House im wahrsten Sinne des Wortes ein Alleinstellungsmerkmal, was sich in den Preisen niederschlägt.


(http://abload.de/img/b_img_85446js99.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_85446js99.jpg)


Danach geht es auf dem Scenic Byway 12 weiter in Richtung Torrey. Das ist unserer Meinung nach das schönste Stück dieser Straße. Zunächst können wir den Wanderweg zu den LCCF noch einmal von oben betrachen. Die folgenden drei Fotos sind alle vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen.


(http://abload.de/img/b_img_853210ujr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_853210ujr.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8536lqul8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8536lqul8.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8533lmsy4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8533lmsy4.jpg)


Später halten wir noch an vielen View Points und genießen die Landschaft. In der Spitze erreichen wir eine Höhe von über 9000 Fuß. Dadurch hat man eine tolle Fernsicht. Leider ist es zuweilen etwas trübe, so dass nur wenige der Fotos albumtauglich sind.


(http://abload.de/img/b_img_8549czsjy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8549czsjy.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8551ydsxj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8551ydsxj.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8555dassg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8555dassg.jpg)


In Torrey angekommen beziehen wir unser Zimmer im Boulder View. Dieses Motel haben wir uns wegen der gegenüberliegenden „Saddlery“ ausgesucht. Dazu gleich mehr.


(http://abload.de/img/b_img_856088sk9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_856088sk9.jpg)


Zum Sonnenuntergang wollen wir am Sunset Point im nahe gelegenen Capitol Reef NP sein. Dieser Sunset Point kam in den Reiseberichten bisher relativ selten vor. Nachdem wir im Yosemite NP miterlebt haben, wie die untergehende Sonne aus einem grauen Granitblock (Monolith des El Capitan) ein rotes Etwas gezaubert hat, waren wir gespannt auf das Ergebnis, wenn der Fels an sich schon rot ist.

Wir sehen Beeindruckendes! Und zum zweiten Mal an diesem Tage werde ich fotosüchtig.
Zum Glück gibt es mit dem Sonnenuntergang ein natürliches Ende, ansonsten hätte ich  …


(http://abload.de/img/b_img_8599ofsqs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8599ofsqs.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8604lds0u.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8604lds0u.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8618ids87.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8618ids87.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_86156ts6n.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_86156ts6n.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8643k1scp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8643k1scp.jpg)


Um 20:00 Uhr machen wir uns fertig für die Sattlerei.


(http://abload.de/img/b_20151010_0klkuc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_0klkuc.jpg)


Als „Cowboy Bar and Steakhouse“ ausgeschrieben hat sie fast Saalgröße und ist eine Art Dorfgemeinschaftshaus für Torrey und Umgebung. Wir hatten dieses Restaurant vor zwei Jahren kennengelernt. Dieses Mal wohnen wir ganz in der Nähe, damit wir hin und zurück laufen können. Daneben haben wir es so eingerichtet, dass wir am Wochenende hier sind, denn da gibt es Livemusik. Reserviert haben wir auch.


(http://abload.de/img/b_20151010_215230fqjdn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_215230fqjdn.jpg)

(http://abload.de/img/b_20151010_222602o6jz4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_222602o6jz4.jpg)

(http://abload.de/img/b_20151010_2152131yljj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_2152131yljj.jpg)


Das wäre nicht nötig gewesen, denn der Saal ist nur gut halb voll. Ob es an der Neben-Saison liegt oder der (Un-)Bekanntheit der Band, wissen wir nicht. Wir fühlen uns gut unterhalten. Es ist schön mit anzusehen, wenn die Cowboys mit Hut und Frau eine kesse Sohle auf's Parkett legen. Und wenn ein Lied im Dreivierteltakt kommt, wird daraus auch schon mal ein schwungvoller Walzer. Wir finden es schön, auch wenn im Saal allgemein nicht so "die Post abgeht", wie wir das erwartet haben.

Nur einmal brandet spontan Szenenapplaus auf:
Auf einem Großbildschirm wird parallel zur Tanzmusik ein Football-Spiel übertragen …
Ja, so sind sie halt, die Freunde.

Nach dem Bison-Steak und exotischem Eis zum Dessert (Magaritha und Zimt/Erdbeere), was alles richtig gut war, reiten wir in die Bar ein. Das ist wörtlich zu nehmen, denn ein großer Teil der Barhocker sind richtige Sättel.


(http://abload.de/img/b_20151010_215952vujqu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_215952vujqu.jpg)


Nach dem Absacker machen wir uns auf den Heimweg.

Im Eingangsbereich der Saddlery werden noch Cowboy-Devotionalien angeboten. Abgesehen davon, dass sich so ein Sattel schlecht im Handgepäck macht, sind die Preise auch auf die Touristen abgestimmt ...

(http://abload.de/img/b_20151010_222655tejvx.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151010_222655tejvx.jpg)


Wieder geht ein schöner Tag zu Ende. Inzwischen ist es Halbzeit für unseren Urlaub. Wehmut kommt allerdings nicht auf, denn das, was wir bisher erlebt haben, würde fast schon für einen ganzen Urlaub reichen.


Morgen wollen wir im Capitol Reef NP wandern und sind gespannt auf den Sonnenuntergang im Arches NP.


Fazit:
-   Wieder ein schöner Tag
-   Lower Calf Creek Falls: sehr empfehlenswert
                                      „Sonnenuntergang“ um 12:00 Uhr beachten!
                                      Daher 9:00 Uhr am Trail Head sein und sich die schönen Dinge am Wegesrand erst auf dem Rückweg ansehen.
                                      Vorsicht, Gefahr der Fotosucht
-   Kiva Coffee House: empfehlenswert, aber teuer
-   Scenic Byway 12: immer wieder schön (alle View Points mitnehmen)
                             Höhenlage  beachten (Schnee ab Ende Oktober möglich)
-   Sunset Point im Capitol Reef NP: sehr empfehlenswert
                                                   rechtzeitig kommen, wegen der Parkplätze und einem gewissen Fußweg
                                                   Vorsicht, Gefahr der Fotosucht
-   „Saddlery“ in Torrey: empfehlenswert, am Wochenende sehr empfehlenswert
                                   möglichst in der Nähe wohnen (Bar!)
                                   + „Boulder View Motel“ und „Capitol Reef Inn and Cafe“ sind geeignet
                                   + „Austin’s Chuckwagon Motel“ ist schon zu weit weg
                                       
                                                                   



 
 
 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: sil1969 am 10.01.2016, 14:30 Uhr
Dein Bericht ist so amüsant geschrieben,  ich könnte mich wegschmeißen.   :D

Das Warnschild zu den Lower Calf Creek Falls hab ich damals gar nicht gesehen. Ich glaube,  das war auch gut so.  :wink:

Schön, dass du uns durch den Canyon mitgenommen hast. Denn vor Ort hätte ich mich da wahrscheinlich nicht durchgetraut.

Mit dem Fotografieren stimme ich dir total zu. Öfter mal die Kamera weglegen und einfach nur genießen...

Wieder 2 tolle Tage und wunderschöne Fotos!  :daumen:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 11.01.2016, 14:46 Uhr
Dein Bericht ist so amüsant geschrieben,  ich könnte mich wegschmeißen.   :D

Das Warnschild zu den Lower Calf Creek Falls hab ich damals gar nicht gesehen. Ich glaube,  das war auch gut so.  :wink:

kann ich beides unterschreiben  :D

Wir wußten gar nix vom "Sonnenuntergang" waren aber wohl rechtzeitig am Wasserfall, das Schild das vor Ungetier etc warnt haben wir auch nicht gesehen aber vielleicht gab es das 2010 noch nicht, wir sind völlig unbedarft durch die Pampa gewandert und ich weiß noch wie sehr ich diese Landschaft genossen habe! :D . 100 Jahre werde ich auch nicht alt werden, selbst in der Mittagshitze ist das einfach zu kalt da...

die Strasse nach Torrey ist für mich die schönste Straße der Welt, wir haben auch ständig angehalten und wenn ich einen Wunsch frei gehabt hätte wäre ich einfach da geblieben und nie mehr weiter gegangen...

den Sunset Point kannte ich noch nicht, jetzt habe ich wieder ein Todo für nächstes Mal!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 11.01.2016, 18:59 Uhr
Ich freue mich, wenn es euch gefällt!

Noch einmal zum Warnschild:

Vor Ort haben uns nur die Klapperschlangen interessiert.
Die Skorpoine kriechen in Schuhe/Kleidung, wenn man übernachtet - hatten wir nicht vor.
Die Bremsen gibt es wohl nur im Frühsommer.
... und Efeu wollten wir an diesem Tag auch gerade nicht essen.

Im Nachhinein habe ich aber noch einmal nachgelesen:
Den giftigen Efeu muss man gar nicht essen, "damit er wirkt". Poison Ivy enthält ein Kontaktgift, das Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und allergische Reaktionen hervorrufen kann. Gemeinerweise hat der auch noch einen "Zeitzünder" eingebaut, d.h. er wirkt nicht sofort wie z.B. eine Brennessel, sondern erst nach 1-3 Tagen!
... und du weißt nicht, wo der Schuss herkam.

Schönen Urlaub!

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 16.01.2016, 14:35 Uhr
11.10.2015, Bridges und Arches


Das Boulder View Inn in Torrey ist ein kleines Standardmotel und soweit in Ordnung. Das Frühstück kommt „continental“, ist also recht schmal vom Angebot her. Allerdings sitzen wir hier gemütlich an einem großen Glastisch und können es mit Blick auf die Berge in aller Ruhe angehen lassen.

Für ein Lunchpaket stoppen wir an der Castle Rock Bakery an der Kreuzung zwischen den Highways 12 und 24. Hier haben wir vor zwei Jahren gute Erfahrungen gemacht, alles sehr gehaltvolle Hausmannskost. Offenbar ist das kein Geheimnis mehr, denn der Laden ist brechend voll. Da wir keine Lust zum Anstehen haben, machen wir uns auf den Weg in den Capitol Reef NP.

Vorbei am Chimney Rock geht es erst einmal ins Visitor Center.


(http://abload.de/img/b_img_8670jqr9b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8670jqr9b.jpg)


Auf der Suche nach Mitbringseln bleiben wir vor einem Regal stehen, sehen dann aber doch von einem Kauf ab.


(http://abload.de/img/b_img_8673kxoaz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8673kxoaz.jpg)


Die Gegend um Fruita und den Scenic Drive haben wir vor zwei Jahren schon erkundet (sehr schön, insbesondere bei Herbstlaub). Heute soll es zur Hickman Bridge gehen, zu der damals der Weg mit jungen Felsbrocken verschüttet war.

Jetzt ist alles wieder in Ordnung. Warnschilder erinnern an die Möglichkeit von „Niederschlag der besonderen Art“ und fordern auf, zügig zu gehen.
Unwillkürlich denken wir an das Motto von Charles Darwin: „Survival of the fittest“ …


(http://abload.de/img/b_img_8780lor3m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8780lor3m.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_87855jqko.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_87855jqko.jpg)


Auf dem Weg zur Hickman Bridge gibt es einiges zu sehen, so z.B. eine kleine Bridge. Kluge Leute unterscheiden je nach der Art der Entstehung zwischen Arch und Bridge. Uns ist das weitgehend egal. Schön sieht es aus.


(http://abload.de/img/b_img_870234roq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_870234roq.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8719mmqgh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8719mmqgh.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8714vhrg8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8714vhrg8.jpg)


Aber auch die anderen kleinen Schönheiten lassen uns immer wieder stoppen und fotografieren.


(http://abload.de/img/b_img_8721urqbr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8721urqbr.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8760yeonv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8760yeonv.jpg)


Irgendwann sind wir dann an der Hickman Bridge angelangt. Recht mächtig steht sie da in der Landschaft.


(http://abload.de/img/b_img_87318yq6g.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_87318yq6g.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8753olow0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8753olow0.jpg)


Auf dem Rückweg kommen wir mit einem kanadischen Ehepaar ins Gespräch (Senioren). Als sie „Deutschland“ hören, geben sie uns Grüße an Angela Merkel mit auf den Weg. „She keeps the world together!“, sagen sie begeistert. Ich gebe diese Grüße hier gern weiter, möchte aber keine politische Diskussion lostreten.

Weiter geht es nach Hanksville, wo wir auf eine Empfehlung aus dem Forum hin im Slick Rock Grill zum Lunch einkehren. Gute Empfehlung, nett eingerichtet. Der "kleine" Salat schmeckt gut und ist für uns wie eine richtige Hauptmahlzeit. Nur das Bier ist irgendwie "anders"?


(http://abload.de/img/b_20151011_132546wxrce.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151011_132546wxrce.jpg)


Nach dem Essen sehen wir hinter der Gaststätte einen Campground. Ein ganzes Rudel dieser „privaten Reisebusse“ hat sich dort versammelt. Die meisten haben einen ausgewachsenen Jeep im Schlepptau. Ganz arm sind ihre Besitzer/Mieter wahrscheinlich nicht.


(http://abload.de/img/b_20151011_140020xkqjq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151011_140020xkqjq.jpg)


Bis hierhin war die Straße entlang des Fremont River landschaftlich recht schön. Weiter in Richtung Norden ähneln die Hügel mehr und mehr den Abraumhalden von Garzweiler. Manche mögen eine solche Mondlandschaft interessant finden. Wir können uns dafür nicht erwärmen.

Irgendwann zweigt dann die Straße zu den „Zwergen“ ab. Wer den Goblin Valley State Park noch nicht kennt, sollte hier unbedingt einen Abstecher einplanen. Es lohnt sich! Da wir die 7(tausend) Zwerge schon gesehen haben, fahren wir weiter über die Interstate 70 nach Moab.

Dort quartieren wir uns im Super8 Motel ein. Die Zimmer machen einen recht guten Eindruck, allerdings ist es aus unserer Sicht wegen des Frühstücks nur eingeschränkt empfehlenswert. Dazu morgen mehr.

Als wir uns auf den Weg zu den Arches machen, entdecken wir dieses Gefährt.


(http://abload.de/img/b_img_8791daqbq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8791daqbq.jpg)


Kurz darauf sehen wir in dem Auto einen Vater und 3 Töchter. Ob noch eine Mutter dazugehört, wissen wir nicht. Es darf wild spekuliert werden, was wohl in dem Anhänger-Anhänger transportiert wird …

Im Arches wollen wir uns heute am Sonnenuntergang in der Windows Section erfreuen. Diesen Bereich kennen wir noch nicht. Es ist später Nachmittag. Wir entscheiden uns, zunächst das North und South Window sowie den Turret Arch anzusehen und uns zum Sonnenuntergang auf den Double Arch zu konzentrieren.

Neben den Standard-Beweis-Fotos versuchen wir ein paar spezielle Perspektiven zu finden. Ich weiß, das ist in der Windows-Section gar nicht mehr möglich, aber ich zeige lieber ein paar Fotos, die ihr vielleicht erst 100-mal gesehen habt und nicht schon 1000-mal.

Das „Schwalbennest-Foto“ darf natürlich nicht fehlen. Für die, die es nicht wissen: Man fotografiert von einem Felsvorsprung aus durch das North Window hindurch den Turret Arch. Das Bild käme natürlich viel besser bei Sonnenaufgang (Licht von hinten) als im Abendlicht, aber ich habe keine Lust, dafür so zeitig aufzustehen und noch einmal zeitiger, weil im Schwalbennest nur Platz für 1-2 Fotografen ist. Der Dritte wäre der erste Verlierer.


(http://abload.de/img/b_img_8819qhsov.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8819qhsov.jpg)


Wer das gleiche Motiv im Morgenlicht und mit Schnee sehen möchte, kann sich auf der Internetseite von unserem Tourguide zur Wave umschauen:
www.ScottWynePhotography.com.


Beim Turret Arch steht die Sonne gerade günstig für einen Schnappschuss.


(http://abload.de/img/b_img_8848ossw2.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8848ossw2.jpg)


Das folgende Foto täuscht einen Doppelstock-Arch vor, ist aber letztendlich nur der Versuch, das North Window durch den Turret Arch hindurch zu fotografieren.


(http://abload.de/img/b_img_8856wbsx8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8856wbsx8.jpg)


Langsam senkt sich die Sonne und wir gehen zum Double Arch. Unsere Wahl der Reihenfolge war gut, denn durch seine spezielle Form und Gestalt entstehen beim Sonnenuntergang interessante Lichtverhältnisse.


(http://abload.de/img/b_img_88783bs7e.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_88783bs7e.jpg)


Aus dem Inneren des Double-Arch hier einmal die Windows-Section im Abendlicht. Beachtet neben der schönen Licht-Stimmung auch die begrenzte Anzahl an Parkplätzen. Lass es 100 Stück sein, aber die reichen vorn und hinten nicht.
Ich kann nur allen empfehlen: Kommt rechtzeitig genug (ca. 2 h vor dem Sonnenuntergang laut Kalender), sonst habt ihr „Blutdruck“ statt schöner Fotos!


(http://abload.de/img/b_img_8900aw3sfz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8900aw3sfz.jpg)


Aber jetzt zu den Sunset-Bildern vom Double Arch. Hier eine kleine Auswahl.


(http://abload.de/img/b_img_8903otsv5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8903otsv5.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_89210osbw.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_89210osbw.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_89188ws24.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_89188ws24.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8928nms6n.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8928nms6n.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_892774sn3.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_892774sn3.jpg)


Zum Abendessen geht es heute zum Mexikaner im Zentrum von Moab. Das Essen schmeckt gut, aber die Portionen sind überreichlich. Im Grunde hätten wir uns ein Essen teilen können. An „schönen“ Getränken wird u.a. Margaritha in verschiedenen Geschmacksrichtungen und besonders großen Gläsern serviert. Da einer von uns fahren muss, kommt nur der andere in den Genuss. Wer heute die A-Karte gezogen hat, wird aber nicht verraten.

Mit einem Bild von dem mächtigen Getränk verabschiebe ich mich für heute.


(http://abload.de/img/b_20151011_203559pxq23.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20151011_203559pxq23.jpg)


Laut meiner Frau war die Margaritha recht „dünn“.


Morgen wollen wir im „Island in the Sky“ des Canyonlands NP erforschen, woraus die Albträume gemacht werden.

 
Fazit:
-   wieder ein schöner Tag
-   Boulder View Inn in Torrey: ok, aber schmales Frühstück
-   Chimney Rock: im Vorbeifahren mitnehmen
-   Hickman Bridge: empfehlenswert
-   Slick Rock Grill in Hanksville: empfehlenswert
-   Arches Windows Section: zum Sonnenuntergang sehr empfehlenswert
                                       Rechtzeitig kommen, da die Parkplätze knapp sind!
-   Mexikaner im Zentrum von Moab: empfehlenswert 
 

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Muffin am 16.01.2016, 17:46 Uhr
Super tolle Bilder und ein genialer Reisebericht. Witzigerweise waren wir parallel unterwegs, sogar am gleichen Tag im Bryce.

Wir sind dort nur kurz geblieben, weil alle Parkplätze und somit auch die Wanderwege heillos überlaufen waren. Sind dann lieber in den Kodacrome Statepark weiter.

Und am Tag, bevor ihr in der Wave gewesen seid, haben wir am Valley of Fire umgedreht. Der nette Ranger hat uns aufgrund Flash-Flood und 1 1/2 Meter Wasser auf der Zufahrt nicht weitergelassen. Wir hatten auch nur 2WD und haben diverse Strassen lieber aufs nächste Mal verschoben.

Better save than sorry.

Bin gespannt, was noch kommt.

Muffin
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: macherei am 16.01.2016, 19:10 Uhr
War der Mexikaner Miguel?
Sehr lecker! :roll:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 17.01.2016, 10:37 Uhr
Super tolle Bilder und ein genialer Reisebericht. Witzigerweise waren wir parallel unterwegs, sogar am gleichen Tag im Bryce.

Wir sind dort nur kurz geblieben, weil alle Parkplätze und somit auch die Wanderwege heillos überlaufen waren. Sind dann lieber in den Kodacrome Statepark weiter.

Und am Tag, bevor ihr in der Wave gewesen seid, haben wir am Valley of Fire umgedreht. Der nette Ranger hat uns aufgrund Flash-Flood und 1 1/2 Meter Wasser auf der Zufahrt nicht weitergelassen. Wir hatten auch nur 2WD und haben diverse Strassen lieber aufs nächste Mal verschoben.

Muffin

Hallo "Muffin",
Danke für das positive Feedback. Das motiviert ...

Im Bryce haben wir euch gar nicht gesehen?  :zwinker:  Auch wir waren etwas erstaunt über die Masse an Besuchern, zumal dort offiziell schon "end of season" war. Traurig ist es, wenn man den Bryce ausfallen lassen muss, "weil man nicht reinkommt".

An das Valley of Fire haben wir sehr positive Erinnerungen. Wasser kommt darin allerdings nicht vor, nur "schön/Steine/Wüste/heiß". Vor unserem diesjährigen Urlaub hätten wir eine Überschwemmung im VoF für unmöglich gehalten. Jetzt denken wir anders darüber.  Offenbar hat der Regen in diesem Jahr bei vielen "zugeschlagen".


War der Mexikaner Miguel?
Sehr lecker! :roll:

Hallo "macherei",
wir waren in der "Fiesta Mexicana" und nicht bei "Miguel".
   
