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Autor Thema: not-so-sweet home Alabama...  (Gelesen 2352 mal)

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dschlei

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #15 am: 21.11.2011, 00:25 Uhr »
In den USA muessen Auslaender sich auch jederzeit ausweisen koennen

Das ergibt das klassische Huhn & Ei Problem: wie beweist man denn, dass man kein Ausländer ist, um sich nicht ausweisen zu müssen? Oder sagt man einfach: "ich bin kein Ausländer" und der Fisch ist gegessen?
Man  weist sich mit dem Fuehrerschein aus.  Der wird in den USA nur ausgestellt, wenn man eine gueltige Aufenthaltserlaubnis hat.  Der Fuehrerschein gilt als ID.
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ratlady

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #16 am: 21.11.2011, 00:51 Uhr »
In den USA muessen Auslaender sich auch jederzeit ausweisen koennen

Das ergibt das klassische Huhn & Ei Problem: wie beweist man denn, dass man kein Ausländer ist, um sich nicht ausweisen zu müssen? Oder sagt man einfach: "ich bin kein Ausländer" und der Fisch ist gegessen?

Nee, das ist lediglich das klassische Theorie vs. Praxis Problem - Beispiel von vor knapp 4 Wochen beim lokalen DMV zwecks truck tag renewal, truck ist ein Firmenfahrzeug. Note: sobald ich meinen Mund aufmache, ist i.d.R. (fast) jedem klar, dass ich nicht "von hier" bin.

Ich: here you go *reiche auslaufende registration zur Sachbearbeiterin*
Sachbearbeiterin: *ruft Kollegin zur Hilfe* "this is incorporated, how do I pull this up?"
Im Hintergrund:"REMEMBER WE DO NOT!!! ACCEPT ANY MEXICAN PASSPORTS, MEXICAN VISAS, MEXICAN XYZ...!!!"
Sachbearbeiterin, zu mir: "OK, got it. Cash or check?"
Ich:*$xx rueberreich - hey, solange niemand meine DL sehen will, werde ich sie garantiert niemandem aufdraengen...*

Und ich dachte (spasseshalber), ich haette evtl. ein "racial profiling case" - bis ich o.g. Meldung gelesen habe... :|

nordlicht

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #17 am: 21.11.2011, 01:56 Uhr »
Der klitzekleine Unterschied: Nichtmitführen des Führerscheins, also Verstoß gegen § 4 Abs. II FeV (Fahrerlaubnisverordnung) stellt eine Verkehrsordnungswidrigkeit dar und wird mit 10 EUR (etwa $13,50) Verwarnungsgeld bedacht (§ 75 Satz 1 Nr. 4 FeV).

Die "Ausweispflicht" hinsichtlich des Personalausweises beinhaltet keinerlei Mitführpflicht - d. h. der Ausweis muss lediglich besessen, nicht aber ständig mitgeführt werden - Aufbewahrung zu Hause etwa ist ausreichend. Aber selbst das "Nicht-Besitzen" wäre ebenfalls nur eine Ordnungswidrigkeit und wird ggf. im unteren zweistelligen Euro-Bereich verwarnt.
Ein aehnliches Vorgehen war in Alabama vor Verabschiedungs dieses Anti-Ausländer Gesetzes üblich, wenn man dem Polizeichef von Tuscaloosa Glauben schenken darf:
""If it were not for the immigration law, a person without a license in their possession wouldn't be arrested like this," he said. Previously, drivers who lacked licenses received a ticket and a court summons, the police chief said."
Was ich das Interessante an dieser Geschichte finde ist weniger dass voellig ueberzogene Vorgehen des Polizisten. Es geht hier schliesslich um Auslaender und dass die in einigen US-Staaten so beliebt sind wie Pickeln am Hintern ist ja leider nichts Neues.
Nein, was ich zum Schiessen finde, ist dass der Gouverneur sich in einen Vorgang, der so oder so aehlich wahrscheinlich mehrmals taeglich unbeachtet in Alabama vorkommt, einschaltet und es Stimmen aus der Legislative gibt, man muesste wohl das Gesetz, das man da verabschiedet hat ein wenig "clarify". Nicht dass ein uebereifriges Streifenhoernchen streng nach den Buchstaben des Gesetzes geht und wieder reiche Deutsche statt arme Mexikaner einbuchtet. Denn das scheint ja nicht im Sinne der Erfinder gewesen zu sein.
Sprich: wir in Alabama sind natuerlich gegen Auslaender aber hey, fuer Europaeer mit Kohle, denen wir unsere Arbeitsplaetze verdanken, machen wir da mal eine Ausnahme.
Bin naechste Woche bei Daimler hier vor Ort. Das ist immer eine bunte Truppe aus alller Herren Laender (inkl. Mexico ohoh), auf das Gelaester ueber diese Geschichte freue ich mich jetzt schon. 8)

