Interessant, wie unterschiedlich man so einen Artikel verstehen kann. Ich habe da von "bösen Amis" gar nichts gelesen. Sondern von einer schizophrenen Situation, wo illegale Einwanderer auf der einen Seite verhaftet und abgeschoben werden, gleichzeitig aber von der Wirtschaft als billige Arbeitskräfte gebraucht und deshalb auch stillschweigend geduldet werden, sogar ganz offiziell Steuern zahlen. Gleichzeitig wird mit diesem Thema heftig Wahlkampf gemacht, weil es sich so gut dazu eignet, den starken Law and Order Politiker zu geben und an tiefsitzende Ressentiments zu appellieren.
In dem Artikel werden ja auch diverse Amerikaner zitiert, die durchaus nicht mit der offiziellen Haltung einverstanden sind. Also geht es doch wohl eher um die, nach Meinung des Autoren, "böse" Politik und nicht um "die Amerikaner". Aber das wird ja immer wieder gerne verwechselt, auch/besonders von einigen in diesem Forum. So nach dem Motto: Wenn's im Spiegel steht, muss es ja antiamerikanisch sein.
Die geschilderten Einzelfälle dienen doch nur dazu, die Situation zu illustrieren. Wobei man sich schon fragen kann, ob es nicht möglich sein sollte, die Frau, deren Kinder jetzt ohne Eltern in El Paso leben müssten (sie werden ja nicht abgeschoben, weil sie durch die Geburt in den USA die amerikanische Statsbürgerschaft haben), wieder ins Land zu lassen, wenn es ja nur eines simplen Antrags bedurft hätte, der sowieso genehmigt worden wäre.
Mir stellt sich dabei die Frage: Gibt es so etwas wie Familiennachzug ausländischer Eltern von amerikanischen Kindern (oder umgekehrt) in den USA nicht? Kennt jemand von Euch die Rechtslage dazu?