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 21.01.2016, 12:27 Uhr
Ich bin nun auch wieder auf Stand! Supertolle Reise und wunderbar geschrieben! Es macht viel Spaß, mit dir zu reisen.

Wir waren letztes Jahr auch im Peek-a-Boo, wir sind gleich zum Hintereingang gegangen. Ich frage mich ernsthaft, warum Leute sich den Aufstieg im Vordereingang antun. Da würden mich auch ohne Wasser keine 10 Pferde raufbringen. Die Anfahrt empfanden wir als ganz ok, allerdings hatten wir einen Ford Expedition, der hatte ordentlich viel Bodenfreiheit.

Fiesta Mexicana finden wir auch gut in Moab, aber Miguel's soll besser sein. Leider hätten wir da jedes Mal 1 Stunde auf einen Tisch warten sollen ...

Tolle Eindrücke von den Lower Calf Creek Falls! Da werden wir im März sein und da bekomme ich schon richtig Appetit, wenn ich deine Bilder sehe.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 22.01.2016, 18:26 Uhr
Hallo Nadine,

danke für die Blumen.

Den Miguel hatten wir in Moab nicht auf dem Schirm. Wahrscheinlich ist er klein und fein, während die Fiesta Mexicana eher auf den Massenbetrieb ausgelegt ist. Es hat durchaus geschmeckt, da war aber auch noch Potenzial nach oben.

Jetzt muss ich mich sputen, damit morgen der nächste Tagesbericht fertig wird.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Rosa02 am 23.01.2016, 11:01 Uhr
Toller Bericht bis jetzt-du hast einen guten Schreibstil und die Bilder sind auch Klasse!

Wir gehören auch zur Miguel-Fan-Fraktion, tolles Essen und die Margarita war alles andere als dünn...gut, daß wir zu Fuß da waren :D

Gruß,
Rosa
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 23.01.2016, 11:11 Uhr
Willkommen Rosa und vielen Dank!

Gleich geht es weiter mit dem Reisebericht ...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 23.01.2016, 13:13 Uhr
12.10.2015, Island in the Sky


“… begin your day energized with free 8-item SuperStart breakfast bonanza”, so wirbt das Super 8 Motel auf seiner Homepage.
 
Das Essensangebot ist für ein Motel recht ordentlich, aber im Moment haben wir ein ganz anderes Problem: Für das Frühstück stehen beim Frontdesk vielleicht 10 Tische bereit, um die sich die Gäste aus den geschätzt 150 Zimmern „kloppen“.

Ja, wenn man was erleben will, dann muss man gehen, wenn alle gehen. Wir erkämpfen uns schließlich einen Sitzplatz und können frühstücken. Das Essen schmeckt, aber schön ist anders.

Später entdecken wir im Hotel einen subtilen Hinweis auf eine mögliche Alternative.


(http://abload.de/img/b_img_9050npk8y.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9050npk8y.jpg)


Am Ende setzen sich allerdings unsere schwäbisch/schottischen Gene durch, so dass wir uns auch morgen wieder ins Getümmel stürzen werden. Schließlich haben wir das Frühstück mitbezahlt, auch wenn es inclusive ist … 

Nach dem Essen geht es in den Island in the Sky District des Canyonlands NP. Vor zwei Jahren hatten wir uns dort nur den Mesa Arch und einzelne View Points im Norden angesehen, weil wir an diesem Tag noch zum Corona Arch wollten. (übrigens auch sehr empfehlenswert)

Heute sind die anderen View Points unser Ziel, ein bisschen spazieren gehen und einfach die Seele baumeln lassen. So starten wir am Grand View Point und laufen am Rim entlang. Zunächst beeindruckt uns das gigantische Panorama rund um den bekannten „Dino-Fußabdruck“.


(http://abload.de/img/b_img_89508qk69.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_89508qk69.jpg)


Dann werden wir uns bewusst, dass wir hier „ganz bis nach vorn“ können, wo es dann mal schnell 200 m in die Tiefe geht. Als uns eine Senioren-Reisegruppe begegnet und deren Guide die Herrschaften ermahnt, „schön rechts zu gehen“, stellen wir uns vor, was für eine Herausforderung es für einen Lehrer wäre, hier einen Klassenausflug zu veranstalten. Jedes Kind traut sich dann noch ein bisschen weiter vor als das andere. Der Stoff, aus dem Albträume sind.


(http://abload.de/img/b_img_8954d2khv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8954d2khv.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8961phkgl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8961phkgl.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8962t4kk6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8962t4kk6.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_8950_bk2jln.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8950_bk2jln.jpg)


Danach fahren wir noch die anderen südlichen View Points ab. Die jeweiligen Aussichten sind durchaus schön, ähneln sich aber, so dass ich hier auf weitere Fotos verzichte.

Wir haben Zeit und so schauen wir noch einmal am Mesa Arch vorbei, dem Wahrzeichen dieses Districts. Vor zwei Jahren waren wir fast allein da. Jetzt ist er gut besucht, wobei noch nicht einmal ein Reisebuss auf dem Parkplatz steht.


(http://abload.de/img/b_img_8991k0kug.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_8991k0kug.jpg)


Als Empfehlung für alle, die noch nicht hier waren: Kommt möglichst früh!

Dann strahlt die Sonne den Arch von unten schön orangerot an und man hat eine gewisse Chance auf eine geringere Besucheranzahl. Ob es unbedingt zum Sonnenaufgang sein muss, ist eine Frage der persönlichen Interessen. Bei einer knappen Stunde Fahrzeit bedeutet das „Losfahren vor dem Aufstehen“.
... und allein ist man zum Sonnenaufgang mit Sicherheit nicht.

Heute interessieren wir uns mehr dafür, was unter und hinter dem Mesa Arch ist – so ungefähr 100 m nichts. Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick erkennt, auch die folgenden Bilder zeigen den Mesa Arch.


(http://abload.de/img/b_img_89924vj4o.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_89924vj4o.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_90017vk48.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_90017vk48.jpg)


Es gibt durchaus Leute, die auf dem Arch posieren. Er ist relativ breit und zur Bergseite hin nur ca. 4-5 m höher als die Umgebung, aber zur Talseite hin geht es dann eben schnell mal 100 m abwärts.
Nein, da sind wir lieber feige. 

Wenn man den Besuch des Island in the Sky beendet hat, kann man auf der normalen Straße zurück nach Moab fahren,

… muss man aber nicht.

Alternativ bietet sich auch eine „schwarze Piste“ an, der Shafer Trail, der direkt den Berg hinunter führt.


(http://abload.de/img/b_img_9006qhkrh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9006qhkrh.jpg)


„Der Weg ist das Ziel“, gilt hier wohl im Besonderen. Auf kurzer Strecke wird ein beachtlicher Höhenunterschied überwunden. Wer den Nervenkitzel sucht, ist hier genau richtig. An manchen Stellen ist die Straße kaum breiter als ein Auto. Bei Gegenverkehr muss man schon genau peilen, wo man einander passiert und nicht immer hat man das Glück, auf der Bergseite zu sein.


(http://abload.de/img/b_img_9028ihkcj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9028ihkcj.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_9003qxkl1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9003qxkl1.jpg)


Zur Erhaltung eines gewissen Adrenalin-Levels wurde auch auf Leitplanken und ähnlichen Kinderkram verzichtet. Der Shafer Trail wird grundsätzlich schon sicher sein, hat aber auch einen gewissen Hauch von Russisch-Roulette. Es mag makaber klingen, aber bei Unfällen an manchen Stellen wird es wohl nie Verletze geben.


(http://abload.de/img/b_img_9010pnkd9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9010pnkd9.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_90166ekh5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_90166ekh5.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_901738qnh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_901738qnh.jpg)


Für den Weg bergauf sollte es schon ein 4WD SUV sein und bergab zumindest ein Fahrzeug mit hinreichend Bodenfreiheit. Wir beobachten das Treiben eine ganz Weile. Es sind auch PKW dabei.


(http://abload.de/img/b_img_9029x9jc9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9029x9jc9.jpg)


Schon im Vorfeld war uns klar, dass wir von dieser Attraktion lieber die Finger lassen.


Jetzt müssen wir uns aber sputen, denn heute haben wir uns etwas Besonderes zum Abendessen vorgenommen. Da heißt es, zeitiges Kommen sichert gute Plätze (oder überhaupt welche). Es geht in den Sunset-Grill, der oberhalb von Moab in den Berg gebaut wurde.
Wir sind ca. 1 ½ h vor dem kalendarischen Sonnenuntergang da. Das ist auch gut, denn so bekommen wir noch einen Platz am Fenster. Außerdem verschwindet die Sonne wegen der Berge effektiv etwa eine halbe Stunde "vor der Theorie".


(http://abload.de/img/b_img_91741mk0m.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_91741mk0m.jpg)


Erbauer des Sunset Grills ist Charlie Steen.

Nie gehört? 
Hier in aller Kürze seine „Tellerwäscher/Millionär-Story“:

Im Amerika der 50-er Jahre sucht man eigenes Uran. Charlie Steen, ein Geologe, hat seinen Claim in der Gegend von Moab abgesteckt. Nach 3 erfolglosen Jahren ist er am Ende seiner finanziellen Mittel und startet einen letzten Bohrversuch. Noch bevor er seine Zieltiefe erreicht hat, bricht ihm das Bohrgestänge. Am Boden zerstört fährt er mit dessen Überresten nach Hause. Dort verrät ihm sein Geigerzähler, dass sein Schrott auf der Ladefläche wie verrückt strahlt. Bingo! Von da an muss er nicht mehr bei Aldi einkaufen gehen.

Es wird sogar berichtet, dass er mit seiner Familie regelmäßig in den Flieger stieg, um über Moab kreisend Fernsehempfang zu haben. Unter anderem ließ er auch das nette Anwesen bauen, in dem wir jetzt speisen.

Bei den Gerichten möchte das Restaurant etwas Besonderes bieten. Meine Frau entscheidet sich für ein Menü mit Shrimps und Fleisch und ist damit sehr zufrieden. Meine Wahl fällt auf „Raspberry Duck“.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Leider „besiegt“ die Himbeersauce die Ente. Einen Versuch war es wert …

Das Restaurant wirbt mit seinem „One-Million-Dollar-View“. Das ist vielleicht etwas überzogen, aber schön ist es schon, zum Dinner einen Sonnenuntergang zu erleben und dann bei Dunkelheit auf Moab herab zu schauen. Große Zahlen sind hier Programm. Das merken wir (erwartungsgemäß) auch bei der Rechnung.
Leider haben wir nur einen Schnappschuss von unserem Besuch, da ich in einer solchen Umgebung keine Fotosession mit Stativ etc. veranstalten wollte.


(http://abload.de/img/b_img_9049tzkwh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9049tzkwh.jpg)


Das Restaurant ist sehr empfehlenswert für den, der sich das leisten möchte. Offiziell ist ein Reservieren für 2 Personen nicht möglich, es scheint aber Ausnahmen zu geben. Wer Interesse hat, sollte am besten am Vortag hinfahren und das persönlich verhandeln. Sofern es nicht allzu windig ist, sind die Plätze am Rand der Terrasse wohl die besten, ansonsten die Innenplätze am Fenster.


Für heute treten wir den Heimweg an und lassen im Hotel noch Kräutermedizin wirken.


Morgen wollen wir endlich einmal das Wahrzeichen des Arches NP anfassen und danach in Richtung Süden zu neuen Zielen aufbrechen.


Fazit:
-   Ein ruhiger Tag, schön war’s trotzdem
    Island in the Sky:
-   Grand View Point: sehr empfehlenswert
-   Übrige View Points: kann man machen, wenn man Zeit hat
-   Mesa Arch: unbedingt besuchen,
                     so zeitig kommen wie möglich
                     direkt zum Sonnenaufgang aber wahrscheinlich viele (Stativ-)Fotografen
-   Shafer Trail: wem das Leben sonst zu langweilig ist …
                      für den Rest: nur gucken, nicht anfassen
-   Sunset Grill: grundsätzlich sehr empfehlenswert
                      „zieht Blasen zwischen Daumen und Zeigefinger“
                      Augen auf bei der Essenswahl 
-   Super 8 Motel: eingeschränkt empfehlenswert
                          Zimmer recht gut
                          Frühstücksbereich zu Stoßzeiten überlaufen
                          Randlage für das Essengehen ungünstig
                          dafür im Vergleich zu anderen Motels eher preiswert


                           
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 25.01.2016, 09:57 Uhr
Aaaah, mein Lieblingsnationalpark im Südwesten. Herrlich! Ich liebe den Canyonlands NP einfach.

Soooo gefährlich ist der Shafer Trail allerdings nicht. Die Straßenbreite täuscht von oben. Die Straße ist so breit, dass immer locker 2 Autos aneinander vorbeipassen. Wir sind die Strecke von 3 x gefahren. Selbst ohne AWD kein Problem, wenn der Zustand in Ordnung ist. Von oben wirkt das wirklich viel gefährlicher, als es ist. Macht wirklich Spaß zu fahren! Und ich habe Höhenangst. :)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 25.01.2016, 09:58 Uhr
Aaaah, mein Lieblingsnationalpark im Südwesten. Herrlich! Ich liebe den Canyonlands NP einfach.

Soooo gefährlich ist der Shafer Trail allerdings nicht. Die Straßenbreite täuscht von oben. Die Straße ist so breit, dass immer locker 2 Autos aneinander vorbeipassen. Wir sind die Strecke schon 3 x gefahren. Selbst ohne AWD kein Problem, wenn der Zustand in Ordnung ist. Von oben wirkt das wirklich viel gefährlicher, als es ist. Macht wirklich Spaß zu fahren! Und ich habe Höhenangst. :)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 30.01.2016, 19:03 Uhr
13.10.2015, Bye-bye Arches, hello Needles


Nach dem Frühstück geht es auf zum Arches NP. Heute wollen wir uns dessen Wahrzeichen, den Delicate Arch, näher ansehen.

Pling! Da meldet sich die Reifenkontrollleuchte.

Ach nö, muss das denn sein?

U-Turn und Kurs auf die nächste Tankstelle. Der Automat möchte 4 Quarter für 4 Minuten oder 1 $ von der Kreditkarte für 5 Minuten Pressluft. Wir bleiben beim Kleingeld.


(http://abload.de/img/b_img_9054e8xpv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9054e8xpv.jpg)


Schnell stellt sich die Sache als harmlos heraus. Einer der Reifen ist etwas unter dem Limit. Es sieht nicht nach einem Schaden aus.

Wieder geht es in Richtung Arches NP. Vor zwei Jahren waren wir im Devils Garden am Landscape Arch vorbei den Primitive Loop gelaufen. „Primitive“ bedeutet dabei nicht „einfach, leicht zu bewältigen“, sondern eher „unbefestigt, könnte schwierig werden“. So war es dann auch. An manchen Stellen musste man mal eben „eine glatte Wand“ hochklettern. Es hat uns richtig Spaß gemacht, war aber auch durchaus anstrengend. So hatten wir am Nachmittag keine Lust mehr auf den Hike zum Delicate Arch, sondern schauten uns noch ein paar kleinere Sachen an und fuhren zum Sonnenuntergang an den Delicate Arch View Point, der etwas abseits liegt. Als wir den Parkplatz am Trail Head zum Delicate Arch passierten, war dieser rappelvoll. Auch die Randstreifen der Zufahrtsstraße waren weithin zugeparkt. Und das Ende Oktober.

Jetzt ist es Mitte Oktober und Sunset-Fotos vom Delicate Arch haben wir. Heute wollen wir einfach nur einmal unter dem Arch stehen, ihn anfassen. Daher nehmen wir die unattraktive Zeit am Vormittag und hoffen dafür auf wenig Besucher. Wenig ist hier relativ. Als wir ankommen, ist der Parkplatz immerhin schon zur Hälfte gefüllt. Der seltene „Vierzylinder“ verrät, mit welchen Mengen an Besuchern man hier rechnet.


(http://abload.de/img/b_img_9138vralh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9138vralh.jpg)


Mit hinreichend Wasser im Gepäck machen wir uns auf den Weg.


(http://abload.de/img/b_img_90574qxbv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_90574qxbv.jpg)


Diesen müssen wir nicht lange suchen, sondern brauchen nur den paar anderen zu folgen. Es ist schon jetzt wie eine Ameisenstraße. Was mag hier nur zu den attraktiven Zeiten los sein?


(http://abload.de/img/b_img_9059y1azn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9059y1azn.jpg)


Auf unserem Weg kommen wir bekanntermaßen an einem großen „Arch im Bau“ und einen Mini-Arch vorbei, durch den wir den Delicate schon sehen können.


(http://abload.de/img/b_img_9065qix9x.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9065qix9x.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_9078r8aku.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9078r8aku.jpg)


Am Ziel angekommen stellen wir uns brav an der Reihe an, um das Beweisfoto mit dem Objekt unserer Begierde zu machen.


(http://abload.de/img/b_img_91052gxek.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_91052gxek.jpg)


Wer wirklich einmal unter dem Delicate Arch gestanden haben möchte, muss natürlich den Weg und die vielen anderen Besucher in Kauf nehmen.
Allein ist man hier wahrscheinlich nur am 30. Februar.

Wer aber „nur“ schöne Fotos vom Delicate Arch im Sonnenuntergang haben möchte, der sollte zum Upper Delicate Arch View Point gehen und ein gutes Teleobjektiv in der Tasche haben. Vor zwei Jahren haben wir das „End of Trail“-Schild ‚übersehen‘ und sind noch ca. 200 m weiter bis zur Abbruchkante gelaufen. Das erste Bild zeigt die Stelle, von der aus wir fotografiert haben, das zweite das Ergebnis. Ist doch ganz brauchbar, oder?


(http://abload.de/img/b_img_9123zty49.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9123zty49.jpg)

(http://abload.de/img/img_5339_bn7rfm.jpg) (http://abload.de/image.php?img=img_5339_bn7rfm.jpg)


Ehe wir den Rückweg antreten, entdecken wir im Rücken der Besucherterrasse noch ein paar nette Formationen.


(http://abload.de/img/b_img_9129o9zsa.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9129o9zsa.jpg)


Bevor wir den Arches NP verlassen, schauen wir noch einmal an der Park Avenue vorbei. Wer weiß, wie lange hier noch alle Steine so stehen? Wenn man etwas genauer hinsieht, sind es doch recht fragile Schönheiten.


(http://abload.de/img/b_img_9154xybr9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9154xybr9.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_9152zbz7b.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9152zbz7b.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_9156euxjz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9156euxjz.jpg)


Eigentlich haben wir dem Arches doch gar nichts getan. Trotzdem verabschiedet er sich von uns mit einem unschönen Gruß. Wenn ich mich recht erinnere, ging das auch mindestens einem anderen aus dem Forum so.


(http://abload.de/img/b_img_9159aiyjc.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9159aiyjc.jpg)


Bye-bye Arches, schön war’s. Wer weiß, ob und wann wir einmal wiederkommen werden?

Wir holen uns ein paar Sandwiches und verlassen Moab in Richtung Süden.

Heute wollen wir noch zum Needles Overlook. Aber zunächst kommen wir am bekannten Hole in the Rock vorbei, wo wir auch anhalten, wenn wir schon einmal da sind. Interessant sind die in den Berg gegrabene Wohnung und die Skulpturen, die ein künstlerisch begabter Schweißer geschaffen hat. Den meisten weiteren Klimbim und die Souvenirshops kann man eher abhaken.


(http://abload.de/img/b_img_9185wcboo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9185wcboo.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_918418xhq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_918418xhq.jpg)


Bald begegnen wir auch dem Wilson Arch. Er ist groß und mächtig, aber wer aus Richtung Norden kommt, hat zu diesem Zeitpunkt schon so viele Arches gesehen, so dass dieser einen nicht mehr vom Hocker reißt. Jetzt im Nachinein bedauern wir, dass wir uns nicht eine halbe Stunde Zeit genommen haben, um ihn etwas näher zu erforschen.


(http://abload.de/img/b_img_9189zozfl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9189zozfl.jpg)


Am Needles Overlook kommen wir am späten Nachmittag an. Das Panorama ist beeindruckend, aber es ist die falsche Tageszeit, weil man die Felsnadeln in der Ferne gegen die Sonne nicht wirklich fotografieren kann.


(http://abload.de/img/b_img_9193bcbau.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9193bcbau.jpg)

(http://abload.de/img/b_img_9203tpxzy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9203tpxzy.jpg)


An der Kante geht es ähnlich steil herunter wie im Island in the Sky, allerdings gibt es hier Zäune. 

Wenn man sich das gesamte Gebiet als Plateau vorstellt, wie viel Gestein muss da der Colorado mit seinen Nebenflüssen über die Jahrmillionen abtransportiert haben? Kubikmeilen, wenn es das gibt.

Apropos Raummaße, Klugscheißerfrage und vielleicht gut für WWM: In welcher Einheit wird das Fassungsvermögen eines Stausees in den USA angegeben?

A: cubic feet, B: cubic yards, C: gallons, D: barrels

Richtige Antwort:

E: acre feet     

Ja, so haben wir auch geschaut, als wir das das erste Mal gehört haben.

