usa-reise.de Forum

Autor Thema: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung  (Gelesen 5151 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

OWL

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.011
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #45 am: 03.08.2007, 23:06 Uhr »
Ist spanisch in Texas nicht sowieso schon zweite Amtssprache?
Nein, das hast Du verwechselt, ist in New Mexico.

Ein Überblick über die Amtsprachen:
Englisch natürlich überall, z.T. per Gesetz, z.T. per Gewohnheitsrecht.
Spanisch in New Mexico und Puerto Rico
Hawai'ianisch in Hawai'i
Französisch in Lousiana (Hat das praktische Auswirkungen? :think:)
Samoanisch in American Samoa
Chamorro in Guam und Northern Mariana Islands
Karolinisch in Northern Mariana Islands

Quid licet Iovi, non licet bovi

Anoka

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.795
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #46 am: 03.08.2007, 23:23 Uhr »
Ist spanisch in Texas nicht sowieso schon zweite Amtssprache?

Französisch in Lousiana (Hat das praktische Auswirkungen? :think:)


Die Speisekarte ist manchmal auf französisch.  :lol:

Aber die Cajun in Louisana sprechen eine Art französisch.

Aber ich finde, man sollte nicht vergessen, dass die Spanier/Mexikaner vor den Engländern die USA besiedelten und für mich die spanische Sprache in vielen Teilen der USA auch hingehört.
LG Anoka

Minnesota
There are no passengers on spaceship earth. We are all crew. - Marshall McLuhan

OWL

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.011
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #47 am: 04.08.2007, 00:01 Uhr »
Wieder was gelernt, danke! Immerhin über eine halbe Million gehören dieser Gruppe an:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cajun

Quid licet Iovi, non licet bovi

ratlady

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.232
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #48 am: 04.08.2007, 08:49 Uhr »

Im Ernst? Das ist ja eine merkwürdige Regelung, denn ein 21jähriger sollte ja auch ohne seine Eltern klarkommen. Logischer erschiene mir, wenn Kinder unter 21 oder unter 18 ihre Eltern nachkommen lassen könnten.

"Logischer" waere es eigentlich eher, wenn eben NICHT jedes in USA geborene Kind AUTOMATISCH US-Buerger waere...  :wink:

Aber um mal zum eigentlichen "Thema" zurueckzukommen...

Zitat
Ja toll. Böse Amis, aber wer ist schuld? Wenn ich halt nicht in der Lage bin mich zu informieren oder die Konsequenzen meines Handelns abzuschätzen hab ich halt nunmal Pech gehabt.
So tragisch der Fall auch ist. Mitdenken ist nicht verkehrt.

...anscheinend sind's ja doch nicht immer nur "wir boese Auslands-Deutsche", denen sowas "auffaellt"...  :lol:

Man muss sich dabei jetzt auch nicht unbedingt auf den Spiegel "einschiessen" (wobei ich bisher sowieso immer dachte, "Der Spiegel" und "spiegel online" waeren zwei verschiedene Paar Schuhe - letzterer eine Art "Bildzeitung in intellektueller Verkleidung"...); vor nicht allzu langer Zeit wurde hier z.B. mal ein Panorama-Bericht erwaehnt... unter dem Reisser "wie die US-Behoerden deutsche Touristen schikanieren" werden 3 Fallbeispiele geschildert (von denen einer schonmal gar nicht unter "Tourist" faellt), davon lediglich einer (!), wo man wirklich von "Schikane durch die Behoerden" sprechen kann... Waere es wirklich so schlimm, wie die Schlagzeile suggeriert, sollte man doch eigentlich eher annehmen, dass sich hunderte von wirklich guten Beispielen dafuer finden liessen...  :roll:

Ja, ich geb's gern zu, ueber sowas aergere ich mich auch jedesmal wieder; umso mehr, weil zu befuerchten ist, dass die meisten Leser/Zuschauer letztlich wirklich durch die Bank alles als "grausame Behoerdenwillkuer" ansehen - was ja leider durchaus verstaendlich ist... Andererseits denke ich aber auch, dass man bei diesen Sachen nicht im Gegenzug gleich wieder generell von der "boesen [antiamerikanischen] deutsche Presse" sprechen sollte - es gibt schliesslich auch Gegenbeispiele 8)

NickMUC

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.470
    • http://nick-hermanns-photography.de
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #49 am: 04.08.2007, 09:51 Uhr »

"Logischer" waere es eigentlich eher, wenn eben NICHT jedes in USA geborene Kind AUTOMATISCH US-Buerger waere...  :wink:


...wobei diese sympathische Regelung ja wenigstens noch vom einstmals hohen Anspruch Amerikas übrig geblieben ist:

    Give me your tired, your poor,
    Your huddled masses yearning to breathe free,
    The wretched refuse of your teeming shore;
    Send these, the homeless, tempest-tost to me,
    I lift my lamp beside the golden door!

Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).
Grüße,
Nick
_________________________________________

"Photography is not about the thing photographed. It is about how that thing looks photographed"
(Garry Winogrand)

http://fotogalerie-im-blauen-haus.de

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #50 am: 04.08.2007, 10:58 Uhr »
...wobei diese sympathische Regelung ja wenigstens noch vom einstmals hohen Anspruch Amerikas übrig geblieben ist:

    Give me your tired, your poor,
    Your huddled masses yearning to breathe free,
    The wretched refuse of your teeming shore;
    Send these, the homeless, tempest-tost to me,
    I lift my lamp beside the golden door!

 :applaus: :applaus:

Speziell die WASPs in den USA neigen dazu zu vergessen, dass die Bevölkerung der USA insgesamt nur aus Immigranten besteht (wenn wir mal die paar überlebenden Ureinwohner weglassen).

Interessantes psychologisches Phänomen. Die alteigesessenen Immigranten fürhlen sich duch neu ankommende bedroht.

Wobei das bei uns ja auch nicht wesentlich anders aussieht. Erstaunlicherweise sind es hier bei uns im Ruhrgebiet vielfach Menschen deren Name auf -czyk oder -ski endet, deren Familien also auch "erst" seit ca. 150 Jahren oder weniger hier leben, die sich besonders laut für strengere Ausländergesetze bzw. ein restriktiveres Zuwanderungsrecht einsetzen.
Gruß
Dirk

OWL

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 6.011
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #51 am: 04.08.2007, 11:32 Uhr »
Das ist nun auch sehr vereinfachend.
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!
Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Und so was beunruhigt halt auch:
http://www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=51746

Quid licet Iovi, non licet bovi

NickMUC

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.470
    • http://nick-hermanns-photography.de
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #52 am: 04.08.2007, 12:07 Uhr »
Das ist nun auch sehr vereinfachend.
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!
Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Und so was beunruhigt halt auch:
http://www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=51746

Zu 1.) Na, dann warst Du wohl noch nicht in den Little Italies oder Chinatowns in den amerikanischen Großstädten... da wirst Du wenig Englisch hören.

zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
Grüße,
Nick
_________________________________________

"Photography is not about the thing photographed. It is about how that thing looks photographed"
(Garry Winogrand)

http://fotogalerie-im-blauen-haus.de

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #53 am: 04.08.2007, 12:24 Uhr »
Der Spruch steht da nämlich auf Englisch und nicht auf Spanisch!

Was wollen mir diese Worte sagen? Weil's auf englisch ist, gilts auch nur für Menschen, die englisch sprechen?

Und es ist nun mal so, daß die Lateinamerikaner viel weniger bereit sind, ihre Sprache zugunsten des Englichen aufzugenen als andere Einwanderergruppen.

Wieso sollten sie ihre Sprache auch aufgeben. Wie macht man das überhaupt, seine Muttersprache "aufgeben"?

Reicht's nicht, wenn sie einfach englisch lernen?


Gruß
Dirk

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.574
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #54 am: 04.08.2007, 12:31 Uhr »
Hallo,
zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
unter Deinen Beschreibungen hast Du noch kreationistisch vergessen  :zuberge: ; ich habe mich auch gerade ziemlich irritiert durch einiges da durchgewühlt
Gruß
mrh400

DocHoliday

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 7.246
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #55 am: 04.08.2007, 12:45 Uhr »
Wow, die Seite ist wirklich klasse! In nur 5 Minuten habe ich erfahren, dass rechte Talk Radio Hosts die letzten Verteidiger der Demokratie sind, dass "die Regierung" vor hat, die USA mit Kanada und Mexico zu vereinen, und dass man Diabetes in 20 Minute heilen kann.