mrh400

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #18 am: 21.11.2011, 09:15 Uhr »
Hallo,
Der Mercedes Mensch war als Besucher in den USA , und muss sich daher auch an die Gesetze halten, ...
Aber wenn man da ist, muss man sich halt an die Gesetze halten!
natürlich muß man sich an die Gesetze dort halten - die Frage ist eher, wie geht man mit einem Gesetzesverstoß von derartigem Schwergewicht um. Außerdem darf sich wohl dennoch über die Gesetze dort mokieren (wie Tom Lehrer, wohl bemerkt ein Amerikaner, schon vor 50 oder mehr Jahren) Nicht wenige der in den USA ansässigen Forianer würden sich sicher auch über die islamische Strafgesetzgebung mokieren, wenn sie in einem Nahost-Reise-Forum unterwegs wären und ein amerikanischer Fahrer ohne Führerschein fünf Peitschenhiebe hätte einstecken müssen.

Aus diesem Grunde wuerden wir nie da leben wollen.
Das zeigt ja, daß Du auch nicht uneingeschränkt mit den dortigen Verhältnissen einverstanden bist und Dich in die Reihe der Kritiker begibst.
Gruß
mrh400

ratlady

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #19 am: 21.11.2011, 09:27 Uhr »

Aber das ist ja nicht nur in Alabama so, dass ist in allen Dixieland Staaten so.  Aus diesem Grunde wuerden wir nie da leben wollen. 
Und Du hast bisher in genau wieviel "Dixie-land Staaten" lang genug gelebt, um das beurteilen zu koennen?  :roll:

winki

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #20 am: 21.11.2011, 10:01 Uhr »

Nee, das ist lediglich das klassische Theorie vs. Praxis Problem - Beispiel von vor knapp 4 Wochen beim lokalen DMV zwecks truck tag renewal, truck ist ein Firmenfahrzeug. Note: sobald ich meinen Mund aufmache, ist i.d.R. (fast) jedem klar, dass ich nicht "von hier" bin.


....ich mache das in Texas, Online...    bin gespannt wenn man auch dafür eine SSN benötigt!

dschlei

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #21 am: 21.11.2011, 16:31 Uhr »

Aber das ist ja nicht nur in Alabama so, dass ist in allen Dixieland Staaten so.  Aus diesem Grunde wuerden wir nie da leben wollen. 
Und Du hast bisher in genau wieviel "Dixie-land Staaten" lang genug gelebt, um das beurteilen zu koennen?  :roll:
Ich gluecklicherweise nicht!  Aber eine Schwester meiner Frau lebt dort, ihre Kinder und deren Familien, sehr gute Freunde, udn eine Nichte von einer anderen Schwester leben alle im Deep South, und wuerden gerne wieder in den Norden kommen, wenn sie einen entsprechenden Job finden wuerden.  Da wir diese Leute sehr oft besuchen, haben wir doch ne gute Ahnung, was da so vor sich geht. 
Wenn Du allerdings gegenteilige Information hast, wuerde ich mich freuen, wenn Du uns damit aufklaerst!
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dschlei