Ein „acre foot“ ergibt sich aus einem „schrägen“ Flächenmaß (ca. 4000 m²) mal 1 Fuß hoch. Laut Wikipedia galt das früher als Planwert für den Jahreswasserverbrauch einer Familie. Wenn man es bösartig auslegt, beantworten die „acre feet“ eines Staudamms auch die Frage, welche Fläche 1 Fuß hoch überschwemmt wird, wenn der Damm mal brechen sollte …

Nachdem wir uns sattgesehen haben, fahren wir weiter nach Monticello.

Auf dem Rückweg muss man eine ganze Strecke über eine schwach frequentierte Nebenstraße fahren. Rechts und links grasen vereinzelt Kühe, die die Straße als Teil ihrer Weide betrachten. Passt bloß auf, denn ab der Dämmerung sind die schwarzen Kühe kaum zu erkennen.

In Monticello angekommen checken wir im Wayside Motor Inn ein. Diesen verschlafenen Ort haben wir uns ausgesucht, um näher an den Needles und unseren weiteren Zielen im Süden zu sein. Insgesamt erscheint Monticello, wie auch in unserem Fall, nur als Rastplatz für Durchreisende.

Das Abendessen gibt es heute im R&F-Restaurant gleich nebenan. Vermutlich sind wir die einzigen Touristen hier. Obwohl es nur eine einfache, wahrscheinlich inhabergeführte Gaststätte ist, bekommen wir ziemlich gute Rib-Eye Steaks. Das Bier dazu müssen wir uns verkneifen. Man hat keine entsprechende Lizenz.

Mal sehen, was die Notfallreserve im Motelzimmer noch hergibt ...


Morgen wollen wir einen ganz speziellen Aspekt der Needles erkunden.


Fazit:
-   Schön war's im Arches NP, wer weiß, ob wir irgendwann wieder einmal dahin kommen?
-   Delicate Arch: einzigartig
                        mit vielen Besuchern ist zu rechnen, zum Sonnenuntergang mit Massen
                        Sonnenuntergang mit Tele auch gut vom „überschrittenen“ Delicate Arch View Point aus zu fotografieren
-   Park Avenue: durchaus sehenswert, aber Füllprogramm
-   Wilson Arch: stattlicher Arch
                      mitnehmen, wenn man vorbei kommt
-   Hole in the Rock: mitnehmen, wenn man vorbei kommt
                             Wohnung im Berg und Skulpturen sehenswert
                             der Rest, wem's gefällt
-   Needles Overlook: empfehlenswert
                               möglichst nicht am späteren Nachmittag kommen (Sonnenstand für Fotos ungünstig)
                               bei An- und Abfahrt auf die schwarzen Kühe aufpassen
-   R&F-Restaurant in Monticello: einfach, Essen recht gut, kein Alkoholausschank

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: elchio am 30.01.2016, 20:20 Uhr
Hallo Tobias,
mittlerweile bin ich euch hinterher gehechelt, und ich hab euch eingeholt! Ich will den Rest der Reise auch noch mit!!!
Bis jetzt superschöne Bilder, ich freu mich auf mehr!

LG
Claudi
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Hibis am 30.01.2016, 23:23 Uhr
Hi,

was wollte ich eigentlich in den letzten 3 Stunden tun?

 :platsch:

Ja, genau, Bilder von unserer USA-Nordwest Tour Sept/Okt. 2015 sortieren.

Aber ......  euer Reisebericht und die tollen Bilder haben mich einfach ungemein fasziniert.
Konnte einfach nicht mehr aufhören und habe ihn bis hierher in einem Rutsch durch gelesen.

Fazit:  Tolle Erinnerung an unseren Trip ins "Rote Steine Land" wie unsere Kinder damals sagten.
          Mein Album muss wieder einmal    w a r t e n!

Gruß aus dem schwarzen Wald  :dankeschoen:

Hibis

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 31.01.2016, 14:16 Uhr
Ein toller Bericht, und die Fotos vom Arches NP haben mir besonders gefallen. Unser Besuch dort liegt leider inzwischen über 8 Jahre zurück, aber deine Fotos von den rotglühenden Felsen wecken wieder die schönen Erinnerungen. Allerdings bin ich doch wieder erschrocken, wie gut mittlerweile die Parks im Oktober noch besucht sind. Da war damals bei uns im September definitiv weniger los, und Parkplatzprobleme hatten wir sicher nicht.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 31.01.2016, 17:51 Uhr
Ein toller Bericht, und die Fotos vom Arches NP haben mir besonders gefallen. Unser Besuch dort liegt leider inzwischen über 8 Jahre zurück, aber deine Fotos von den rotglühenden Felsen wecken wieder die schönen Erinnerungen. Allerdings bin ich doch wieder erschrocken, wie gut mittlerweile die Parks im Oktober noch besucht sind. Da war damals bei uns im September definitiv weniger los, und Parkplatzprobleme hatten wir sicher nicht.

Nach einem Bericht in der heutigen FAS ("komm in den totgefahrenen Park") ist die Besucherzahl allein in den letzten 5 Jahren um 50% gestiegen - von etwa 1 Mio auf 1,5 Mio im Jahr :shock:; letzten Memorial Day mußte er geschlossen werden (Link (http://www.deseretnews.com/article/865629809/Jammed-highway-lights-fire-under-Arches-controversy.html?pg=all)).

So gesehen hat Tobias ja noch Glück gehabt, daß er überhaupt einen Parkplatz gefunden hat (und ich werde mir für nächsten September in Moab was anderes einfallen lassen).
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 31.01.2016, 19:16 Uhr
Hallo Claudi und Hibis,

willkommen an Bord. Die Hälfte des Urlaubs ist zwar schon vorbei, aber einige Tage sind es schon noch. Schließlich müssen wir noch "unten herum" wieder zurück nach Las Vegas. Schön, wenn es euch bis hierher gefallen hat.

@ Flicka, mrh400
Ja wegen der Parkplätze im Arches habe ich mich auch schon gefragt, wann es da die ersten Prügeleien gibt. Dass der Arches schon mal wegen Überfüllung geschlossen war, wusste ich nicht ...


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 01.02.2016, 09:56 Uhr
Mittlerweile überlegt man sogar, im Arches NP ein Shuttlesystem wie im Zion einzuführen ... Zum Glück waren wir schon 3 x da.

Mit den ganzen Massen dort macht es irgendwann keinen Spaß mehr. Früher war wenigstens auf den Trails wenig los, aber das hat sich mittlerweile auch geändert.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: captsamson am 01.02.2016, 10:40 Uhr
Auf den Straßen fand ich es noch OK (Juni 2011 & Mai 2012), ist es so viel schlimmer geworden? Aber die Parkplatzsituation war schon damals je nach Tageszeit wirklich kritisch.
Am Delicate Arch Trailhead haben sie wohl etwas ausgebaut aber das kann sicher nur ein Tropfen auf dem heissen Stein sein.
An der Window Section waren wir zum Glück früh da aber am Devils Garden mussten wir kreiseln bis wir auf dem Seitenstreifen einen Platz fanden.

Auf den Trails wirds durch Shuttle's aber auch nicht viel besser.
Maximal der Zeitbedarf den man fürs Warten auf die Shuttles aufbringen muss verbringt man nicht auf den Wanderwegen.

Ups... ist ja ein Reisebericht :-)
Hab ihn bis jetzt immer Sonntag Abend angeschaut und gefällt mir gut  :hand:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 01.02.2016, 10:46 Uhr

Auf den Trails wirds durch Shuttle's aber auch nicht viel besser.
Maximal der Zeitbedarf den man fürs Warten auf die Shuttles aufbringen muss verbringt man nicht auf den Wanderwegen.


der Meinung bin ich nun gar nicht, im Zion funktioniert das wunderbar, die Busse fahren ja alle 10 Minuten, im Arches ist bestimmt noch viel mehr Besucherverkehr als im Zion, da würde ich mich über ein Shuttle System sehr freuen, ich will da nämlich nächstes Jahr wieder hin...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Las Vegas Fan am 01.02.2016, 11:48 Uhr
und ich werde mir für nächsten September in Moab was anderes einfallen lassen.

September ist schwierig, da ist immer noch absolute Hauptsaison. Ich kann den März empfehlen, da kann es zwar auch ziemlich kalt sein (wir hatten letztes Jahr da Temperaturen um die 0° Celsius am Abfahrtstag, vorher war aber frühlingshaft), aber es ist bei weitem nicht so voll. Oder im November, da wird es auch sprunghaft leerer. Aber alles zwischen Mai und Oktober ist schwierig.

Ich habe den Artikel gelesen, den Du hier verlinkt hast, das ist ganz interessant, demnach war Arches nicht deswegen geschlossen, weil es im Park selbst zu chaotischen Verhältnissen kam, sondern weil die 191 (das ist die Hauptstraße) verstopft war von rückstauenden Besuchern, die sogar die Überholstreifen blockiert haben, um noch in den Park abzubiegen. Da hatten sie dann wohl so eine Angst vor einem Unfall, dass sie die ganze Abfahrt dicht gemacht haben. Notfalls muss man wahrscheinlich sehr sehr früh in den Park, oder ggf. erst Nachmittags, um nicht mit dem Hauptansturm zu fahren.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Hape1962 am 01.02.2016, 12:21 Uhr
Mit dem Shuttle System würde sich nur der Verkehr in Grenzen halten. Wobei die Idee nicht schlecht ist. Allerdings bräuchte man da schon ein ausgeklügeltes System da der Arches ja unwesentlich größer ist als der Zion.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 01.02.2016, 12:35 Uhr
... da der Arches ja unwesentlich größer ist als der Zion.
nein, Arches ist (deutlich) kleiner - nur die Stichstraße ist länger
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Wurzelsepp am 01.02.2016, 14:17 Uhr
Wer aber „nur“ schöne Fotos vom Delicate Arch im Sonnenuntergang haben möchte, der sollte zum Upper Delicate Arch View Point gehen und ein gutes Teleobjektiv in der Tasche haben. Vor zwei Jahren haben wir das „End of Trail“-Schild ‚übersehen‘ und sind noch ca. 200 m weiter bis zur Abbruchkante gelaufen. Das erste Bild zeigt die Stelle, von der aus wir fotografiert haben, das zweite das Ergebnis. Ist doch ganz brauchbar, oder?


(http://abload.de/img/b_img_9123zty49.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_img_9123zty49.jpg)



Noch besser ist die Abbruchkante zwischen dem von Dir markierten Punkt und dem Arch. Man kommt dort leicht hin wenn man:
- vom Delicate Arch aus den Arch rechts nach unten in den Kessel geht, dann einfach nach links haltend auf die Abbruchkante
- schon ein paar hundert Meter vor dem Delicate Arch den Trail verlässt und nach rechts geht, etwas von hier: https://www.google.de/maps/@38.7426751,-109.5047249,95m/data=!3m1!1e3

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Hape1962 am 02.02.2016, 13:53 Uhr
... da der Arches ja unwesentlich größer ist als der Zion.
nein, Arches ist (deutlich) kleiner - nur die Stichstraße ist länger

Oh....danke für die Aufklärung. Mir kam alles irgendwie größer vor. So kann man sich irren.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 06.02.2016, 13:45 Uhr
14.10.2015, Bergsteigen mit Auto, die Needles


Das Wayside Motor Inn ist ein einfaches Standardmotel in Monticello. Beim Frühstück („continental“) kommen wir mit einem älteren Herren aus Deutschland ins Gespräch. Zusammen mit seiner Frau bereist er über mehrere Monate Amerika. Nach Lust und Laune fahren sie umher und suchen sich ihr Hotel spontan. Eigentlich wollten sie in Moab übernachten. Allerdings war wegen eines Radsport-Events alles ausgebucht, so dass man auch für „viel Geld“ nichts mehr bekommen hat. So mussten sie bis nach Monticello weiterfahren.
… Wasser auf die Mühlen der „Frühbucher“-Fraktion, zu der wir auch gehören.

Heute soll es in den Needles District des Canyonlands NP gehen. Kurz bevor wir vom Highway abbiegen, fällt uns ein „Dom“ auf, der da am Tag zuvor noch nicht stand? Die Lösung ist einfach: Es kommt auf die Perspektive an. Von Norden aus, sieht es aus wie ein ganz „normaler“ Felsen, von Süden aus wie ein Dom.


(http://abload.de/img/b_01_img_9206wgs3z.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_01_img_9206wgs3z.jpg)


Wir biegen auf die Nebenstraße ab und kommen nach einigen Meilen in die Tiefebene, die wir gestern vom Needles Overlook von oben gesehen haben. Rechts und links ragen schroffe Felsen empor. Am Horizont weisen uns zwei magische Hügel den Weg ins Land der Männerträume.


(http://abload.de/img/b_02_img_9221peseo.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_02_img_9221peseo.jpg)


Schlecht ist, wer schlechtes dabei denkt.

Bevor wir die Needles erreichen, kommen wir an einer interessanten Stelle vorbei. Von hier aus kann man gut die Südspitze des Island in the Sky und die davor liegende Junction Butte erkennen. Erst aus dieser Perspektive begreift man richtig, woher das „… in the Sky“ kommt.


(http://abload.de/img/b_03_img_9231wns8w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_03_img_9231wns8w.jpg)


Dann haben wir die Needles erreicht. Nach dem obligatorischen Besuch des Visitor Centers, nehmen wir Kurs auf den Elephant Hill. Hier wollen wir heute erleben, wie „Bergsteigen mit Auto“ geht, richtiges Off-Road also. Allerdings haben wir vor, uns das Spektakel nur anzusehen, weil das Mitfahren nur einem von uns Spaß gemacht hätte.


(http://abload.de/img/b_04_img_9236wbsnx.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_04_img_9236wbsnx.jpg)


Nachdem wir ein paar Meter gelaufen sind, sehen wir dieses Hinweisschild.


(http://abload.de/img/b_05_img_9247ywssh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_05_img_9247ywssh.jpg)


Gut, der vorgesehene Weg ist im Allgemeinen zu erkennen, ihn aber als „road“ zu bezeichnen, ist doch etwas hochgegriffen.


(http://abload.de/img/b_06_img_9245jisbl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_06_img_9245jisbl.jpg)


Nach kurzer Zeit hören wir ein Motorengeräusch. Ein Motocross-Fahrer nimmt die Strecke mit einer Leichtigkeit, als wenn es nur zum Aufwärmen wäre. Respekt! Wir erklimmen die erste Anhöhe und warten mit Blick auf den Parkplatz und die Zufahrtstraße auf ankommende Geländewagen.


(http://abload.de/img/b_07_img_92488psgt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_07_img_92488psgt.jpg)

(http://abload.de/img/b_6a_img_9250mls0v.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_6a_img_9250mls0v.jpg)


Es dauert eine ganze Weile. Als endlich eine Gruppe aus vier Fahrzeugen eintrifft, braucht es noch einmal eine kleine Ewigkeit, bis es richtig losgeht. Zuvor werden noch die Autos präpariert und die Fahrer eingewiesen.

Um hier zu fahren, benötigt man grundsätzlich ein Permit. Die Gruppe wird offenbar von einem Veranstalter geführt. Im Pilotfahrzeug sitzt der Chef. Dahinter kommen die Touristen, begleitet von je einem Instructor. Offenbar sind es keine „Taxifahrten“. Hier fährt man(n) selbst!
 
Die Autos sind keine „Monstertrucks“, wie man sie zuweilen in Moab sieht, sondern normale Allradfahrzeuge mit etwas mehr Bodenfreiheit und einer Winde. Wahrscheinlich ist es auch sehr ratsam, solche Ausflüge in einer Gruppe zu machen, um sich gegenseitig helfen zu können.

Genug der Vorrede. Jetzt gibt es erst einmal Bilder satt.


(http://abload.de/img/b_08_img_9271yes7f.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_08_img_9271yes7f.jpg)

(http://abload.de/img/b_09_img_9326m8sw5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_09_img_9326m8sw5.jpg)

(http://abload.de/img/b_09a_20151014_123603wfs1k.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_09a_20151014_123603wfs1k.jpg)

(http://abload.de/img/b_10_20151014_125406o2sbt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_10_20151014_125406o2sbt.jpg)

(http://abload.de/img/b_10a_img_93122ms62.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_10a_img_93122ms62.jpg)

(http://abload.de/img/b_13_img_93368vsqi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_13_img_93368vsqi.jpg)

(http://abload.de/img/b_14_img_9335gys06.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_14_img_9335gys06.jpg)

(http://abload.de/img/b_14b_img_92958hscq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_14b_img_92958hscq.jpg)

(http://abload.de/img/b_14a_20151014_125737oqsgj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_14a_20151014_125737oqsgj.jpg)


Einmal gibt es sogar Gegenverkehr. Zuweilen verraten auch metallische Geräusche, dass der Fahrer die Ideallinie wohl nicht so ganz getroffen hat.


(http://abload.de/img/b_16_img_93161kjbr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_16_img_93161kjbr.jpg)

(http://abload.de/img/b_17_img_9317oxkxt.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_17_img_9317oxkxt.jpg)

(http://abload.de/img/b_18_img_9324ppjnr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_18_img_9324ppjnr.jpg)


Neben reichlich Auf und Ab folgt dann auch noch eine Passage, die man mangels Wendemöglichkeit im Rückwärtsgang zurücklegen muss. Sie ist mehr oder weniger eben, aber es geht gleich daneben auch recht steil nach unten.


(http://abload.de/img/b_19_img_9377rmjj0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_19_img_9377rmjj0.jpg)

(http://abload.de/img/b_20_img_936274k1h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_20_img_936274k1h.jpg)


Nachdem wir der Gruppe über eine ganze Reihe von Hindernissen gefolgt sind, treten wir den Rückweg an. Dabei können wir uns die „Straße“ noch einmal genauer ansehen.


(http://abload.de/img/b_21_img_9386jij9l.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_21_img_9386jij9l.jpg)


Wow, das erfordert von den Fahrern schon Mut und einiges Geschick.

Vermutlich hat der eine oder andere unter euch den Elephant Hill schon einmal selbst bezwungen. Es wäre schön, einmal zu hören, wie man so etwas aus Sicht des Fahrers oder Mitfahrers erlebt.
 
Wer es selbst erstmalig vorhat, dem würde ich empfehlen, zunächst eine „Taxifahrt“ zu machen oder die Strecke einmal zu Fuß abzulaufen. Ansonsten könnte es passieren, dass der Angstschweiß über das Testosteron siegt.

Hier noch ein paar Impressionen in bewegten Bildern.





Zurück am Auto machen wir Lunch. Danach fahren wir die anderen View Points der Needles ab. Die Felsnadeln selbst sind dabei, der Holzschuh-Arch und schön leuchtende Einzelfelsen.


(http://abload.de/img/b_21a_img_9421o1j53.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_21a_img_9421o1j53.jpg)

(http://abload.de/img/b_22_img_923519ku4.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_22_img_923519ku4.jpg)

(http://abload.de/img/b_23_img_9437g7jo5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_23_img_9437g7jo5.jpg)

(http://abload.de/img/b_24_img_9399xtjje.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_24_img_9399xtjje.jpg)


Auf der Rückfahrt stoppen wir noch am Newspaper Rock mit seinen alten Petroglyphen. Auf der Hinweistafel wird erklärt, dass sie „alles und nichts“ bedeuten können, so genau weiß man das nicht. Wenn man vorbeikommt, sollte man anhalten. Allein deswegen einen Umweg zu machen, lohnt sich m.E. aber nicht.


(http://abload.de/img/b_26_img_9438crkrl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_26_img_9438crkrl.jpg)

(http://abload.de/img/b_27_img_9439yujhr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_27_img_9439yujhr.jpg)


Zum Abendessen geht es heute in den Horse Head Grill. Das  Essen ist gut und die Atmosphäre etwas gemütlicher als gestern, zumal wir Live-Musik haben. Bier gibt es allerdings auch hier nicht. Wahrscheinlich haben „interessierte Kreise“ durch ihre Lobbyarbeit den Preis für Schanklizenzen in Monticello derart in die Höhe getrieben, dass es sich für die Restaurants einfach nicht mehr lohnt.

Als wir vorhin nach Monticello zurückkehrten, fiel uns am Ortsausgang ein Warnschild vor Wildwechsel auf.


(http://abload.de/img/b_28_img_9440wgk2w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b_28_img_9440wgk2w.jpg)


Da wir uns die Zahl „373“ unten links nicht so recht erklären konnten, machten wir noch unsere Witze darüber: „Abschuss“-Zahl und so … ha, ha, ha.

Am nächsten Morgen sollten wir feststellen, dass das bitterer Ernst ist, denn vor dem eigentlichen Warnschild war zusätzlich noch eine mobile Anzeigetafel aufgestellt worden. Mit großer Leuchtschrift stand da:

„Deer Crossing - Don’t be #374!“ 

Das bedeutet: Statistisch gibt es hier wirklich mehr als einen Wildunfall pro Tag!


Morgen geht es weiter nach Süden. Ziel sind schöne Ausblicke bis hin zum ultimativen „View“.
 

