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Autor Thema: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job  (Gelesen 1807 mal)

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playmaker11

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http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article107907955/Strandwaechter-rettet-Mann-und-verliert-seinen-Job.html
Wie ich diese "hire-and-fire-Mentalität" hasse.... :roll:
In diesem Fall kann man fast auf das viel gescholtene US-Rechtssystem hoffen, in dem das Unternehmen des Lebensretters an den Strafzahlungen kaputt geht.
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BigDADDY

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #1 am: 05.07.2012, 13:41 Uhr »
Ein wahrer Held!
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Anti

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #2 am: 05.07.2012, 13:52 Uhr »
Dann wohl lieber arbeitslos, als ein Mensch auf dem Gewissen zu haben und einer fetten Klage wegen unterlassener Hilfeleistung entgegen zu sehen.

winki

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #3 am: 05.07.2012, 13:57 Uhr »
Ich glaube nicht dass der Arbeitgeber den "Prozess" gegen seinen Angestellten verlieren wird. Der Angestellte hat sich von seinem Arbeitsplatz z.b. Pool / Hotelstrand entfernt und gegen die Arbeitsanweisungen seines Arbeitgebers gehandelt. Arbeitsanweisungen reflektieren zum großen Teil , die Gesetzeslage,  Regressansprüche  der Kunden gegenüber dem Besitzer und zum Schutz des Angestellten, zu minimieren oder auszuschließen. Wobei in den USA die exorbitanten hohen Regressansprüche bei Unfälle juristisch für den Betroffenen zugesprochen worden sind, solche Arbeitsanweisungen erst entstehen lassen.

Auf der andern Seite kenne ich nicht die Rechtslage in den USA bei unterlassener Hilfeleistung.

 

Lees

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #4 am: 05.07.2012, 19:01 Uhr »
Die Stadt Hallandale hat einen Vertrag mit einer Firma, die Rettungsschwimmer stellt, die bestimmte Strandabschnitte ueberwachen. Einerseits koennen sie ihre Station nicht unbewacht lassen (sie sind da alleine), andererseits laesst ein Rettungsschwimmer nicht einfach jemanden absaufen, der ausserhalb des Strandabschnitts zu ertrinken droht. Inzwischen haben in Hallandale 7 Rettungssschwimmer dieser Firma gekuendigt oder absichtlich gegen die Regel verstossen, um gefeuert zu werden.

In Australien hab ich Straende gesehen, in denen die Grenzen der ueberwachten Abschnitte deutlich im Sand abgesteckt waren. Das waren nur kleine Bereiche mit einer ganzen Gruppe an Rettungsschwimmern. Allerdings war das Wasser erheblich wilder und wurde nur von Surfern bevoelkert. Falls jemand ausserhalb des Bereichs in Not geraten waere, waeren immer noch einige Rettungsschwimemr fuer den gesicherten Bereich zurueckgeblieben. Offensichtlich bezahlt die Stadt Manly (bei Sydney) diesen Service.

Die Stadt Hallandale jedoch wird sich Ende des Jahres, wenn der Vertrag auslaeuft, neue Kostenvoranschlaege machen, um billiger wegzukommen. So wird der naechste Konfliktfall vorprogrammiert. Irgendjemand ist naemlich immer 'cool' genug, ausserhalb des ueberwachten Strandabschnitts zu schwimmen.
http://abcnews.go.com/US/fired-fla-lifeguard-reinstated/story?id=16716225

mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #5 am: 05.07.2012, 21:39 Uhr »
Hallo,
Inzwischen haben in Hallandale 7 Rettungssschwimmer dieser Firma gekuendigt oder absichtlich gegen die Regel verstossen, um gefeuert zu werden.

Die Stadt Hallandale jedoch wird sich Ende des Jahres, wenn der Vertrag auslaeuft, neue Kostenvoranschlaege machen, um billiger wegzukommen.
wie paßt das zusammen? Ich könnte mir vorstellen, daß mit den (z.T. provozierten) Kündigungen das Ziel verfolgt wird, die Firma als unzuverlässig bzw. für ihre Aufgaben unzureichend personell ausgestattet erscheinen zu lassen, um sie aus der nächsten Vergabe herauszudrängen. Aber ob das mit einer billigeren Firma dann besser wird???
Gruß
mrh400

BigDADDY

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #6 am: 05.07.2012, 21:49 Uhr »
Aber ob das mit einer billigeren Firma dann besser wird???

Vielleicht wollen die Gekündigten eine eigene Firma gründen?

