Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).
Wie kommst Du denn auf darauf? Ich habe in den USA ganz andere Erfahrungen gemacht.
Also ehrlich, gerade wir in Europa brauchen uns wirklich nicht zu rühmen, was Fremdenfeindlichkeit angeht. Da verstehe ich es echt nicht, wie man mit dem Finger auf die USA zeigen kann, wo es Fremdenfeindlichkeit in dem Masse wie in Europa nicht gibt.
In den USA wurde ich wegen meiner Herkunft noch nie blöd angemacht oder als Citizen zweiter Klasse behandelt. Dies, obwohl ich meistens für eine Hispanic gehalten wurde, da ich dunkelhaarig bin und braune Augen habe. Ich wurde oft für eine Südamerikanerin Typ hispanic mit europ. Wurzeln gehalten. Ich habe aber absolut keine Fremdenfeindlichkeit in den USA erlebt.
Zu 1.) Na, dann warst Du wohl noch nicht in den Little Italies oder Chinatowns in den amerikanischen Großstädten... da wirst Du wenig Englisch hören.
In den USA gibt es keine Leitkultur wie in Deutschland. Es ist jedem erlaubt seine eigene Kultur zu wahren. Durch den Einbezug der Einwanderer in den amerikanischen Alltag, dem amerikanischen Patriotismus (Flagge, Pledge of Allegiance) und auch der englischen Sprache, wird den Einwanderern schnell das Gefühl genommen Ausländer zu sein. Bei uns hingegen, ist ein Spanier, Italiener, ein Serbe oder Pole oder was auch immer in 6. Generation immer noch ein Ausländer. Schliesslich sind sie an Ihren Namen leicht zu erkennen.
Obwohl sich viele in den USA schnell als Amerikaner fühlen, wird die eigene Herkunft gewürdigt. Es ist völlig in Ordnung zu Hause seine eigene Sprache zu sprechen. Wobei es spätestens ab der 3. Generation - aus welchen Gründen auch immer - vorbei damit ist. Darum nimmt es mich Wunder, wo in Little Italy noch wirklich italienisch gesprochen wird. Die Leute, mit denen ich sprach und italienisch konnten waren Studenten, Praktikanten usw., die im Gastwerbe in Little Italy arbeiteten. Das waren aber weder Einwanderer noch Amerikaner, sondern italienische Staatsbürger.
Auch Hispanics sind davon nicht ausgeschlossen. Gerade diese Volksgruppe hat in den USA einen bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht und ist im Durchschnitt ziemlich erfolgreich und hat auch ihre Lobbisten. Es ist also nicht so, dass da alle durchs Band arme, illegale Einwanderer sind, die sich nicht anpassen wollen.
Zum eigentlichen Thema:
Ich kann jetzt an diesen speziellen Berichten im Spiegel nicht unbedingt etwas anrüchig Antiamerikanisches finden, habe aber schon oft andere Berichte gelesen, wo es von Arroganz und Ueberheblichkeit nur so strotzte und gleichzeitig die Amerikaner lächerlich gemacht wurden. Ansonsten schliesse ich mich Ratlady an, die das treffend beschreibt.
Gut, das ist zwar die Ueberschrift, allerdings als "These" wuerde ich das nicht ansehen - eher als persoenliches Empfinden. Es ging naemlich (zumindest fuer mein Verstaendnis) konkret darum, dass halt oefter (?) mal Faelle von "tragischen Schicksalen der Opfer der US-Behoerden" geschildert werden, wobei das "bedauernswerte Schicksal der Opfer" und die "Haerte der Behoerden" i.d.R. ziemlich betont werden, waehrend die Tatsache, dass diese "Opfer" haeufig selbst Schuld an ihrem Schicksal sind, nur am Rande oder auch gar nicht erwaehnt wird... frontloop hat dafuer sogar zwei Beispiele genannt; irgendwie scheint das aber untergegangen zu sein. Mich selbst hat das an den "alten" Panorama-Strang erinnert; wenn aber anderen das eher weniger auffaellt bzw. sie das nicht so empfinden, ist das natuerlich auch in Ordnung.
Aber ich musste doch lachen, dass man "The Sun" als Relativierung der Aussage herannimmt.