Fazit:
-   Toll, einmal Off-Road hautnah zu erleben
-   Wayside Motor Inn, Monticello: einfach, soweit ok
-   Needles, Off-Road Strecke am Elephant Hill: auch als Zuschauer sehr interessant
-   Needles, restliche View Points: sehenswert, aber kein Muss
                                               eigentlich schön, aber nach Arches und Island in the Sky kein neuer Höhepunkt
-   Newspaper Rock: anhalten, wenn man vorbeikommt
                             Umweg allein deswegen m.E. nicht empfehlenswert
-   Horse Head Grill in Monticello: einfach, Essen gut, Live-Musik, „kein Bier“
-   Vorsicht bei Dämmerungs-/Nachtfahrten um Monticello: Wildwechsel durch „angstfreie Deers“


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Rosa02 am 06.02.2016, 18:10 Uhr
Ach du Sch...... :shock:
Die armen Autos! Never ever würd ich mich da reinsetzen, geschweige denn fahren. :nono:

Gruß,
Rosa
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Simone_JJ am 07.02.2016, 09:15 Uhr
Hallo Saibot,

Vielen Dank für den tollen Bericht!!!

14.10.2015, Bergsteigen mit Auto, die Needles
...
Um hier zu fahren, benötigt man grundsätzlich ein Permit.


Weißt Du, ob diese Permits stark limitiert sind (a la Wave)?
 

Vermutlich hat der eine oder andere unter euch den Elephant Hill schon einmal selbst bezwungen. Es wäre schön, einmal zu hören, wie man so etwas aus Sicht des Fahrers oder Mitfahrers erlebt.

Da war ich noch nie. Ich hatte aber schon häufiger in anderen Geländen das Vergnügen Beifahrer zu sein ... oder der Depp, der mit einem Stöckchen vorausläuft und die Bodenbeschaffenheit prüft.  :P Wirklich komisch wird mir nur, wenn es lange steil bergauf geht und man nur noch Himmel sieht. Da will es nicht in meinen Kopf, dass ein viereckiges "ungelenkes" Blechdings nicht einfach hinten über kippt. Das Gelände, das ich auf Deinen Fotos sehe, birgt eher die Gefahr von Schäden am Auto und die werden wohl im Mietpreis einkalkuliert sein.

Meinem Mann zeige ich die tollen Fotos nicht, sonst muss unsere nächste Reise nochmal komplett umgeplant werden.   :lol:
 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 07.02.2016, 10:54 Uhr
Hallo zusammen,

mitfahren würde ich da schon ganz gern einmal, aber wie gesagt, die Freude wäre einseitig und damit fällt das aus. Ob ich selber fahren würde, das würde ich gern danach entscheiden. Reizen würde es mich schon ...

Zu den Permits weiß ich nicht mehr, als auf dem Schild steht. Ich glaube, dass es weniger um die Begrenzung der Menge geht, sondern mehr um die Kontrolle der richtigen Ausrüstung und Vorbereitung. Man will vermutlich vermeiden, dass sich jeder Hobbyheld mit einem ungeeigneten Fahrzeug an der Strecke versucht und dann nach der ersten Kurve liegenbleibt.

Ich würde dringend empfehlen, diese Strecke nur im Schutz einer Gruppe zum machen. Und einen Guide dabei zu haben, wäre wohl auch keine schlechte Idee.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der hier einschlägige Erfahrungen hat.

Ansonsten solltest du über das Internet die entsprechenden Veranstalter anfragen. Für Geld machen die fast alles.
 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: sil1969 am 07.02.2016, 11:30 Uhr
Allerdings haben wir vor, uns das Spektakel nur anzusehen, weil das Mitfahren nur einem von uns Spaß gemacht hätte.

Genauso wäre es bei uns auch gewesen.... :wink:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 07.02.2016, 13:23 Uhr
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht zu denen gehöre, die dafür brennen, möglichst schwieriges Gelände mit dem Auto zu bezwingen. Da erschließt sich mir irgendwie der Spaßfaktor nicht. Ich miete mir aber auch regelmäßig für den Urlaub nur einen kleinen Compact Car und bin somit völlig unqualifiziert, bei dem Thema mitzureden.  :wink:

Gerade weil ich das nicht selbst machen würde und deshalb selbst nicht dorthin fahren würde, finde ich die Bilder und Beschreibungen aber umso interessanter.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Rosa02 am 07.02.2016, 20:35 Uhr

[Meinem Mann zeige ich die tollen Fotos nicht, sonst muss unsere nächste Reise nochmal komplett umgeplant werden.   :lol:
 

@Simone: genau das hab ich mir auch gedacht! Bloß kein Risiko eingehen, ich könnte mir nämlich vorstellen, daß meiner da durchaus Spaß dran hätte :roll:

Gruß,
Rosa
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 08.02.2016, 07:18 Uhr

[Meinem Mann zeige ich die tollen Fotos nicht, sonst muss unsere nächste Reise nochmal komplett umgeplant werden.   :lol:
 

@Simone: genau das hab ich mir auch gedacht! Bloß kein Risiko eingehen, ich könnte mir nämlich vorstellen, daß meiner da durchaus Spaß dran hätte :roll:

Gruß,
Rosa

Ich glaube, ich muss den Gleichstellungsbeauftragten des Forums anrufen.

Aus meiner Sicht kann ich hier ganz klar eine Bandenbildung zum Zwecke der Diskriminierung von Minderheiten erkennen.  :zwinker:

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 08.02.2016, 09:40 Uhr
Das ist schon heftig, wo die da mit ihren Jeeps langfahren. Ich gucke da auch gerne zu, aber mitfahren? Nein, danke!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: snowtigger am 08.02.2016, 16:55 Uhr
[Meinem Mann zeige ich die tollen Fotos nicht, sonst muss unsere nächste Reise nochmal komplett umgeplant werden.   :lol:
@Simone: genau das hab ich mir auch gedacht! Bloß kein Risiko eingehen, ich könnte mir nämlich vorstellen, daß meiner da durchaus Spaß dran hätte :roll:
Gruß,
Rosa
Ich glaube, ich muss den Gleichstellungsbeauftragten des Forums anrufen.
Aus meiner Sicht kann ich hier ganz klar eine Bandenbildung zum Zwecke der Diskriminierung von Minderheiten erkennen.  :zwinker:

Das kann ich revidieren: Würde ich meinem Männe a) sofort zeigen, weil ich b) da gerne mitfahren wollen würde.
Aber nur im Beifahrermodus.  8)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 10.02.2016, 16:19 Uhr
Hallo, Tobias. Danke für die gelungenen Fotos vom Elephant Hill. Die erinnern mich an vergangene Zeiten. Wir sind vor 38(!) Jahren mit einem am Parkeingang gemieteten Jeep dort rauf- und runtergefahren. Der hatte viel Bodenfreiheit. Insofern brauchte ich keine Bedenken zu haben. Die Sache war aber trotzdem recht kurzweilig und ich musste, als es steil bergauf ging, an manchen Stellen quasi stehend fahren, weil ich durch die steil aufragende Motorhaube vom Fahrersitz aus sitzend keinen Blick auf die Piste hatte.

Wie ich auf dem Bild hierunter sehe, hatte meine Frau die Super-8-Kamera :wink: dabei. Es könnte also evtl. auch noch ein Filmchen davon geben.

Im Tagesverlauf sind wir dann noch durch den Salt Creek Canyon bis zum Angel Arch gefahren. Da kommt man heutzutage wohl nur noch zu Fuß hin.

Bin gespannt, wie deine Reise weitergeht!

(https://lh3.googleusercontent.com/-75JM0rtpgzY/VrtIYFFxUMI/AAAAAAAAAzs/M_qIDcXyLLs/s720-Ic42/Elephant%252520Hill%2525201977-06-12_05.jpg)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Simone_JJ am 10.02.2016, 19:42 Uhr
vergangene Zeiten. Wir sind vor 38(!) Jahren mit einem am Parkeingang gemieteten Jeep

(https://lh3.googleusercontent.com/-75JM0rtpgzY/VrtIYFFxUMI/AAAAAAAAAzs/M_qIDcXyLLs/s720-Ic42/Elephant%252520Hill%2525201977-06-12_05.jpg)

Ganz großes Kino!
Da war ich noch nicht auf der Welt und Ihr habt so tolle Reisen und so tolle Fotos mit einem so tollen Auto gemacht.
Danke für das Foto!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 10.02.2016, 22:21 Uhr
Hallo Rob, ich schließe mich Simone voll und ganz an!

Was mich eigentlich noch mehr erstaunt: Den Umständen zufolge wirst du deinen 39. Geburtstag schon einige Male gefeiert haben und warst bisher bestenfalls stiller Mitleser im Forum. Ausgerechnet hier schreibst du deinen ersten Beitrag und das noch mit einer bebilderten Story aus dem letzten Jahrhundert.

Danke!  :daumen: :daumen: :daumen:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 11.02.2016, 09:29 Uhr
Vor 38 Jahren? Das ist echt der Wahnsinn! Ich finde, man erkennt hauptsächlich anhand der Kamera, dass das Foto schon so alt ist. Die Jeeps sehen heute noch genauso aus. 8)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 11.02.2016, 14:08 Uhr
Hallo Simone, Nadine und Tobias!

Glaubt mir, 38 Jahre vergehen schneller als einem im Nachinein lieb ist.  :?  Freut euch, wenn ihr noch jung seid und alle Zeit der Welt habt für ganz viele tolle Reisen, von denen andere nur träumen können!

Und jetzt lasst uns hoffen, dass Tobias bis zum Wochenende wieder ausreichend Energie für die Fortsetzung seines Berichts gesammelt hat. :winke:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 13.02.2016, 11:36 Uhr
15.10.2015, The View, die ultimative Aussicht


Weniger ist mehr!

Das ist inzwischen unser Motto im Süd-Westen. Wenn man so eine Reise das erste Mal macht, möchte man in der gegebenen Zeit möglichst viele Ziele sehen. Man plant wie die Japaner/Chinesen: „Europa in zwei Wochen.“ Mit der Zeit merkt man, dass der innere Wert einer solchen Reise weniger von der Anzahl der Ziele abhängt, sondern viel mehr von der Art, wie man sie erlebt, sie in Ruhe genießen kann.

Daher lassen wir heute auf unserer Fahrt in Richtung Süden auch das Valley of Gods rechts liegen, um für die restlichen Ziele mehr Zeit zu haben.
Unser erster Stopp ist der Gooseneck State Park wo man „die dreifache große Saar-Schleife“ des San Juan River bewundern kann.


(http://abload.de/img/z_img_9446a2sq9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9446a2sq9.jpg)


Um einen Gesamteindruck zu vermitteln, habe ich einmal 3 Fotos „zusammengeklebt“. Von der Qualität her ist das eher „Stichen 1. Lehrjahr“. Heute weiß ich, was ich bei den Basisfotos anders machen muss.

Nach der Hinweistafel gilt das als das größte Mäander-System der Welt, wonach auch immer „groß“ bemessen wird.


(http://abload.de/img/gooseneck_stich_2txsu1.jpg) (http://abload.de/image.php?img=gooseneck_stich_2txsu1.jpg)
 

Beeindruckend ist es schon, wenngleich der Horseshoe Bend bei Page noch monumentaler herüberkommt, obwohl er nur eine Schleife hat.
Was aber viel wichtiger ist: Meine Frau hat sich heute viel Mühe gegeben und die Farben ihres Poloshirts exakt auf die Himmelsfarben abgestimmt.  :)


(http://abload.de/img/z_img_9445hssjr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9445hssjr.jpg)


Als nächstes erreichen wir den bekannten Mexican Hat. Wenn man ein bisschen Feldweg fährt und noch etwas läuft, kommt man sogar relativ nahe an ihn heran. Es scheint fast so, als hätte der Bürgermeister den Hut mit etwas Beton stabilisieren lassen, damit dem Ort Mexican Hat das namensgebende Wahrzeichen nicht abhanden kommt.


(http://abload.de/img/z_img_946377s79.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_946377s79.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9479ndsdu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9479ndsdu.jpg)


Auf der Weiterfahrt habe ich mir am Forrest Gump Point nach den vielen Bildern, die ich gesehen habe, einen Wow-Effekt versprochen. Der bleibt leider aus.
Schön ist es schon, aber eben nicht „Wow“.


(http://abload.de/img/z_img_94855ts3a.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_94855ts3a.jpg)


Kurz danach ist erst einmal die Straße gesperrt. Wegen Straßenbauarbeiten ist wechselseitig immer nur eine Spur befahrbar. Wir müssen gefühlt eine halbe Stunde warten. Wie gut, wenn der Zeitplan da nicht auf Kante genäht ist.


(http://abload.de/img/z_img_9486c1sbp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9486c1sbp.jpg)


An der Kreuzung zum Monument Valley biegen wir zunächst rechts ab und holen uns zum Mittag an einer „Tankstelle mit heißer Theke“ ein leckeres Slice of Pizza. Frisch gestärkt geht es ins Valley.

Beim „Pförtner“ heißt es dann 20 Dollar abdrücken, trotz Hotelbuchung und NP-Pass. Aber das wussten wir schon und haben uns bereits davor auf- und wieder abgeregt. Jetzt ertragen wir es still.

Wenn man die Navajo so sieht, gewinnt man den Eindruck, dass sie ein recht bescheidenes Leben führen. Denkt man dagegen an die vermutlich hohen Einnahmen aus dem Tourismus, fragt man sich schon, wo das ganze Geld bleibt. Gibt es da einen Häuptling „Rockefeller“ oder geht das alles an irgendwelche Investoren-Heuschrecken?
 
Genug Politik! Jetzt geht es auf den Valley Drive mit seinen 11 View Points. Ich erspare mir die fotografische Dokumentation der „3 Schwestern“ und der übrigen Familienmitglieder. Schön sind die Felsen, keine Frage, aber sie sind im Forum schon oft genug gezeigt worden.
Hier stellvertretend nur ein Bild vom „John Wayne Felsen“ (John Ford’s Point).


(http://abload.de/img/z_img_9502cgszr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9502cgszr.jpg)


Auch wir bemühen das diensthabende Pferd, um ein Beweisfoto zu schießen. Westernheld John Wayne war das Idol meines Schwiegervaters (80) in seinen jungen Jahren. Als wir ihm später das Foto überreichen, das seine „kleine Tochter“ (51) John Wayne gleich auf einem Pferd in der Prärie zeigt, ist er echt gerührt.

Die Wege im Monument Valley sind gut zu befahren. Nur "oberflächlich" hinterlässt das Unterfangen ein paar Spuren am Wagen. Es sind auch normale PKW und sogar ein paar Sportwagen dabei. Die ganz coolen unter ihnen fahren „oben ohne“. Ich bin mir nicht sicher: Entweder wollen sie möglichst lange etwas vom Monument Valley haben oder ihr schönes Stoffdach nicht schmutzig machen.


(http://abload.de/img/z_img_9554z8swv.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9554z8swv.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_95637jsim.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_95637jsim.jpg)


Dann geht es ins Hotel, das bekanntlich so in den Berg gebaut ist, dass alle in der ersten Reihe sitzen.


(http://abload.de/img/z_img_95656os2q.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_95656os2q.jpg)

   
The View, der Name ist Programm. Vom Balkon des Zimmers aus können wir noch die letzten Züge des bunten Treibens im Valley beobachten. Die folgenden beiden Bilder sind für diejenigen gedacht, die sich überlegen, das eigene Auto stehen und sich stattdessen von den Navajo durch das Valley fahren zu lassen.


(http://abload.de/img/z_img_9565amzssj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9565amzssj.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9565b4ust9.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9565b4ust9.jpg)

 
Weißte Bescheid!

Nach dem Duschen machen wir es uns dann auf dem Balkon gemütlich, um in aller Ruhe den Sonnenuntergang zu genießen. Obwohl es noch hell ist, öffnen wir schon mal eine Flasche Rotwein. Ich weiß, Trinken ist eine Willensfrage …

... und wir wollen.


(http://abload.de/img/z_img_95808hsdi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_95808hsdi.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9583dvs61.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9583dvs61.jpg)


Den Rotwein haben wir übrigens bereits 2 Wochen zuvor in Las Vegas zusammen mit der „Erstausstattung“ gekauft, um später keine Lauferei zu haben. Was uns nicht bewusst war, ist, dass es sich beim Monument Valley um ein „Dry County“ handelt, nicht nur in Bezug auf die Landschaft, sondern eben auch beim Alkohol. Selbst im Restaurant wird es später nur alkoholfreies Bier und alkoholfreien Wein geben, was auch immer das sein mag.


(http://abload.de/img/z_img_96097ms3o.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_96097ms3o.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9608w1slg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9608w1slg.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_960405sul.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_960405sul.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_96152mswj.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_96152mswj.jpg)


Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, machen wir uns auf ins Restaurant. Jetzt lohnt es sich, schnell zu sein, denn irgendwie haben alle auf einmal die gleiche Idee.
Glück gehabt! Zügig bekommen wir einen Platz, während kurz danach Wartenummern vergeben werden.   

Wir wählen die „6 Kostbarkeiten der Navajo“ (oder so ähnlich). Damit es nicht zu Missverständnissen kommt, das folgende Bild zeigt eine Portion.


(http://abload.de/img/z_20151015_190706w4szg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151015_190706w4szg.jpg)


Das Essen schmeckt eher „interessant“ als besonders lecker. Was soll’s, wenn man schon einmal hier ist, muss man auch den Mut haben, Unbekanntes zu probieren.

Nach dem Dinner schauen wir im Souvenir-Shop vorbei. Alles ist maßlos überteuert. Hier kaufen wir nichts, da sind wir uns einig.
… noch.
 
Auf dem Rückweg ins Zimmer sehen wir Gäste, die jetzt erst anreisen. Wir kennen deren Planung nicht, aber bedauern sie still, weil sie den schönen Sonnenuntergang verpasst haben. Bei den horrenden Zimmerpreisen werden die meisten wohl auch nur eine Nacht bleiben …

Zurück im Zimmer setzen wir uns wieder auf den Balkon und geben uns dem Rotwein hin. Die Luft ist lau und klar. Über uns leuchten die Sterne, gefühlt tausend mehr als sonst. Schemenhaft sieht man die Umrisse der Felsen. Von Zeit zu Zeit fliegt eine Fledermaus vorbei.

Es ist einfach nur schön.

„Jetzt noch eine Kerze, dann wäre das Glück perfekt“, meint meine Frau.
Daran habe ich natürlich nicht gedacht. Ich freue mich schon, dass ich vorausschauend den Wein besorgt hatte …

„Vorhin im Souvenir-Shop, da hatten sie welche. Die kosteten aber vielleicht XX Dollar, wäre es dir das wert?“, bemerke ich und hake das Thema damit für mich ab.

„Ja, irgendwie schon“, höre ich nach einer kurzen Weile

… und einer von uns macht sich auf den Weg.

Im Souvenir-Shop stelle ich dann fest, dass die Kerzen zweimal XX Dollar kosten. Beim „gelben Schweden“ bekäme man dafür wahrscheinlich die Großfamilien-Jahrespackung an Teelichtern. Glücklicherweise finde ich neben den bunten Machwerken auch ein Windlicht, das aus Navajo-Sandstein „geschnitzt“ wurde. Das hat wenigstens noch einen gewissen Erinnerungswert.

An der Kasse zücke ich stolz den 10%-Glücklichmachungs-Coupon für Hotelgäste. Die Kassiererin schlägt mit Tax und nochmal Tax zurück, so dass es am Ende ungefähr bei dem Preis bleibt, der an der Ware steht. Ich bezahle und will gerade gehen. 

"Ach ja, Streichhölzer oder ein Feuerzeug hätte ich gern noch."
                                                                                                           „So etwas haben wir hier nicht“, kommt zurück.
„Gut, wo kann man denn ein Feuerzeug kaufen?“, möchte ich noch wissen.
                                                                                                           „Nirgends, das gibt es im ganzen Hotel nicht!“, muss ich mir anhören. 
":koch:"
                                                                       
Für den Bruchteil einer Sekunde bin ich geneigt zu sagen, dann könne sie sich das Windlicht auch … (na ihr wisst schon)

Aber da erwacht Bob der Baumeister in mir: „Yo, das schaffen wir.“ Mein Ehrgeiz ist herausgefordert.

Erster Halt, die Kasse im Restaurant. Die Kassiererin ist hilfsbereit. Sie will mal mit dem Koch sprechen und verschwindet in der Küche. Kurze Zeit später taucht sie wieder auf und hält ein Feuerzeug in den Händen. Heute ist mein Glückstag! Feierlich entzünden wir das Teelicht.

Mein kostbares Gut mit allen Händen schützend mache ich mich auf den Weg zum Zimmer. Vorsichtig öffne ich die erste Tür …

… ein Luftzug …

… und wusch ist meine Pracht dahin.

Das kann ich jetzt bis morgen früh noch ungefähr 32 mal wiederholen und es war nur die erste von mehreren Türen.
So wird das nichts.

Zurück zur netten Kassiererin: „Kann ich das Feuerzeug kaufen?“ - „Muss ich mit dem Koch sprechen“.
Der hat ein Einsehen.

„Stunden später“ kehre ich ins Zimmer zurück und gebe den Prometheus: Mit stolz geschwellter Brust entzünde ich die Kerze.

Noch lange genießen wir die Schönheit des Augenblicks.

Was tut man nicht alles …


(http://abload.de/img/z_img_9630zuuio.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9630zuuio.jpg)


Das Windlicht steht heute bei uns im Wohnzimmer und erinnert uns immer an diesen einen Abend.

