Schade, dass hier der Eindruck entsteht, dass für einige nicht sein kann, was nicht sein darf.
Offensichtlich verursachen die Einwanderungskontrollen in den USA doch bei nicht wenigen ein ungutes Gefühl, wie sonst wären die vielen Threads zu diesem Thema hier in diesem Forum zu erklären?
Ich verstehe auch die Aufregung über die Aussagen von NickMUC nicht. Schauen wir uns doch mal an, was er gesagt hat:
"Stimmt - im Vergleich mit irgendwelchen totalitären Staaten oder Bananenrepubliken stehen die USA insgesamt nicht so schlecht da."Von totalitären Staaten erwartet man halt nichts anderes aber von einem Land, das sich selbst für die freieste Gesellschaft der Welt hält und sich in seiner Hymne als "land of the free" bezeichnet, erwarte ich nicht, das ich bei der Einreise als rechtloser Bittsteller behandelt werde.
Wohlgemerkt, ich habe nichts dagegen, dass sich die USA die Besucher aussuchen, die sie ins Land lassen wollen. Aber, dass der Immigration Officer mich ohne Angabe von Gründen (die man ja vielleicht widerlegen könnte), sprich willkürlich, nach hause schicken kann und damit auch noch dafür sorgt, dass ich nicht mehr ohne Visum einreisen kann (wogegen ich auch keine Argumente vorbringen oder gar irgendeinen Rechtsweg beschreiten kann), ist meiner Meinung nach eines Rechtstaates nicht würdig.
"Und ich kenne kaum jemanden, der nicht unwillkürlich erleichtert aufatmet, wenn er die Immigration hinter sich hat – ähnlich hat man früher immer bei der Einreise in die DDR empfunden."Kann ich nachvollziehen. Obwohl ich bei der Einreise in die USA persönlich noch nie Probleme hatte, habe ich bei jeder Einreise ein etwas ungutes Gefühl und bin froh, wenn ich durch bin. Genauso ging es mir früher bei der Einreise in die DDR, bzw. bei den Grenzübergängen der Transitstrecke, wo ich im übrigen auch nie Probleme hatte.
"Die Zustände in den USA mit denen der DDR gleichzusetzen, wäre wirklich Unsinn."Hat ja auch nie jemand getan. Lest doch mal das, as da steht, und nicht das, was Ihr lesen wollt!
Dann kommen noch Kommentare wie "wem's nicht passt, der soll halt niht hinfahren!"
Äh, genau darum geht es doch in dieser Diskussion: Um Leute, die aus Angst vor den Einreisekontrollen nicht in die USA fahren
.
Ich finde es schade, dass häufig bei Diskussionen, die sich kritisch mit den USA auseinandersetzen, so emotional reagiert wird, da sich Freundschaft für mich unter anderem dadurch definiert, dass mir ein Freund auch mal unangenehme Dinge sagt und mich, wenn es sein muss, auch hart kritisiert. "Freunde", die aus Prinzip immer alles gut finden, was ich tue, brauche ich nicht.
Ich finde es im Gegenteil einen Freundschaftsbeweis, wenn ich mich kritisch mit einem Freund oder in diesem Fall mit den USA auseinandersetze, weil ich das nur tue, wenn ich mich für jemanden oder für ein Land interessiere und prinzipiell positive Dinge von ihm erwarte.
Edit: Nick, wie es aussiht, sehen wir die Dinge ähnlich.