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Autor Thema: Die Amerikaner wollen, dass die deutsche Wirtschaft weniger exportiert  (Gelesen 1485 mal)

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Davidc

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Die USA kritisieren den starken deutschen Export:

http://www.handelsblatt.com/politik/international/bericht-des-us-finanzministeriums-usa-ruegen-deutschlands-export-abhaengigkeit/9009842.html

Da werden sich Daimler, Siemens und Co. aber freuen .....

Ist man in den USA etwa neidisch, weil die Welt immer weniger US-Güter kaufen möchte und die US-Produkte relativ gesehen kaum noch Abnehmer finden?

wolfi

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Wo gibt es denn noch "US-Produkte" ?

Apple usw wird doch alles in Ostasien gemacht - genau wie Levi's Jeans usw ...

US-Autos vielleicht ?

BigDADDY

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Ist man in den USA etwa neidisch, weil die Welt immer weniger US-Güter kaufen möchte und die US-Produkte relativ gesehen kaum noch Abnehmer finden?

Mh,

ist einfach gute Pressearbeit, jetzt, da man so im Datenlicht steht...
Reducing Truck Traffic since 2007!

Danielboy1984

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Wenn immer mehr Leute die Produkte "Made in Germany" kaufen wollen, warum sollte Deutschhland dann seine Exporte runter fahren ?  :o Verstehe ich nicht, nur weil andere Nationen ihre Produktivität nicht in den Griff kriegen soll Deutschland wieder alles was erarbeitet wurde einfach so fallen lassen ? Wenn schon Staaten Pleute gehen dann gleich alle zusammen oder wie ?  :roll:

Davidc

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Dieses Meckern über die deutsche Exportstärke kannte ich bisher jedenfalls nur von den Franzosen.

Stefan M.

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  • 14 x USA - und kein Ende in Sicht!
Wenn die Deutschen nichts mehr exportieren würden, dann wäre das aber schlecht für die Amerikaner. Ich meine - wer liefert ihnen dann noch die heißgeliebten Status Symbole für ihre Garagen? (um nur ein Beispiel zu nennen...)

Für mich ganz klar das verbale Eröffnen von "Nebenkriegsschauplätzen", um von der sehr peinlichen Geschichte mit den abgehörten Telefonen abzulenken.
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


dschlei

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Wo gibt es denn noch "US-Produkte" ?

Apple usw wird doch alles in Ostasien gemacht - genau wie Levi's Jeans usw ...

US-Autos vielleicht ?
Nein, die werden in Kanada oder Mexico gemacht (ausser Jeeps).  In den USA werden japanische, deutsche und koreanische Autos gebaut.  Mein Subaru Outback hat fast nur US und deutsche Bauteile (Robert Bosch, Made in Germany) verbaut und er wird in Indiana gebaut und gilt als Made in USA!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

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Wenn die Deutschen nichts mehr exportieren würden, dann wäre das aber schlecht für die Amerikaner. Ich meine - wer liefert ihnen dann noch die heißgeliebten Status Symbole für ihre Garagen? (um nur ein Beispiel zu nennen...)


Die werden fast alle in den USA gebaut, von VW ueber BMW bis hin zu Mercedes!
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Stefan M.

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Wenn die Deutschen nichts mehr exportieren würden, dann wäre das aber schlecht für die Amerikaner. Ich meine - wer liefert ihnen dann noch die heißgeliebten Status Symbole für ihre Garagen? (um nur ein Beispiel zu nennen...)


Die werden fast alle in den USA gebaut, von VW ueber BMW bis hin zu Mercedes!

Ja nee, is klar...  :roll:

Beispiel BMW: Im einzigen US-Werk Spartanburg/SC werden lediglich die X-Modelle, früher Z3/Z4 gefertigt. Und das Werk gibt es bei BMW auch nur, um die entsprechende PR in den USA zu haben; das Werk arbeitet nämlich alles andere als effektiv und muss ständig durch "exportierte" deutsche Facharbeiter gepimpt werden, um Qualität und Anspruch des Konzerns einigermaßen halten zu können. Etliche Bekannte von mir durften diese für BMW sehr kostspieligen mehrmonatigen Aufenthalte in SC schon durchmachen und was die von der Arbeit ihrer amerikanischen "Kollegen" im dortigen Werk halten, wiederhole ich hier besser mal nicht. Nur ein Zitat von einem dieser Bekannten: "Einen BMW, der in Spartanburg hergestellt ist, würde ich nicht kaufen!"

Und jetzt überlasse ich es Dir selbst, nachzuforschen, welchen Prozentanteil die X-Modelle von allen verkauften BMW in den USA ausmachen und diesen Wert dann mit der Aussage "...fast alle..." abzugleichen.
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


playmaker11

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Die EU wollte das VW-Gesetz auch kippen und ist kläglich gescheitert  :lol: :lol: :lol:.