… und ja, so gesehen war es sein Geld wert.




In Anlehnung an ein Lied aus dem Musical „Anatevka“ wird es morgen heißen:

„Sunrise, sunset … laden with happyness and tiers.“

Bis dann.


Fazit:
-   Gooseneck Overlook: empfehlenswert
                                   bleibt aber hinter dem Horseshoe Bend zurück
-   Mexican Hat: interessant
                       mitnehmen, wenn man vorbeifährt
-   Monument Valley: ein Muss
                              Rundfahrten im offenen Pick-up vermeiden
-   The View: sehr teuer, aber unbedingt empfehlenswert
                   einmal im Leben muss man das gemacht haben
                   rechtzeitig kommen, so dass man den Sonnenuntergang in Ruhe genießen kann
                   „Dry county“, daher Wein o.ä. selbst mitbringen
                   (Kerze nicht vergessen,
                    … und ein Feuerzeug)
 

 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 13.02.2016, 14:29 Uhr
Tolle Fotos, sehr lustige Story mit dem Windlicht :-)

Beeindruckend ist es schon, wenngleich der Horseshoe Bend bei Page noch monumentaler herüberkommt, obwohl er nur eine Schleife hat.
So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Wir fanden den Horseshoebend weniger beeindruckend - insbesondere wegen der vielen Tourists, die nervend da rumsprangen, die Goosenecks hatten wir fast für uns allein.

Beim „Pförtner“ heißt es dann 20 Dollar abdrücken, trotz Hotelbuchung und NP-Pass. Aber das wussten wir schon und haben uns bereits davor auf- und wieder abgeregt. Jetzt ertragen wir es still.
Naja der NP Pass bringt den Navajo ja nichts aber in der Tat - dass es für Hotelgäste da kein Nachsehen gibt ist schon schräg. Das beantwortet auch Eure Frage, wer sich wohl das Geld in den Rachen steckt. Googelt mal ein wenig nach Berichten zum Bau des The View - es war hoch umstritten, weil es rein faktisch nicht den Navajo gehört, sondern einer Familie.


...diejenigen gedacht, die sich überlegen, das eigene Auto stehen und sich stattdessen von den Navajo durch das Valley fahren zu lassen...
...
Das ist wohl ein bisschen tagesformabhängig wie der Rundweg grad so drauf ist. Als wir da waren hat es zuvor geregnet und die Strecke war mit nem SUV befahrbar aber mit nem normalen Wagen eher nicht mehr...
(http://tg-digital.de/Sonstige/RB/IMG_4133.jpg)


...nur alkoholfreies Bier und alkoholfreien Wein geben, was auch immer das sein mag.
Gibt es derweil auch bei uns im Supermarkt. Faber Light Rotwein - schmeckt wie Weinessig.... :roll:

Das Essen im The View füllt übrigens ganze Porenbeiträge im Netz. Das Navajoessen kommt wohl allgemein sehr schlecht weg. Wir haben uns daher an die Burger und Salate gehalten und die waren vollkommen ok.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 13.02.2016, 16:12 Uhr

Weniger ist mehr! ... Mit der Zeit merkt man, dass der innere Wert einer solchen Reise weniger von der Anzahl der Ziele abhängt, sondern viel mehr von der Art, wie man sie erlebt, sie in Ruhe genießen kann.
Damit hast Du ja sowas von recht. Von einem Highlight zum nächsten hetzen zu müssen, kann die ansonsten schönste Reise verderben.

Wieder ein sehr interessanter, humorvoller Bericht. Es macht Spaß, bei Dir mitzulesen.  :applaus:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 13.02.2016, 18:13 Uhr
@TGW712
Ja, am Gooseneck SP waren wir auch fast allein. Am Horseshoe Bend waren es im Oktober 2011 zur Sonnenuntergangszeit vielleicht 20-25 Personen, was wir aber nicht als störend empfanden.

Die Geschichte um den Bau des "View" war uns nicht bekannt.

Wenn derartige Pfützen im Monument Valley stehen, muss man es sich schon überlegen, ob man selber fährt oder die Pick-ups nimmt.
... aber dann staubt es auch nicht so.  :)

Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Richtig schlecht fanden wir das Essen im View nicht. Es war ok, aber eben kein Genuss. 


@Rob
Vielen Dank für deine anerkennenden Worte.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 13.02.2016, 19:23 Uhr
Immer wieder schöne Bilder und ein gut geschriebener Bericht.

In einem Punkt muß ich aber widersprechen:
-   Monument Valley: ein Muss
                              Rundfahrten im offenen Pick-up vermeiden

Rundfahrt machen :!: - aber mindestens die 2 1/2-Stunden-Version. Damit kommt man zu Ecken, die für das eigene Auto tabu sind (Anlicken zum Vergrößern):

(http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/thumb_Bericht_20081009_10.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Bericht_20081009_10.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/thumb_Bericht_20081009_11.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Bericht_20081009_11.jpg)  (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/thumb_Bericht_20081009_12.jpg) (http://www.usa-reise.net/galerie/albums/userpics/12310/Bericht_20081009_12.jpg) 
Sun's Eye - Ear of the Wind - Big Hogan

Bericht (http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=40505.msg535676#msg535676) - trotz der Kritik an dem Fahrer würde ich die Tour jedem empfehlen; es gibt auch deutlich unterhaltsamere Fahrer, wie wir etliche Jahre früher erleben konnten.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 14.02.2016, 07:46 Uhr

Rundfahrt machen :!: - aber mindestens die 2 1/2-Stunden-Version. Damit kommt man zu Ecken, die für das eigene Auto tabu sind (Anlicken zum Vergrößern):


Ich muss gestehen, dass mir die Touren ins Hinterland unbekannt waren.  :oops:
Beeindruckende Bilder! Dafür kann man schon ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 15.02.2016, 10:56 Uhr
hab ich gar nicht in Erinnerung dass im View Andenkenshop auch Kerzen verkauft werden, aber dass dann keine Feuerzeuge im Angebot sind, da kann man nur den Kopf schütteln!
Ich habe übrigens immer eine Schachtel Streichhölzer im Koffer, hat bei der Kofferkontrolle noch nie jemand bemerkt
Den alkoholfreien Wein habe ich auch noch in Erinnerung, wir hatten auch einen "richtigen" dabei  :D wir haben uns noch nicht mal getraut die leere Flasche im Abfallkorb zu lassen und haben sie wieder mitgenommen.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: bernd007 am 15.02.2016, 11:03 Uhr
Rundfahrt im Monument Valley ist auch für mich ein Muss! 96 hatten wir auf der 2.5.h einen super Navajo, der uns viel erklärte. 2012, leider nur die 1.5h Tour gebucht, einen Navajo für das Poster. Aber leider Null Ahnung. Als ich 2013 unerwartet mit meinem Kollegen wieder im MV war, haben wir eine 2.5h Tour mitgemacht. Wie 96! Informativ, man sah viel, so muss es sein. Auch wenn ich mittlerweile gerne SUV fahre: Diese Strasse muss ich mir nicht antun. Wenn was kaputt geht, zahle ich.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Kanga am 15.02.2016, 14:55 Uhr
+1 für die Rundfahrt im offenen PickUp der Navajos...
Der abgebildete hoffnungslos überfüllte PickUp ist ja nur eine Momentaufnahme und muss nicht immer so sein. Wir waren zu dritt im Fahrzeug, dann noch die große Runde und einen Navajo, der Interesse hat, "seinen" Touris auch was zu präsentieren... perfekter geht es kaum...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: mrh400 am 15.02.2016, 15:21 Uhr
Der abgebildete hoffnungslos überfüllte PickUp ...
Der ist absolut nicht überfüllt, sondern "nur" voll - drei Sitzreihen à vier Passagiere ist die übliche Kapazität. Wir waren auf unserer ersten Tour zu viert (wobei die anderen beiden Gäste auf halbem Weg per Jeep hinterhergekarrt wurden), auf unserer zweiten waren wir neun, obwohl da einiger Betrieb herrschte. Viele nehmen offenbar nur die Standard-Tour, die aber im öffentlich zugänglichen Gebiet bleibt.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 15.02.2016, 15:39 Uhr
Die Standardtour finde ich relativ uninteressant. Die fahren wir lieber selbst. Aber wir überlegen, ob wir im März mal eine von den längeren Touren machen ... Das kann man doch spontan vor Ort buchen, oder?
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: bernd007 am 17.02.2016, 20:52 Uhr
Klar kann man vor Ort buchen. Standard 1.5h 75$ Oder die längeren 2.5h 85 und 3.5h 95. Pro Stunde mehr nur 10 Dollar. Nicht wie bei Apple wo man für mehr Speicher ausgenommen wird.
Es kann sein dass man zu einer vor kurzer Zeit gestarteten Tour gebracht wird. Ausser es kommen gerade genügend Touristen dass es foch eine eigene Tour gibt.

Ich freue mich auf 3.5h. Leider weiß ich nicht wann.....
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 20.02.2016, 14:26 Uhr
16.10.2015, „Sunrise, sunset … laden with happiness and tiers“ (aus „Anatevka”)


Morgengrauen im Monument Valley.

Mit meiner Kamera mache ich mich auf den Weg nach draußen. Hinter dem Hotel haben bereits 15-20 Fotografen Stellung bezogen. Bevor es so richtig losgeht, scheinen alle stumm an einem Wettbewerb teilzunehmen:
„Wer hat den Längsten …
                                       … Vorbau vor seiner Kamera“. 
Da ich noch nicht einmal eine Spiegelreflexkamera besitze (der Größe wegen hatte ich mich seinerzeit für eine Bridgekamera entschieden), darf ich erst gar nicht mitspielen.
… Die Trauben sind mir eh viel zu sauer.

Als sich die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zeigen, knipse ich trotzdem mit den anderen um die Wette. Am Himmel gibt es Wolken, so dass interessante Zeichnungen entstehen. Im Verlauf einer Dreiviertelstunde entstehen jede Menge Fotos, wobei ich über die Veränderung der Einstellungen und Bildausschnitte versuche, „immer noch schönere Bilder“ zu machen.

Da ist es schon etwas ernüchternd, als ich ins Zimmer zurückkomme und mir meine Frau ihre Fotos zeigt. Sie hat das Schauspiel vom Bett aus genossen und mit ihrem Handy, einem koreanischen Spitzenmodell des Jahres 2010, von Zeit zu Zeit ein paar schöne Momente festgehalten. Ihre Bilder sehen, gemessen an der einfachen Kamera und dem wenigen "Handschweiß", beschämend gut aus. Nachfolgend eine kleine Auswahl von uns beiden.


(http://abload.de/img/z_img_9660wzst5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9660wzst5.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9706t4up5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9706t4up5.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9711ejs0l.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9711ejs0l.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9718v7saf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9718v7saf.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9727fesnq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9727fesnq.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9739a_20151016_ods81.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9739a_20151016_ods81.jpg)


Erfüllt von so einem schönen Tagesbeginn geht es zum Frühstück. Das kostet extra. Bei den hohen Zimmerpreisen hätte es eigentlich inclusive sein können. Wenn man es anders herum sieht, sind 8 $ pro Person nicht wirklich viel. Nach den Tagen continentaler Frühstücksdiät genießen wir hier gern das Buffet.

Beim Auszug aus dem Zimmer fällt uns noch ein Bild auf, das 3 Handwerkskünste der Navajo zeigt.

Kunst 1 ist das Färben der Wolle mit Farben aus der Natur.
Kunst 2 ist das Weben schöner Muster.
Aber was ist die dritte Kunst?


(http://abload.de/img/z_img_9764xqs20.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9764xqs20.jpg)


Auflösung: Das Befestigen von Bildern an den Wänden.
Vielleicht wurden die Bilder aber auch zu oft gestohlen, so dass man sie jetzt „richtig fest“ anbringt?

In Kayenta besorgen wir uns ein Lunchpaket. Dann starten wir auf dem Highway 160 in Richtung Westen. Unser nächstes Ziel sind die Zipfelmützen des Blue Canyon.

Obwohl wir das Navi dabei haben, halten wir Ausschau nach den Elefanten-Füßen. Wir haben keine Größenvorstellung, wollen sie aber auf keinen Fall verpassen, zumal sie den Abzweig zum Blue Canyon markieren. Als wir sie schließlich erreichen, stellen wir fest, dass man sie gar nicht übersehen kann, wie auch der Größenvergleich zeigt.


(http://abload.de/img/z_img_9765ucs97.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9765ucs97.jpg)


Allerdings hat sich der Himmel zugezogen und es beginnt, leicht zu regnen. Wir betrachten die Wolken um uns herum und müssen feststellen, dass das wahrscheinlich nur der Anfang von etwas Größerem ist. Der Weg zum Blue Caynon würde ab jetzt ca. 14 Meilen über eine unbefestigte Straße führen.

„Off-Road bei Regen“, diese Lektion hatten wir doch schon …

Selbst wenn wir ohne Probleme durchkommen würden, wissen wir nicht, wie die Wetter- und Straßenverhältnisse in ca. 2 h auf der Rückfahrt sein werden.
Nein, das wird heute nichts mit dem Blue Canyon.

Der Himmel weint, unsere Herzen auch.

Und so fahren wir weiter in Richtung Grand Canyon. Eigentlich hatten wir für heute „nur“ den Sonnenuntergang dort auf dem Programm, aber so können wir uns zuvor noch ein paar View Points ansehen. Als wir vor 4 Jahren dort waren, hatten wir beginnend vom zentralen Visitor Center die westlichen View Points erkundet. Heute kommen wir von Osten in den Park.

Bevor wir den Grand Canyon erreichen, machen wir Halt am Historic Cameron Trading Post, einem Gift Shop von der geschätzten Größe eines halben Fußballfeldes. Hier gibt es alles, was der Tourist nicht braucht.

Schließlich erreichen wir den Osteingang des Grand Canyon NP. Gleich dahinter liegt der Desert View Tower, den wir besuchen. Der Grand Canyon ist natürlich groß und mächtig, erscheint uns aber nicht mehr so beeindruckend wie beim ersten Mal.


(http://abload.de/img/z_img_9782xysdr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9782xysdr.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9794sjs4w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9794sjs4w.jpg)


Dann kommt es zur Begegnung mit einem Raubtier.

Die Tarantel (?) ist knapp Handteller groß und bewegt sich sehr langsam. Offenbar ist sie verletzt und besitzt nicht mehr alle Gliedmaßen. Daher traut sich auch meine Frau auf einen Meter an das Untier heran. So wie ich meine Probleme mit Schlangen habe, geht Uta schon mit den größeren Spinnen in Deutschland sehr „respektvoll“ um.


(http://abload.de/img/z_img_98040js0w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_98040js0w.jpg)


Es hat sich eine kleine Gruppe gebildet, fast alles Deutsche, wie wir später feststellen. Ein hinzukommender Amerikaner wendet sich mit einem „ah, just a spider“ gelangweilt ab.


(http://abload.de/img/z_img_9811djsho.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9811djsho.jpg)


Das Wetter hat uns verfolgt. So zieht es jetzt auch hier am Grand Canyon gefährlich dunkel auf. Wir beschließen, zunächst ins Hotel zu fahren, um dann zum Sonnenuntergang zum Lipan Point zurückzukehren.


(http://abload.de/img/z_img_9811ap2sjy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9811ap2sjy.jpg)


Als Hotel haben wir uns das Best Western in Tusayan ausgesucht (das mit dem Adler am Eingang). Hier entschädigt uns das Schicksal für den ausgefallenen Blue Canyon:
Statt des gebuchten „Traditional Double Room“ erhalten wir ein „Double Queen Room“. Auch insgesamt macht das Hotel einen recht guten Eindruck. 

Nach einer Pause geht es zurück zum Lipan Point. Der Weg zieht sich, aber 26 Meilen sind nun mal rund 40 km und bei maximal 45 mph dauert das eben eine Weile.

Während es am Aussichtspunkt noch trocken ist, regnet es in der Ferne schon recht heftig.


(http://abload.de/img/z_img_98200wsyp.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_98200wsyp.jpg)


Ab und zu gewittert es. Mit Tricks schaffe ich es sogar, im Hellen einen Blitz zu erwischen. (... habe ich Lucky Luke gelernt)


(http://abload.de/img/z_img_9842m3sgi.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9842m3sgi.jpg)


Wir hoffen die ganze Zeit auf eine Wolkenlücke, durch die sich die untergehende Sonne zeigt.

Vergebens.

Was bleibt, sind diese Bilder von einem Sonnenuntergang der etwas anderen Art am Grand Canyon.


(http://abload.de/img/z_img_9861rlskk.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9861rlskk.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9878wssxy.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9878wssxy.jpg)


Die 40 km zurück ins Hotel fahren wir bei Dunkelheit und strömendem Regen den Rücklichtern unseres Vordermanns hinterher. Das ist nicht wirklich erstrebenswert.

Zum Abendessen gehen wir in das hoteleigene Restaurant, den Coronado Room. Leider haben auch andere diese Idee, so dass wir eine ganze Weile warten müssen. Tusayan bietet zwar essenstechnisch eine Menge Alternativen, da es aber draußen weiter in Strömen regnet, warten wir hier lieber in der Hotel-Lobby.

Das Essen ist gut und das Restaurant durchaus empfehlenswert.


Zurück im Zimmer schauen wir uns sorgenvoll noch eine Weile den strömenden Regen an. Für morgen haben wir nämlich einen Hubschrauberflug über den Grand Canyon gebucht, von dem wir uns sehr viel versprechen. Wenn es auch morgen regnet, besteht die Gefahr, dass er abgsagt wird.

Drückt uns die Daumen, dass uns der zuständige Wettergott für morgen gutes Wetter beschert!


Fazit: 
-   ein durchwachsener Tag
-   Sonnenaufgang im MV: einfach nur schön
-   Elefantenfüße: mitnehmen, wenn man vorbeikommt
-   Desert Watch Tower am Grand Canyon: durchaus sehenswert, Entfernung nach Tusayan beachten
-   Restaurant „Coronado Room“ im Best Western von Tusayan: empfehlenswert, Tisch vorab reservieren

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: sil1969 am 20.02.2016, 16:44 Uhr
Schöööööön!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 20.02.2016, 17:04 Uhr
von den Elefantenfüßen hab ich noch nie gehört, hab ich mir gleich notiert, danke  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 22.02.2016, 20:12 Uhr
Für gute Fotos braucht man nicht unbedingt die teuerste Ausrüstung. Das belegen Deine Bilder ganz eindrucksvoll.

Ich hoffe, der geplante Rundflug fällt nicht ins Wasser. Das wäre schade.

PS: Mach doch bitte mal im Motto des Tages aus "Schichten" "Tränen".  :wink:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 22.02.2016, 20:39 Uhr
Ich finde die Bilder vom Grand Canyon sehr eindrucksvoll!

Trotzdem drücke ich nachträglich die Daumen für den Hubschrauberrundflug!  :D
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Hape1962 am 23.02.2016, 15:06 Uhr
Hallöle. Ich bin auch schon eine Zeit dabei. Sehr guter RB  :D
Das View habe ich diesmal aber nicht gebucht. Die Preise die aufgerufen werden sind mir einfach zu abgefahren mittlerweile.
Wir nächtigen "gegenüber" in 2 Cabins auf dem Gouldings Campground. Bei 270 pro Nacht im View hört irgendwo der Spass auf für mich. Auch wenn es natürlich ein tolles Erlebnis ist. Aber auf unserer ersten Tour 2012 haben wir dafür "nur" 150 bezahlt im Gegensatz zu 2016.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 24.02.2016, 18:50 Uhr
Vielen Dank für eure Beiträge!

Das View ist schon sehr teuer. Wir betrachten es als "once in a lifetime" und würden es in diesem Sinne auch empfehlen. Für ein zweites Mal wäre es uns auch zu teuer.  Die Spielregeln sind leider sehr einfach: Wenn das Hotel ausgebucht war, ist im nächsten Jahr für die Preise noch Spielraum nach oben.

Das mit dem Daumendrücken im Nachhinein ist natürlich Unfug. Es sollte nur die Stimmung widerspiegeln, mit der wir an diesem Abend zu Bett gegangen sind.
Ob es mit dem Heli-Flug noch geklappt hat, wir werden sehen ...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 24.02.2016, 20:53 Uhr

PS: Mach doch bitte mal im Motto des Tages aus "Schichten" "Tränen".  :wink:


Jetzt habe ich es endlich auch verstanden.  :oops: Aber damit sind doch bestimmt die Gesteinsschichten im Grand Canyon gemeint. :dozent:


Ich habe übrigens gerne im nachhinein die Daumen gedrückt und hoffe, dass es sich wenigstens gelohnt hat!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 28.02.2016, 08:29 Uhr
17.10.2015, Grand Canyon mal anders


Ein erster Blick aus dem Fenster lässt uns hoffen. Wenngleich die Wege noch nass sind, so hat es doch aufgehört zu regnen und der Himmel ist nur noch locker bewölkt. Vielleicht wird es ja doch noch etwas mit unserem Hubschrauberflug über den Grand Canyon?

