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Autor Thema: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen Passagiere in Risikogruppen einteilen  (Gelesen 8776 mal)

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roeggelzoeg

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Habe gerade das "Don´t feed the troll" Smiley gesucht!  :D

Man sollte Nachrichten, die in der "Saure-Gurken-Zeit zwischen den Jahren" rauskommen grundsätzlich nicht ernst nehmen. Sie dienen nur dazu dass sich jemand mit einem Thema profiliert, das sonst im allgemeinen Nachrichtenrauschen untergegangen wäre.  :lol: :lol: :lol:

Edit: Zur Klarstellung: Troll ist nicht der OP sondern der neue "Präsident des Deutschen Flughafenverbands (ADV), Christoph Blume" der offenbar auch mal auf sich aufmerksam machen wollte.

ilnyc

  • Gast
Man sollte Nachrichten, die in der "Saure-Gurken-Zeit zwischen den Jahren" rauskommen grundsätzlich nicht ernst nehmen. Sie dienen nur dazu dass sich jemand mit einem Thema profiliert, das sonst im allgemeinen Nachrichtenrauschen untergegangen wäre.  

Man darf schon jetzt wetten, wann sich der unsägliche Müller-Sönksen (FDP) zum Thema (natürlich via BILD) zu Wort meldet.
Wer den Mann bisher nicht wahr genommen hat, dem empfehle ich den aufschlussreichen Blog von Niggemeier unter http://www.stefan-niggemeier.de/blog/burkhardt-mueller-soenksen-in-wort-und-bild/
Man kriegt echt das Grausen...

gabenga

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Manchmal lieber gar kein Vergleich als ein schlechter ....
Du kannst doch nicht Deine Urlaubsfotos mit Terroristen vergleichen (oder doch ?  8)  :wink: ).
Ich schrieb von Urlaubshotels.

Auch eine Polizeikontrolle ob einer einen Zacken zuviel in der Krone hat ist weit davon entfernt einen Terroristen zu enttarnen der es auf ein Flugzeug abgesehen hat.
Das sind einfach Stichproben. Mit Stichproben alleine kommst Du beim Thema Flugsicherheit nicht weit .....
Mir scheint auch hier hast Du mich nicht verstanden. Der Polizist verfügt über Erfahrungswerte und winkt deswegen nach seinem Kriterienkatalog fahrzeuge raus. So sollte sich auch der Profiler verhalten.
Eine Stichprobe funktioniert i.d.R. meist nach einem festen Schema und basiert nicht auf Erfahrung, deswegen ist es eine Stichprobe (also ohne konkreten Anlass).

Bei dieser "Idee" weiß ich auch gar nicht was schlimmer ist - das man vielleicht Leute wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft anders (schlechter) behandelt oder das sich eine Terrororganisation genau nach dem Schema des Profilings einen als harmlos anzusehenden Kandidaten ausguckt der dann weniger kontrolliert wird als jetzt.
Nicht alle Terroristen oder Spinner sind Araber oder haben es auf der Stirn stehen .....  :roll:
Nun, die Arbeitsweisen der Terrorsiten sind bekannt. Die Gefährder aus westlciuehn Staaten auch. Anhand dessen kannman di eZielgruppe ziemlich siche rienkreisen.
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?  :roll:

IkeaRegal

  • Gast
Zitat
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?
So einfach ist das auch wieder nicht. Nicht jeder Araber kommt aus Ländern des mittleren Ostens. Die Welt ist globalisiert, Millionen Menschen verschiedener Herkünfte leben überall auf der Welt verteilt. Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Demnächst kommt man noch auf die Idee Chips in den Körper zu pflanzen und über jeden Bürger Profile anzulegen. Ich finde es lächerlich, dass hier auf Kosten der angeblichen Sicherheit immer weiter die Rechte derjenigen eingeschränkt werden, die sich nichts zu schulden kommen lassen. Was kommt denn als nächstes? Chips, die bei Geburt unter die Haut eingesetzt werden? Wahrscheinlich wird auch diese Idee weitere Anhänger finden. Ich finde es schade, dass die allermeisten nur an sich denken und sich selbst einen Vorteil erhoffen, aber wehe denen, die dann eben doch Pech haben und bei jedem Transatlantikflug drei Stunden Diskussion vor sich haben. Dann werden die größten Befürworter die größten Gegner. Ich habe eine sehr bunt gemischte Familie, die aus vielen Herrenländern kommt und kann mich einfach in die Lage derer versetzten, die zukünftig benachteiligt werden, obwohl sie hier in D aufgewachsen sind, perfekt Deutsch sprechen, studieren und zukünftig am Erfolg Deutschland beteiligt sind, jedoch bei Urlaubsreisen um den Globus womöglich Probleme haben.

Wie war das noch mit den Nachtscannern? Erst ein Aufschrei, jetzt stehen sie da und doch müssen die allermeisten aufwändig kontrolliert werden, weil die Technik doch nicht hält was sie verspricht.