PS: ich denke auch schon an eine Hollywood-Verfilmung: mit Nicoals Cage als Rettungsschimmer und Demi Moore als Gerettete, vielleicht gibt David Hesselhoff den miesen Firmen-Boss. Noch ein Schuß Sozialromantik und der Oscar dürte sicher sein...
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stephan65

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #7 am: 05.07.2012, 22:24 Uhr »
Und sowas steht unter "Weltgeschehen"...nunja.

Lees

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #8 am: 05.07.2012, 22:55 Uhr »
Wer selber kuendigt bekommt kein Arbeitslosengeld.

playmaker11

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #9 am: 06.07.2012, 07:00 Uhr »
Ich glaube nicht dass der Arbeitgeber den "Prozess" gegen seinen Angestellten verlieren wird. Der Angestellte hat sich von seinem Arbeitsplatz z.b. Pool / Hotelstrand entfernt und gegen die Arbeitsanweisungen seines Arbeitgebers gehandelt. Arbeitsanweisungen reflektieren zum großen Teil , die Gesetzeslage,  Regressansprüche  der Kunden gegenüber dem Besitzer und zum Schutz des Angestellten, zu minimieren oder auszuschließen. Wobei in den USA die exorbitanten hohen Regressansprüche bei Unfälle juristisch für den Betroffenen zugesprochen worden sind, solche Arbeitsanweisungen erst entstehen lassen.

Auf der andern Seite kenne ich nicht die Rechtslage in den USA bei unterlassener Hilfeleistung.
In D hätte der ArbG glücklicherweise keine Chance mit der Kündigung, auch wenn der ArbN gegen alle Arbeitsanweisung gehandelt hat. Das höherwertige Rechtsgut ist geschützt und höher als das Leben stehen lächerliche Anweisungen von Arbeitgebern nicht.
Daneben wäre für einen Verstoß erstmal eine Abmahnung fällig bevor man kündigt.
Mal ganz unabhängig von der Frage, ob er sich wg. unterlassener Hilfeleistung starfbar machen würde (bzw. die Wahl zw. Verstoß gegen eine Arbeitsanweisung oder Begehung einer Straftat hätte).
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winki

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #10 am: 06.07.2012, 09:40 Uhr »

In D hätte der ArbG glücklicherweise keine Chance mit der Kündigung,

....hätte, hätte....   Es war aber nicht in Deutschland.....  :roll:

gabenga

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #11 am: 06.07.2012, 09:51 Uhr »
Die Überschirft ist reisserisch und irreführend. Wennman den ganzen Bericht liest kommt heraus, dass der Schwimmer bereits an Land war als er an der Stelle ankam. Des weiteren leistete eine vor Ort befindliche krankenschwester bereits erste Hilfe. Meiner Meinung nach ist der Kerl ein Wichtigtuer.

Zweitens ist die Arbeitsanweisung doch eindeutig. Ich habe auch wenig Verständnis, dass Menschen die extra in überwachten Bereichen baden keinen Schutz bekommen, da irgendeiner beschlossen hat in einem un-überwachten Bereich zu schwimmen. Er muss dann halt die Konsequenzen für sein Handeln tragen.

Tinerfeño

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #12 am: 06.07.2012, 10:39 Uhr »
Natürlich ist das völlig unverständlich, was da passiert ist, aber immer diese Vergleiche mit Deutschland. Als ob hier alles perfekt geregelt sei und es allen Arbeitnehmern gut gehe. Wenn ich sehe, welche Arbeitsbedingungen in Deutschland teilweise möglich sind (ich sage nur Paketfahrer oder Kündigung wegen mitgenommenen Essens, das eh weggeworfen wird...), brauchen "wir" uns gar nichts auf unser "ach so tolles" Arbeitsrechtssystem einzubilden.
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Detritus

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #13 am: 06.07.2012, 11:07 Uhr »
Des weiteren leistete eine vor Ort befindliche krankenschwester bereits erste Hilfe.

Das steht da so nicht.

"Als der Rettungsschwimmer an der Stelle ankam, hatten Badegäste den Ertrinkenden bereits aus dem Wasser gezogen. Zusammen mit einer Krankenschwester, die sich zufällig am Strand aufgehalten hatte, habe er Erste Hilfe geleistet, sagte Lopez."

Ob die Krankenschwester nun schon vor ihm dagewesen ist oder nicht lässt sich daraus nicht ableiten. Und was hätte er bitte machen sollen? Wenn er ankommt und der Schwimmer schon an Land ist einfach wieder abdrehen und zu seinem Posten zurückgehen (und selbst dann hätte er ja schon unberechtigterweise seinen Posten verlassen gehabt)? Als er alamiert worden ist und sich auf den Weg gemacht hat konnte ja noch keiner wissen wie die Situation vor Ort genau aussieht.