Da wir noch genügend Zeit bis zum Start haben, können wir das Frühstück in aller Ruhe genießen. Das Buffet im Best Western ist das bisher beste auf dieser Reise! Vom Frontcooking bis hin zu schokolierten Erdbeeren zum Dessert gibt es alles, was das Herz begehrt. Die Augen würden gern die Kalorien für die nächsten beiden Tage aufnehmen. Dem setzt der Magen Grenzen.

Nach dem Auschecken machen wir noch ein Beweisfoto mit dem Adler am Eingang des Hotels. Inzwischen scheint sogar schon die Sonne. Das Blatt scheint sich zu unseren Gunsten zu wenden.


(http://abload.de/img/z_img_9897f6s0n.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9897f6s0n.jpg)


Der Flughafen ist ganz in der Nähe. Als wir auf die Zufahrtstraße einbiegen, sehen wir sie schon stehen, die Hubschrauber.
„Die warten auf uns“, denken wir noch …


(http://abload.de/img/z_img_9903o1sxe.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9903o1sxe.jpg)


Aber ist das wirklich ein gutes Zeichen?

Mitnichten! Es ist nicht mehr früh am Morgen. Der Flugbetrieb hätte schon längst begonnen haben müssen. Am Schalter erfahren wir es dann:
Wegen des Wetters sind alle Flüge des Vormittags, ausgerechnet bis zu unserem, gestrichen.

Wir könnten stornieren oder auf einen noch freien Termin am Nachmittag verschieben. Der Flug am Nachmittag würde zwar unsere weiteren Pläne über den Haufen werfen, aber wenn man schon einmal hier ist …
Wir müssen nicht lange überlegen und lassen umbuchen.

Damit haben wir jetzt einen knappen halben Tag „frei“ und entschließen uns, zunächst noch einmal zum Lipan-Point zu fahren, um den GC von dort aus auch einmal im Sonnenlicht zu sehen.
Für die, die noch nicht da waren:
Von den allermeisten Aussichtspunkten aus sieht man den GC immer nur von der „Breitseite“.  Der Lipan-Point ist eine der wenigen Stellen, wo man ihn „längs“ betrachten kann. Das ist nicht zwangsläufig besser, sondern einfach nur eine andere Perspektive.   

Die Fahrt dorthin dauert wieder eine Dreiviertelstunde und so habe ich etwas Zeit, euch kurz von unserem ersten Hubschrauberflug vor vier Jahren zu berichten. Damals fuhren wir von Las Vegas aus zum West Rim des GC und flogen mit einem Heli direkt in den GC hinein. Unten gab es dann eine Fahrt mit einem schnellen Boot auf dem Colorado und irgendwann brachte man uns auch wieder hinauf.

Geil war’s.

Zwei Sachen sollte man dazu noch wissen. Am West Rim hat ein Indianerstamm gewisse Hoheitsrechte. Im Gegensatz zur Nationalpark-Verwaltung (North and South Rim) hat deren Chief das Einfliegen freigeben, so dass es im gesamten GC nur hier möglich ist. Der GC ist im Bereich des West Rim nicht ganz so tief wie am South Rim, „nur“ ca. 1200 m.
Übrigens: der legendäre Skywalk (den wir nicht besucht haben) befindet sich ganz in der Nähe des Flugplatzes. Wer trotz der negativen Hinweise aus dem Forum mit einem Besuch liebäugelt, sollte einen Heli-Flug als Alternative prüfen. So ein Flug ist zwar nochmal deutlich teurer, aber dafür ein richtiges Erlebnis.

Inzwischen sind wir am Lipan-Point angekommen. Uns bietet sich folgendes Bild:


(http://abload.de/img/z_img_9904w2swz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9904w2swz.jpg)


Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Gut, unter diesen Bedingungen würde man wohl auch von einem Hubschrauber aus nicht mehr beobachten können. Neben uns warten auch einzelne andere, um eine paar Wolkenlücken zu erhaschen. Alle sprechen nur leise, es ist unnatürlich still, eine besondere Stimmung liegt in der Luft.

… bis ein Reisebus kommt.

Ihm entspringen viele „schmaläugige Lemminge“, die sofort beginnen, lautstark Fotos von sich und dem Nichts dahinter zu machen.


(http://abload.de/img/z_img_9909c4sey.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9909c4sey.jpg)


Ungefähr so sah es zu diesem Zeitpunkt aus.


(http://abload.de/img/z_img_9909_b_9906q1sb0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9909_b_9906q1sb0.jpg)


Nach ca. 20 min ist der Spuk wieder vorbei.

Langsam werden die Wolkenlücken größer. Irgendwann kommt auch ein Ranger vorbei, bei dem ich mich über das Wetter „beschwere“.

„Well, usually halten solche Wetterlagen 24-36 Stunden. Hopefully you have time. “
„Ja, mach uns nur Mut! Gerade Zeit ist es, die wir nicht haben”, denke ich mir beim Verabschieden.


(http://abload.de/img/z_img_9912p4shn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9912p4shn.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_99160lscs.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_99160lscs.jpg)


Irgendwann reißt es dann ganz auf.
Geht doch.


(http://abload.de/img/z_img_9957chsf7.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9957chsf7.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9971h4s6r.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9971h4s6r.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9980uqscu.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9980uqscu.jpg)


Auf dem Rückweg zum Flugplatz machen wir noch Halt an anderen View Points. Das Wetter kann sich noch nicht so richtig entscheiden.


(http://abload.de/img/z_img_99866rske.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_99866rske.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_9994uas6h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9994uas6h.jpg)


Das letzte Foto stammt vom View Point am zentralen Visitor Center. Hier würden wir wahrscheinlich gleich darüber schweben. Wir mustern die Wolken am Himmel und legen für uns fest, dass es eigentlich klappen müsste, wenn der Heli nicht so hoch fliegt. Allein, wir sehen keine Hubschrauber am Himmel.

Sicherheitshalber fahren wir etwas früher als nötig zum Flugplatz. Noch immer sind alle Hubschrauber am Boden. Am Schalter kann man uns noch nichts Definitives sagen. Wir warten eine ganze Zeit.


(http://abload.de/img/z_img_9900q0s7i.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_9900q0s7i.jpg)


Dann steigt der erste Heli auf. Juhu!

Offenbar sind aber keine Passagiere an Bord. Wir denken uns, dass man einen vorausgeschickt hat, um die Lage zu peilen. Nach einer knappen halben Stunde kehrt er zurück. Weitere endlose Minuten verstreichen.

In dieser Zeit ziehen langsam dunkle Wolken auf und lassen uns Böses ahnen.

Kurze Zeit später kommt dann die Durchsage: „All flights are canceled for rest of the day. “

Ja, liebe Mitreisende, es ist schwer, aber auch wir müssen einsehen:

Das Leben ist kein Ponyhof und wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“.

Betrübt machen wir uns auf den Weg nach Williams.


(http://abload.de/img/z_img_99957hsi0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_99957hsi0.jpg)


Als wir im Auto sitzen, zeigen die Wolken, was sie in sich haben. Es regnet wie aus Eimern. Wettertechnisch wird gerade der Weltuntergang geprobt.
Einziger Trost: Wir sparen uns die Autowäsche.

Nachdem wir in Williams eine Kleinigkeit gegessen haben, machen wir uns auf den langen Weg nach Laughlin, unserem Tagesziel. Die Route 66 Devotionalienläden von Seligman kennen wir. In Kingman hätten wir das Route 66 Museum besuchen wollen, aber dafür ist es jetzt zu spät.
Wir fahren und fahren nur, immer der untergehenden Sonne entgegen ...

Von Deutschland aus betrachtet befinden wir uns hier in der Nähe von Hollywood. Dort enden die meisten Geschichten mit einem Happy End. Dieser Tradition fühlen wir uns verpflichtet und haben daher ein kleines Ersatz - Happy End für euch vorbereitet. Aus den Aufnahmen von 2011 habe ich einen Film zusammengeschnitten, der den damaligen Flug hinab in den Grand Canyon zeigt. Als Kamera hatten wir damals nur eine kleine Canon-Ixus dabei.





Aber auch für uns hält das Schicksal noch ein kleines Happy End bereit. 

Wir erreichen Laughlin im Dunkeln. Es ist ein Klein - Las Vegas. Unser Hotel ist das Laughlin River Lodge direkt am Colorado. Es ist soweit ganz in Ordnung, vielleicht etwas in Jahre gekommen. Aber was soll es. Erstaunlicherweise ist es die preiswerteste Unterkunft des ganzen Urlaubs.

Eigentlich wollen wir uns noch etwas am Colorado umsehen, aber nach diesem Tag und der langen Fahrt „haben wir fertig“. So kehren wir im hauseigenen Restaurant „The Logde“ ein. Es ist ganz ansprechend im Stil einer Jagdhütte gestaltet, das Essen schmeckt.
Im Restaurant gibt es auch eine Bar, wo wir uns für einen Absacker niederlassen.

Wer steht denn da am Tresen?

Es ist der „Bruder“ von Horst Lichter. Natürlich nicht wirklich, aber der Erscheinung und dem Wesen nach:
Gezwirbelter Schnäuzer, runde Nickelbrille und Sonne im Herzen. Er ist sowas von gut drauf.

Wie ein Bibliothekar mit fahrbarer Leiter verwaltet er seine Schätze („best equipped bar in town“).
Da wir zu einer Generation gehören, die zumindest zeitweise noch ohne Handy existieren kann, haben wir leider nichts dabei, um zu fotografieren. Um euch wenigstens einen Eindruck von der Bar zu vermitteln, habe ich mir im Internet ein Foto besorgt.


(http://abload.de/img/z_bar_river_lodgeylspm.png) (http://abload.de/image.php?img=z_bar_river_lodgeylspm.png)
(Quelle: Tripadvisor)


Im Hintergrund singt und spielt der Mann am Klavier Oldies und aktuelle Lieder. Wir unterhalten uns nett mit dem Barkeeper und haben einfach eine schöne Zeit.

Aus unerklärlichen Gründen bleibt es nicht bei dem einen Absacker.

Wieder versöhnt mit der Welt schlafen wir selig ein …


PS. Wenn ihr Laughlin als Etappenziel habt, besucht diese Bar im „The Lodge“ und bringt ein Foto von „Hotte seinem Bruder“ mit.


Morgen wird sich der Kreis schließen. Wir kehren zurück nach Las Vegas. Ein Umweg wird einem von uns eine Tasche aus dem Märkischen Kreis  :zwinker: bescheren.


Fazit:
-   Das Leben ist kein Wunschkonzert
-   Best Western in Tusayan: empfehlenswert
                                         Frühstücksbuffet sehr gut
-   Restaurant „The Lodge“ in Laughlin empfehlenswert
-   Bar im „The Lodge“ sehr empfehlenswert

 





Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 28.02.2016, 11:03 Uhr
Schade!

Und trotzdem ein schöner Tag. Die Blicke in den Grand Canyon mit den wabernden Wolken finde ich klasse, und ein versöhnliches Ende hattet ihr dann ja doch noch.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 28.02.2016, 13:26 Uhr

Morgen wird sich der Kreis schließen. Wir kehren zurück nach Las Vegas. Ein Umweg wird einem von uns eine Tasche aus dem Märkischen Kreis  :zwinker: bescheren.


Ich warte gespannt - mein Heimatkreis ;)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: bernd007 am 28.02.2016, 16:41 Uhr
-   Best Western in Tusayan: empfehlenswert
                                         Frühstücksbuffet sehr gut

Dem kann ich mich nur anschliessen!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 28.02.2016, 20:00 Uhr
Echt schade, dass euer Flug ausfiel. Aber Abwarten hätte nichts genutzt. Da hättet ihr noch eine ganze Woche bleiben müssen, bis das Wetter besser wurde. Also den Umständen entsprechend wieder alles richtig gemacht!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Bubba am 29.02.2016, 17:52 Uhr
na beim Märkischen Kreis werd ich doch hellhörig..... da bin ich ja mal gespannt
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 29.02.2016, 18:21 Uhr
Hallo Rob,

ein weiteres Abwarten war keine wirkliche Alternative, weil schon weitere Sachen gebucht waren. Auch der Rückflug war nicht mehr allzu weit weg.

Aber sag' mal, kann es denn sein, dass wir uns in Monticello begegnet sind? Ich habe da schon eine Weile so einen Verdacht ...


Hallo "TGW712" und "Bubba",

also wo die Tasche hergestellt wurde, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Auf jeden Fall trägt sie das Kreiszeichen des Märkischen Kreises ...  :lol:

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 29.02.2016, 19:51 Uhr
Aber sag' mal, kann es denn sein, dass wir uns in Monticello begegnet sind?

Nein, tut mir leid, sicher nicht. Monticello liegt schon ene ganze Weile zurück. Aber das hätte mir sicher gefallen. :-)

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Gitania am 01.03.2016, 10:01 Uhr
Danke für den Restaurant- und Barhinweis für Laughlin.
Sind in knapp 4 Wochen da und können es hoffentlich selbst testen.

Schade das der Hubschrauberflug nicht stattfinden konnte. Aber deine Canyonbilder mit der teilweise aufgerissenen Wolkendecke sehen echt super aus.
LG
Gitania
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 01.03.2016, 20:03 Uhr
Hallo Gitania,

also falls bei dir noch ein Platz freiwerden sollte und jemand hier für mich auf Arbeit geht ...
... könnte ich dir genau den Weg zeigen.

Auf jeden Fall wünsche ich dir eine gute Reise! Und falls ihr zur Bar kommt, bestellt dem Barkeeper einen schönen Gruß (er wird sich vermutlich nicht erinnern) und bringt ein Foto von ihm mit.

Ist ein Reisebericht geplant?

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 03.03.2016, 15:49 Uhr
Nach ein paar Tagen Pause bin ich nun auch wieder dabei.

Tolle Fotos vom Sonnenaufgang im Monument Valley! Hab ich das richtig verstanden, du bist zum View Point beim Hotel gelaufen? Aber der Blick vom Balkon ist doch auch sehr gut. Wir sind in etwa 2 Wochen auch im The View und überlege, wo ich am besten meine Fotos mache.

Gut, dass ihr den Blue Canyon gecancelt habt. Die Anfahrt dorthin ist ganz schön weit und ich hatte auch ein recht mulmiges Gefühl, da viele sagen, dass man eigentlich ein Permit braucht (da auf Navajo-Gebiet).

Die Wetterstimmung am Grand Canyon finde ich richtig klasse! Aber schade, dass es mit dem Rundflug nicht geklappt hat.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 03.03.2016, 18:54 Uhr
Hallo Nadine,

auch dir eine gute Reise!

Bezüglich der Fotos am The View kommt darauf an, wo man das Zimmer hat. Wir waren relativ weit vorn und da ragen zuweilen das Restaurant und die Terasse mit ins Bild. Weiter hinten wird das wahrscheinlich besser. Da sind die Zimmer wohl aber auch teuer? ("Premium ...")
Die Bilder wurden größtenteils von der Terrasse des Hotels aufgenommen. Das war quasi nur "vor der Tür".

Falls du dort anspruchsvolle Fotos machen möchtest, habe ich noch zwei Hinweise:
- Für Sternenaufnahmen aus dem Zimmer solltest du möglichst weit vom Restaurant weg wohnen. Dessen hell erleutete Fenster könnten dir sonst die Szene überstrahlen .
- Zum Sonnenaufgang waren einige Autos bis zum ersten Parkplatz ins Valley hineingefahren. Ob du dafür ein bestimmtes Permit brauchst, weiß ich nicht. Das steile Stück am Anfang ist wahrscheinlich auch etwas spannend bei Dunkelheit zu fahren. Aber das bietet dir eine andere Perspektive: Die Mittens ragen dort höher über den Horizont hinaus.

... und eigener Reisebericht geplant?


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 03.03.2016, 22:01 Uhr


Bezüglich der Fotos am The View kommt darauf an, wo man das Zimmer hat. Wir waren relativ weit vorn und da ragen zuweilen das Restaurant und die Terasse mit ins Bild. Weiter hinten wird das wahrscheinlich besser. Da sind die Zimmer wohl aber auch teuer? ("Premium ...")
Die Bilder wurden größtenteils von der Terrasse des Hotels aufgenommen. Das war quasi nur "vor der Tür".

Falls du dort anspruchsvolle Fotos machen möchtest, habe ich noch zwei Hinweise:
- Für Sternenaufnahmen aus dem Zimmer solltest du möglichst weit vom Restaurant weg wohnen. Dessen hell erleutete Fenster könnten dir sonst die Szene überstrahlen .
- Zum Sonnenaufgang waren einige Autos bis zum ersten Parkplatz ins Valley hineingefahren. Ob du dafür ein bestimmtes Permit brauchst, weiß ich nicht. Das steile Stück am Anfang ist wahrscheinlich auch etwas spannend bei Dunkelheit zu fahren. Aber das bietet dir eine andere Perspektive: Die Mittens ragen dort höher über den Horizont hinaus.


Stimme dem zu! 1st floor würde ich nicht nehmen, da ist die Bodenkante noch nen gutes Stück mit drauf. Es sollte daher und floor sein. Star view muss nicht - wenn man nicht auf dem Rücken liegend nach oben schauen will, ist das nicht notwendig. Premium view (also die weiter rechts gelegenen Zimmer, die mehr im dunklen liegen und nicht vom Restaurant verdeckt sind) sollte es sein, wenn man mit Stativ und DSLR langzeitbelichten will.
Das ist der Blick aus und floor premium view: http://tg-digital.de/Reisen/USA%202014/slides/DSC_1160.html

Vor Sonnenaufgang ins Valley fahren wäre mir zu heiß - dort gibt es jede Menge Klapperschlangen und die sind angeblich im Sommer auch durchaus Nachts unterwegs.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 04.03.2016, 12:42 Uhr
Ich hab gerade mal nachgesehen, wir haben 2nd Floor gebucht. Das dürfte ja dann schon mal ganz gut sein. Stargazing Room haben wir allerdings nicht gebucht, das war uns zu teuer, außerdem haben wir fast Vollmond, wenn wir da sind. Da dürften wir also sowieso nicht viele Sterne sehen.

Soweit ich mich erinnere, war Premium View nicht mehr verfügbar, als wir gebucht haben.

Würde auf jeden Fall mit Stativ Bilder machen wollen. Ich mache es dann vom Zimmer abhängig, wo wir hingehen. Danke für die Tipps und Hinweise!

Sorry, Reisebericht ist nicht geplant ...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 04.03.2016, 14:19 Uhr
Ich hatte mich bisher mit der Unterkunft wenig beschäftigt und bin jetzt schon überrascht, welche Unterschiede es dort bei der Zimmerkategorie und dem Blick trotz des ingesamt hohen Preisniveaus anscheinend gibt.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 04.03.2016, 15:44 Uhr
Ich war bei der Buchung auch völlig verwirrt. Vor allem, weil manche Zimmer "Valley View" heißen und andere "Star View", dabei haben beide Zimmerkategorien Blick ins Valley. Das Star View ist aber ganz oben, d.h. man hat keinen Balkon mehr über seinem Balkon.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 04.03.2016, 21:58 Uhr
Was aber ernsthaft zu vernachlässigen ist. Das Gebäude ist treppenartig, so dass man selbst in den unteren Etagen leicht schräg nach oben den Himmel sieht. Allein, wenn man per Zeitraffer den Nachthimmel aufnehmen will macht das mMn Sinn - das dürfte man aber wohl kaum im Monument Valley machen.
Das von mir verlinkte Bild ist übrigens 2nd floor premium view, sorry, die Autokorrektur hat das etwas unkenntlich gemacht.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 06.03.2016, 10:44 Uhr
18.10.2015, Der Kreis schließt sich


Eigentlich wollten wir zum Frühstück zu Denny’s. Aber auch hier bieten sie im Hotel ein Buffet an. Da schlagen wir doch nochmal zu, zumal es preislich kaum einen Unterschied macht.

Danach können wir vom Zimmer aus noch etwas die Aussicht genießen. Der Colorado trennt hier Bullhead City (Arizona) und Laughlin (Nevada). Laughlin liegt auf der sündigen Seite, Bullhead City auf der frommen. Dementsprechend reihen sich auf unserer Seite die vielstöckigen Hotelkomplexe, während es auf der anderen Seite nur flachere Gebäude gibt.
Wir können die Qualität der dortigen Hotels/Motels nicht beurteilen (wird auch anständig sein). Von unserem Standort aus, sieht es aber so aus, wie man sich die Grenze zwischen der ersten und der dritten Welt vorstellt. Gefühlt möchte man lieber in der "ersten Welt" wohnen.


(http://abload.de/img/z_img_100019dsyf.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_100019dsyf.jpg)

(http://abload.de/img/z_img_10002fcs8a.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_10002fcs8a.jpg)


Nach dem Auschecken machen wir uns auf nach Las Vegas. Wir nehmen nicht den direkten Weg, weil wir zunächst nach Primm wollen, wo ein Outlet auf uns wartet. Da ich im Forum von der „größten Joshua Tree Dichte“ an der Cima Road, die in der Nähe ist, gelesen habe, frage ich meine bessere Hälfte, ob wir denn einen Umweg von ca. 1-2 h machen sollten, um uns das anzusehen …

Eigentlich hätte ich es wissen müssen: Wir sind nun schon seit fast 3 Wochen im gelobten Land und meine Frau hat noch kein Outlet von innen gesehen. Jetzt liegt es quasi vor unserer Nase, danach wartet Las Vegas auf uns.
Und da stellt einer so eine blöde Frage …

Auch auf dem direkten Weg nach Primm sehen wir jede Menge Joshuas, ein ganzes Tal voll. Ich glaube, wir haben nicht allzu viel verpasst.

