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Autor Thema: Melancholische Bilder  (Gelesen 8846 mal)

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thorsti

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Melancholische Bilder
« am: 16.05.2015, 14:19 Uhr »
aus Wyoming, Montana, Utah und South Dakota.

http://www.zeit.de/reisen/2015-05/usa-film-reise-tim-richmond-fs

Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #1 am: 18.05.2015, 12:52 Uhr »
Das Meiste in Amerika ist so: Wie in der dritten Welt, oder in einem Bürgerkriegsgebiet. Ein morbider Chrame und ich frage mich, ob es jemals anders war. Aber natürlich gibt es auch die Vorzeigegegenden, die wenigen Quadratkilometer der großen Städte, wenn sie noch bewohnt, benutzt sind. Und auch in den Gated Communitys wird der Rasen noch regelmäßig gemäht.
Aber ist das das Leben der Mehrheit?

Mic

missy

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Melancholische Bilder
« Antwort #2 am: 18.05.2015, 14:51 Uhr »
Oh Gott, und hier muss ich leben!  Ich bin arm dran, Vorzeigegegend kann ich mir nicht leisten, gated community schon mal gar nicht. Also bleibt mir nur eins, Rasen selber maehen!
Ich sollte vielleicht doch lieber auswandern.

Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #3 am: 18.05.2015, 20:10 Uhr »
Oh Gott, und hier muss ich leben!  Ich bin arm dran, Vorzeigegegend kann ich mir nicht leisten, gated community schon mal gar nicht. Also bleibt mir nur eins, Rasen selber maehen!
Ich sollte vielleicht doch lieber auswandern.

Schon wieder? Und wohin?  :D

Aber ernsthaft: Die Bilder zeigen nun mal die Wirklichkeit und die muss man nicht mal suchen. Freilich gibt es (fast) überall noch gepflegte Gegenden, aber dass der Mittelstand schrumpft ist selbst in den USA eine Binsenweisheit. Bist Du die letzte Zeit durch New Mexico, Michigan, Indiana, oder, oder, oder gefahren? Diese Bilder wiederholen sich überall.
Dieser Verfall ist für uns Touristen teilweise noch "pitoresk", kann aber von der Tendenz nur vorübergehend ablenken. Nicht zufällig wird von fast jedem Politiker "der alte Geist Amerikas" beschworen um einen Aufschwung herbeizubeten.
Aber was solls - Rom ging auch nicht über Nacht unter. Europa auch nicht.

Aber es ist Euer Land - Ihr könnt damit machen, was Ihr wollt. Wenn Ihr könnt/wollt...  :wink:
Wir sind nur "geneigte Zuschauer" und keineswegs blind.

Mic

DocHoliday

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #4 am: 18.05.2015, 20:32 Uhr »
Rom ging auch nicht über Nacht unter. Europa auch nicht.

Europa ist untergegangen und ich hab's nicht mal gemerkt? :shock:
Gruß
Dirk

missy

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #5 am: 18.05.2015, 21:27 Uhr »
Oh Gott, und hier muss ich leben!  Ich bin arm dran, Vorzeigegegend kann ich mir nicht leisten, gated community schon mal gar nicht. Also bleibt mir nur eins, Rasen selber maehen!
Ich sollte vielleicht doch lieber auswandern.

Schon wieder? Und wohin?  :D

Aber ernsthaft: Die Bilder zeigen nun mal die Wirklichkeit und die muss man nicht mal suchen. Freilich gibt es (fast) überall noch gepflegte Gegenden, aber dass der Mittelstand schrumpft ist selbst in den USA eine Binsenweisheit. Bist Du die letzte Zeit durch New Mexico, Michigan, Indiana, oder, oder, oder gefahren? Diese Bilder wiederholen sich überall.
Dieser Verfall ist für uns Touristen teilweise noch "pitoresk", kann aber von der Tendenz nur vorübergehend ablenken. Nicht zufällig wird von fast jedem Politiker "der alte Geist Amerikas" beschworen um einen Aufschwung herbeizubeten.
Aber was solls - Rom ging auch nicht über Nacht unter. Europa auch nicht.

Aber es ist Euer Land - Ihr könnt damit machen, was Ihr wollt. Wenn Ihr könnt/wollt...  :wink:
Wir sind nur "geneigte Zuschauer" und keineswegs blind.

Mic

Die Bilder zeigen EINE Wirklichkeit von tausenden. Wann faehrt der Touri an sich denn mal in gute Wohngegenden und vergleicht?
Und wenn derselbe Fotograf mal die deutschen Plattenbauten und Wohnsilos fotografiert? Halb leerstehnde Doerfer? Ist das dann die Wirklichkeit?
Wohl kaum.

dschlei

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #6 am: 19.05.2015, 00:07 Uhr »
Das Meiste in Amerika ist so: Wie in der dritten Welt, oder in einem Bürgerkriegsgebiet. Ein morbider Chrame und ich frage mich, ob es jemals anders war. Aber natürlich gibt es auch die Vorzeigegegenden, die wenigen Quadratkilometer der großen Städte, wenn sie noch bewohnt, benutzt sind. Und auch in den Gated Communitys wird der Rasen noch regelmäßig gemäht.
Aber ist das das Leben der Mehrheit?

