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Autor Thema: Selbst Deutsche leben gefährlich...  (Gelesen 24591 mal)

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Davidc

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #1 am: 28.04.2014, 20:53 Uhr »
Ja und höchstwahrscheinlich wird der Mörder wieder einmal straflos davon kommen. Den Gesetzen in diesem Land und der Waffenlobby sei Dank.
Die Polizei zu rufen um die Sache zu klären war wohl zu kompliziert für den Ballermann aus Missoula.

Und ich D muss sich die Polizei für jeden Furz entschuldigen, wenn es mal um Straftäter geht.

Kommentare in der örtlichen Zeitung wie "The tragedy here is that a man is in jail for defending his home family and property." oder "This does not make any sense! Why did Missoula police arrested and booked Markus Kaarma, the 29-year-old male resident of the house? Did Markus Kaarma, invite Diren Dede over to his garage just to shoot him? What was 17 year old Diren Dede doing out after 12:00 am anyway? So if a homeowner/taxpayer in Missoula City or County finds someone (not invited) on, or in your domain and you shoot them for protecting your property or being in fear of your and your families life you automatically get arrested, and charged? Wow I think I'm better off being a distracted driver and running over and killing someone on a sidewalk. Gotta love Missoula!" zeugen von der Beschränktheit der Einwohner dieser Region. Ich kann es leider nicht anders ausdrücken.

wolfi

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #2 am: 28.04.2014, 21:48 Uhr »
"Stand your ground" ist wohl in einigen Staaten das Gesetz ...

Vor vielen Jahren ist mir mal Folgendes passiert:

Wir hatten ein Motelzimmer gebucht irgendwo in Arizona und ich ging voran und öffnete die Zimmertür mit meinem Schlüssel.

Erst als ich die Koffer sah, wurde mir klar, dass ich die falsche Zimmernr. erwischt hatte - aber der Schlüssel passte!

Wenn ich mir vorstelle, die Zimmerbewohner wären um die Zeit schon da gewesen und hätten mein Hereinschneien falsch interpretiert ...  :shock: :shock: :shock:
Meine damalige Frau war ja ein paar m hinter mir.

Es gab ja schon mindestens einen Fall, wo jemand durch die Tür erschossen wurde, weil er an der falschen Tür rüttelte - war meine ich ein Student aus Asien, der ein bisschen zu viel getrunken hatte und sich vertan hatte ...

Davidc

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #3 am: 28.04.2014, 22:09 Uhr »
gelöscht

dschlei

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #4 am: 29.04.2014, 06:48 Uhr »
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.  Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen, Polizei rufen geht oft nicht so einfach.  In unserem County, welches eines der recht dicht bewohnten und mit 1,906 km2 ein recht kleines County ist, sind Nachts ganze 5 Striefenwagen unterwegs.  Wenn man da manchmal die Polizei ruft, kann es schon eine Halbe Stunde oder mehr dauern, bis ein Polizeifahrzeug erscheint.  Da muss der hausverteidiger schon zu Waffen griefen duerfen, sonst kann es fuer ihn und seine Familie zu spaet sein, wen die Polizei endlich eintrifft.

Das angrenzende Polk County hat nur 3 Polizeiwagen nachts im Einsatz, und das bei einer Flaeche von 2,476 km2.  So ganz unsinnig sind solche Gesetze eigentlich nicht.  Im Westen ist die Polizeidichte noch erheblich geringer!

Der Austauschschueler haette wissen sollen, wie die Gesetze in dem entsprechenden Staat sind!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Davidc

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #5 am: 29.04.2014, 07:50 Uhr »
Das kann auch in Wisconsin oder Minnesota passieren, da hier auch das Castle Doctrim Recht ist.  Wenn jemand unaufgefordert auf ein Grundstueck kommt, und auf Warnungen nicht reagiert, und der Grundstueckbesitzer Gefahr fuer sich und die Seinen empfindet (Sachgefahren zaehlen hierbei nicht, also wenn der Eindringling das Auto demoliert, darf nicht auf ihn geschossen werden), darf auch mit Toetungsabsicht auf den Eindringling geschossen werden.  Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen, Polizei rufen geht oft nicht so einfach.  In unserem County, welches eines der recht dicht bewohnten und mit 1,906 km2 ein recht kleines County ist, sind Nachts ganze 5 Striefenwagen unterwegs.  Wenn man da manchmal die Polizei ruft, kann es schon eine Halbe Stunde oder mehr dauern, bis ein Polizeifahrzeug erscheint.  Da muss der hausverteidiger schon zu Waffen griefen duerfen, sonst kann es fuer ihn und seine Familie zu spaet sein, wen die Polizei endlich eintrifft.

Das angrenzende Polk County hat nur 3 Polizeiwagen nachts im Einsatz, und das bei einer Flaeche von 2,476 km2.  So ganz unsinnig sind solche Gesetze eigentlich nicht.  Im Westen ist die Polizeidichte noch erheblich geringer!

Der Austauschschueler haette wissen sollen, wie die Gesetze in dem entsprechenden Staat sind!

Also selber Schuld .... Danke für die Belehrung, das wird er in Zukunft bestimmt beherzigen.

Missoula ist keine Wüstenregion mit 1 Streifenwagen im Umkreis von 100 Meilen.

Und abgesehen davon: Ein erschossener Verdächtiger ist wohl kaum noch in der Lage seine Version des Sachverhalts dazulegen. Für mich ein schwachsinniges Gesetz auf Mittelalterniveau.