Und ich will nicht wissen was es für ein Theater gegeben hätte wenn die Geschichte nun nicht so glimpflich abgelaufen wäre. Dann hätte die Überschrift wohl geheißen

"Rettungsschwimmer schaut Mann beim ertrinken zu..."

gabenga

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #14 am: 06.07.2012, 11:19 Uhr »
Sollen wir jetzt ein Ablaufprotokoll erstellen?  :shock: An anderer Stelle steht es ein wenig anders.

Auf dem Weg zur Person in Not hat er gesehen, dass sich genügend andere um die Person kümmerten, es gab also gar keinen Grund mehr weiter dort hin zu gehen. Er hätte umdrehen und seine Arbeit tun können anstatt den Lebensretter zu geben.

Bei mir hätte die Überschirft übrigens so gelautet - " Mann ertrunken - Leichtsinniger Weise Schwamm er im nicht überwachten Bereich"

Detritus

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #15 am: 06.07.2012, 11:25 Uhr »
Auf dem Weg zur Person in Not hat er gesehen, dass sich genügend andere um die Person kümmerten, es gab also gar keinen Grund mehr weiter dort hin zu gehen.

Heißt im Umkehrschluss wenn ein RTW zu einem Unfall kommt steigen die ausgebildeten Rettungssanitäter demnächst also gar nicht mehr aus wenn dort sich schon Personen befinden welche sich um die Opfer "kümmern"?

Nur weil sich dort schon Personen aufgehalten haben (und auch wenn die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfe geleistet haben) ist es m.E. doch mehr als sinnvoll wenn ein ausgebildeter Rettungsschwimmer die Hilfemaßnahmen bei einem Schwimmunfall übernimmt und das nicht einfach irgend einem Laien überlässt.

Kauschthaus

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #16 am: 06.07.2012, 11:28 Uhr »


Bei mir hätte die Überschirft übrigens so gelautet - " Mann ertrunken - Leichtsinniger Weise Schwamm er im nicht überwachten Bereich"

Da kann man ja froh sein, dass dein Denken und Handeln nicht für Überschriften sorgt.

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

motorradsilke

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #17 am: 06.07.2012, 11:57 Uhr »

Zweitens ist die Arbeitsanweisung doch eindeutig. Ich habe auch wenig Verständnis, dass Menschen die extra in überwachten Bereichen baden keinen Schutz bekommen, da irgendeiner beschlossen hat in einem un-überwachten Bereich zu schwimmen. Er muss dann halt die Konsequenzen für sein Handeln tragen.

Er hätte also von seinem Platz aus zusehen sollen, dass der Mensch evtl. ertrinkt? (Warum gibt es hier eigentlich keinen K...Smiley?)
Vielleicht wurde der Mensch nur abgetrieben aus dem überwachten Bereich? Soll bei nicht so guten Schwimmern vorkommen.
Ich hoffe, du hast keinen Job mit einer Verantwortung für Menschenleben.

Jack Black

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #18 am: 06.07.2012, 12:37 Uhr »
Warum gibt es hier eigentlich keinen K...Smiley?

Nimm diesen so lang (musst Du halt via IMG einfügen):


gabenga

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #19 am: 06.07.2012, 12:45 Uhr »
Vielleicht lest ihr mal den kompletten Bericht und nicht nur die Überschrift. Es befanden sich genug Menschen in dem nicht von ihm zu überwachenden Bereich (und die waren nicht mal nur als Zuschauer vor Ort). Wäre er der einzigste gewesen der Hilfe hätte leisten können sieht es doch anders aus.

Aber es ist natürlich viel besser auf den bösen, bösen Arbeitgeber und die herzlosen Amis mit ihren kruden Regeln zu schimpfen.   :roll:




playmaker11

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #20 am: 06.07.2012, 13:06 Uhr »
Zitat
Zweitens ist die Arbeitsanweisung doch eindeutig. Ich habe auch wenig Verständnis, dass Menschen die extra in überwachten Bereichen baden keinen Schutz bekommen, da irgendeiner beschlossen hat in einem un-überwachten Bereich zu schwimmen. Er muss dann halt die Konsequenzen für sein Handeln tragen.
Die Regeln der StVO sind auch eindeutig, da steht z.B. daß Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten - und jetzt erzähl Du hier niemandem, Du würdest Dich an alle Gesetze und Vorgaben halten. Nur weil einer etwas macht, was vielleicht sogar verboten ist (das weiß man hier aber gar nicht), ist es noch lange nicht richtig (und das hat mit USA oder sonst einem Land nix zu tun) jemanden sterben zu lassen.
Eigentlich sollte man für solche Aussagen doch sehr hoffen, daß Du irgendwann mal im Straßengraben liegst und Hilfe brauchst und die Leute vorbeifahren und sich damit entschuldigen, daß siue nicht zu spät zur Arbeit kommen dürfen.
Andererseits ist dieses Rechtsauffassung so dämlich (und anders kann man es schon nicht mehr bezeichnen), daß es sich nicht lohnt zu diskutieren.
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winki