Mic
Du scheinst ja eine grosse Mehrheit von Amerikanern zu kennen.  ich lebe ja erst schlappe 40 Jahre hier, und bin fuer eine Weile beruflich ueber 80% meiner Arbeitszeit durch die USA getingelt.  Mir ist diese Mehrheit nicht begegnet, und auch kenne ich die nicht in meinem Umfeld.
Der Fotograf hat absichtlich solche Szenen gesucht (wie sonst koennte er ein Bordell fotografieren, da Prostitution in fast allen Staaten strafbar ist).  Es ist schon Jahrelang bekannt, dass in den Dakotas/Wyoming/Montana Doerfer sterben, weil die jungen Leute der Arbeit nachziehen, d. h., in die grossen Staedte ziehen.  Nicht umsonst ist Minneapolis/St. Paul nun eine 3,7 Millionen Einwohner grosse Zwillingsstadt (so hoch ist die Geburtsrate naemlich hier im eher nicht so religioesen Norden nun doch nicht).  Und dieser schwarz gekleidetete Mann wuerde auch hier als Sonderling auffallen, und ist eventuell extra fuer das Foto angeheuert worden.  Und der vollbaertige alte Mann, ich bin gerade fast 4 Wochen in Obeerbayern gewesen, was glaubst du welche eigenwillig aussehenden vollbaertigen alten Maenner ich dort gesehen habe?

Hier lerne ich absolut tolle Sachen kennen, ueber das Amerika in dem ich lebe!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

semihollow

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #7 am: 19.05.2015, 00:16 Uhr »
Von allen (durchaus interessanten) soziokulturellen Betrachtungen mal einen Moment abgesehen: Das sind offenkundig tolle Fotos. Habe das Buch gerade geordert und damit ein feines Geburtstagsgeschenk gefunden.

Also: Vielen Dank für den Hinweis!

Gruß,
Erik
Gruß
semihollow
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Floridiana

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #8 am: 19.05.2015, 00:34 Uhr »
Der letzte 'Bachelor' hier in USA war aus so einem Ort in Iowa.  8) Gut aussehend, betuchter Bauer, fand keine Frau, weil keine in den Winzlingssort ziehen wollte. Mal sehen, ob seine in der Sendung gefundene Freundin bei ihm bleibt. Er hat uebrigens ein huebsches Haus.

Solche Aufnahmen habe ich auch aus halbbewohnten Geisterstaedten, deren Bergwerke geschlossen sind. Naja, meine Fotos sind vielleicht nicht ganz so kuenstlerisch.  8)

Tinerfeño

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Re:
« Antwort #9 am: 19.05.2015, 09:23 Uhr »
Ganz nette Fotos, aber leider nur sehr wenige, um damit eine Aussage über die USA allgemein treffen zu können. Klar, es gibt solche Orte, doch man muss schon ziemlich suchen, wenn man sich in den touristisch interessanten Gegenden aufhält. Wenn ich wollte, könnte ich aber auch ähnliche Fotos in Deutschland machen. So USA-spezifisch fand ich das nicht.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

paula2

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #10 am: 20.05.2015, 12:30 Uhr »
Von allen (durchaus interessanten) soziokulturellen Betrachtungen mal einen Moment abgesehen: Das sind offenkundig tolle Fotos. Habe das Buch gerade geordert und damit ein feines Geburtstagsgeschenk gefunden.

Also: Vielen Dank für den Hinweis!

Gruß,
Erik

kannst du die ISBN Nummer aufschreiben? Ich finde das Buch nicht, danke!

mrh400

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Re:
« Antwort #11 am: 20.05.2015, 16:30 Uhr »
Klar, es gibt solche Orte, doch man muss schon ziemlich suchen, wenn man sich in den touristisch interessanten Gegenden aufhält.
Wenn man mit offenen Augen auch durch touristische Gegenden fährt, findet sich Vergleichbares gar nicht so selten. Man denke nur an die auf vielen Grundstücken auf dem Land lagernden ausrangierten Fahrzeuge und Geräte - wenn man dann auf die Gebäude blickt, hat man häufig den dazu passenden Verfall pur. Bei den verlinkten Bildern hatte Shoshoni bei mir sofort einen Wiedererkennungseffekt. Arco beim Craters of the Moon NM schaut auch nicht unähnlich aus. Zuletzt hatte ich ähnliche Eindrücke bei der Anfahrt auf Scottsdale auf der E Indian School Rd sowie in Quartzsite.

