Ich halte das ja für eine zufällige Erfahrung (der Unterschied bei den Beerdigungen), ohne jetzt irgendwem zu nahe zu treten.
Jeder lebt seine Trauer halt anders aus.
Ich hoffe, dass ich die Glaubensdisskussion jetzt nicht künstlich anstachele, aber 2 Dinge möchte ich nicht ungesagt lassen:
Zur Idee, die Glaubensrichtungen müsste man alle auf den gleichen Grundgedanken bringen können (zumindest Christentum, Judentum und Islam): Da ist schlicht und ergreiffend nicht wahr und wird sich "mit an Sicherheit grenzender Wahrschlichkeit" auch nicht realisieren lassen.
Alle 3 Religionen zählen ja zu den abrahamitischen Religionen. Sie überschneiden sich daher zwangsläufig in Inhalt und in allen dreien tauchen die gleichen Figuren auf.
Dennoch haben sich alle 3 Religionen in unterschiedliche Richtungen entwickelt und haben zum Teil völlig unterschiedliche Grundwerte.
aber aus einem mir nicht bekannten Grund halten sich radikale Muslime überhaupt nicht an den Koran, sondern tun das exakte Gegenteil dessen, was der Koran lehrt
Ich schreibe sowas sogut wie nie (das ist ungefähr so wie mit an Sicherheit grenzender Wahscheinlichkeit) in einem Forum, aber: Diese Aussage ist einfach nur Blödsinn (aber du gestehst ja immerhin, dass du den Koran nie gelesen hast).
Hast du die Bibel je gelesen?
Der Koran ruft zu Gewalt gegen Andersgläubige und zur Gewalt gegenüber Frauen (in bestimmten Fällen) auf.
Auch die Bibel, wenngleich sie inhaltlich deutlich gemäßigter ist und nicht das Töten als Verhaltensregel aufstellt, sagt aus, dass Ungläubige nicht den gleichen Status haben wie Gläubige und das "die Frau aus dem Mann geboren wurde" (also der Mann über die Frau zu stellen ist).
Wo die Unterschiede sind, die ich im 1. Absatz angekündigt habe?
Die Moslems (meinetwegen die radikalen Islamisten) leben diese Regeln bis heute voll und ganz aus.
Die Christen hingegen haben sich dank Aufklärung und allgemeiner Modernisierung (btw übrigens auch in den letzten 2000 Jahren) von diesen "Werten" distanziert und stützen sich auf die Aussagen der Bibel, die die o.g. Aussagen relativieren. Die Christen also machen den Menschen zum Mittelpunkt, die Moslems hingegen machen die Religion zum Mittelpunkt.
Beide Bücher widersprechen sich inhaltlich (also jedes Buch für sich enthält Widersprüche).
Der Koran z.B. sagt zumindest so halb offen an anderer Stelle aus, dass Juden, Christen und Moslems die richtige Religion haben, den einen Gott anbeten und damit durch Gott erlöst werden.
Das der Islam ausgerechnet auf die Stellen baut, in denen offen zu Gewalt gegnüber Andersgläubigen aufgerufen wird, kann ich mir nur an deren zahlenmäßiger Überlegenheit im Koran erklären und durch die schon bemängelte fehlende Organisiation, die die Religion der jeweils aktuellen Zeit anpasst und einen klaren Weg zeigt.
Von daher kann man schon sagen, dass der Islam im Moment sein Mittelalter durchlebt, am liebsten seine Kreuzzüge durchführen will und eben seinen Hass gegnüber anderen Religionen offen auslebt.
Das auch die Bibel gewisse Widersprüche hat, weiß jeder, der mal reingeschaut hat ("Auge um Auge - Zahn um Zahn" gegen "...so halte ihm auch die andere hin...").
Das Christentum stützt sich, weil wir nunmal aufgeklärt sind, auf die humanistischen Aussagen und Werte.
Man muss beiden Büchern immer wieder zugute halten, dass sie in einer völlig anderen Zeit als der heutigen geschrieben wurden (damals herrschte ja tatsächlich noch "Mord und Totschlag"). Es liegt in der Hand der Religionsorganisation und des Gläubigen, die inhalte richtig zu interpretieren und richtig auszuleben.
Und da wir humanistisch und aufgeklärt leben, gibt es im Christentum kein Geschlecht, dass über dem anderen steht (außer beim Einparken versteht sich

).
Der Islam hat diese ganzen Reformen nicht mitgemacht (woraus man unter Umständen schließen könnte, dass man sich nicht der Aufklärung öffnen will).
Ich amüsiere mich einfach weiter über die fast ausschließlich männlichen Turbanträger, die mit ihren AKs in die Luft schießen, amerikanische Flaggen verbrennen, einen Schritt zur Seite gehen und damit den Blick auf den 80er Jahre Coca-Cola Kühlschrank im Hintergrund freigeben; über deutsche Richterinen (die glücklicherweise gebremst werden), die Gewalt durch den Ehemann als ok einstufen, weil der Koran dies ja immerhin als das richtige Mittel sieht - und über Christen, die einmal im Jahr zu Weihnachten in der völlig überfüllten Kirche stehen und denken, sie kämen dann in den Himmel (ich lese schon die Antworten: "Das mach ich, wegen der Stimmung").
Ich freue mich, dass ich in einer christlichen Wertegesellschaft lebe (auch wenn diese mehr und mehr nicht akzeptiert wird) und die Freiheit habe, mir nicht über Himmel und Hölle Gedanken zu machen, sondern einfach die Religion zu wählen, deren "Text zwischen den Zeilen" ich für den Besten halte.