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #22 am: 21.11.2011, 16:40 Uhr »

Das zeigt ja, daß Du auch nicht uneingeschränkt mit den dortigen Verhältnissen einverstanden bist und Dich in die Reihe der Kritiker begibst.
Absolut!.  Diese Gesetze wurden extra so geschaffen, dass der Ausgang so ist, wie er in dem Artikel beschrieben wurde.  Allerdings, wie man in dem Zeitungsbericht lesen kann, hatte man da scheinbar vergessen, dass nicht nur Latinos in das Netz gehen wuerden, daher wollen sie ja das Gesetz wieder umaendern.
Wie ich schon sagte, ich wollte nicht in einem solchen Staat leben, wo Rassendiskriminierung in gewissen Sinne seit Jahr und Tag gesetzlich vorgeschrieben wird.  Zusaetzlich kommt noch dazu, dass in all diesen Staaten die Todestrafe gern und reichlich vollzogen wird, und das moechte ich nicht mit meinen Steuergeldern unterstuetzen!
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Stefan M.

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #23 am: 21.11.2011, 21:00 Uhr »
Was willst Du nun damit sagen?  Dass der staat Alabama gefaelligst seine Gesetze den Deutschen anzugleichen hat?  Diese Gesetzgebung in Alabama ist relativ neu, und wurde speziell so "brutal" ausgelegt, weil; man so glaubt mehr illegale einwandere aufspueren zu koennen.  Hier bei uns ist es so, dass ein Polizist nicht einfach von seiner Route abweichen kann, um mal schnell mit jemanden nach hause zu fahren, um die Fuehrerschein ansehen zu koennen.  Der Mercedes Mensch war als Besucher in den USA , und muss sich daher auch an die Gesetze halten, wenn er das nicht machen will, muss er halt die Konsequenzen ziehen, denn hier gilt, wie in Deutschland, Unwissenheit schuetzt vor Strafe nicht!

Nein, muss er nicht. Es würde reichen, seine Gesetze so zu gestalten, wie es eines Staates einer freiheitlichen westlichen Demokratie würdig ist. Das beinhaltet u. a., dass die Angehörigen der Exekutivorgane selbständig eine erweiterte Personalienüberprüfung hinsichtlich Reisepass, Aufenthaltserlaubnis, Führerschein usw. vornehmen können und nicht als willfährige Vollstrecker irgendwelcher sinnfreier neuen Gesetze Personen ohne ersichtlichen Grund einsperren müssen, die nicht ständig sämtliche persönlichen Dokumente in einem Aktenkoffer mit sich herumschleppen. Andererseits weigere ich mich zu glauben, dass Deine Angaben richtig sind - selbst in Alabama dürfte ein Police Officer wohl selbständig entscheiden, wo er zu welcher Zeit eine Streifenfahrt durchführt und wohin er vermeintliche Rechtsbrecher zu Überprüfungen hinbegleitet.

Und analog Deines scheinbar in Stein gehauenen Grundsatzes: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" könnte man doch auch jeden US-Touri in Deutschland, der einen Rechtsabbiegevorgang trotz Rotlicht durchführt (wie eben zu Hause auch, aus Gewohnheit eben), gleich mal die fälligen Bußgelder für ein großes Rotlicht (über 1 Sek) nebst Gebühren aufbrummen, dazu noch das fällige einmonatige Fahrverbot. Wäre doch eine tolle Erfahrung für einen ansonsten unbescholteten Amerikaner, der sich nur mal mit dem Leihwagen ein paar schöne Wochen in Deutschland/Europa machen will, oder...? Und jetzt darfst Du raten, warum das hierzulande üblicherweise nicht praktiziert wird - kleiner Tipp: Lies Dir nochmal meinen ersten Absatz durch. Na, Unterschied gemerkt...?
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


Floriana

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #24 am: 23.11.2011, 00:25 Uhr »
Andererseits weigere ich mich zu glauben, dass Deine Angaben richtig sind - selbst in Alabama dürfte ein Police Officer wohl selbständig entscheiden, wo er zu welcher Zeit eine Streifenfahrt durchführt und wohin er vermeintliche Rechtsbrecher zu Überprüfungen hinbegleitet.

