Ich solltet Euch etwas mehr von der (hierzulande üblichen) Betrachtungsweise lösen, dass man mit einem Trinkgeld insbesondere eine besondere Leistung goutiert.
Diese Betrachtungsweise hat hier doch keiner - und natürlich kann ich nur ein super Trinkgeld erwarten wenn der Service gestimmt hat. Ansonsten gibt es für "normalen"/durchschnittlichen Service eben auch nur das "Minimum" von 15%.
Auch wenn ich als Gast nicht übermäßig freundlich behandelt werde muß ich dennoch anerkennen, dass deswegen durch den Kellner ein Service erbracht worden ist und daher ein Serviceentgeld in der Minimal-Größenordnung von 15% durchaus angebracht ist. Ich zahle es nicht, weil die Leistung des Kellners so überaus gut gewesen ist, nein ich bezahle den Service des Kellners.
Zahlst Du einem Maler der Dir die Wand scheckig streicht auch den vollen Preis - schließlich hat er seinen Dienstleistung/Service ja erbracht?
Ich erwarte nicht vom Kellner den roten Teppich ausgerollt zu bekommen - er nimmt meine Bestellung auf und bringt mir in angemessener Zeit Getränke und Essen. Ob er dabei grinst wie ein Hongikuchenpferd ist mir primär erstmal egal. Das ist Standard - ergo 15%.
Ist der "Service" jetzt aber deutlich schlechter (man quatscht lieber 10 Minuten mit der Kollegin bevor man sich mal an den Tisch des Kunden bemüht, muffelt rum, bringt das Essen halb kalt an den Tisch etc. pp.) warum sollte man dann dafür auch "zwingend" denselben "Lohn" wie für einen Standardservice hinlegen?
Schwer verständlich, was Du schreibst.
Irgendwie wirkt es so, als wenn es eine Diskrepanz zu demjenigen gäbe, was ich zuvor geschrieben hätte. Ich sehe sie nicht.
Ich sprach zuvor von "nicht übermäßig freundlich". Das ist nichts schlimmes oder etwas, was man objektiv zu bemängeln hätte.
Auch wenn ich als Gast nicht übermäßig freundlich behandelt werde muß ich dennoch anerkennen, dass deswegen durch den Kellner dennoch ein Service erbracht worden ist und daher ein Serviceentgeld in der Minimal-Größenordnung von 15% durchaus angebracht ist. Ich zahle es nicht, weil die Leistung des Kellners so überaus gut gewesen ist, nein ich bezahle den normalen Service des Kellners.
Erst wenn es - was eigentlich selten vorkommt - grob unfreundlich wird, sollte man in Erwägung ziehen, den Tip zu kürzen oder ganz darauf zu verzichten.
Der Gast wurde vom Kellner bedient. Ohne Grinsen, ohne roten Teppich. Er erbringt dasjenige an Leistung, was man als Gast von ihm erwarten darf. Ergo: normales (minimales) Trinkgeld angemessen. Das Beispiel, welches hier mit dem Maler gebracht worden ist, ist damit in keinsterweise vergleichbar. Der Maler im Beispiel macht ja offensichtlich nicht, was man von ihm erwarten darf, sprich: das Erbringen der in Auftrag gegebenen Leistung auf normalem Niveau (in normaler Qualität).
Abgesehen davon, dass das Thema Trinkgeld an sich "durch" ist, machen Diskussionen auf diese Art und Weise keinen Sinn.
Man schreibt etwas, der andere danach schreibt auch etwas
Gleichartiges, zitiert seinen Vorgänger sogar noch und verkauft es dann so, als wenn er jetzt was Anderes, Neues geschrieben hätte ...
Aber vielleicht ist das ja so, weil das Thema "durch" ist. Es wird versucht, den Thread auf einem anderen Level am Leben zu erhalten (
?)
Ich bin an dieser Stelle raus.
Ich kann (und will) dem Thema keinen neuen Aspekt mehr hinzufügen.
Gebt Trinkgeld, gebt es nicht. Gebt es in großzügigem Umfang, gebt nur das Minimum. Wie Ihr es wollt.
Mokiert Euch (zu recht!) über "Trinkgeld-Automatiken" in unangemessener Höhe. Nur macht es doch bitte an Ort und Stelle. Es bringt uns nicht, wenn wir uns gegenseitig erzählen, was uns schon alles widerfahren ist und wie "gut" wir das finden.