Was insbesondere in den "Sunbelt-Staaten" der USA seit 2 - 3 Wochen abgeht, ist eine einige Katastrophe.
Für mich persönlich mindestens ähnlich katastrophal ist jedoch der Eindruck, den - in diesen Tagen - eine Vielzahl von Amerikaner und auch eine ganze Reihe ihrer "Führungspersönlichkeiten" abgeben.
Die einen "glauben" schlichtweg nicht an das Virus, die anderen sehen sich in ihrer ganz persönlichen Freiheit über Gebühr beschnitten, wenn sie Schutz- und Vorsorgemaßnahmen beherzigen würden (die sich andernorts bei der Virus-Eindämmung durchaus gut bewährt haben) und die nächsten wollen - Corona hin oder her - einfach weiter "Spaß" haben. Wie bisher.
Diese Situation wird "garniert" durch Führungspersönlichkeiten, die manch einem dort wohl als Autorität gelten (auf deren Wort/Verhalten man etwas gibt) und die die dramatischen, teils auch tödlichen Auswirkungen herunterspielen, klein reden, ins Lächerliche ziehen und für die die (wirtschaftliche) Rückkehr zur "Normalität" im Vordergrund steht, erschreckend unwissend, dass sich das Virus nur leider nicht an irgendwelche Pläne und Dekrete der Administration hält. Würde mich daher auch nicht mehr wundern, wenn man bald das Virus selbst verklagen wollte. Der amerikanische Staat vs. Covid-19.
Wenn man sich dann auch noch die schlimmen Bilder in Erinnerung ruft, wie sie erst vor wenigen Wochen in NYC, also im eigenen Land tausende von Covid-19-Todesopfern wie eine "Fracht" mit Gabelstaplern in Kühl-LKW's zwischengelagert werden mußten, bevor sie schließlich irgendwo ein Notbegräbnis erhalten konnten, dann wirf das in meinen Augen ein ganz erschreckendes, auch verstörenden Bild auf eine Vielzahl von Amerikanern, die - wie Eingangs geschildert - offenbar immer noch - trotz der erschreckend hoher Fall- und Opferzahlen - keine ausreichende Motivation haben, sich selbst in irgendeiner Form an der Eindämmung des Virus aktiv zu beteiligen. Es gibt leider zu viele Unwissende, Leichtsinnige, Risikofreudige und Rücksichtslose dort. Das war mir vor Corona in diesem Ausmaß nicht bewusst, obwohl ich die USA seit rund 25 Jahren schon bereise. Man lernt halt nicht aus.
Unter diesen Umständen werde ich, werden sicherlich auch noch "einige" Andere die USA auf die nächste, absehbare Zeit nicht mehr bereisen können. Da muß sich vorab erst noch etwas tun. Ob es da mit dem "Austausch" der Führungspersönlichkeit getan sein wird, halte ich für zu kurz gesprungen. Ein Biden alleine kann es nicht richten. Aber es könnte ein erster, kleiner Schritt in eine andere, bessere (gesündere) Richtung bedeuten.