Mitnichten, liebe Missis!
Getreu dem moralischen Anspruch "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu" würde ich nicht auf Kosten anderer meinen Arbeitskampf führen wollen! Egal in welchem Job! Ich könnte es halt tatsächlich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren!
Das sagt sich leicht, wenn man nicht in der Situation drin steckt. Sorry, aber keiner von uns kann bewerten wie er/sie als Flutlotse zur Thematik stehen würde. Wir sinds einfach nicht!
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Ich sprach nicht davon, seine Gehaltserhöhung im Alleingang einfordern zu müssen. Sich zu Verbänden, Gewerkschaften etc. zusammenzutun bzw. zu organisieren ist ja grundsätzlich legitim, die eingesetzten Mittel sollen aber nicht andere Personen (Unbeteiligte) schädigen!
Bei allem Verständnis für Ärger und Wut bei Streiks, aber wie soll das gehen? Bei einem Streik kannst Du nie wissen, ob nicht doch jemand geschädigt wird - außer natürlich dem Arbeitgeber. Das gilt nicht nur für ÖPNV, sondern auch für andere Branchen. Wenn wegen Streiks Produkte nicht lieferbar oder teurer sind, wird letztlich auch jemand "geschädigt" (Zulieferer, Spediteure, Endverbraucher etc.). Vielleicht nicht so massiv wie bei einem ausgefallenen Flug bzw. man empfindet es nicht so, aber eine Schädigung ist meist da - und sei die Schädigung nur die der Gesamtwirtschaft.
Streik sollte immer das letzte Mittel sein. Man muss bei der Bewertung dessen schon genau hinschauen, ob Gewerkschaften mit absurden Forderungen und nach wenigen Verhandlungen streiken oder ob dem lange, seriöse Verhandlungen vorausgehen und man dann kein anderes Mittel mehr sieht.
Ich würde mich jetzt erstmal nicht verrückt machen und abwarten, wann und wie lange der Lotsenstreik angesetzt wird und welche Auswirkungen er tatsächlich hat.