Tinerfeño

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #6 am: 29.04.2014, 08:04 Uhr »
Es ist fuer euch oft schwer zu verstehen

Genau wir hier drüben auf der anderen Seite des Ozeans (wo ich momentan zwar nicht bin, aber egal) sind schwer von Begriff  :roll:
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Wilder Löwe

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #7 am: 29.04.2014, 08:28 Uhr »
Wir kennen die Details der Geschichte nicht und sollten nicht vorschnell urteilen. Offensichtlich ist bei dem Garagenbesitzer in der letzten Zeit mehrmals eingebrochen worden und er hat auf der Lauer gelegen, um den Einbrecher zu stellen. Der Austauschschüler ist mit Sicherheit über die Gesetze in Montana belehrt worden und hätte wissen müssen, dass dort bei Hausfriedensbruch schnell geschossen wird. Außerdem frage ich mich, was er um Mitternacht in einer fremden Garage zu suchen hat. Aus deutscher Sicht ist das sicher exzessive Notwehr, aber in Montana gelten nunmal die Spielregeln dieses Staates und daran muss man sich halten.  Ich fahre doch auch nicht auf einer US-Interstate 200km/h pro Stunde und erzähle dem Cop dann, dass ich Deutsche bin und daher nach deutschen Verkehrsregeln fahre.
Der Fall ist sicher sehr tragisch, besonders für die betroffene Familie, aber ohne dass wir hier die Fakten kennen, noch lange kein Grund für Amerika bashing.

Viele Grüße
Katrin


gabenga

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #9 am: 29.04.2014, 10:17 Uhr »
Wir kennen die Details der Geschichte nicht und sollten nicht vorschnell urteilen.

[snip]

Der Austauschschüler ist mit Sicherheit über die Gesetze in Montana belehrt worden und hätte wissen müssen, dass dort bei Hausfriedensbruch schnell geschossen wird. Außerdem frage ich mich, was er um Mitternacht in einer fremden Garage zu suchen hat.

[snip]

Der Fall ist sicher sehr tragisch, besonders für die betroffene Familie, aber ohne dass wir hier die Fakten kennen, noch lange kein Grund für Amerika bashing.
Danke, Du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht.

Microbi

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #10 am: 29.04.2014, 10:29 Uhr »
Ich habe noch nichts dazu gefunden, was der Schüler im Haus des Schützen eigentlich wollte? Kannten die sich? Oder war das zumindest Hausfriedensbruch?
Nicht dass man den Eindringling gleich erschießen sollte...

Mic

Anti

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #11 am: 29.04.2014, 10:40 Uhr »
Ich wohne in einem Ort mit 50.000 Einwohnern. Ein Streifenwagen ist unterwegs. Bei einem Ladendiebstahl kommen die schon gar nicht mehr -  die persönlichen Daten des Diebes werden telefonisch durchgegeben und wenn gegen den nicht gerade ein Haftbefehl vorliegt, schreibe ich eine Anzeige und lass den gehen...  :shock: Wie schnell die da sind, wenn ich mit Waffe überfallen werde, darüber mag ich nicht wirklich nachdenken... Aber eine Waffe will ich trotzdem nicht.

Stefan M.

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #12 am: 29.04.2014, 10:54 Uhr »
Auch nach mehrfachem intensivem Nachdenken bin ich immer noch nicht auf einen nachvollziehbaren LEGALEN Grund gekommen, was dieser 17-jährige nachts um halb eins in einer fremden Garage weit abseits seines Wohnhauses zu schaffen hat. Noch dazu eine Garage eines Wohnhauses, in das (was ein Zufall!) in den letzten Wochen mehrfach eingebrochen wurde... Also ich kann mir nicht helfen: Ich kann mich an keinen einzigen Vorfall erinnern, bei dem ich während meiner USA-Reisen ungebeten nachts auf dem Grundstück und in den Garagen wildfremder Leute herumgeschlichen wäre. Ich sähe dafür auch irgendwie keine Veranlassung.

Ob man ihn deshalb gleich erschießen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)


mrh400

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #13 am: 29.04.2014, 11:25 Uhr »
Der Grund für den "Garagenbesuch" ist scheinbar ziemlich dubios - das in der Presse geschilderte Verhalten des Schützen nicht weniger. Vor allem aber:
Ob man ihn deshalb gleich erschießen muss, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Genau das ist doch das Thema - hier (in der Diskussion) prallt halt eine archaische Kultur mit der europäischen Aufklärung zusammen.

Zitat
Dann habe K. vier Schüsse ins Dunkle abgefeuert - extra hoch, um "sein Auto in der Garage nicht zu treffen".
So was nennt man dann Wertegesellschaft (?)
Gruß
mrh400

Detritus

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #14 am: 29.04.2014, 11:25 Uhr »
In einem anderen Artikel heißt es der Teenager hätte etwas zu trinken gesucht und wusste, dass bei seiner Gastfamilie (die wohl der selben Gegend lebt) immer Gatorade in der Garage stehen würde.

Ob er jetzt gedacht hat er könne sich dort einfach bedienen (was ne ziemlich dämliche Idee gewesen wäre, ist schließlich auch Diebstahl) oder ob er sich schlicht im Haus geirrt hat wird sich nachträglich wohl kaum noch klären lassen können.

Ist auf jeden Fall schon perfide von dem Hausbesitzer sich derartig "vorzubereiten" - da kann man sich wohl kaum noch auf reine Notwehr berufen sondern dem Kerl ging es nur darum jemanden zu erwischen den er abknallen kann...

Beileid für die Familie des Jungen, wg. so einem Sche** das Leben zu verlieren ist schon tragisch.