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Autor Thema: Selbst Deutsche leben gefährlich...  (Gelesen 24637 mal)

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McC

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #60 am: 30.04.2014, 19:31 Uhr »
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?

Der Henker ist nur eine Person, die auf Anweisung/Befehl handelt.... keinen Deut schlechter als die US-Kiddies, die irgendwo in einem abgedunkelten Raum vor der Konsole sitzen....


....und unschuldige Menschen mit einer Drohne töten! Ach so... das heißt dann in der Fachsprache Kollateralschaden!

http://voiceofrussia.com/news/2014_04_18/Documentary-reveals-US-Air-Force-unit-recruit-gamers-to-kill-with-drones-in-Pakistan-7457/

Bitte keinen Kommentar wegen der Herkunft des Link.... lief vor einigen Wochen auf ARTE.

DocHoliday

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #61 am: 30.04.2014, 19:37 Uhr »
Palo, ich weiß nicht, was Deine Sermon damit zu tun haben soll, dass Soulfinger behauptet hat, hier im Forum hätte sich jeder darüber aufgeregt, warum der Hausbesitzer keine Waffe hätte, wenn ihm was passiert wäre. Das halte ich weiterhin für absoluten Unsinn. Zumal die Aussage "jeder" durch mich alleine schon widerlegt ist.

Und ob deutscher oder nicht scheint zumindest der amerikanischen Presse nicht zu interessieren, die ja auch ausführlich berichtet. Vielleicht liegt es einfach daran, dass es auch in den USA zum Glück noch eine Nachricht wert ist, wenn unbewaffnete Teenager erschossen werden.
Und natürlich hat es in D höheren Nachrichtenwert, wenn ein Deutscher betroffen ist. Was ist daran falsch?

Ich habe keine Ahnung, was er in der fremden Garage gemacht hat. Wahrscheinlich nichts legales. Aber ist das ein Grund, ihn ohne Vorwarnung zu erschießen?

Und den letzten Satz sollen wir dann wohl so verstehen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn demnächst der erste deutsche Touri erschossen wird, weil er ein No Trespassing Schild missachtet hat?
Gruß
Dirk

Detritus

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #62 am: 30.04.2014, 19:49 Uhr »
was waren seine Absichten? 

Na fragen wir ihn doch einfach - ach ja Mist das geht ja leider nicht: Er ist tot!

Das kommt halt bei raus wenn man erst schießt und danach die entscheidenden Fragen stellt.

Und wenn ich extra ne Fallle aufbaue, im Vorfeld schon ankündige dass ich gern jemanden erschießen will, mich dann noch mit der geladenen Waffe vor eine Videokamera setze (die ich natürlich kurz vorher abschalte bevor ich den diesen Einbrecher erschieße) und dann gleich 4x einfach so drauf los ballere dann ist das Mord und keine Angst um Leib oder Leben. Punkt.

Und das wird die Justiz da wohl auch so sehen und der Typ geht in den Bau...

dschlei

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #63 am: 30.04.2014, 20:04 Uhr »


Du wirst mir immer sympathischer  :kuss:, aber die typische (Vorsicht Verallgemeinerung) amerikanische Einstellung
ist das nicht oder?

Gaby
Doch, in den Kreisen, in denen ich verkehre, denkt man im Allgemeinen so.  Die meisten sind dort wie auch ich, Waffenbesitzer, aber wir sind ausgebildet und halten unsere Waffen in verantwortlicher Art und Weise.  Eine Waffe ist kein Spielzeug und schon gar nicht eine Penis-Verlaengerung!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #64 am: 30.04.2014, 20:07 Uhr »
Was macht den Henker besser als den Moerder?  Nur weil ihm jemand gesagt hat, er soll jemanden umbringen ist er besser?

Der Henker ist nur eine Person, die auf Anweisung/Befehl handelt.... keinen Deut schlechter als die US-Kiddies, die irgendwo in einem abgedunkelten Raum vor der Konsole sitzen....


....und unschuldige Menschen mit einer Drohne töten! Ach so... das heißt dann in der Fachsprache Kollateralschaden!

http://voiceofrussia.com/news/2014_04_18/Documentary-reveals-US-Air-Force-unit-recruit-gamers-to-kill-with-drones-in-Pakistan-7457/

Bitte keinen Kommentar wegen der Herkunft des Link.... lief vor einigen Wochen auf ARTE.
Das wird von den Kreisen, in denen ich verkehre, auch verurteilt.  Man ist im allgemeinen recht entaeuscht von Obama, dass er sich so militaerisch verhaelt.  Er wurde von uns gewaehlt, hat sich aber zum typischen US Politiker entwickelt.  Etwas besser als Bush, da er keine Kriege anfaengt, aber nur etwas besser!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

dschlei

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #65 am: 30.04.2014, 20:14 Uhr »

Ich habe keine Ahnung, was er in der fremden Garage gemacht hat. Wahrscheinlich nichts legales. Aber ist das ein Grund, ihn ohne Vorwarnung zu erschießen?

