Wenn die HRE zusammenbricht, dann bricht unendlich viel mehr zusammen. Einen Zusammenbruch von Opel oder GM hätte nicht im entferntesten die gleichen Auswirkungen. Das ist absolut nicht vergleichbar.
Genau da sind amerikanische Wirtschaftsexperten ganz anderer Meinung (nicht was Opel betrifft - das ist ja nur Bruchteil von GM). Ein Bankrott von GM hat sehr wohl systemische Folgen, deren Kosten weit im dreistelligen Milliardenbereich anzusiedeln sind.
Das ist sehr schwer zu beurteilen, was dann alles in der Folge wirklich passiert, aber ich bin auch überzeugt, dass der Schaden erheblich höher ausfällt (um Faktoren, nicht nur Prozente), wenn die amerikanische Autoindustrie mit allem drum und dran bankrott geht. Zu glauben, dass Toyota o.ä. die dann freiwerdenden Überkapazitäten der Zulieferbranche auffangen könnte, ist völlig unrealistisch. Da wird eine komplette Autoindustrie von der Pike auf bis ins letzte Glied pleite gehen - und das in der nach wie vor stärksten Wirtschaftsnation der Welt. Die Angst davor ist immerhin weltweit so gross, dass die Börsen auf jede schlechte Nachricht entsprechend reagieren.
Für den amerikanischen Steuerzahler wird es so oder so teuer - die Frage ist eben nur, welcher Weg ist der weniger teure? Zudem bedeutet ein Bankrott der Autoindustrie für Bama Obarack eine derbe politische Niederlage - dafür hat er im Vorfeld allzu oft und allzu laut verkündet, dass er die Autoindustrie nicht im Stich lassen wird. Eine sehr schwere Bewährungsprobe für sein Amt als Präsident.
http://www.autoblog.com/2005/09/19/autoworkers-filing-bankruptcy-as-overtime-drops
Die dort genannten 87.000,- $ Jahresgehalt sind aber weniger als die Hälfte des von Dir publizierten Stundenlohnes i.H.v. 86,-$.
Hallo,
kannst du bitte ein paar Links für die Meinung der "amerikanischen Wirtschaftsexperten" geben?
Dann bin ich auch mal Wirtschafsexperte.
Heute wird ja vielleicht Chrysler Konkurs anmelden. Die Vorstellung, dass bei einem amerikanischen Konkurs Morgen alle Arbeiter arbeitslos sind ist naiv. Ich verweise dort auf sämtliche US-Airlines, welche bereits durch Chapter 11 gingen und heute munter weiterfliegen (Delta, United, Continental usw.)
Wenn Chrysler Konkurs ginge, wäre das schon mal ein guter Anfang. Vielleicht kann sich wenigstens Ford halten und weitermachen. Du schreibst ja selbst von Überkapazitäten. Soll der Steuerzahler nun die irrisinnigen Überkapazitäten der Big Three künstlich weiterbezahlen? Wenn man halt die schlechteren Autos baut, dann sollte man irgendwann dicht machen müssen. Die Japaner und Koreaner verkaufen nicht aus Zufall so viele Fahrzeuge in den USA.
GM, Ford und Chrysler haben doch seit Jahren Probleme und nicht erst seit 2008! Jetzt schiebt man alles auf die Finanzkrise und bettelt um Steurergelder. Ein armseliges Spiel.
Ab welcher Größe darf denn bitte ein Firma nicht mehr in Konkurs gehen. Wollen wir bei 100, 1000 oder 10000 Mitarbeitern eine ewige Existenzgarantie abgeben? Warum sollte der Staat GM zum Teil übernehmen? Mit welchem Argument? Wäre GM in Teilen überlebensfähig, dann würde sich ein privater Investor finden. Tut er aber nicht.
Arbeitsplätze an sich sind für mich kein Argument. Dann können wir es wie in der DDR machen: Jeder hat einen Arbeitsplatz, aber niemand hat was zu tun. Sponsered by Obama aka Steuerzahler.