Wenn ich wollte, könnte ich aber auch ähnliche Fotos in Deutschland machen. So USA-spezifisch fand ich das nicht.
natürlich - wobei sich der Charakter der Tristesse imho schon zwischen den USA und Deutschland unterscheidet.

Gruß
mrh400

Palo

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #12 am: 20.05.2015, 18:47 Uhr »
Ich wollte mich ja hier nicht melden, aber so langsam juckt’s in den Fingern.

Wie schon so oft in diesem  Forum kann ich nur mit dem Kopf schuetteln. Was die Touris in ihrer Voreingenommenheit alles so wissen ist einfach erstaunlich.

Da sieht man was im vorbei fahren und sofort wird ein Urteil gefaellt ohne Naeheres zu wissen. “wie in der dritten Welt” “Amerika geht unter”

z.B.:

Das Bordell in Butte, MT ist ein Museum – ein Bordell Museum gibt’s uebrigens auch in Pahrump, NV.

Zitat
Zuletzt hatte ich ähnliche Eindrücke bei der Anfahrt auf Scottsdale auf der E Indian School Rd

Das ist alles Indian Reservation bis zur Stadtgrenze von Scottdale.

Ich koennte hier jetzt alles auseinanderpfluecken, incl. den Artikel in der ‘Zeit’. Hab aber keine Lust.



Gruß

Palo

miwunk

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #13 am: 20.05.2015, 19:55 Uhr »
Ich finde es schon lustig, dass ausgerechnet die ausgewanderten Deutschen sich am ehesten auf den Schlips getreten fühlen, wenn hier auch nur das allerkleinste bischen Negatives über die USA geschrieben wird.
Sollen wir alle nur "Hurra" rufen?

dschlei

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #14 am: 20.05.2015, 20:19 Uhr »
Ich finde es schon lustig, dass ausgerechnet die ausgewanderten Deutschen sich am ehesten auf den Schlips getreten fühlen, wenn hier auch nur das allerkleinste bischen Negatives über die USA geschrieben wird.
Sollen wir alle nur "Hurra" rufen?
Die ehemaligen Deutschen fuehlen sich nicht auf den Schlips getreten sondern versuchen nur zu erklaeren, dass diese Bilder auf keinen all die USA darstellen, sondern nur einen kleinen Teil des Landes/Lebens hier.  Wie ich schon schrieb, bei meinem Aufenthalt in Oberbayern, oder etwa Reisen durch die Eifel, usw, kann man in Deutschland aehnliche Szenen sehen, die aber auch nicht typisch fuer Deutschland sind.

Ein Beitrag weiter oben sprach die ausrangierten Sachen an, die man oft auf Farmen stehen sieht.  Das hat seinen Grund, erstens sind die Farmen hier gross genug, dass man die Sachen ruhig abstellen kann, und zweitens werden die Teile oft als Ersatzteillager verwendet, und drittens, wohin soll man denn damit?  Sie sind oft so alt, dass sie nicht eingetauscht werden koennen, und als Schrott dienen sie auch nic9ht sehr gut, also werden sie dort abgestellt, wo man Platz hat, ob das nun die Touristen stoert oder nicht.
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Palo

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #15 am: 20.05.2015, 20:54 Uhr »

Die ehemaligen Deutschen fuehlen sich nicht auf den Schlips getreten sondern versuchen nur zu erklaeren, dass diese Bilder auf keinen all die USA darstellen, sondern nur einen kleinen Teil des Landes/Lebens hier.  Wie ich schon schrieb, bei meinem Aufenthalt in Oberbayern, oder etwa Reisen durch die Eifel, usw, kann man in Deutschland aehnliche Szenen sehen, die aber auch nicht typisch fuer Deutschland sind.

Ein Beitrag weiter oben sprach die ausrangierten Sachen an, die man oft auf Farmen stehen sieht.  Das hat seinen Grund, erstens sind die Farmen hier gross genug, dass man die Sachen ruhig abstellen kann, und zweitens werden die Teile oft als Ersatzteillager verwendet, und drittens, wohin soll man denn damit?  Sie sind oft so alt, dass sie nicht eingetauscht werden koennen, und als Schrott dienen sie auch nic9ht sehr gut, also werden sie dort abgestellt, wo man Platz hat, ob das nun die Touristen stoert oder nicht.

Och dschlei, das interessiert die doch nicht – so a la “don’t confuse me with facts”


Gruß

Palo

motorradsilke

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Re:
« Antwort #16 am: 20.05.2015, 20:58 Uhr »
Und warum lässt man oft mehrere ausrangierte Autos auf seinem Grundstück, nicht auf Farmen, stehen?

147VNN

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Re:
« Antwort #17 am: 20.05.2015, 21:04 Uhr »
Und warum lässt man oft mehrere ausrangierte Autos auf seinem Grundstück, nicht auf Farmen, stehen?