Und den letzten Satz sollen wir dann wohl so verstehen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn demnächst der erste deutsche Touri erschossen wird, weil er ein No Trespassing Schild missachtet hat?
Wie ich schon schrieb, das Castle Doctrim hat diesen Totschlag nicht abgedeckt, egal was er in der Garage gemacht hat.  Der Hausbsitzer war nicht bedroht, und haette er seine Garage ordentlich verschlossen (wird auch hier von den Versicherungen verlangt), waere der junge auch da nicht reingekommen!

Mit dem Tresspassing kann nur in Texas gefaehrlich sein, denn deren Castle Doctrim erlaubt auch auf unbefugte Landbetreter ohne Warnung zu schiessen.  In den meisten Staaten muss aufgefordert werden, dass Land zu verlassen.  Wenn der Aufforderung nicht Folge geleistet wird, darf geschossen werden, aber nicht mit Toetungsabsicht, mit anderen Worten, es darf nur auf Beine oder Arme geschossen werden, oder noch besser Wranschuesse in den Boden.  Wenn dabei eine Person erschossen wird, gilt das als Totschlag.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

mhnessie

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #66 am: 30.04.2014, 20:53 Uhr »
Ich glaube es wäre aber durchaus schon mal interessant zu erfahren was der Junge letztendlich denn nachts in eine fremden Garage zu suchen hat.
Für mich keine Frage das dies nicht rechtfertigt jemanden zu erschiessen, das muß wohl nicht ernsthaft diskutiert werden.
Sehr wohl aber hat er einen Anteil an dieser tragischen Entwicklung und leider sehr, sehr teuer dafür bezahlt.
Hätte er ein fremdes Grundstück nicht einfach betreten wäre es auch nicht dazu gekommen, its as simple as that.
Und ob die Art und Weise der Verfügbarkeit von Waffen in den USA auch grundsätzlich der richtige Weg ist wäre dann noch ein anderes Thema das ja jedesmal gerne und immer wieder diskutiert wird.




wolfi

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #67 am: 30.04.2014, 22:15 Uhr »
Die Meinung anderer Austauschschüler in den USA zu der Geschichte - und ihre Erfahrungen mit den Waffenträgern.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/erschossener-schueler-diren-deutsche-austauschueler-reagieren-bestuertzt-a-966976.html
Ganz interessant!
Aber nicht nur Deutsche leben gefährlich:
http://time.com/81126/chicago-teen-murder/
Zitat
A 14-year-old girl in Chicago was charged with murder for shooting another teenage girl. The victim’s family said the confrontation escalated out of a dispute over a boy that began on Facebook.

Floridiana

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #68 am: 30.04.2014, 22:41 Uhr »
Es gab auch andere Faelle in Montana, aber das waren "nur" Amerikaner betroffen, also nichts in der deutschen Presse. Schrecklicher Fall und ein reformbeduerftiges Gesetz.



Davidc

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #69 am: 01.05.2014, 08:20 Uhr »



Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.



Also,
sowas darf man doch überhaupt nicht sagen!!!

Genau deshalb habe ich es gesagt. ;-)

In den USA wird ja auch bei jedem Autounfall gleich der volle Name der beteiligten in der Zeitung genannt, es werden Alter und Geschlecht genannt usw.
War übrigens die Vermutung eines Lesers auf der Internetseite der lokalen Tageszeitung, dass der Schütze nur deshalb festgenommen wurde, weil er keine Weißer / Amerikaner ist, sondern Migrant. War wohl ein verdeckter Rassismusvorwurf gegen die Polizei.

Wenn ich mir das Foto hier so anschaue könnte der Hinweis auf die Herkunft des Schützen auch zutreffen:
http://missoulian.com/news/local/missoula-man-charged-with-deliberate-homicide-in-teen-s-shooting/article_f7551102-cf0e-11e3-9619-001a4bcf887a.html?comment_form=true

Davidc

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #70 am: 01.05.2014, 08:22 Uhr »
Natürlich hat er nichts in der fremden Garage zu suchen und möglicherweise sollte ein Diebstahl begangen werden.

Nach allem was wir wissen lag aber keine Notwehr in Sinne des deutschen Rechts vor (jaja, ist ja nicht in D). Und selbst wenn - der Einsatz der Schusswaffe wäre völlig unverhältnismäßig.

Montana ist eben ein Bundesstaat in dem - genau wie in ID - gerne rumgeballert wird und die Leute dieses Verhalten genau richtig finden.
 

Übrigens:
Der Schütze hat offenbar asiatisch/russischen Hintergrund und das Opfer ist wohl Deutsch-Türke.


Es gab keinen Grund, das Castle Law in Anspruch zu nehmen.  Es lag kein Angriff auf eine Person vor, es wurden nur Sachgueter "beschuetzt" die nicht von dem Gesetz betroffen sind.  Das war einfach Mord, was da geschah!

