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Autor Thema: Verbraucherschützer mahnen Airlines wegen Vorkasse bei Tickets ab  (Gelesen 6293 mal)

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Tinerfeño

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Was sind denn außerdem noch die wirklichen Vorteile? Dass man schon einen Flug buchen kann, obwohl man das Geld gar nicht hat? Das wäre ja auch nicht gerade die beste Voraussetzung für eine Flugreise...
Zum Beispiel das Du ein Special wahrnehmen kannst ohne Deinen Dispo-Zinsen zu sehr zu strapazieren.

Naja, also irgendwo muss es ja schon gewisse Bedingungen geben - insbesondere, wenn man von Specials spricht. Ich finde es durchaus legitim, für ein Wahrnehmen bestimmter Specials den vollen Flugpreis sofort zu verlangen. Das ist doch selbst bei Hotels so -> Die besten Rabatte bekommt man oft nur, wenn man Vorkasse leistet bzw. einen nicht-erstattbaren Tarif bucht.

Was ich allerdings sinnvoll fände:
Der Kunde kann selbst entscheiden - Bei den üblichen flexiblen Tarifen, die natürlich auch teurer sind, wird der Preis kurz vor Antritt des Fluges fällig. Bei den Sparangeboten (und es sind größtenteils Sparangebote, die wir hier buchen!), darf der Preis sofort verlangt werden.
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Easy Going

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Was sind denn außerdem noch die wirklichen Vorteile? Dass man schon einen Flug buchen kann, obwohl man das Geld gar nicht hat? Das wäre ja auch nicht gerade die beste Voraussetzung für eine Flugreise...
Zum Beispiel das Du ein Special wahrnehmen kannst ohne Deinen Dispo-Zinsen zu sehr zu strapazieren.

Naja, also irgendwo muss es ja schon gewisse Bedingungen geben - insbesondere, wenn man von Specials spricht. Ich finde es durchaus legitim, für ein Wahrnehmen bestimmter Specials den vollen Flugpreis sofort zu verlangen.
Wäre legitim. Jetzt zahlst Du ja bei jedem Mondpreis die volle Summe.
Gruß Easy


You never gonna fly, if you're afraid to fall

Tinerfeño

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Wäre legitim. Jetzt zahlst Du ja bei jedem Mondpreis die volle Summe.

Stimmt, wobei man wiederum für "Mondpreise" nicht sonderlich früh buchen muss.
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Easy Going

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Wäre legitim. Jetzt zahlst Du ja bei jedem Mondpreis die volle Summe.

Stimmt, wobei man wiederum für "Mondpreise" nicht sonderlich früh buchen muss.
Das mag vielleicht für einen Flug nach LA gelten wo es viel Auswahl gibt.
Aber versuch mal kurzfristig was nach Anchorage, Whitehorse, oder Salt Lake ohne 2-3 mal umzusteigen zu bekommen.
Bei manchen Reisen wo Du z.B.Touren oder andere Dinge reservieren willst brauchst Du zudem den Flug als Basis.
Gruß Easy


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Antje

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Hallo

sagen wir mal so: Ich buche durchaus nur bei "renommierten" Airlines - und dennoch ist es uns passiert: als 2012 Spanair pleite ging, waren wir betroffen. Dabei hatten wir Codeshare-Flüge mit LH - aber es war ein Spanair-Ticket und eine Spanair-Flugnummer. Pech - LH fühlte sich da (rechtlich sicher einwandfrei) in keiner Pflicht. Der Hinflug wäre Spanair gewesen, der Rückflug LH - und weil der Hinflug ja nicht angetreten werden konnte, verfiel der Rückflug.....

Und das war eine Star Alliance Gesellschaft. Und die haben den Betrieb noch VOR IHREM Insolvenzantrag eingestellt. Mehr oder weniger von einer Minute auf die andere.

Wir hatten noch Glück - weil wir ne vergleichsweise kurzfristige Buchung hatten und tatsächlich das Geld noch über die Kreditkartengesellschaft rückbuchen lassen konnten.

Und weil ich das sehr früh mitbekommen hatten und SOFORT Ersatzflüge gebucht hab und der Aufpreis gegenüber den ursprünglichen Preis noch OK war.

Die Flugpreise nach Barcelona stiegen dann kurzfristig erstmal ins Uferlose - viele haben das erst viel später mitbekommen.

Nachdem wir ne Kreuzfahrt ab Barcelona hatten, wären wir sehr sehr in der Klemme gewesen!

Ein Sicherungsschein gegen das Geld wäre also nicht so abwegig - von Handwerkern verlangt man auch Vertragserfüllungsbürgschaften. Hier bekommt die Airline das Geld Monate, bevor die Leistung erbracht wird. Ohne irgendwelche Sicherheiten dafür abzugeben.

Man würde keiner Bank das Geld so ohne Einlagensicherung anvertrauen!