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #21 am: 06.07.2012, 13:54 Uhr »

Eigentlich sollte man für solche Aussagen doch sehr hoffen, daß Du irgendwann mal im Straßengraben liegst und Hilfe brauchst und die Leute vorbeifahren und sich damit entschuldigen, daß siue nicht zu spät zur Arbeit kommen dürfen.
Andererseits ist dieses Rechtsauffassung so dämlich (und anders kann man es schon nicht mehr bezeichnen), daß es sich nicht lohnt zu diskutieren.

Nochmals,  es passierte in Amerika und nicht in Deutschland!   Warum also Vergleiche mit StVO.... ???

Mögen Arbeitsanweisungen einem noch so bescheuert vorkommen sind sie nun mal Bestandteil eines jeden Arbeitsvertrages. Das kann man besonders am Beispiel eines Walmart beim Verkauf von Alkohol in manchen Bundesstaaten beobachten. Besteht die Anweisung bei jedem Alkoholkäufer egal welchen Alters die ID zu kontrollieren und der Verkäufer, handelt nach Gutsherrenart weil er der Meinung ist, für den Kauf, schaut der Käufer, Alt genug, verliert er mit Recht seinen Job, denn bei manchen Bundesländer sind min $10000 Fine, für den Verkauf an Jugendliche unter 21 Jahre fällig.
Nicht anders der Rettungsschwimmer, theoretische Annahme, Du befindest Dich mit Deiner Familie in besagten Hotelstrandabschnitt als zahlender Gast. Dein Kind kommt im Wasser in Schwierigkeiten und ertrinkt, wird zwar gerettet hat aber bleibende Gehirnschäden davon getragen, da der Rettungsschwimmer gerade damit beschäftigt ist 500m weiter in einem No on Duty Strandabschnitt einen zu retten..  Hast du darüber schon mal nachgedacht! Was alleine dem Hotel, der von Dir angestrebte Rechtsstreit um die Folgekosten in Millionenhöhe kosten kann, den Du mit einem gewieften amerikanischen Juristen anstreben wirst oder beruhigst Du Dein Gewissen, der Rettungsschwimmer hat dafür ein anders Leben gerettet???

Auf der anderen Seite, sind nicht alle Hilfeleistungen von Privatpersonen die sie bei Unfällen    a) durch unsachgemäßer Hilfeleistung dem Verunfaltem oder b) sich selber zufügen durch Versicherung oder Gesetze abgedeckt. Oft ziehen viele Hilfeleistungen bei Unfällen langwierige Prozesse um mögliche Schadenersatzforderungen durch unsachgemäßer Behandlung durch Laien nach sich. Das ist sicher auch ein Punkt unter vielen Anderem, dass immer weniger geholfen wird...

Auf der andern Seite stehen natürlich auch bescheuerte Arbeitsanweisungen im Raum, die Nachweislich zu viele unnötige Tote der Rettungskräfte  in den Twin Tower von NY führte, weil Telefonistinnen strikt ihre Arbeitsanweisung eingehalten hatten...

Detritus

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #22 am: 06.07.2012, 14:16 Uhr »
Hier mal ein etwas ausführlicherer Bericht zu der ganzen Story:
http://articles.sun-sentinel.com/2012-07-05/news/fl-hallandale-beach-lifeguard-folo-20120705_1_lifeguard-job-pink-slips

Der Strandabschnitt war auch während der Abwesenheit des Lifeguards nicht unbesetzt - insofern greifen hier keine Ausreden nach Haftungsfragen.
Selbst der Vertragspartner bzw. der Bürgermeister der Stadt hat das Vorgehen der Firma massiv kritisiert.

Lopez wurde angeboten seinen Job wiederzubekommen - er hat (verständlicherweise) abgelehnt, dafür wird von Seiten der Firma jetzt darüber nachgedacht ob man nicht die Supervisor bestrafen will die (vorschnell) die Kündigungen ausgesprochen haben. Wirklich ein toller Arbeitgeber.