Weil es dort wie hier sowohl Ordnungsfanatiker wie auch Schlampen gibt? Ist kein USA-Spezifikum.

mrh400

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #18 am: 20.05.2015, 21:51 Uhr »
Zitat
Zuletzt hatte ich ähnliche Eindrücke bei der Anfahrt auf Scottsdale auf der E Indian School Rd

Das ist alles Indian Reservation bis zur Stadtgrenze von Scottdale.
aha - ja und? zählt das nicht zu den USA? Wohnen da aus Sicht der heutigen "kaukasischen" US-Amerikaner (immer noch) Untermenschen, die keine US-Amerikaner sind? Im übrigen, wenn man sich hier im Forum über den Zustand in den Reservationen mokiert, wird man auch sofort angegiftet.

Wie ich schon schrieb, bei meinem Aufenthalt in Oberbayern, oder etwa Reisen durch die Eifel, usw, kann man in Deutschland aehnliche Szenen sehen, die aber auch nicht typisch fuer Deutschland sind.
Das habe ich ja ausdrücklich bestätigt - wobei man für manche Regionen hierzulande durchaus spezifische Tristesse-Lastigkeit behaupten kann.

Ein Beitrag weiter oben sprach die ausrangierten Sachen an, die man oft auf Farmen stehen sieht.  Das hat seinen Grund, erstens sind die Farmen hier gross genug, dass man die Sachen ruhig abstellen kann, und zweitens werden die Teile oft als Ersatzteillager verwendet, und drittens, wohin soll man denn damit?  Sie sind oft so alt, dass sie nicht eingetauscht werden koennen, und als Schrott dienen sie auch nicht sehr gut, also werden sie dort abgestellt, wo man Platz hat, ob das nun die Touristen stoert oder nicht.
Das war derselbe Beitrag von mir, auf den ich im Satz zuvor Bezug genommen habe. Erstens kann ich nicht glauben, daß man das nicht zum Schrottplatz fahren könnte (schon allein, um selbst das Zeugs aus den Augen zu haben), zweitens haben schon vor 50 Jahren meine amerikanischen Freunde das als "eye-pollution" gebrandmarkt (also nicht als wirklich "normal" empfunden) und drittens habe ich primär darauf verwiesen, daß die dazugehörenden Häuser meist auch nicht besser aussehen als der Schrott.
Gruß
mrh400

wolfi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #19 am: 20.05.2015, 22:13 Uhr »
Etwas (aber nicht ganz ...) OT:

Auch hier in Ungarn könnte man ähnliche Bilder machen, da stehen auch Schrott-Maschinen von ehemaligen Kolchosen vor den verfallenen Gebäuden ...
Vor sich hin rostende Trabis finden sich auch.

Und selbst bei uns im Dorf nicht weit weg vom bekannten (und reichen ...) Kurort Hévíz kommen wir beim Spaziergang mit unserem Hund an halb verfallenen Häusern vorbei, denen man nicht ansieht, ob da noch jemand drin haust - ein Zimmer ist vielleicht noch bewohnbar ...
Wenn das Geld und/oder der Wille bzw die Kraft fehlt ...

Palo

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #20 am: 20.05.2015, 22:31 Uhr »
Zitat
Zuletzt hatte ich ähnliche Eindrücke bei der Anfahrt auf Scottsdale auf der E Indian School Rd

Das ist alles Indian Reservation bis zur Stadtgrenze von Scottdale.

aha - ja und? zählt das nicht zu den USA? Wohnen da aus Sicht der heutigen "kaukasischen" US-Amerikaner (immer noch) Untermenschen, die keine US-Amerikaner sind? Im übrigen, wenn man sich hier im Forum über den Zustand in den Reservationen mokiert, wird man auch sofort angegiftet.



Jein, Indianer sind eigenstaendige Nationen.

Die Zeiten der “Untermenschen” sind lange vorbei.

Von mir wirst du deswegen nicht angegiftet, denn die Zustaende sind oft, nach unseren Massstaeben, erbaermlich,. Aber sie wollen das scheinbar so. Geld haben sie ja jetzt genug. Erstens durch die ertragreichen Casinos und zweitens bekommen sie vom Staat jaehrlich heftige Zuschuesse, no strings attached,

Besonders auf dem Reservat bei Scottsdale vepachten sie auch viel Land. Z.B. sind da viele schopping centers, Scottsdale Community College und das ganze Stueck des Hwy 101, was an Scottsdale vorbei fuehrt, ist auf von Indianern gepachtetem Land gebaut.

In Montana, Wyoming und den Dakotas wo die Bilder aufgenommen wurden ist  es wieder anders aber das alles zu erklaeren wuerde hier zu weit fuehren,
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #21 am: 20.05.2015, 23:03 Uhr »
Aber sie wollen das scheinbar so. Geld haben sie ja jetzt genug.
Die Leute? oder die Clanchefs?