EasyAmerica

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Die Kritiker der Idee sollten sich mal näher mit dem Gleichheitsgrundsatz befassen. Er bestimmt
- Gleiches gleich zu behandeln und
- Ungleiches ungleich zu behandeln.

Zur Zeit wird - außer in Israel - weltweit gegen diesen Gleichheitsgrundsatz verstoßen. Ungleiches wird nämlich gleich behandelt, egal, ob Baby oder Greis, Mann oder Frau, Araber oder Eskimo, alle werden gleich stark eines geplanten Verbrechens verdächtigt, obwohl die Verdachtsgruppe viel enger eingegrenzt werden kann.
Viele Grüße
Heinz

stephan65

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Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Ganz genau, und im Profiling/Interview wären sie aufgeflogen. Warum haben sie sich wohl nicht Israel als Ziel ausgesucht?

Easy Going

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Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

stephan65

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Zitat
"Besser wäre es, für die Kontrollen Polizisten einzusetzen."

Das sowieso, aber warum, Herr Witthaut?

Zitat
"Ich bin fest davon überzeugt, dass mit einem polizeilichen Auge viele Dinge eher ermittelt werden können, dass auf diesem Weg vielleicht auch eher Zusammenhänge erkannt werden."

Aha. Woher kommt die Annahme? Würde der Polizist sich etwa bestimmte Leute rauspicken?  8)
Und was macht eigentlich unser Zoll? Die würfeln ja auch nicht, wen sie genauer kontrollieren.


Zitat
"Gut ausgebildetes Flughafenpersonal kann mit gesundem Menschenverstand und breiter Erfahrung situationsangemessen entscheiden, wer wie kontrolliert wird"

Toll. Nichts anderes macht man doch bei diesem System. Aber was erwartet die werte Frau Ministerin eigentlich von 6-Euro-Kräften, die bestenfalls 3 Tage geschult werden?

IkeaRegal

  • Gast
Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".

Warum haben sie sich wohl nicht Israel als Ziel ausgesucht?
Gute Frage. Weil das WTC weltweite Aufmerksamkeit verdient? Berichte über Anschläge in Israel werden doch nach einigen Wochen garnicht mehr wahrgenommen. Ich glaube nicht das Profiler sie rausgezogen hätten. Von den 10 (oder 12) Terroristen wären sicherlich einige durchgekommen. Auch dieses System ist nur so perfekt, wie die Menschen dahinter. Und wo gearbeitet wird, fallen Spähne. Von mir aus sollen sie doch das System einführen. Nach dem ersten Anschlag werden auch Befürworter für Chipimplantate auftreten und behaupten, dass GPS-Daten immer noch am sichersten seien... ein endloser Kreislauf, bis keiner mehr frei lebt!

stephan65

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Re: Luftsicherheit - Deutsche Flughäfen wollen ...
« Antwort #39 am: 29.12.2010, 18:28 Uhr »

Gute Frage. Weil das WTC weltweite Aufmerksamkeit verdient? Berichte über Anschläge in Israel werden doch nach einigen Wochen garnicht mehr wahrgenommen.

Per Flugzeug hat es seit ca. 40 Jahren keiner mehr geschafft, und nichts täte der geneigte Terrorist lieber. Von daher...

Zitat
Ich glaube nicht das Profiler sie rausgezogen hätten.

ich bin mir sogar ganz sicher, dass sie sie geschnappt hätten.

gabenga

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Zitat
Und was ist daran fair, dass ich darunter leiden muss, dass die arabsichen Länder das Terrorproblem zuhause nicht in den Griff bekommen?
So einfach ist das auch wieder nicht. Nicht jeder Araber kommt aus Ländern des mittleren Ostens. Die Welt ist globalisiert, Millionen Menschen verschiedener Herkünfte leben überall auf der Welt verteilt. Schaut euch doch die Attentäter vom 11. September an. Es waren gebildete Leute, die sehr westlich aussahen. Ihre Kleidung war nicht orientalisch sondern "westlich".
Das nächste Mal schreibe ich halt, dass die Muslime ihr Terrorproblem  nicht in den Griff bekommen.

Zum Thema Aussehen - ein Wolf im Schafspelz ist immer noch ein Wolf.  :wink:

Fakt ist, dass es sich bei den Attentätern um "junge" Männer arabischen Aussehens handelte und nicht um rothaarige, bleiche Briten oder bierbäuchige Deutsche.
Ich stimme Stephan zu,  dass sicherlich nicht alle durch ein interview "gekommen" wären.

Ich finde es lächerlich, dass hier auf Kosten der angeblichen Sicherheit immer weiter die Rechte derjenigen eingeschränkt werden, die sich nichts zu schulden kommen lassen.
Es wird doch kein Recht eingeschränkt. Sonst hätten wir sicherlich massenhaft Klagen gegen Diskothekenbetreiber.