Kalifornier

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #23 am: 06.07.2012, 14:38 Uhr »
Die story ging bis zum 'Situation Room" with Wolf Blitzer auf CNN.

...with in depth analysis.... :D

winki

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #24 am: 06.07.2012, 14:46 Uhr »
Hier steht aber auch:

The supervisor explained that Lopez's actions placed swimmers in his patrol area in danger, and could've gotten the company into legal trouble.


Egal wie man jetzt das sehen will, bei weniger Öffentlichkeit durch News oder Internet, würde ich nicht darauf Wetten dass man den Rettungsschwimmer wieder einen Job angeboten hätte...

mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #25 am: 06.07.2012, 14:55 Uhr »
Hallo,
The supervisor explained ...
und das sagt sein Chef:
"Ellis said that since Monday's incident, he's been able to confirm that no area of the beach that his company is contracted to patrol was left unattended while Lopez went out of the area to assist the swimmer."

bei weniger Öffentlichkeit durch News oder Internet, würde ich nicht darauf Wetten dass man den Rettungsschwimmer wieder einen Job angeboten hätte...
Das stimmt wohl, so hat das Internet halt auch sein Gutes :wink:.


edit PS:
in demselben Blättchen schreibt heute ein Kommentator:
"The incredibly senseless decision to fire Lopez ..."
Der Kommentator ist US-Amerikaner, in Chicago geboren, liebt Baseball (US-amerikanischer geht's nicht) und hat doch eine nach den Beiträgen mancher in den USA ansässigen Forianer so völlig un-US-amerikanische Weltanschauung? Oder andersherum: so absurd scheint die Haltung der "typisch-deutsch" denkenden Forianer auch für "US-Eingeborene" nicht zu sein.
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Microbi

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #26 am: 06.07.2012, 15:37 Uhr »
So weit mir bekannt, kennt das US Recht nicht den Straftatbestand des § 323c StGB (unterlassene Hilfeleistung). Allerdings Angehörige eines Rettungsdienstes (emergency service) haben wohl die Verpflichtung zu helfen, auch wenn sie z.B. nicht im Dienst sind. Lifeguard gehört auch zu den Rettungsdiensten.
Notlage: ja; Hilfe erforderlich: ja; Hilfe zumutbar: wohl ja.

Ist es dann nicht ein Interessenkoflikt, der im Rahmen der Zumutbarkeit zu prüfen ist? Wobei die Verpflichtung zur Rettung mehr wiegen dürfte, als die Einhaltung der Arbeitsregeln.

Ich will die Methode nicht 1:1 anwenden, aber es hilft bei der Überlegung.

Mic

motorradsilke

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #27 am: 06.07.2012, 16:48 Uhr »
Es befanden sich genug Menschen in dem nicht von ihm zu überwachenden Bereich (und die waren nicht mal nur als Zuschauer vor Ort). Wäre er der einzigste gewesen der Hilfe hätte leisten können sieht es doch anders aus.


Und die waren alle ausgebildete Ersthelfer? Und in der Lage, einem Ertrinkenden zu helfen? Und das konnte der Rettungsschwimmer sehen oder nur ahnen?
Hast du mal erlebt, wieviele Menschen bei einem Unfall überhaupt helfen können und das auch tun? Ich habe das mal erlebt und es war erschreckend: wir sind mal zu einem Motorradunfall dazugekommen und Alle aus der Gruppe des Verunfallten standen wie erstarrt hilflos drumrum. Keiner war in der Lage zu helfen.

Es ist schon traurig, dass etwaige Schadenersatzforderungen gegen die Rettung eines Menschen abgewogen werden, dass daran überhaupt ein Gedanke verschwendet wird.

dschlei

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #28 am: 06.07.2012, 17:24 Uhr »


Nur weil sich dort schon Personen aufgehalten haben (und auch wenn die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Hilfe geleistet haben) ist es m.E. doch mehr als sinnvoll wenn ein ausgebildeter Rettungsschwimmer die Hilfemaßnahmen bei einem Schwimmunfall übernimmt und das nicht einfach irgend einem Laien überlässt.
Das ist ein falscher Gedanke!  Da eine Krankenschwester schon erste Hilfe leistete (nach US Zeitungsaussagen, war es eine RN, die hier in den USA eine Collegeausbildung hat), war diese unendlich besser qualifiziert die Versorgung vor zu nehmen als ein Rettungsschwimmer es je sein wird!