Ich bin schwer beeindruckt!

Das Schlimme ist nur, dass man solche Seiten, genau wie die genannten Talk Radio Hosts, ernst nehmen muss, weil sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben.
Gruß
Dirk

NickMUC

  • Gold Member
  • *****
  • Beiträge: 1.470
    • http://nick-hermanns-photography.de
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #56 am: 04.08.2007, 13:27 Uhr »
Hallo,
zu 2.) Ja... solche Websites von rechtsradikalen oder ultrakonservativen, radikal-christlichen Abtreibungsgegnern beunruhigen mich auch immer! Im Ernst: schau Dir die Site mal genau an – da wird einem wirklich Angst und Bange.
unter Deinen Beschreibungen hast Du noch kreationistisch vergessen  :zuberge: ; ich habe mich auch gerade ziemlich irritiert durch einiges da durchgewühlt

Danke! Das hatte ich glatt übersehen...  :staunend2:
Grüße,
Nick
_________________________________________

"Photography is not about the thing photographed. It is about how that thing looks photographed"
(Garry Winogrand)

http://fotogalerie-im-blauen-haus.de

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.574
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #57 am: 04.08.2007, 13:37 Uhr »
Hallo,
was mir gerade erst kommt: da hatten wir eine bemerkenswerten Link zu einem Medienauftritt, der das eigentliche Themas dieses Threads - sagen wir mal - doch deutlich relativiert.

Wobei ich der letzte bin, der den "Spiegel" oder andere deutsche Boulevardblätter für unfehlbar oder auch nur wirklich objektiv hält. Jedes dieser Blättchen lebt ebenso wie die sogenannten seriösen Tageszeitungen letztlich davon, daß es seine Kundschaft in der von dieser erwarteten Sprache (sowohl über die spezifische Sprache von "Bild" als auch von "Spiegel" gabe es früher einmal ganz interessante Untersuchungen) bedient.
Gruß
mrh400

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #58 am: 04.08.2007, 16:26 Uhr »
Wieso sollten sie ihre Sprache auch aufgeben. Wie macht man das überhaupt, seine Muttersprache "aufgeben"?

Reicht's nicht, wenn sie einfach englisch lernen?

Der Stein des Anstosses ist ja auch nicht, dass man verlangt, dass sie ihre Muttersprache aufgeben, sondern dass sich grosse Teile dieser Immigrantengruppe, die unter dem Begriff Hispanics oder Latinos zusammengefasst wird, weigert, uebehaupt Englisch zu lernen.  Es gibt mittlerweile grosse Teile in diesem land, wo man mit Englisch nicht mehr weiterkommt!  Vor nicht allzulanger Zeit war ich in Kalifornien in einer Tankstelle/Supermarkt, und ich konnte mich auf Englisch dort nicht verstaendigen, obwohl etwa 20 Leute da waren, konnte mir keiner helfen, mit dem Personal zu reden, da keiner dieser 20 Leute Englisch sprach!
Solche Erlebnisse, die andere immer wieder haben, stossen natuerlich mit der Zeit negativ auf, und die Bewegung English Only gewint immer mehr Anhaenger (auch die wollen die Mutterspprache nicht ausrotten, sondern woollen das englisch die Sprache ist, in der hier die Behoerden operieren, also nicht wie bisher, alle Fomulare, usw. in Spanisch und in Englisch).
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

mrh400

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.574
  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Deutsche Medien und dämliche Berichterstattung
« Antwort #59 am: 04.08.2007, 18:07 Uhr »
Hallo,
komisch, da gibt es ein Land, das gerade mal 0,4 % der Fläche und etwa 2,5 % der Einwohner der USA hat - da stört sich kaum einer daran, daß er sich in manchen Regionen nicht in seiner Muttersprache verständigen kann, da gibt es 4 Amtssprachen, die sich nach den jeweiligen Bevölkerungsmehrheiten bestimmen; in den meisten Landesteilen muß man zwar in der "dortigen" Amtssprache mit den Behörden verkehren, in manchen gibt es aber auch zwei oder gar drei Amtssprachen nebeneinander. Und das scheint alles zu funktionieren. Aber in dem selbsternannten Bewahrer von Freiheit, Demokratie, Gott und was weiß ich alles geht das nicht.

Ach so, ich sprach von der Schweiz
Gruß
mrh400