Ich finde es schade, dass die allermeisten nur an sich denken und sich selbst einen Vorteil erhoffen, aber wehe denen, die dann eben doch Pech haben und bei jedem Transatlantikflug drei Stunden Diskussion vor sich haben. Dann werden die größten Befürworter die größten Gegner. Ich habe eine sehr bunt gemischte Familie, die aus vielen Herrenländern kommt und kann mich einfach in die Lage derer versetzten, die zukünftig benachteiligt werden, obwohl sie hier in D aufgewachsen sind, perfekt Deutsch sprechen, studieren und zukünftig am Erfolg Deutschland beteiligt sind, jedoch bei Urlaubsreisen um den Globus womöglich Probleme haben.
Ach wie gut, dass Du nicht 2 Sätze später an Dich und Deine Familie denkst. Deine Familienkonstellation ist nicht meine Schuld. Und nur weil Du Dir um zuküntige Reisen Sorgen machst und weil arabischstämmige Muslime Flugzeuge entführen muss ich endlose Kontrollen ertragen die, bevor die Muslime begonnen haben Flugzeuge zu entführen und in Flugzeugen bomben zünden zu wollen, gar nicht notwendig waren.

Wie war das noch mit den Nachtscannern? Erst ein Aufschrei, jetzt stehen sie da und doch müssen die allermeisten aufwändig kontrolliert werden, weil die Technik doch nicht hält was sie verspricht.
Deswegen braucht es Profiling...

winki

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Ich bin total erstaunt, dass hier so viele User die Idee offenbar für gut halten. Ich halte sie für höchst problematisch, weil sie schlichtweg extrem diskriminierend ist. Menschen werden nach Herkunft, Religion und Aussehen kategorisiert. Ja, gehts noch???!!!!!

Terrorabsichten lassen sich nicht daran erkennen, wo ich herkomme, welche Religion ich habe und wie ich aussehe. Als Terrororganisation würde ich künftig dann eben Leute rekrutieren, die den Harmlos-Faktor treffen und schnell überall durchkommen....

Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich vmtl. zu der Gruppe gehören würde, die recht zügig durchkommt, empfinde ich solche Einstufungen als absolut unmöglich und auch erniedrigend für Mio. von Menschen, die sich dann fragen dürfen, weshalb sie in die Schlangen kommen, die intensiver kontrolliert werden. Und sowas dann hochoffiziell. Nee, danke!

:dagegen:

....nee, überhaupt nicht!   Ich finde es diskriminierend dass sich 99% der Erdbevölkerung nach irgendwelchen Terroristen zu richten haben die unter dem Deckmäntelchen religiöser Glaubensgemeinschaft ihre Weltanschauung durchsetzten wollen. Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Mehrzahl aus besagter Religionsgemeinschaft die Terrorismus aus ihren Reihen verdammen, immerhin ist bei einem Großteil der Anhänger dieser Religionsgemeinschaft erstrebenswert als Märtyrer zu sterben...

Ich muss mir weiterhin gefallen lassen dass wegen besagter Personen aus Herkunft, Religion und Aussehen Datenvorartspeicherung, Überwachung etc. meine freiheitlichen Rechte, natürlich auch unter dem Deckmäntelchen von Terrorismus immer mehr eingeschränkt werden.  :x



 

reh

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Genauso ist es. 99% werden unter einen Generalverdacht gesetzt und deren Freiheits- und Menschenrechte massiv eingeschränkt.
Daher sehe ich es im Rahmen der Verhaltnismässigkeit und auch der Effizienz als sinnvoll an, dass andere Kriterien eines Profilings benutzt werden.

Und ich verwehre mich einfach dagegen, mit einem in einem Terrorlager im Hindukusch ausgebildeteten Menschen gleichgemacht zu werden.
Leider ist es tatsächlich erst mal nicht der rothaarige, bleichgesichtige Engländer, sondern der Muslim aus Mittelasien, der als potentieller Attentäter in Frage kommt.
Wobei so einfach das Profiling sicher nicht sein wird.

Hier hört für mich auch ein falsches Verständnis von Gleichmacherei und Diskriminierung auf.

Easy Going

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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,736968,00.html

Manches was hier in diesem Thread geschrieben wurde finde ich schon schwer nachvollziehbar .... oder - mit Verlaub - einfach dumm.
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Doc Snyder

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  • Per aspera ad astra
Ich kann für die Passagiere gar keinen Vorteil erkennen. Da ich vorher nicht weiß in welche Risikogruppe ich eingeteilt werde, muss ich doch den "worst case" annehmen und rechtzeitig am Flughafen sein. Ob ich nun 2 Stunden ein "Interview" gebe oder 8-Euro-Macchiatos trinke wäre mir persönlich egal. Bei allen also auch nationalen Flügen 3 Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein wie in Israel, ist absurd und in Europa definitiv nicht durchführbar.