Aber verständlich wenn die Amis jammern, da ist wieder einer besser und das ist ja nicht vorgesehen....
No retreat, no surrender !

gabenga

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Was kratzt´s die Sicher, wenn .....

Davidc

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Es wird immer unverschämter:

Der IWF aus Washington und somit - indirekt die Amerikaner - fordert eine eine konkrete Zielgröße für die deutschen Exportüberschüsse:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iwf-draengt-deutschland-im-export-streit-zu-bescheidenheit-a-931517.html

Freihandelsabkommen verhandeln aber wehe Deutschland wird zu erfolgreich.

Am Ende kramt man noch das StabG von 1967 hervor, um das zu rechtfertigen.

Danielboy1984

  • Gast
Es wird immer unverschämter:

Der IWF aus Washington und somit - indirekt die Amerikaner - fordert eine eine konkrete Zielgröße für die deutschen Exportüberschüsse:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iwf-draengt-deutschland-im-export-streit-zu-bescheidenheit-a-931517.html

Freihandelsabkommen verhandeln aber wehe Deutschland wird zu erfolgreich.

Am Ende kramt man noch das StabG von 1967 hervor, um das zu rechtfertigen.

Ob da etwa der Neid spricht, da sich die USA mit ihrem Shutdown abarbeiten müssen ?

wolfi

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Das Problem für den Rest der Welt ist wohl eher, dass wir Deutschen zu wenig importieren, überhaupt zu wenig Geld ausgeben ...

Das liegt vor allem an der austerity Politik der Frau Merkel etc, die die Einkommen der weniger Verdienenden stark begrenzt  - die Reichen , die das Geld haben, kaufen keine Güter.

So wird es jedenfalls in einem Aufsatz von Krugman in der NYT und den dazu gehörenden Kommentaren beschrieben.

Hier der link:
http://www.nytimes.com/2013/11/04/opinion/krugman-those-depressing-germans.html?hp

Könnte stimmen - ich würde auch gerne mehr Geld ausgeben, wenn ich es hätte, z. B. für eine USA-Reise ... :(

Davidc

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Das Problem für den Rest der Welt ist wohl eher, dass wir Deutschen zu wenig importieren, überhaupt zu wenig Geld ausgeben ...

Das liegt vor allem an der austerity Politik der Frau Merkel etc, die die Einkommen der weniger Verdienenden stark begrenzt  - die Reichen , die das Geld haben, kaufen keine Güter.

So wird es jedenfalls in einem Aufsatz von Krugman in der NYT und den dazu gehörenden Kommentaren beschrieben.

Hier der link:
http://www.nytimes.com/2013/11/04/opinion/krugman-those-depressing-germans.html?hp

Könnte stimmen - ich würde auch gerne mehr Geld ausgeben, wenn ich es hätte, z. B. für eine USA-Reise ... :(

Krugman bezeichnet sich selbst als Keynesianer. Außerdem wirft er Deutschland eine Austeritätspolitik vor.

Dass ein beachteter Ökonom heute noch Keynes anhängt ist seine Sache.

Dass er aber den Deutschen ihre Haushaltsdisziplin vorwirft und meint wir sollten genau so auf Pump leben wie die Amerikaner es seit Jahrzehnten machen ist unverschämt. Die Krise ist doch eine Krise der explodierenden Schulden. Und zwar nicht nur im Staatsbereich, sondern auch im Privatbereich.

Ich könnte genau so umgekehrt den Amerikanern vorwerfen, dass sie über nicht fundierte Kreditvergabe zu sehr im Wohlstand leben und sich jeder Hanswurst ein Haus auf Kredit kaufen kann, ganz gleich ob er finanziell gesehen dazu in der Lage ist. Das gilt übrigens leider auch heute noch immer, Eigenkapital für einen Hauskauf ist in den USA nicht "schick", man kann gerne auch voll finanzieren.

Dass Frau Merkel "die Einkommen der weniger Verdienenden stark begrenzt" hätte ich mal gerne begründet. Warum und wie macht sie das? Ich kann mir schon denken, was da als Antwort kommen wird, aber vielleicht täusche ich mich auch.

Die Amerikaner merken so langsam, dass ihre auf Pump aufgeblasene Wirtschaft ein Problem bekommt und ihre Schulden aus dem Ruder laufen. Da bläst der IWF und Co. gerne zum Angriff auf Europa un die Deutschen, man möchte doch zu gerne die eigene Schuldenlast über Inflation und finanzielle Repression wegdrücken. Ein widerlicher Egozentrismus.