Etwas (aber nicht ganz ...) OT:

Auch hier in Ungarn könnte man ähnliche Bilder machen, da stehen auch Schrott-Maschinen von ehemaligen Kolchosen vor den verfallenen Gebäuden ...
Vor sich hin rostende Trabis finden sich auch.
finde ich gar nicht OT - paßt ja zu der Aussage von dschlei und von mir, daß man "bei uns" mehr oder weniger ähnliche Motive finden kann. Dennoch bleibe ich dabei, daß ein vor sich hin rostender Trabbi eine andere "Aura" umgibt als ein vor sich hin rostender Caddy Fleetwood. Tristesse ist beides, die letztere (für uns) aber mehr exotisch, die erstere jedenfalls für manche mehr nostalgisch.
Gruß
mrh400

Anti

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #22 am: 20.05.2015, 23:52 Uhr »
Öhöm, was rostet denn am Trabbi?  :wink:

semihollow

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #23 am: 21.05.2015, 01:07 Uhr »
kannst du die ISBN Nummer aufschreiben? Ich finde das Buch nicht, danke!

978-3868286038, ohne Gewähr
Der Titel ist "Last Best Hiding Place". Bei A***on ist es z. B. vorbestellbar, erscheint wohl im November. Sofort erhältlich dzt. wohl nur auf der Seite des Künstlers (www.timrichmond.co.uk) in zwei limitierten, nicht ganz billigen, Sondereditionen.
Gruß
semihollow
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dschlei

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Re:
« Antwort #24 am: 21.05.2015, 03:27 Uhr »
Und warum lässt man oft mehrere ausrangierte Autos auf seinem Grundstück, nicht auf Farmen, stehen?
Mein Sohn ist Automechanikermeister, und verbringt seine Freizeit damit, alte Autos zu restaurieren.  Da er oft Schwierigkeiten hat, die entsprechenden Ersatzteile zu bekommen, hat er immer zwei oder 3 alte Autos rumstehen (bei uns aber durch Buesche verdeckt), um sie als Ersatzteilresourcen zu verwenden.  Es koennte doch auch sein, dass andere es aehnlich machen?
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dschlei

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #25 am: 21.05.2015, 03:34 Uhr »
und drittens habe ich primär darauf verwiesen, daß die dazugehörenden Häuser meist auch nicht besser aussehen als der Schrott.
Das hat aber weniger mit dem Niedergang der USA zu tun als eher mit der Tatsache, dass diese Leute scheinbar keinen Wert auf Farbe auf ihren Haeusern und Ordnung darum herum legen.  So etwa ist mir schon vor 50 Jahren aufgefallen, als ich die ersten Male in die USA kam.  In den grossen Staedten wuerden solche Leute eventuell in Slums leben, die gibt es aber auf dem platten Land nicht (auch so gut wie keine Schrottplaetze), und daher leben sie halt in verkommenen Farmhaeusern.
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missy

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #26 am: 21.05.2015, 03:58 Uhr »
Wir stellen uns vor das richtig arme Deutsche, die kaum mit ihrem Hartz 4 ueber die Runden kommen, statt einer schaebigen Sozialwohnung in irgendeinem verkommenen deutschen Plattenbau, ein Haus haben das sie abbezahlen muessen und in Stand halten muessen.

Und dann stellen wir uns vor wie schnell oder langsam es dauert bis der Verfall von aussen zu bemerken ist.

Dazu gibts in DE keinen Platz, also dann doch lieber die Wohnung.

Auf dem Land gibts kaum Regeln, da kann man machen wozu man lustig ist, in jedem halbwegs vernuenftigen Staedtchen, Vorort, Stadt, grosse Stadt gibt es eine ganze Menge Regeln die sichern, das in den Wohngebieten alles seine Ordnung hat.
Grass zu hoch? Gibt Aerger mit der Stadt.
Zuviele Haustiere? Aerger mit der Stadt.
Muell, der rumliegt, inklusive alte Autos im Vorgarten? Aerger mit der Stadt.

Kuemmert man sich nicht drum, tut es die Stadt, und schickt Leute die einem den Rasen maehen oder den Muell abholen, auf Kosten des Bewohners.

So siehts aus, vom 'Untergang' der USA ist das weit entfernt. :roll:


Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #27 am: 21.05.2015, 08:20 Uhr »
Worüber regt Ihr Euch auf? Schäbige Gegenden gibt es natürlich woanders auch, aber hier geht es um die USA.
Seid froh, dass Ihr nicht in solchen Gegenden lebt und gut ist.
Aber hier zu versuchen zu erklären, das wären absolute Ausnahmen... :roll: Mir gefällt sogar dieses "vanishing America". Ich habe einige Bücher darüber und fotografiere solche Orte auch selbst. Natürlich nicht das Elend der Leute, aber den Verfall der "Dinge".
America scheint nicht (überall) zu erkennen, was da gerade verschwindet - ein Teil der eigenen Geschichte.