Da irrst Du Dich.

Floriana


dschlei

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #25 am: 23.11.2011, 05:08 Uhr »


Das beinhaltet u. a., dass die Angehörigen der Exekutivorgane selbständig eine erweiterte Personalienüberprüfung hinsichtlich Reisepass, Aufenthaltserlaubnis, Führerschein usw. vornehmen können und nicht als willfährige Vollstrecker irgendwelcher sinnfreier neuen Gesetze Personen ohne ersichtlichen Grund einsperren müssen, die nicht ständig sämtliche persönlichen Dokumente in einem Aktenkoffer mit sich herumschleppen.
Noch mal zum ganz langsam lesen:  Das Gesetz wurde extra so gemacht, dass jede Person, die ihren Aufenthaltsstatus nicht auf der Stelle beweisen kann, inhaftiert werden muss. Falls der Polizist eine solche Person nicht verhaftet, bricht der olizist das Gesetz

Das ist ja auch einer der Gruende, warum das US Justizministerium gegen den Staat Alabama  ein Gerichtsverfahren eingeleitet hat!  Es hilft einfach nicht, deutsche Masstaebe fuer viele Sachen in den USA anzulegen!  Nicht nur ist die Landschaft anders, sondern auch die Gesetze und das Rechtsgefuehl der Bevoelkerung!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

wolfi

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #26 am: 23.11.2011, 08:20 Uhr »
Dschlei, mit anderen Worten:
 
Alabama macht Gesetze, die nach Meinung mancher Experten gegen die US-Verfassung verstoßen ...
 Da verstehe ich den Professor, der lieber mit seiner Familie nach D zurück ist ...

dschlei

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #27 am: 23.11.2011, 21:22 Uhr »
Dschlei, mit anderen Worten:
 
Alabama macht Gesetze, die nach Meinung mancher Experten gegen die US-Verfassung verstoßen ...
 Da verstehe ich den Professor, der lieber mit seiner Familie nach D zurück ist ...
Ja, das ist richtig.  Aber auch andere suedliche Staaten (Arizona zum Beispiel) haben aehnliche Geseetze, und gegen die laufen auch Klagen.  Es sit im Grossen und Ganzen diese Red Neck einstellung die in diesen Staaten verbreitet ist, dazu gehoeren auch fast keine Einschraenkungen bei Waffenbesitz und dem Gebrauch.  In Texas udn Florida duerfen, z. B., Menschen erschossen werden, wenn ein Grundbesitzer nur den Eindruck hat, dass sie das Grundstueck mit unlauteren Absichten betreten,  Da darf sogar fliehenden Moechtegen Einbrechern in den ruecken geschossen werden wenn der Schuetze meint, sie stellten ein Gefahr dar!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

wolfi

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #28 am: 23.11.2011, 22:22 Uhr »
Dschlei, da fehlt nur noch die Geschichte von dem japanischen Studenten, der sich in der Zimmernr. geirrt hatte - im Motel an der falschen Tür rüttelte und durch die Tür durch erschossen wurde.
 
Der Täter wurde wohl auch freigesprochen ...
 
PS:
 
Um solche Ecken mache ich selbst als "Weißer" einen Bogen - Texas und Arizona gehen ja gerade noch ...

thorsti

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Re: not-so-sweet home Alabama...
« Antwort #29 am: 27.11.2011, 09:41 Uhr »
Deswegen habe ich meine Papiere in 99% der Fälle immer bei mir. Die Gesetze in den USA unterscheiden sich von Staat zu Staat doch stärker als in Deutschland von Bundesland zu Bundesland.
Ich kann diese Gesetze nicht (alle) kennen und deswegen gehe ich lieber auf Nummer sicher.