Das sehe ich - nach allem was bisher bekannt - ist genau so auch.

fmerbitz

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #71 am: 01.05.2014, 09:30 Uhr »
Ich glaube es wäre aber durchaus schon mal interessant zu erfahren was der Junge letztendlich denn nachts in eine fremden Garage zu suchen hat.

Es wurde hier noch nicht erwähnt und ich weiss nicht ob es stimmt:
In hr-info wurde gestern berichtet dass sein Kumpel ausgesagt hat. Demnach hat der Junge auf einen anderen gewartet der sich verspätet hat.
Dann hatte er Durst und ist auf die Idee gekommen dort in der Garage nach was Trinkbarem zu suchen - weil seine Gastfamilie auch Gatorade und so in der Garage aufbewahrt ...

mrh400

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #72 am: 01.05.2014, 09:52 Uhr »
Es wurde hier noch nicht erwähnt und ich weiss nicht ob es stimmt:
In hr-info wurde gestern berichtet dass sein Kumpel ausgesagt hat. Demnach hat der Junge auf einen anderen gewartet der sich verspätet hat.
Dann hatte er Durst und ist auf die Idee gekommen dort in der Garage nach was Trinkbarem zu suchen - weil seine Gastfamilie auch Gatorade und so in der Garage aufbewahrt ...
Selbst wenn's stimmt:
Der Grund für den "Garagenbesuch" ist scheinbar ziemlich dubios -
Gruß
mrh400

Davidc

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Stefan M.

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Re: Selbst Deutsche leben gefährlich...
« Antwort #74 am: 01.05.2014, 10:59 Uhr »
Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wo genau das fragliche Haus in Relation zu dem Haus seiner Gasteltern und der Örtlichkeit, an der er den Abend verbracht hat (Schule/Freunde/Restaurant ?), befindet.

Die Geschichte mit "ich geh schnell in eine Garage rein weil dort was zu trinken liegen könnte" wäre dann zumindest im Bereich des Möglichen und einigermaßen nachvollziehbar, auch wenn das immer noch Diebstahl wäre. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn dieses Haus irgendwie auf dem Weg nach Hause zu seinen Gasteltern liegt, z. B. auf dem Heimweg von der Bushaltestelle. Gibt man die Adresse "2600 Deer Canyon Court" in Missoula mal in G00gl€ Maps ein, stellt man fest, dass dieses Haus am äußersten Ortsrand in einer Wohngegend liegt. Somit wäre ein Aufenthalt dort nur dann zu erklären, wenn auch das Haus der Gasteltern dort wäre oder sonst ein nachvollziehbarer Grund vorliegt.

Komplett anders sieht es für mich aus, wenn das fragliche Haus in einer ganz anderen Gegend liegt, wo es keinen plausiblen Grund für seinen Aufenthalt gibt. Dann kann man m. E. zwanglos unterstellen, dass er sich zusammen mit seinem Begleiter wohl auf einer Diebes-/Einbruchstour befunden hat und nahe liegt dann auch, dass ein Zusammenhang mit den beiden zurückliegenden Einbrüchen bestehen könnte. Wie so ein Verhalten dann im Hinblick auf seinen Aufenthalt als Gastschüler und der Reputation seiner Gasteltern in dem recht überschaubaren Ort zu werten wäre, überlasse ich der Beurteilung jedes einzelnen.  

Leider habe ich in der Presse bislang nichts über dieses nicht unwichtige Detail gefunden (oder hab ich's übersehen...?).

Auf der anderen Seite gehe ich konform mit denen, die das Verhalten des Schützen als nicht von der Castle Doctrine gedeckt ansehen. Einfach mit einer Schrotflinte in eine dunkle Garage reinzuballern (quasi eine Art "Streufeuer") im Wissen, dass sich da drin eine Person befindet, setzt zumindest bedingten Vorsatz hinsichtlich einer möglichen Tötung voraus. Und persönlich "bedroht" dürfte sich der Typ eher nicht gefühlt haben; eher angesäuert wegen der zurückliegenden Einbrüche. Eine Gefahr sah er allerhöchstens für sein Eigentum, was aber wohl nicht ausreicht für einen Schusswaffengebrauch i. S. d. Castle Doctrine (?). Das Ganze hätte er zudem viel eleganter und gewaltloser lösen können, indem er einfach wartet bis der Typ aus der Garage wieder rauskommt und ihn dann mit vorgehaltener Waffe stellt. Dass irgendwo im Umfeld sich eine zweite Person befindet, von der ggf. eine Gefahr für ihn ausgehen könnte, wußte er zum Zeitpunkt des Schießens ja wohl nicht und das dürfte somit für ihn auch kein Entscheidungskriterium gewesen sein.

Für mich ist das Verhalten beider Beteiligter äußerst ungeschickt und dumm. Leider mit einem sehr tragischen Ende.
"Mit des Weißbiers Hochgenuss, wächst des Bauches Radius..." (unbekannter Autor)