Man braucht nur nach "Einkommensverteilung USA" zu googlen, da findet man genug Fakten, um zu sehen, dass sehr, sehr viele Amerikaner nicht an "american dream" partizipieren.
Und freilich sind oft auch die Ansprüche geringer: Wer aus z.B. Südamerika einwandert, wo er weder einen Job, noch fließend Wasser, oder Strom hatte, der ist mit sehr wenig zufrieden.

Gerade der Verfall fällt Reisenden erst recht auf, weil Art und Ausmaße in Deutschland nicht so alltäglich sind. Es gibt sie auch hier. Nicht gleich und nicht so verbreitet, aber es gibt sie und auch das müsste nicht sein.
Wir leben in den reichsten Länder der Welt. Die einzigen Länder, die es sich leisten könnten allen Bürgern ein würdiges Auskommen zu sichern. Könnten! Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Wer aber behauptet, es sei alles super.... der verhöhnt uns.

Mic

Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #28 am: 21.05.2015, 11:29 Uhr »
Zitat
Wer aber behauptet, es sei alles super.... der verhöhnt uns.

Und vor allem all die armen Teufel, die in den Bruchbuden hausen.

Mic

missy

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #29 am: 21.05.2015, 12:18 Uhr »
Das Meiste in Amerika ist so: Wie in der dritten Welt, oder in einem Bürgerkriegsgebiet. Ein morbider Chrame und ich frage mich, ob es jemals anders war. Aber natürlich gibt es auch die Vorzeigegegenden, die wenigen Quadratkilometer der großen Städte, wenn sie noch bewohnt, benutzt sind. Und auch in den Gated Communitys wird der Rasen noch regelmäßig gemäht.
Aber ist das das Leben der Mehrheit?

Mic

Och hier regt sich niemand auf, aber du redest Quark....siehe oben.
Das meiste in Amerika ist so wie in der dritten Welt oder im Buergerkrieg.....loool.
Es gibt zwar Vorzeigeviertel aber die sind auf wenige Quadratkm in der Stadt beschraenkt.
Dann haetten wir noch die option von gated communities.

Mit diesen Aussagen wirfst du dich selber ins Aus. Da hilft es auch nicht hinterher dann auch noch was von Einkommensverteilung etc zu brabbeln.
Arme Teufel gibts ueberall, und wie war das mit dem Mindestlohn?
Gott sei dank gibts hier nen paar Auswanderer die gegen  so einen Mist dagegenhalten.
Sonst waere es hier im Forum auch Fakt das es in den USA nur zweilagiges Klopapier gibt. Dritte Welt eben.

miwunk

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #30 am: 21.05.2015, 12:23 Uhr »
Ich habe mal dieses Sprichwort gehört:
Amerika ist das reichste Dritte Welt Land. :nixwieweg:


Detritus

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #31 am: 21.05.2015, 12:27 Uhr »
Wenn ich mir Bruch ansehen will kann ich das auch im Ruhrgebiet oder im Osten machen. Da braucht man auch in eigentlich mittlerweile gut sanierten Städten nur zweimal falsch abbiegen und landet in einer Nebenstraße die aussieht als wäre gerade der 2te Weltkrieg vorbei (ok von den ganzen Sprayereien mal abgesehen).

Ändert nichts daran, dass es eben auch in den USA Bereiche/Städtchen/Dörfer gibt die seit Jahren immer mehr verfallen. Und das eben durchaus auch in Bereichen wo nicht weit davon entfernt touristisch interessante und vielfrequentierte Punkte sind. Aber auch das ist nun kein USA spezifisches Problem - "Landflucht" bzw. der Arbeit nachzuziehen, davon können auch viele Orte im Osten ein Lied singen. Da wohnen teilweise nur noch die (alten) Leute die nicht weg können oder partout nicht weg wollen.




Palo

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #32 am: 21.05.2015, 12:36 Uhr »
Aber sie wollen das scheinbar so. Geld haben sie ja jetzt genug.
Die Leute? oder die Clanchefs?


Tja, das ist von Stamm zu Stamm, Reservation zu Reservation verschieden.

Die Stammesvaeter auf dem Scottsdale Reservat haben das meiste Geld zur Weiterentwicklung des Reservats investiert.

Jeder Stammesangehoerige bekommt derzeit $11,000 pro Jahr wofuer sie nichts tun brauchen.

Die  haben 3 Casinos, die vor etwa 20, 30 Jahren in Zelten anfingen Heute haben zwei der Casinos grosse Hotels dabei das dritte wird grade gebaut und ist vielleicht schon fertig. Eines der Hotels hat sogar einen Las Vegas style Showroom, wo regelmaessig namhafte Kuenstler auftreten.

http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=114034929

http://www.bizjournals.com/phoenix/stories/2004/12/13/story1.html?page=all

Natuerlich gibt es jetzt auch Streit unter den tribes

http://www.azcentral.com/story/news/local/glendale/2015/03/12/arizona-tribes-top-list-spending-lobbying/70163060/


Vor ein paar Jahren haben die Federalis sich den Navajo President geschnappt und ins Gefaengnis gesteckt, denn er hatte sich einige Millionen unter den Nagel gerissen und an seine Familie verteilt.

