Löwen töten: böse. Ja, ist es.
Kühe töten? Schweine töten? Hühner töten? Enten töten? Vermutlich gut.
Offenbar. Denn dagegen hat ja kaum jemand was. Kühe und Schweine sind ja gemacht, um getötet zu werden (ja, das werden die nämlich, zigtausendfach, täglich). Löwen, Katzen und Hunde hingegen sind gemacht um ach so niedlich oder hui wie bedroht zu sein. Und deshalb bitte verschont werden müssen.
Natürlich ist es pervers, irgend welche Tiere als Trophäe zu erlegen, womöglich noch perverser, für viel Geld um die halbe Welt zu reisen um einen Löwen zu schiessen.
Aber ist es besser, all die Mengen - viel zu billigen - Fleisches zu verdrücken? Ok, da ist man ja fein raus. Das töten andere, das tun die ohne sich dabei zu fotografieren. Und es sind ja wieder nur "nur" Kühe und Schweine.
Wie wäre denn die Reaktion, wenn sich Schlachthofmitarbeiter im Internet mit Bildern von toten "Nutztieren" zeigen würden? Grosser Aufschrei vermutlich. Aber nicht, weil da ein Tier - industriell - getötet wurde, sondern weil irgend ein Idiot sich dabei fotografiert hätte.
Denkt mal nach.
Und nun höre ich den Claus wieder: ich esse nur Fleisch von hochwertig getöteten Tieren und wenn der Rest der Welt auf Fleisch verzichten würde, wäre meins - auf das ich natürlich nicht verzichten würde - noch hochwertiger. Und es müssten nur ein paar wenige Kühe sterben, nicht zehntausende.
Und sollen wir nun jeden Steak-Esser den Bullen zum Aufspiessen vorwerfen? "Lebendfutter"? Konsequenterweise schon. Oder?
Jagd zum Zwecke der Nahrungsbeschaffung ist für mich die einzige Rechtfertigung.
"Jagd" zum Zwecke der "Nahrungsbeschaffung". Ja, ok. Aber unsere alltägliche Nahrungsbschaffung sieht halt anders aus. "Tierproduktion". Nicht besser als Löwen schiessen.
Hingen da Löwen, fände man das vermutlich gaaaaaanz schlimm.
Sind aber nur Schweine. Sind eh bald Wurst. Und morgen schon in billigen Scheiben beim Discounter.
Lurvig