Der Rettungsschwimmer hat eindeutig in seiner Aufgabe versagt, und in einer kritischen Situation eine absolut falsche entscheidung getroffen.  was waere gewesen, wenn in dieser Zeit in dem von ihm zu ueberwachenden Bereich ein Notfall eingetreten waere?  Normalerweise verlangen US Sicherheits-Prozeduren (und ich nehme stark an, dass es eine solche fuer den zu ueberwachenden Bereich gab), dass bei Fehlverhalten, und speziell bei verlassen der Ueberwachungsstation, der Person sogenannte Puntive Puunishments angekuendigt werden muessen (OSHA und andere Sicherheitsvorschriften verlangen das so), die "up to and incluse termination" festlegen.  Der Rettungsschwimmer wusste also genau, was die zwingende Konsequenz seines Handelns war, und nur weil ein Teil der deutschen Presse scheinbar lieber polemisch als faktisch berichtet, aendert sich an der Tatsache nichts.
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mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #29 am: 06.07.2012, 17:31 Uhr »
Hallo,
Da eine Krankenschwester schon erste Hilfe leistete (nach US Zeitungsaussagen, war es eine RN, die hier in den USA eine Collegeausbildung hat),
... und das sieht man aus der Entfernung? :roll:

ein Teil der deutschen Presse
siehe oben:
... schreibt heute ein Kommentator:
"The incredibly senseless decision to fire Lopez ..."
Der Kommentator ist US-Amerikaner, in Chicago geboren, liebt Baseball (US-amerikanischer geht's nicht) ...
Es handelt sich um den Sun Sentinel aus Fort Lauderdale - mir neu, daß das ein Teil der deutschen Presse ist.
Gruß
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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #30 am: 06.07.2012, 17:36 Uhr »
Hallo,
The supervisor explained ...
und das sagt sein Chef:
"Ellis said that since Monday's incident, he's been able to confirm that no area of the beach that his company is contracted to patrol was left unattended while Lopez went out of the area to assist the swimmer."

Zitat
edit PS:
in demselben Blättchen schreibt heute ein Kommentator:
"The incredibly senseless decision to fire Lopez ..."
Der Kommentator ist US-Amerikaner, in Chicago geboren, liebt Baseball (US-amerikanischer geht's nicht) und hat doch eine nach den Beiträgen mancher in den USA ansässigen Forianer so völlig un-US-amerikanische Weltanschauung? Oder andersherum: so absurd scheint die Haltung der "typisch-deutsch" denkenden Forianer auch für "US-Eingeborene" nicht zu sein.
Woher weisst du, dass das nicht ein Deutscher ist, der zwar in Chicago geboren wurde (weil seine eltern sich dort beruflich aufhielten), aber in juengster Kindheit wieder nach Deutschland zog, und erst vor Kurzem wieder in die USA eingewandert ist, und sich mit den Gesetzen und Vorschriften hier noch nicht so richtig auskennt?  Nur weil er baseBall gern aht?

Woher weisst du, dass er ein bestimmtes Alter hat?  Der kann erst 20 something sein, und damit etwa halb solange in den USA leben, wie ich!  Es kann sein, dass er sich mit Vorschriften usw. einfach nicht auskennt!
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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #31 am: 06.07.2012, 18:40 Uhr »
Tja für mich alles reine Hypothesen, ich habe lange genug bei einer amerikanischen Firma gearbeitet, wo die Worte eines Supervisors vom Manager grundsätzlich bestätigt wurden und nur durch "öffenlichen" Druck publikumswirksam geändert wurden. Man konnte sich viel erlauben aber auf keinen Fall gegen Firmen - Rules verstoßen...Was ja auch nicht vergessen werden darf, der Supervisor ist auch nur ein kleines Befehlsempfänger - Rädchen und bekommt seine Rules vom Big Boss.....

Gerade bei Outsourcing herrschen andere Gesetze, zum Einen für den Auftragsgeber die Preise für den nächsten Kontrakt zu drücken, zum Andern für den Auftragnehmer den Auftrag wieder zu bekommen...  der ja gerade in diesem Fall aus Saison(arbeiter) sprich Studenten besteht. Glaube kaum dass da allzu viel Spielraum bei Interpretationen über den Job möglich sind...  :wink:

mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #32 am: 06.07.2012, 19:09 Uhr »
Hallo,
Woher weisst du, dass das nicht ein Deutscher ist, der zwar in Chicago geboren wurde (weil seine eltern sich dort beruflich aufhielten), aber in juengster Kindheit wieder nach Deutschland zog, und erst vor Kurzem wieder in die USA eingewandert ist, und sich mit den Gesetzen und Vorschriften hier noch nicht so richtig auskennt?  Nur weil er baseBall gern aht?