Jetzt schweben wir ein in den Konsumtempel. Bei einem Dollarkurs von 1,13 macht das etwas weniger Spaß als bei 1,30 vor 2 Jahren. Zunächst holen wir uns das „Glücklichmachungs-Coupon-Book“, was man als AAA/ADAC-Mitglied dort umsonst bekommt. Die Rabatte sind weitestgehend identisch mit denen, die man sich zuvor im Internet ausdrucken kann.

Wir kaufen das eine oder andere ein und kommen schließlich zu jenem Laden. Auf etwas mehr als 100 m² werden Handtaschen angeboten, von denen jede unübersehbar dezent das Kreiskennzeichen des Märkischen Kreises trägt - MK -.

Es muss sich wohl um hochwertige, erklärungsbedürftige Waren handeln, denn gefühlt sind in dem relativ kleinen Geschäft 5-10 Verkäuferinnen tätig. Ich hatte meiner Frau eine Michael Kohrs Tasche für den kommenden Geburtstag versprochen. Jetzt soll es soweit sein. Ein verschämter Blick auf den zuständigen Coupon verrät:
"10% Rabatt" ...
                                ... ab 250 $,
na toll.

Während sich Uta umsieht und alle Unwägbarkeiten abwägt, was wozu passt und zu welcher Gelegenheit und überhaupt, mache ich mir so meine Gedanken ...

Die Taschen sehen ja ganz nett aus, haben aber außer dem „tollen“ Anhänger nichts, was sie gegenüber anderen Taschen auszeichnet. Sie haben weder ein (für mich erkennbares) pfiffiges Designmerkmal oder sind aus einem speziellen Material noch haben sie eine besondere Gebrauchseigenschaft (z.B.  innen größer als außen). Der Herr Kohrs hat es nur irgendwie geschafft, dass seine Taschen als „in“ gelten und dass man so ein Ding haben muss, um dazu zu gehören.
In meinem nächsten Leben werde ich auch Designer.

Inzwischen hat sich meine Frau für eine Tasche entschieden. Wegen ihres Geburtstages hatte sie ein „Freilos“. Zu meinem Erstaunen wählt sie eine recht kleine Tasche. Um den Rückfragen interessierter Kreise zuvor zu kommen, hier ist sie:


(http://abload.de/img/z_img_00795auwl.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_00795auwl.jpg)


… und ja, sie gefällt mir auch.

Letztlich sind die MK-Taschen aber auch nur etwas für‘s "gemeine Volk" oder spielen, anders ausgedrückt, nur 2. Bundesliga. In der 1. Bundesliga der Handtaschen bezahlt man vierstellig und in der Champions-League fünfstellig. Ich mit meinem beschränkten Männerverstand verstehe das nicht, muss es aber auch nicht erklärt haben.
Wenn’s halt schön macht …

Insgesamt und rückblickend kann man sagen, dass man das Outlet in Primm ruhig mitnehmen sollte, wenn man vorbeikommt, aber dass sich die Anfahrt aus Las Vegas (45-60 min one way) in der Regel nicht lohnen wird, außer wenn es besondere Rabattaktionen gibt.

Weiter geht es nach Las Vegas.

Die älteren Leser unter euch erinnern sich vielleicht noch daran, dass es da im Vorfeld unserer Reise „Irritationen“ bezüglich der Hotelbuchung gab.
So checken wir jetzt im TI ein und haben zusätzlich zu den Übernachtungen ein Gratis-Dinner und eine Gratis-Show mit im Paket. Trotz gebuchtem Standardzimmer bekommen wir eines mit Strip-View, zwar nur nach Norden, aber immerhin.


(http://abload.de/img/z_20151018_2045460na78.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151018_2045460na78.jpg)

(http://abload.de/img/z_20151018_20362189ybd.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151018_20362189ybd.jpg)


Da wir nur zwei Tage hier sein werden und für morgen schon andere Pläne haben, geht es jetzt gleich zum Dinner und danach zum Cirque du Soleil. Das Buffet ist das Beste, was wir bisher in Las Vegas hatten, wobei ich gern eingestehen will, dass unsere Vergleichsbasis sehr klein ist (Stratosphere, Flamingo). Egal, wir sind begeistert vom Angebot.

Nach dem Essen laufen wir noch ein paar Schritte auf dem Strip, bevor wir uns auf den Weg zur Show „Mystére“ machen.
Irgendwie mag mich der Platzanweiser (oder doch eher meine Frau?), denn wir erhalten Plätze deutlich weiter vorn als gebucht. Wahrscheinlich werden die Lücken auf den vorderen Plätzen der besseren Optik wegen immer aufgefüllt?

Die Show selbst ist sehr hochklassig, Varieté vom feinsten. In die Performance wird der gesamte Raum einbezogen, so dass man oft nicht weiß, wo man zuerst hinsehen soll. Dazwischen richtig gute Artistik. Einfach toll!


(http://abload.de/img/z_20151018_205739eyyyr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151018_205739eyyyr.jpg)

(http://abload.de/img/z_20151018_205757vdlct.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151018_205757vdlct.jpg)



19.10.2015 Das Finale


Für den nächsten Morgen haben wir auch Rabattgutscheine für ein Frühstücksbuffet, müssen aber passen. Nach zwei dicken Frühstücksbuffets an den letzten beiden Tagen und dem Dinner gestern Abend wollen wir einfach nicht mehr. Wir holen uns Kaffee und ein Sandwich an der Tankstelle und fertig.

Heute sind zunächst Shopping und Sightseeing angesagt.

Als erstes geht es in das Shelby-Museum am Südende des Strip. Da wir bislang kaum Mitbringsel für unsere (erwachsenen) Söhne haben und wissen, dass beide Mustang-Fans sind, gehen die Pferde in der Merchandising-Abteilung etwas mit uns durch. Da ist halt zu vieles, das da ruft „nimm mich mit“. Frauen werden dieses Gefühl gut kennen, ich höre das eher selten. Aber wer kann z.B. an einem Bierkrug mit dicker Shelby-Cobra schon vorbei gehen.
Von den allzu argen Machwerken lassen wir natürlich unsere Finger (z.B. ein „Matchbox“-Mustang mit Plastikgarage in Klarsichtverpackung mit Original-Unterschrift vom heiligen Carroll Shelby himself für nur 999,- $) .


(http://abload.de/img/z_img_00193aank.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_00193aank.jpg)


Als wir das Museum verlassen, baut davor gerade ein Liebhaber seine „Super Snake“ auf und lässt sie und sich bewundern.


(http://abload.de/img/z_img_0024d1brh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_0024d1brh.jpg)

(http://abload.de/img/z_20151019_1123255tyoh.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_1123255tyoh.jpg)


Ganz in der Nähe ist der Town Square, quasi ein Shoppingdorf. Auch hier schauen wir in dem einen oder anderen Laden für „Jugendmode“ vorbei und füllen ein paar Tüten. Das ist zwar kein Outlet, aber auch hier sind die Preise ganz brauchbar, zumal es wie üblich immer wieder Prozente gibt. Wer die Zeit hat, sollte durchaus mal vorbeischauen.

Um dann zur Abwechslung einmal shoppen zu gehen, nehmen wir das Süd-Outlet in Angriff. Im letzten Sommer hatten sie hier einen „Senioren“-Tag. Für Leute ab 50 (!) gab es nochmal 10% Rabatt obendrauf. Leider ist diese Aktion ausgelaufen, aber auch so findet das eine oder andere Teil von Hilfiger, Calvin Klein und Polo Ralph Lauren seinen Weg zu uns.
Ein Hinweis noch zu Tommy Hilfiger: Es ist uns in diesem Urlaub das dritte Mal passiert, dass sich die Kasse/der Kassierer "verrechnet" hat, erstaunlicherweise immer zu unseren Ungunsten. Einzelne Rabatte wurden einfach "vergessen", aber auf Reklamation hin sofort korrigiert. Da macht man sich so seine Gedanken ...
Merke: Augen auf beim Tommy-Kauf!

Am Nachmittag schauen wir uns im Mandala Bay das Shark Reef an (mehrere Aquarien und Terrarien). Es war nicht schlecht, aber gemessen am hohen Preis hatten wir etwas mehr erwartet.


(http://abload.de/img/z_20151019_143642qfa1h.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_143642qfa1h.jpg)


Dann begegnet uns im Mandala Bay doch glatt noch der Herr Lenin in Form einer Statue ohne Kopf vor dem „Roten Platz“, einer Bar für entsprechende „Wässerchen“.


(http://abload.de/img/z_20151019_144918s2lk0.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_144918s2lk0.jpg)


Nachdem wir uns noch einzelne andere Hotels angesehen haben, kehren wir zurück ins TI und machen wir uns fertig für das große Finale. Zunächst fahren wir zur Zaubershow von Jan Rouven ins Tropicana.

Bei unseren beiden letzten Reisen waren wir in den Shows von David Copperfield und Chris Angel. Entsprechend hoch sind unsere Erwartungen. Letztlich werden sie nicht ganz erfüllt. Ich versuche, es einmal fair zu werten.

Der Saal ist leider nur halb gefüllt. Entsprechend kommt nicht so die rechte Stimmung auf. Die Zaubertricks, die Jan Rouven zeigt, sind durchaus hochklassig. Allerdings haben wir viele davon schon zuvor gesehen. Teils kamen sie im Fernsehen, teils ähnelten sie Sachen, wie wir sie von anderen Magiern kannten. Einen Trick hatten wir uns (dummerweise) zuvor im Internet angesehen. (Der Link im Forum war einfach zu verlockend.)  So bleibt für uns vielfach der Überraschungseffekt, das „Wow“, aus. Insgesamt ging die Show auch nur etwas mehr als eine Stunde, während die beiden anderen deutlich länger waren.

Jan Rouven kommt durchaus sympathisch rüber und als Landsmann gilt ihm unsere besondere Sympathie. Seine Show für sich gesehen ist gut und empfehlenswert, aber wir müssen uns ehrlich eingestehen: die Shows der beiden anderen Magier haben uns persönlich noch besser gefallen.

Nach der Show gibt es die Möglichkeit für Selfies mit dem großen Meister.


(http://abload.de/img/z_20151019_203712_adzzpn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_203712_adzzpn.jpg)


Als Empfehlung: Falls ihr in Las Vegas noch keine Zaubershows gesehen habt, geht zuerst zu Jan Rouven (ist auch deutlich preiswerter) und erst bei einem weiteren Besuch zu Copperfield & Co.
… und schaut euch zuvor möglichst nichts von Jan Rouven im Fernsehen oder Netz an, auch wenn es verdammt schwerfällt.

Nun schließt sich der Kreis endgültig.

Im "Paris" hat unsere Reise begonnen, hier soll sie auch enden.

Ich Plätze im Eiffelturm-Restaurant für uns reserviert. Eigentlich wollte ich Uta damit überraschen, doch ich konnte vor lauter Vorfreude meine Klappe nicht halten. Letztlich war das auch ganz gut so, denn dort gibt es einen gewissen Dresscode. Man stelle sich vor, frau wäre nicht hinreichend gut gekleidet gewesen …

Als wir im Restaurant eintreffen, liegt unsere Reservierung offenbar nicht vor.  :shock:  Glücklicherweise habe ich die Bestätigungsmail mit dem Reservierungscode dabei. Das hilft beim „Suchen“.

Das Restaurant ist brechend voll. Trotzdem beschert uns das Schicksal einen Tisch am Fenster, von dem wir die Fountains gut sehen können. Ich habe zwar den Fotoapparat dabei, möchte aber unter all den "besseren Leuten" keine Fotosession starten. Daher bleibt es bei zwei verschämten Fotos mit dem Handy.


(http://abload.de/img/z_20151019_220337plzan.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_220337plzan.jpg)

(http://abload.de/img/z_20151019_220342ufb2t.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_20151019_220342ufb2t.jpg)


Die "vornehme" Gastronomie ist sonst nicht so unsere Welt. Heute soll es eben mal sein. Unser Kellner ist aus der „oh-bitte-danke-Klasse“ und macht den Eindruck, dass er sich selbst im Spiegel mit „Sie“ anspricht. Das Hauptgericht kommt als „Designerteller“, also schön angerichtet und schön übersichtlich. Dank Dessert werden wir trotzdem satt.
Beides ist für ein hochpreisiges Restaurant natürlich typisch, aber für uns eher ungewohnt.

Es war mal ein Erlebnis, aber empfehlen würden wir es letztlich nicht.

Warum?

Während des Essens die Wasserspiele 5-6 mal anzusehen, ist durchaus schön, aber durch das Fehlen der Musik geht ein großer Teil des Effekts verloren. Es ist wie „Füße waschen und Strümpfe an“. Das macht auch die erhöhte Sitzposition nicht wett. Daneben treibt die exponierte Lage des Restaurants die Preise in die Höhe, was uns so zunächst nicht gestört hat. Allerdings steht dem doppelten Preis nicht die „doppelte Freude“ entgegen. Insgesamt gesehen hat es uns auf der Terrasse des Mon Ami Gabi am Fuße des Eiffelturms sogar besser gefallen!
Daher empfehlen wir, geht lieber zweimal ins Mon Ami Gabi (Sitzplatz auf der Terrasse!) als einmal ins Eiffelturm Restaurant.

Nach dem Essen schlendern wir noch etwas durch das Bellagio, wo ein T-Shirt mit Mohnblumen, Bellagio-Schriftzug und Glitzer ganz laut nach meiner Frau ruft.
Wer kann dazu schon nein sagen?


Mit einer Flasche Sekt beschließend wir den Tag wie auch den Urlaub.
Schön war's!


Morgen heißt es dann Abschied nehmen, von Las Vegas und von euch.  :heulend:


Fazit:
-   Zwei schöne Tage in Las Vegas, auch wenn wir im Nachhinein hier und da etwas anders gemacht hätten.
-   Cirque du Soleil Show „Mystére“: empfehlenswert
-   Buffet im TI: sehr empfehlenswert
-   Shelby Museum mit Devotionalien-Laden: für Interessierte und zum Kauf von Mustang-Souvenirs sehr empfehlenswert
-   Town Square: empfehlenswert
-   Süd-Outlet: bekanntermaßen empfehlenswert 
                     (Nord-Outlet fiel vor vier Jahren dagegen ab: überlaufen, gefühlt höhere Preise)
-   Shark Reef im Mandala Bay: bedingt empfehlenswert (Preis-/Leistungsverhältnis)
-   Jan Rouven Zaubershow: empfehlenswert (aber siehe Bemerkungen oben im Text)
-   Eiffelturm-Restaurant:  für Otto-Normalverbraucher eher nicht empfehlenswert (Preis-/Leistungsverhältnis)
                                     die Fountains des Bellagio sind ohne Musik nicht das Erlebnis
                                     statt dessen Mon Ami Gabi (Terrasse) zu bevorzugen

 


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Drummond am 06.03.2016, 11:15 Uhr
Danke für den Bericht.
Amüsant+informativ!

Nebenbei:
Das Slattery in Torrey ist offenbar zu. Bei der Website kommt immer Fehler.
Nach euren Bericht werde ich auch die Yant Flats besuchen.
VG
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 06.03.2016, 18:37 Uhr
Das war doch ein schöner Abschluss Eurer Reise. Schade dass jetzt der Abschied bevorsteht. Aber noch nicht morgen. Bis dahin haben wir ja gottlob noch eine Woche Zeit!  :wink:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Yaphi am 06.03.2016, 21:32 Uhr
Argh !!
Habe den Bericht vor 3 Tagen angefangen und dachte ich schaffe es vielleicht noch vor dem Ende aufzuholen und so zu tun, als wäre ich schon die ganze Zeit dabei...
Jetzt weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.... toller Bericht, amüsant geschrieben und ich habe wieder einiges an Input mitgenommen.
Besonderes Thumbs Up für die Bilder aus dem Monument Valley :)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 07.03.2016, 13:40 Uhr
Ja, wirklich ein schöner Abschluss der Reise! Die MK-Tasche gefällt mir auch, obwohl ich die Marke sonst nicht wirklich mag. Ich bin eher von der Tory Burch-Fraktion. Irgendein Laster braucht frau ja. :lol:

Danke für deine Einschätzung der Jan Rouven-Show! Wir hatten immer mal wieder überlegt, ob wir da mal reingehen und dem kölschen Jong Tach sagen.

Ich danke dir schon mal herzlich für den Reisebericht! Es hat viel Spaß gemacht.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 07.03.2016, 19:52 Uhr
@Drummond
Die Website der Saddlery war früher schon nicht allzu gut gewartet. (keine Antwort erhalten)
Falls es für deine Routenführung entscheidend sein sollte, kannst du ja in einem der beiden benachbarten Hotels per Mail nachfragen (Boulder View Inn, Capitol Reef Inn and Cafe).

@Yaphi
Du hast doch alle Zeit der Welt ...

@Nadine
Nehmt Jan Rouven ruhig das nächste Mal mit. Bei einer Anfangszeit von 18.00 Uhr läuft er quasi im Vorprogramm und mit Preisen von unter 50 $ pro Person (Tix4Tonight) ist die Show wirklich preiswert.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Saguaro am 08.03.2016, 09:14 Uhr
Auch wenn ich mich mangels Zeit nicht zu Wort gemeldet habe, war ich als stiller Leser stets mit dabei.

 :dankeschoen: für den humorvollen Bericht. Vom Südwesten kann man einfach nicht genug bekommen  :groove:.

LG

Ilona
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: sil1969 am 08.03.2016, 12:55 Uhr
Also wegen mir muss ja nichts auf einer Handtasche stehen. Im letzten Urlaub habe ich mir eine Jeans-Handtasche im Walmart gekauft... In der Beziehung (und auch was Schuhe betrifft) bin ich nicht "typisch Frau".

Danke für den amüsanten Bericht!  :D

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: usa-rookie am 08.03.2016, 21:05 Uhr
Beim Primm-outlet dachte ich ähnlich, wie du. . "Wenn man gerade vorbei  kommt, kann man es mitnehmen. .. aber extra hinfahren?  Muss nicht sein! "
Aber was muss  ich da lesen? Michael KoHrs... Der schreibt sich doch ohne "H"  :roll: :lol: Bei Taschen und Schuhen muss Ordnung sein  :D

Natürlich auch von mir ein Dankeschön für den tollen Bericht und die schönen Fotos

LG romy
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 09.03.2016, 21:43 Uhr

Aber was muss  ich da lesen? Michael KoHrs... Der schreibt sich doch ohne "H"  :roll: :lol: Bei Taschen und Schuhen muss Ordnung sein  :D


@Romy

Ist der Schuss erst aus dem Rohr, holt ihn keiner mehr zurück. 

Meine Frau hatte mich schon auf meine "Glanzleistung" aufmerksam gemacht und übt sich unterdessen im Fremdschämen. Mir ist die Sache natürlich auch peinlich.  :bang:  Leider gibt es hier keine "undo-Taste". 

Das Einzige, was ich an mildernden Umständen vorbringen kann: "Ich bin ein Mann."


@all

Vielen Dank für eure positiven Kommentare. Am Wochenende gibt es dann noch einen Abschlussbeitrag.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 12.03.2016, 12:24 Uhr
20.10.2015, Time to say „Good-bye“


Der letzte Tag ist angebrochen. Etwas Wehmut macht sich breit. Allerdings wird uns der Abschied dadurch versüßt, dass wir für den Rückflug ein Upgrade über Meilen ergattern konnten. Business Class wir kommen!

Daher müssen wir beim Packen auch nicht auf das Gewicht achten, wenngleich man feststellen muss, dass die Koffer ordentlich schwerer geworden sind. In erster Linie wird das natürlich daran liegen, dass schmutzige Wäsche schwerer ist als saubere, ein im Forum bekanntes Phänomen.
Daneben haben wir aber auch das eine oder andere Kleidungsstück und Diverses von Herrn Shelby gekauft. Und zu guter Letzt sind da auch größere Mengen kleiner Fläschchen, die sich da im Laufe des Urlaubs in einem unserer Koffer eingenistet haben. Was wir an Hotelkosmetik nicht gebraucht haben, hat sich wie von Geisterhand ein neues Zuhause gesucht, die Seife(n) natürlich nicht, aber was man sich so auf die Haut und in die Haare schmieren kann schon.
Mir ist die Sache eher peinlich, aber meine Frau meint, ich könne das ruhig schreiben, mindestens eine Hälfte der Weltbevölkerung würde das verstehen.

Zum Frühstück wollen wir nur etwas Kleines und gehen daher zu Starbucks, werden aber eher enttäuscht. Es mag durchaus viele Fans dieser Kette geben, aber unser Fall ist das nicht. Laut, hektisch, teuer und das Essen schmeckt nicht allzu toll (der Kaffee schon).

Wir waren mit dem Hotel (TI) soweit zufrieden und checken aus.

Da wir bis zum Rückflug am Nachmittag noch viel Zeit haben, fahren wir noch einmal zum Süd-Outlet und gehen bummeln.

