In den USA gibt es kein Ausbildungssystem, welches dem hiesigen halbwegs vergleichbar wäre. Das alleine macht aber noch nicht den Unterschied,
. Es gibt in einigen Staaten schon so ein aehnliches System. Es heisst "school to work education". In den letzten 3 Schuljahren werden die Schulfaecher so gelegt, dass der Schueler am Nachmittag in eine Firma geht, und dort eine Ausbildung macht. Mein Sohn hat das als Automechaniker gemacht. Danach ist mein Sohn dann auf ein 2 jaehriges College gegangen und hat sein Associate Degree gemacht. Dort wird Praxis und Theorie gelehrt. Eine solche Ausbildung ist absolut gleichwertig, oder sogar besser als die uebliche deutsche Lehre. Aber ein Mechaniker mit einer solchen Ausbildung will natuerlich mehr Geld, als jemand der einfach von der kommt. Die meisten Werkstaetten sparen sich halt das Geld. Die Werkstaetten der Oberklassefahrzeuge sind da anders, und heuren Mechaniker mit einer solchen Ausbildung an (zumindest in meiner Ecke). VW machte das nicht, obwohl sie Oberklassefahrzeuge im Programm hatten. Meine Werkstatt hatte einen sehr guten Mechaniker der an den Touaregs arbeitete, deswegen habe ich auch einen zweiten Touareg gekauft, aber als dieser Mechaniker dann dort weg ging, war das fuermich auch das Ende von der VW Oberklasse.
Hinzu kommt dann häufig noch ein Mentalitätsunterschied. Eine gewisse "Leichtigkeit", "Unbekümmertheit", "Sorglosigkeit", die einem als Urlauber häufig positiv auffällt aber dann auch schnell ins Gegenteil umschlagen kann, wenn man eine präzise, zuverlässige Arbeit erwartet. Erwarten muß. Und wenn man ein wertvolles Gut hat, dem man Pflege oder eine Reparatur zuteil werden lassen möchte, sollte man sich vorher sehr genau ansehen, in wessen Hände man dieses wertvolle Gut gibt. Zumindest dann, wenn es einem nicht einigermaßen egal ist, wie man damit umgeht.
Diese "close enough" Mentalitaet bei manchen Arbeitnehmern (und auch Arbeitgebern) treibt mich auch heute noch jedesmal auf die Palme (aber auch amerikanische Freunde macht das oft verrueckt). Allerdings muss ich sagen, dass es ueber die Jahre besser geworden ist, und ich mich nun weniger aergere.
Ich glaube durchaus, dass es Ausbildungsgänge gibt, die hinterher zu einem brauchbaren, qualifizierten Ergebnis führen. Ich möchte das nicht in Abrede stellen.
Ich sollte mich an dieser Stelle vielleicht genauer ausdrücken:
Ich bin davon überzeugt, dass derartige Ausbildungsgänge nicht in der Breite der Jugend auch in Anspruch genommen werden.
Zum Thema "Certified Mechanics":
Ja klar. Die gibt es. Die nennen sich aber auch dann bereits so (bzw. werden von ihren Arbeitgebern so beworben), wenn sie an einem (z.B) 6-wöchigen Lehrgang teilgenommen haben.
Mit anderen Worten:
Wenn ich in den Staaten mit einem wertvollen Auto in die Werkstatt muß, dann ist das Risiko, auf Personal zu stossen, dass keine - der hiesigen - vergleichbare Ausbildung hat, relativ groß. Insofern ist im Vorfeld eine gewisse "Recherche" nicht verkehrt.