Woher weisst du, dass er ein bestimmtes Alter hat?  Der kann erst 20 something sein, und damit etwa halb solange in den USA leben, wie ich!  Es kann sein, dass er sich mit Vorschriften usw. einfach nicht auskennt!
ganz einfach: weil ich seinen Lebenslauf gelesen habe - Du glaubst doch nicht, daß ich sowas ungeprüft reinschreibe :lachen35:. Keine Deiner ziemlich haltlosen Spekulationen trifft zu.
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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #33 am: 06.07.2012, 19:18 Uhr »
Hallo,
Woher weisst du, dass das nicht ein Deutscher ist, der zwar in Chicago geboren wurde (weil seine eltern sich dort beruflich aufhielten), aber in juengster Kindheit wieder nach Deutschland zog, und erst vor Kurzem wieder in die USA eingewandert ist, und sich mit den Gesetzen und Vorschriften hier noch nicht so richtig auskennt?  Nur weil er baseBall gern aht?

Woher weisst du, dass er ein bestimmtes Alter hat?  Der kann erst 20 something sein, und damit etwa halb solange in den USA leben, wie ich!  Es kann sein, dass er sich mit Vorschriften usw. einfach nicht auskennt!
ganz einfach: weil ich seinen Lebenslauf gelesen habe - Du glaubst doch nicht, daß ich sowas ungeprüft reinschreibe :lachen35:. Keine Deiner ziemlich haltlosen Spekulationen trifft zu.
Also jemand, der von der Corporate Welt absolut Null Ahnung hat.  Und warum soll seine Meinung ueber den fall ausschlaggebender sein als meine?  Er ist Class of 69.  69 (als er gerade mal die High School abschloss) hatte ich schon ein paar Jaherchen Erfahrung als Mitarbeiter einer riesengrossen (auch Big Blue genannt) amerikanischen Firma udn mich schon sehr an die bestimmten Arbeitsvorschriften von solchen Orgas eingearbeitet!
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #34 am: 06.07.2012, 19:35 Uhr »
Hallo,
Und warum soll seine Meinung ueber den fall ausschlaggebender sein als meine?
das habe ich nie behauptet. Ich habe nur festgestellt, daß die Unterstellung, vergleichbare im Forum geäußerte Ansichten seien typisch deutsche Narrenmeinungen, unzutreffend ist. Sie werden offensichtlich auch von US-Amerikanern geteilt. Ob das Fachleute sind, war nicht die Frage.
Gruß
mrh400

dschlei

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #35 am: 06.07.2012, 20:23 Uhr »
Hallo,
Und warum soll seine Meinung ueber den fall ausschlaggebender sein als meine?
das habe ich nie behauptet. Ich habe nur festgestellt, daß die Unterstellung, vergleichbare im Forum geäußerte Ansichten seien typisch deutsche Narrenmeinungen, unzutreffend ist. Sie werden offensichtlich auch von US-Amerikanern geteilt. Ob das Fachleute sind, war nicht die Frage.
Es sit natuerlih klar, dass es iviele Amerikaner gibt, die da geteilter/anderer Meinung sind (sonst haette der Rettungsschwimmer ja auch nicht so gehandelt).  Aber die Meinung eines Sportjournalisten aus Chicago, der dazu in seinem Leben noch nicht in Coprorate America gearbeitet hat, als wertiger zu bezeichnen als meine, ist eine absolut einseitige betrachtungsweise.

Ich kann nur sagen, wenn der Schwimmer bei meinem Arbeitgeber angestellt gewesen waere, und festgeschriebene Sicherheitsprozesse verletzt haette, indem er eigenmaechtig und willkuerlich eine sicherheitsrelevante Positon verlassen haette, waere er bei uns auch entlassen worden.  Er haette 911 anrufen koennen, oder sein megafon benutzen koennen, um andere Leute zu alarmieren, aber er haette seine Position nicht verlassen duerfen.
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Marterpfahl

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #36 am: 06.07.2012, 20:28 Uhr »
Ich kann nur sagen, wenn der Schwimmer bei meinem Arbeitgeber angestellt gewesen waere, und festgeschriebene Sicherheitsprozesse verletzt haette, indem er eigenmaechtig und willkuerlich eine sicherheitsrelevante Positon verlassen haette, waere er bei uns auch entlassen worden.  Er haette 911 anrufen koennen, oder sein megafon benutzen koennen, um andere Leute zu alarmieren, aber er haette seine Position nicht verlassen duerfen.