Irgendwann ist es dann so weit, dass wir uns auf den Weg machen müssen, …

… doch das Auto ist weg.

Ich bin mir ziemlich sicher zu wissen, wo ich es abgestellt habe, aber da steht es nicht mehr. Ein, zwei Reihen davor und dahinter auch nicht.  :shock:

Großhirn an Blutdruck: Steigen!

Während ich mich im Geiste schon mit dem Officer vom LVPD unterhalte, schlägt Uta vor, noch etwas weiter weg zu suchen, was ich für wenig erfolgversprechend halte. Schließlich weiß ich ja, wo ich das Auto abgestellt habe. Gut, bevor ich jetzt bei der Polizei anrufe, suchen wir halt noch etwas.

… noch ein Reihe, und noch eine …

… und siehe da, da steht er, der kleine Rote.

Der Blutdruck kann wieder sinken.

Des Rätsels Lösung:
Während wir sonst immer an einem Ende des Platzes geparkt hatten und die Sache damit recht eindeutig war, stehen wir dieses Mal irgendwo mittendrin. Zur Orientierung hatte ich mir die relative Lage zu einem Eingang eingeprägt. Hinter diesem Eingang befand sich der Food Court, also leicht zu merken.
Was mir bis dahin nicht bewusst war: das Süd-Outlet hat zwei Food Courts!

Obwohl ich froh bin, dass sich die Sache so schnell aufgelöst hat, wurmt es mich schon, dass ich mir als Fahrer (und Mann) auf einem Parkplatz von meiner Frau das Auto suchen lassen musste.

Wir fahren einmal um die Ecke und sind bei Sixt. Die Abgabe des Leihwagens klappt zügig und problemlos. Unser Wagen war uns ein treuer Begleiter und hat uns nie im Stich gelassen. Die „spannenden Sachen“, die wir mit ihm erlebt haben, gehen auf unser Konto.

Im Flughafen gehen wir zum Business-Class Check-In und warten vor dem Schalter, weil da gerade noch andere Reisende abgefertigt werden.
Da macht uns doch eine Stewardess im Ton eines Hauptfeldwebels an, ob wir denn überhaupt die entsprechenden Tickets hätten, hier sei schließlich die Business-Class.
Willkommen in Deutschland!

Die Frage an sich war durchaus gerechtfertigt, aber der Ton? Hey Condor: Da muss beim Casting irgendetwas schiefgelaufen sein!

Das Warten in der Lounge gestaltet sich erwartungsgemäß recht angenehm, bequeme Sessel, ein Glas Sekt, ein paar Knabbereien.
Gleich geht es ins Flugzeug ...

Als wir vor zwei Jahren das erste Mal Business-Class auf dem Rückflug hatten, wurden wir, wie dort üblich, mit einem Glas Sekt begrüßt. Da es das Lieblingsgetränk meiner Frau ist, teilte sie es sich gut ein, mit dem Ergebnis, dass ihr kurz vor dem Start das halbvolle Glas „hinterrücks entrissen“ wurde.
Sie hat sich so darüber geärgert, dass sie diese Geschichte wohl noch ihren Enkeln erzählen wird.

Das soll ihr jetzt nicht wieder passieren! Entsprechend zügig leert sie ihr Glas. Da bis zum Start noch einige Zeit ist, kommt die Stewardess noch einmal vorbei: "Nachschenken?", "Och ja, gern!"

Wir starten und erreichen schnell unsere Reiseflughöhe. Und wieder erscheint die nette Dame von Condor:
„Darf ich ihnen ein Glas eisgekühlten Champagner anbieten?“ 
Welche Frau sagt da schon nein? Da ich in einigen Stunden wieder hinter dem Steuer sitzen werde, muss ich leider mit dem Alkohol  zurückhaltend umgehen und verzichte. Ich nippe nur einmal kurz bei meiner Frau und muss bestätigen: Ja, es gibt da einen deutlichen Unterschied zum Begrüßungssekt.
Und wieder kommt die Stewardess vorbei ...  Uta hätte sich gern weiter dem „Sprudelwasser“ hingegeben. Da sie aber zum Essen noch ein Glas Rotwein trinken möchte (besserer Schlaf) und auch sonst nicht zur Kampftrinkerliga gehört, muss sie leider passen.
Sie bedauert das noch heute.

Das Essen ist gut, der Flug zuweilen etwas unruhig und Schlafen können wir trotz der bequemen Sitze und des Schlaftrunks kaum bis gar nicht.

Am nächsten Morgen landen wir in Deutschland und kehren aus einem Traum zurück in die Realität.









Es war einmal Amerika …


Nun sind wir an dem Punkt angekommen, wo beim „Traumschiff“ der Kapitän das Glas erhebt und spricht:
Eine Reise geht zu Ende. Drei Wochen haben wir gemeinsam verbracht und dabei so manches erlebt.

… wir haben mit der Yant Flat für uns Neuland erschlossen,
… in Kanab um die Wave gekämpft,
… uns die wunderschöne White Pocket angesehen,
… dem Regen zum Trotz die Wave erklommen,
… über Cedar Breaks und Bryce schließlich Escalante erreicht,
… dort Märchenhaftes im versteinerten Wald und dem Garten des Teufels erlebt,
… die Kinderstube der Mokis und enge Slot Canyons erkundet
… einen schönen Wasserfall und ungezählte Arches gesehen
… beeindruckende Sonnenauf- und –untergänge genossen
… tollkühne Männer in ihren fahrenden Kisten beim Bergsteigen beobachtet
… (vergeblich) um einen Hubschrauberflug über den Grand Canyon gebangt
… und vieles mehr.

Wir haben weder Amerika entdeckt noch das Fotografieren erfunden, wir hatten nur eine wunderschöne Urlaubsreise.

Unsere „Lach- und Sachgeschichten aus dem Südwesten“ sollten euch unterhalten und informieren, was wir hoffentlich erreicht haben.

Uns hat die Arbeit an diesem Bericht viel Spaß gemacht und es war uns eine Freude zu sehen, auf welche Resonanz er bei euch traf.

Wir sagen danke und erheben unser Glas.


(http://abload.de/img/z_img_0046_abnkv5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=z_img_0046_abnkv5.jpg)


... und mit etwas Glück sehen wir uns zum Treffen im Oktober/November.







Ausblick


In diesem Jahr ist ein Urlaub in der Sonne geplant.

Für den Sommer 2017 träumen wir von einer Reise zum Yellowstone NP.
Vorläufige Route Denver, Salt Lake City, Grand Teton NP, Yellowstone NP, Cody, Gegend um Rapid City, Gegend um Scottsbluff, Denver.

Auch ich gehöre zu der bedauernswerten Spezies, die solche Reisen detailliert und lange im Voraus plant. Entsprechend habe ich bereits mit dem Studium der einschlägigen Reiseberichte begonnen, angefangen mit dem von „paula2“ rückwärts in der Liste.

Übrigens ist einer unserer Söhne gerade mit Freunden nach Texas geflogen. Der Leihwagen und das erste Hotel sind gebucht, die Strecke steht in groben Zügen fest.
Der Rest wird sich finden ...

Manchmal frage ich mich schon, warum da nicht ein paar einschlägige Gene den Weg in die nächste Generation gefunden haben?

Aber vielleicht ist er auch nur beneidenswert jung und unbeschwert?

...




Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: southwestfan am 12.03.2016, 14:18 Uhr
Ein harmonischer Ausklang eurer spannenden Reise. Danke für den interessanten und humorvollen Bericht. Und genießt die Vorfreude auf den Sommer und 2017. Ich hoffe, du lässt uns dann wieder dabei sein!  :winke:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Simone_JJ am 12.03.2016, 15:15 Uhr
 :dankeschoen:
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: OstseeKelm am 12.03.2016, 15:27 Uhr
Vielen Dank für Euren tollen Reisebericht. Hat mir sehr viel Spaß gemacht ... Nächstes Mal erwarten wir dann einen Livebericht! ;)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: NähkreisSteffi am 12.03.2016, 21:21 Uhr
Herzlichen Dank für den tollen Bericht.

Viele Grüße, bis zum Nächsten Mal

Steffi
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: FIrishFan am 12.03.2016, 22:35 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht. Habe mich königlich amüsiert.

Ich gehöre auch zu der Fraktion der Planer und Im Voraus Buchern. Alle Übernachtungen werden vorgebucht. Das Ticket für die A's (das Spiel ist Mitte August vs. Mariners in Oakland) habe ich z.B schon seit Ende Januar. Für mich ist die Planerei aber schon der halbe Spaß.

VG
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: TGW712 am 13.03.2016, 08:39 Uhr
Vielen Dank für den tollen Bericht! Uns erging es übrigens ganz genauso bei Condor: beim Checkin bei der "Reihenzuweiserin" angeranzt worden, hier sei die Business Class Reihe. Schade auch, dass Condor kein First Class bietet :)
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Flicka am 13.03.2016, 10:12 Uhr
Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese schöne Reise! Viel erlebt und unterhaltsam beschrieben!  :D

Nachdem der Südwesten so langsam in meiner Reiseplanung sich auch wieder der Topplazierung nähert, werde ich mit Sicherheit das ein oder andere mal in euren Bericht schauen, wenn es an die konkrete Planung geht.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: usa-rookie am 13.03.2016, 19:08 Uhr
Und nochmal ein großer Dank von mir (hab mich köstlich amüsiert, daß Du wegen dem Herrn Ko(h)rs von Deiner Frau einen Anraunzer kassiert hast  :lol:)

Zitat
Auch ich gehöre zu der bedauernswerten Spezies, die solche Reisen detailliert und lange im Voraus plant. Entsprechend habe ich bereits mit dem Studium der einschlägigen Reiseberichte begonnen, angefangen mit dem von „paula2“ rückwärts in der Liste.

Übrigens ist einer unserer Söhne gerade mit Freunden nach Texas geflogen. Der Leihwagen und das erste Hotel sind gebucht, die Strecke steht in groben Zügen fest.
Der Rest wird sich finden ...

Ich halte es da eher mit Deinem Sohn... Vorplanen oh ja und auch ausgiebig/Vorbuchen eher nein bzw. nur punktuell. Gerade bei unseren längeren Touren in unbekanntes Terrain fand ich diese "Freiheit" einfach unbezahlbar. Bei kürzeren Reisen und zu Punkten, die wir schon kennen, buche ich mittlerweile allerdings auch vor. Gerade zu beliebten Reisezeiten ist das (leider) unumgänglich.

Nochmal  :dankeschoen:

LG Romy
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Gitania am 14.03.2016, 11:09 Uhr
Auch von mi ein herzliches Dankeschön für deinen tollen Bericht.
Schön das du bis zum Schluss durchgehalten hast, denn es steckt schon sehr viel Arbeit drin!!

Alles Gute und lass dann 2017 wieder was von Dir hören!
LG
Gitania
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: paula2 am 14.03.2016, 12:48 Uhr
Und zu guter Letzt sind da auch größere Mengen kleiner Fläschchen, die sich da im Laufe des Urlaubs in einem unserer Koffer eingenistet haben. Was wir an Hotelkosmetik nicht gebraucht haben, hat sich wie von Geisterhand ein neues Zuhause gesucht, die Seife(n) natürlich nicht, aber was man sich so auf die Haut und in die Haare schmieren kann schon.
Mir ist die Sache eher peinlich, aber meine Frau meint, ich könne das ruhig schreiben, mindestens eine Hälfte der Weltbevölkerung würde das verstehen.

herrlich  :rollen: ich nehme immer die Seifenstücke als Erinnerung mit  :lachen07:

eure Story mit dem Mietwagen auf dem Parkplatz finde ich klasse! Ich selber fahre zuhause einen orangefarbenen Polo. Die Farbe unter anderem deshalb damit ich ihn immer sofort auf dem Parkplatz finde (mein Freund hat seine silberfarbene Karre auch schon mal 15 Minuten auf dem Parkplatz an einer Skipiste gesucht, das ist echt nicht witzig). Eines Morgens war ich im Aldi einkaufen, zurück am Wagen ging das Schloß nicht mehr auf, der Schlüssel ging gar nicht ganz ins Schloß...könnte jetzt noch erzählen wie ich ums Auto gegangen bin und irritiert war dass das Beifahrertürschloß gar nicht mehr vorhanden war...usw...irgendwann ist mir doch noch aufgefallen dass im Auto Sachen liegen die mir nicht gehören und dann hat es endlich Klick gemacht: es gibt noch einen Menschen der diesen Polo in der gleichen exotischen Farbe fährt :platsch: da hatte ich auch Blutdruck...   :shit:

den Champagner an Bord hätte ich ausgetrunken, ich bin sicher der verträgt sich im Magen mit Rotwein  :lol:

und überhaupt war euer Reise klasse!!! danke für den tollen Reisebericht, fühle mich geehrt dass du meinen Bericht zur Planung der Yellowstonereise liest, ich selber habe damals den Bericht von thomash für die Planung benutzt, kann ich sehr empfehlen.

Ich würde mich sehr freuen wieder von euch zu hören, vom Yellowstone träume ich heute noch! Wenn alles klappt bin ich 2017 zur Sonnenfinsternis drüben, ich plane schon wieder seit über einem Jahr  :D und ja: als ich jung war bin ich auch ganz planlos 3 Wochen in Urlaub gefahren (oder eher 4 oder länger, die Semesterferien lassen einem ja ausreichend Zeit) wenn man nur noch 30 Tage Urlaub im Jahr hat muss man damit eben sorgfältiger umgehen...
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: captsamson am 14.03.2016, 13:13 Uhr
 :dankeschoen:

Das war ein sehr schöner Reisebericht. Hat mir Spaß gemacht!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: heidelbeere am 14.03.2016, 14:39 Uhr
Vielen, vielen Dank für diesen tollen Reisebericht!
Wir selbst waren im September das erste Mal an der Westküste und haben auch fleißig während des Urlaubs für einen Bericht mitgeschrieben.

Bis jetzt hatten wir allerdings keine Zeit, diesen zu schreiben (noch nicht einmal ein Fotobuch haben wir erstellt).

Dein Bericht hat mir gezeigt, dass wir noch sooo viel zu entdecken hätten.
Dank dir reden wir jetzt schon davon, nächstes Jahr wieder zu fliegen (obwohl wir eigentlich gesagt haben, das machen wir nur einmal in unserem Leben).

Außerdem versuche ich jetzt endlich Zeit zu finden, den Bericht zu schreiben.

Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 14.03.2016, 20:09 Uhr
Hallo zusammen,

wir danken euch für den Applaus!

Ob es 2017 mit dem Yellowstone klappt und wir dann wieder so viel erleben, dass wir einen Reisebericht schreiben können, wir werden sehen ...
Ein Live-Bericht würde es sicher nicht werden. Im Urlaub möchten wir etwas erleben und uns erholen. Da haben wir einfach keine Zeit zum Schreiben.

Respekt für alle, die das trotzdem fertig bringen.

Bis dann im November in Frankfurt
Uta und Tobias


Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: HBFire am 28.03.2016, 19:37 Uhr
Danke für den tollen Reisebericht
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Rainer Zufall am 01.04.2016, 11:53 Uhr
Ein richtig guter Reisebericht, echt klasse. Klug geschrieben, witzig und ironisch geschrieben, garniert mit guten Bildern - da kommt für den geneigten Leser eure lockere Art und euer Urlaubsfeeling richtig rüber. Gratulation!

Zum Sohnemann: früher haben wir (und ich denke die meisten hier auch) es nur so gemacht: Auto mieten und erste Nacht, der Rest findet sich. Sicherlich hatte man eine Route ausgearbeitet, aber man war flexibel, blieb länger oder ging früher, richtig schön war das. Und egal ob Nord-, Mittel- oder Südamerika, letztlich hat das immer geklappt.
Mit Kindern hat sich das aber (wie sicherlich bei allen hier) total geändert, alles vorgebucht, vorgeplant, Meilen gecheckt dass die Autofahrt nicht zu lang ist, geschaut dass man vielleicht ein Hotel mit größerer Planschanlage findet - etwas aufwändiger als früher.

Nochmals CHAPEAU zum kurzweiligen Bericht!!!
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.04.2016, 13:22 Uhr
Wenn uns kaum jemand kennt, liegt das wohl daran, dass uns beim stillen Mitlesen über die Jahre keiner bemerkt hat. Aus Zeitgründen haben wir die Reiseberichte fast immer nachgelesen, so dass ein Kommentar zumeist zu spät gekommen wäre.

Geht mir ähnlich - auch mit Deinem Reisebericht, den ich eben zu lesen angefangen habe. Deshalb kann ich noch nicht sagen, wie er mir gefallen wird :-)

Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Culifrog am 01.04.2016, 19:38 Uhr
Was für ein gelungener Reisebericht :clap: Ich habe mich köstlich amüsiert und mitgefiebert. Besonders die Zeit rund um Kanab war ja nervenaufreibend, aber bestimmt auch eine unvergessliche Zeit!

Einiges erinnerte mich an unsere http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=67333.0 und anderes steigert die Vorfreude auf die nächste Tour im Mai dieses Jahres noch mehr, falls das überhaupt möglich ist. Allerdings gibt es da nur wenig Überschneidungen - lediglich Bryce Canyon bis Moab ist auch mitdrin mit dem Unterschied, dass wir von Torrey nach Monticello und danach nach Moab fahren werden. Dafür kommt dann noch der Yellowstone, auf den ich mich riesig freue.

Zum verpassten Helikopterflug kann ich Dich trösten: Soooo toll war der nicht. Man fliegt "nur" über den Canyon und nicht hinein. Ich bin überzeugt, mit White Pocket und The Wave hattet Ihr die wesentlich interessanteren Erlebnisse.

Einen Kritikpunkt habe ich da aber doch :nono: Ich finde es schade, dass Du Fotos von Deiner Uta und Dir "verpixelt" hast. Es ist doch nett zu sehen, mit wem man es zu tun hat :-D Ausser diesem Fauxpas ;-) sind es aber super Fotos!


... wenn man nur noch 30 Tage Urlaub im Jahr hat muss man damit eben sorgfältiger umgehen...

nur 30 Tage ... als Schweizerin bin ich froh um jeden Tag mehr, als die gesetzlichen 20 Tage im Jahr!  :kratzen:

Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 03.04.2016, 17:50 Uhr
Vielen Dank den Nachgereisten für eure anerkennenden Worte.

@Gaby
Wir wissen, dass das mit dem "Verpixeln" nicht so toll aussieht. Da aber der Internet-Radiergummi noch nicht erfunden ist, sind wir generell bemüht, keine eigenen Fotos zu posten. Wie schon gesagt, wir haben vor, zum nächsten Treffen nach Frankfurt (?) zu kommen und uns dort zu "outen".
Für eine Anreise aus der Schweiz ist das vermutlich zu weit, oder?

@Rainer Zufall
Der Sohn ist inzwischen auch wieder zurück - alles gut.

 
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Nadine1805 am 06.04.2016, 11:50 Uhr
Hallo Tobias! Nachdem ich selbst 3 Wochen in den USA war, habe ich hier noch eine Rückreise und das Fazit nachgelesen. Noch mal vielen Dank für den tollen Reisebericht! Ich kann gut verstehen, dass ihr keine Fotos von euch postet. Ich mache das auch grundsätzlich nicht.

Die Jan Rouven-Show gibt's ja mittlerweile nicht mehr, da Herr Rouven verhaftet wurde ...

Lustige Geschichte mit Condor und irgendwie auch recht unverschämt. :lol: Aber gut, dass ihr euch nicht die Laune verderben lasst.
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: Culifrog am 06.04.2016, 17:38 Uhr
Vielen Dank den Nachgereisten für eure anerkennenden Worte.

@Gaby
Wir wissen, dass das mit dem "Verpixeln" nicht so toll aussieht. Da aber der Internet-Radiergummi noch nicht erfunden ist, sind wir generell bemüht, keine eigenen Fotos zu posten. Wie schon gesagt, wir haben vor, zum nächsten Treffen nach Frankfurt (?) zu kommen und uns dort zu "outen".
Für eine Anreise aus der Schweiz ist das vermutlich zu weit, oder?
 

Dass jemand sein Gesicht nicht im Internet zeigen will, verstehe ich und ich hoffe, dass Du mein Augenzwinkern bei der Kritik bemerkt hast.

Frankfurt wäre von Basel aus in drei Stunden zu erreichen, also machbar. Aber ich weiss gar nicht, wann das Treffen stattfindet und ob mich überhaupt jemand kennt :-D

Liebe Grüsse
Gaby
Titel: Re: Lach-und Sachgeschichten aus dem Süd-Westen
Beitrag von: saibot am 08.04.2016, 20:06 Uhr
@Nadine
Ich hoffe, du (ihr) hattet eine schöne Zeit im gelobten Land. Die Sache mit Jan Rouven haben wir über einen Post in einem anderen Reisebericht mitbekommen.

@Gaby
Die Treffen werden i.d.R. durch Wolfgang organisiert und finden zumeist an einem Wochenende im Oktober/November in der Nähe von Frankfurt statt.
Die Einladung erscheint rechtzeitig vorher hier im Forum.
Zum Treffen werden Filme und Diashows zu Reisen in die Staaten und anderen Ländern gezeigt. Zudem ist interessant, einmal die Personen hinter den Nicknames kennenzulernen.