Inswischen geht es aber auch bei den Navajos bergauf und es liegen sogar Plaene auf dem Tisch, dort die Infrastruktur zu verbessern.


Gruß

Palo

motorradsilke

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Re: Re:
« Antwort #33 am: 21.05.2015, 13:06 Uhr »
Und warum l�sst man oft mehrere ausrangierte Autos auf seinem Grundst�ck, nicht auf Farmen, stehen?

Weil es dort wie hier sowohl Ordnungsfanatiker wie auch Schlampen gibt? Ist kein USA-Spezifikum.
Sorry, aber in dem Umfang wie in den USA gibt es das in Deutschland nicht.

Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #34 am: 21.05.2015, 13:37 Uhr »
Das Meiste in Amerika ist so: Wie in der dritten Welt, oder in einem Bürgerkriegsgebiet. Ein morbider Chrame und ich frage mich, ob es jemals anders war. Aber natürlich gibt es auch die Vorzeigegegenden, die wenigen Quadratkilometer der großen Städte, wenn sie noch bewohnt, benutzt sind. Und auch in den Gated Communitys wird der Rasen noch regelmäßig gemäht.
Aber ist das das Leben der Mehrheit?

Mic

Och hier regt sich niemand auf, aber du redest Quark....siehe oben.
Das meiste in Amerika ist so wie in der dritten Welt oder im Buergerkrieg.....loool.
Es gibt zwar Vorzeigeviertel aber die sind auf wenige Quadratkm in der Stadt beschraenkt.
Dann haetten wir noch die option von gated communities.

Mit diesen Aussagen wirfst du dich selber ins Aus. Da hilft es auch nicht hinterher dann auch noch was von Einkommensverteilung etc zu brabbeln.
Arme Teufel gibts ueberall, und wie war das mit dem Mindestlohn?
Gott sei dank gibts hier nen paar Auswanderer die gegen  so einen Mist dagegenhalten.
Sonst waere es hier im Forum auch Fakt das es in den USA nur zweilagiges Klopapier gibt. Dritte Welt eben.

Nun, vor diesen (sachlichen) Argumenten muss ich kapitulieren.
Ist das das reichste Land der Welt? poverty map



Mic

missy

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #35 am: 21.05.2015, 15:23 Uhr »
Ich weiss wie die poverty map aussieht. Ich weiss auch wie es in armen Gegenden der USA aussieht und hab selber in Southeast Washington DC gelebt. Ich bin mehrere Male arbeitslos gewesen und musste zeitweise 2.5 Stunden mit dem Bus zur Arbeit kommen weil ich mir kein Auto leisten konnte. Ich hab 3 Jobs auf einmal gearbeitet die ersten Jahre nur um ueber die Runden zu kommen.
Offensichtlich kenne ich also mehrere Seiten der USA. Persoenlich durchgelebt und nicht mal dran vorbeigefahren und mir etwas von dritte Welt Zustaenden und Buergerkrieg zurecht getraeumt.

Ich seh auch nicht wo du vernuenftigt argumentierst, 3.Welt, Buergerkrieg, die Wahrheit....wo ist da das Argument? Das sind doch wohl eher polemische Schlagworte....

dschlei

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Re: Re:
« Antwort #36 am: 21.05.2015, 15:37 Uhr »
Und warum l�sst man oft mehrere ausrangierte Autos auf seinem Grundst�ck, nicht auf Farmen, stehen?

Weil es dort wie hier sowohl Ordnungsfanatiker wie auch Schlampen gibt? Ist kein USA-Spezifikum.
Sorry, aber in dem Umfang wie in den USA gibt es das in Deutschland nicht.
In Deutschland gibt es ja auch nicht genug Platz, um verschiedenen "Schlampen" zu erlauben, ihren Lebensstiel der Oeffentlichkeit zu presentieren.
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dschlei

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #37 am: 21.05.2015, 15:47 Uhr »
Wenn ich mir dann die Armutskarte fuer Deutschland ansehe, ist das auch nicht viel besser, speziell wenn man bedenkt, dass ja jeder absolut sozial abgesichert ist, und das Land nur so um die 80 Millionen Menschen zu versorgen hat!
http://www.indexmundi.com/map/?v=69
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

mrh400

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #38 am: 21.05.2015, 16:05 Uhr »
Öhöm, was rostet denn am Trabbi?  :wink:
kleine Auswahl: Link
Gruß
mrh400

Microbi

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #39 am: 21.05.2015, 16:09 Uhr »
Ok, dann halten wir es nach Leibniz: Es ist die beste aller Welten - und ich habe Unrecht.
Und dass nächste mal mache ich überall, wo man Entsprechendes sieht, die Augen zu. Allerdings könnte es dann zu oft dunkel werden.