Unter diesen Voraussetzungen werde ich in den USA nicht baden gehen. Das ist mir selbst als Schwimmer zu riskant.   :shock:

LG
Rolf


Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht.

mrh400

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #37 am: 06.07.2012, 21:05 Uhr »
Hallo,
Aber die Meinung eines Sportjournalisten aus Chicago, der dazu in seinem Leben noch nicht in Coprorate America gearbeitet hat, als wertiger zu bezeichnen als meine, ist eine absolut einseitige betrachtungsweise.
jetzt wird's aber schon eigenartig - Deine Selbsteinschätzung in Ehren, aber darum ging es nun wirklich nicht (ich behaupte mal, daß seine Einschätzung nicht weniger "wertig" ist als Deine - vom menschlichen, u.U. nicht vom fachlichen Standpunkt; ich würde mir allerdings nie anmaßen, über die "Wertigkeit" meiner eigenen Einschätzung ein Urteil zu fällen).

Es ging darum, daß von Dir und anderen so getan wird, als seien die dem Kommentar vergleichbaren Einschätzungen typisch deutsche sentimentale Träumereien, auf die ein aufrechter US-Amerikaner im Leben nie kommen würde; die darauf beruhen würden, daß die erbärmlichen Deutschen die die US-amerikanische Seele nie verstehen würden. Egal wie man zu Gary Stein stehen mag (ich kenne außer seinem Kommentar und Lebenslauf nichts von ihm), er ist mit Sicherheit ein US-Amerikaner, der die ach so typisch deutsche Einschätzung teilt.
Gruß
mrh400

dschlei

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Re: Strandwächter rettet ein Leben und verliert seinen Job
« Antwort #38 am: 07.07.2012, 01:50 Uhr »
Hallo,
Aber die Meinung eines Sportjournalisten aus Chicago, der dazu in seinem Leben noch nicht in Coprorate America gearbeitet hat, als wertiger zu bezeichnen als meine, ist eine absolut einseitige betrachtungsweise.
jetzt wird's aber schon eigenartig - Deine Selbsteinschätzung in Ehren, aber darum ging es nun wirklich nicht (ich behaupte mal, daß seine Einschätzung nicht weniger "wertig" ist als Deine - vom menschlichen, u.U. nicht vom fachlichen Standpunkt; ich würde mir allerdings nie anmaßen, über die "Wertigkeit" meiner eigenen Einschätzung ein Urteil zu fällen).

Es ging darum, daß von Dir und anderen so getan wird, als seien die dem Kommentar vergleichbaren Einschätzungen typisch deutsche sentimentale Träumereien, auf die ein aufrechter US-Amerikaner im Leben nie kommen würde; die darauf beruhen würden, daß die erbärmlichen Deutschen die die US-amerikanische Seele nie verstehen würden. Egal wie man zu Gary Stein stehen mag (ich kenne außer seinem Kommentar und Lebenslauf nichts von ihm), er ist mit Sicherheit ein US-Amerikaner, der die ach so typisch deutsche Einschätzung teilt.

Ich galube, wir haben uns hier in etwas verbissen, was keiner von uns Beiden eigentlich meinte.

Ich habe gesagt, dass esnormalerweise so ist, das corporate bestimmungen eingehalten werden muessen, speziell wenn es Sicherheitsbestimmungen sind, die auf einem plan basieren.  Da darf einindividueller Mitarbeiter nicht entscheiden, ob das Sinn macht oder nciht, und nach seinem willen die bestimmungen abaendern/auslegen.

Natuerlich gibt es vile Am,erikaner, die dem nicht zustimmen, oder das nicht verstehen koennen, aber meistens haben diese Leute von solchen Sacghhen keine Ahnung, weil sie in ihrem Leben (mag es als Journalist oder als  Arzt sein), mit solchen Sachen noch nichts zu tun hatten.

ich hatte auch nicht gesagt, dass es deutsche Traeumereien seien, denn entsprechende Vorschriften gibt es auch in Deutschland (die von meinem Arbeitgeber sind in den europaeischen Teilen der Firma identisch mit denen in den USA) sondern ich habe geschrieben, dass die Zeitung/en (es gibt deutsche Artikel und US Artikel ueber den Fall), die Sache polemisch sensationell aufgemacht haben.  Und man findet diese polemik auch in einigen US Zeitungen. 

Die ganze Sache hat nur nebensaechlich etwas mit Deutschland zu tun, und zwar nur, weil hier deutsche Quellen zitiert wurden, ansonsten ist das das unterschiedliche Denken von Deutschen/Amerikanern, die entweder mit Schiherheitsplaenen/Prozeduren gearbeitet haben, oder nicht.
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