Ich habe schon anfangs gesagt: Es ist Dein Land. Du kannst es Dir schönmalen, Sachen ignorieren, oder halten mit den Sachen wie es Dir gefällt.
Ich bin ja nur Zuschauer - aber nicht blind.
Was soll mir Deine Erfahrung sagen? Dass Du mal "unten" warst und es war ganz famos?
Ich sage, dass es vielerorts aussieht wie in der dritten Welt, weil ich auch die dritte Welt mit eigenen Augen sah. Und auch z.B.
Bosniens Bürgerkriegsgebiete finden Entsprechungen in den USA.
Letzte Zeit in Detroit, MI, oder Gary, IN gewesen? Oder in T o C, NM?
Wie weit musst Du fahren, um die nächsten Hüttensiedlungen zu erreichen? Siedlungen, wo Du in der Nacht, vielleicht auch tags nicht durchfahren magst, wo die Häuser schon vergessen haben, dass sie überhaupt bessere Tage gesehen haben? 10 Minuten? 30?

Aber ich sehe schon, dass es nirgendwo hinführt. Und es ist Deine Sache, was Du sehen willst.

Im Übrigen wüsste ich nicht, welchen Grund Du haben solltest unhöflich zu werden - daher ist das Gespräch für mich beendet.

Mic

dschlei

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #40 am: 21.05.2015, 17:37 Uhr »

Letzte Zeit in Detroit, MI, oder Gary, IN gewesen?


Mic
Mensch oh Mensch, das sind aber Beispiele.  In diesen Staedten sind vor kurzer Zeit ganze Industrien weg gebrochen!  Kennst du Detroit oder Gary als die Autoindustrie dort noch im Boom war?  Ich kenne es, da gab es dort nichts auszusetzen.

Bist du vor einigen Jahrzehnten mal im Ruhrgebiet gewesen, als dort die Kohle und Eisenindustrie wegbarch?  ich war dort, denn ich habe in Bochum studiert.  Ich kann dir sagen, auch dort gab es Stadtteile, die nicht viel besser als Detroit oder Gary aussahen.  Als Gegenzug solltest du dann Staedte erwaehnen, die die Buerger aufnahmen, die Detroit oder Gary verliessen, und die Haeuser dem Verfall preisgaben!  Sieh dir doch einmal Austin in Texas an, Chattanoga in Tenessee, Greer in South Carolina, und wie die Staedte alle heissen, in denen heute die Autos gebaut werden, oder die Staedte, die auf der Entwicklung in Elektronik usw. reiten.  Viele der Arbeitnehmer dort kommen aus den Gegenden, die heute verlassen erscheinen und dem Verfall preisgegeben werden.  So ist das nun mal in den USA, man zieht dorthin, wo es Arbeit gibt, und schaut halt nicht zurueck.  Aber das ist immer schon so gewesen.
Frueher hiess der Slogan "go west", und so wurde Kalifornien, Oregon und Washington besiedelt.  Die Menschen, die das machten waren keine neu-Einwanderer, sondern Menschen, die schon hier lebten, und sich entschlossen, einfach weiter zu ziehen, und alles im Osten zurueck zu lassen.  Selbst hier in der ecke gibt es genuegend beispiele dafuer.  Die Stadt New Ulm in Minnesota wurde von Siedlern gegruendet, die urspruenglich in Chicago lebten (teilweise schon in der zweiten Generation), und sich entschlossen, ihr Glueck am Rande der Prairie zu suchen  Was ist daran anders, als der Wegzug von Detroit?
Man muss scheinbar schon laenger in diesem Land leben, um das verstehen zu koennen, es ist eventuell der Pioniergeist, der immer noch in der Bevoelkerung steckt, und der dazu draengt, neue Gebiete zu besiedeln?
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

McC

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #41 am: 21.05.2015, 17:40 Uhr »
Wenn ich mir dann die Armutskarte fuer Deutschland ansehe, ist das auch nicht viel besser...

die USA seit 1960 haben sich negativ entwickelt, was die Kluft zwischen Reich und Arm betrifft. Wenn jeder 6. USA-Bürger unterhalb der Armutsgrenze lebt, sagt das viel über den Zustand aus. Was den allgemeinen Wohlstand betrifft, liegen die USA weit hinter einigen skandavischen Ländern oder der Schweiz.

http://www.nytimes.com/2014/04/23/upshot/the-american-middle-class-is-no-longer-the-worlds-richest.html?hp&_r=0&abt=0002&abg=0

Kann mir aber egal sein.... ich mache dort nur paar Tage im Jahr Urlaub!

Floridiana

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Re: Melancholische Bilder
« Antwort #42 am: 21.05.2015, 20:55 Uhr »
Das Meiste in Amerika ist so: Wie in der dritten Welt, oder in einem Bürgerkriegsgebiet. Ein morbider Chrame und ich frage mich, ob es jemals anders war.
Mic

So hast du die Diskussion losgeloest. Wunder dich nicht, wenn dir widersprochen wurde.