Antje

Scooby Doo

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Äh - nach der Logik müsste die Deutsche Bahn doch auch abgemahnt werden.

Ich kaufe ein Ticket, doch meine Leistung wird ja auch ggf. erst wer weiß wann erbracht.

Oder ich möchte ins Musical oder ins Konzert. Auch da wird in der Regel der Ticketpreis vorher schon eingezogen.
Habe ich die Sicherheit, wenn ich heute König der Löwen in Hamburg buche, dass es Weihnachten nicht Insolvenz angemeldet hat?

Also so eine Sonderstellung haben die Airlines da überhaupt nicht.
Viele Grüße, Markus

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motorradsilke

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Da hast du schon nicht ganz Unrecht. Es müsste ein generelles Umdenken stattfinden. Aber irgendwo müsste der Anfang ja mal gemacht werden.

Allerdings ist der Verlust bei einem Musicalticket ja nicht ganz so groß wie bei einem Flugticket.

Tinerfeño

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Es müsste ein generelles Umdenken stattfinden. Aber irgendwo müsste der Anfang ja mal gemacht werden.

Es ist die große Frage, on Airlines unter diesen Bedingungen noch weiterhin so günstige Flugpreise und Specials anbieten wollen oder auch können.

Ich wäre so ziemlich dagegen, wenn durch Abschaffung bzw. Verbot der Vorkasse das allgemeine Niveau der Flugpreise steigt. Davon hat letztendlich keiner was.
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VaporXX

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Es zwingt einen ja keiner, den Flug wochenlang im Vorraus zu kaufen und zu bezahlen. Man könnte rein theoretisch bei Verfügbarkeit auch am Vortag oder Abflugtag buchen, darf sich dann aber nicht über entsprechende Preise beschweren. Ich finde, irgendwo hört die Bürokratie auch mal auf. Der Staat muss sich nicht überall einmischen. V.a. nicht, wenn es dem Anschein nach keine Beschwerden aus den Kundenkreisen über diese Methode gegeben hat.

Sollte es widererwarten doch eine Regelung dazu geben, wird sie hoffentlich in einer ähnlichen Art und Weise wie beim Mietwagen ausgelegt. Günstigerer Preis für Prepay und etwas höherer Preis für "Pay at Location" bzw. kurz vor dem Flug.


Antje

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Es ist ganz einfach - der Aufschrei nach staatlicher Regulierung ist immer dann ganz groß, wenn eine große Menge "unschuldiger" Menschen durch etwas bis dato noch nicht geregeltes zu persönlichen oder wirtschaftlichen Schaden kommen.

Der Reisepreissicherungsschein ist ein Resultat der Pleite der Firma MP Travel Line, die mit Dumping-Preisen u.a. Portugal Reisen angeboten hatten. Auf einmal war ein vorher hochpreisiges Reiseziel billigst zu haben. Nur wurden die Einnahmen nach Schneeballsystem genutzt, um frühere Ausgaben zu decken - und waren nicht kostendeckend.

Irgendwann platzte die Blase und 1993 ging MP Pleite und ca. 20.000 Urlauber saßen an der Algarve, der Türkei und in Florida fest.

Wer sich nicht mehr erinnert...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13681299.html

Hier gibts übrigens eine Studienarbeit zu dem Thema, die das ganz gut aufbereitet:
ftp://ftp.hs-heilbronn.de/reiseseminar/HS_02_03/Referate/Kundengeldabsicherung.pdf


Eigentlich gab es seit 1990 ne EG-Verordnung - die aber verspätet in Deutschland umgesetzt wurde.....

Antje

motorradsilke

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Ich wäre so ziemlich dagegen, wenn durch Abschaffung bzw. Verbot der Vorkasse das allgemeine Niveau der Flugpreise steigt. Davon hat letztendlich keiner was.

Davon redet doch auch Niemand. Ein Sicherungsschein, wie in der Pauschalreisebranche vorgeschrieben, sollte doch aber möglich sein. Und was kann so eine Insolvenzversicherung denn kosten? Funktioniert doch bei Pauschalreisen auch. Und da hängen sogar noch mehr Partner dran (Fluggesellschaft, Hotels, Busunternehmen), das Risiko ist also höher.


Antje

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Der Reisepreissicherungsschein kostet den Veranstalter für die einzelne Reise einen Minimalbetrag.
Da versichert man ja nicht die einzelne Reise, sondern das Unternehmen.

Ich kann es nur am Beispiel Reiserücktrittskostenversicherung erläutern. Ich habe bis 1996 im Bereich Gruppen- und Incentive-Reisen gearbeitet.

Wir boten sowohl Reiserücktrittskostenversicherungen regulär an "übern Tresen" im Reisebüro - Preis seinerzeit abhängig vom Reisepreis - wie heute - beginnend bei 1000 DM Reisepreis mit 20 DM Reiserücktrittskostenversicherung.

Und wir boten Gruppenreisen an, in denen die Reiserücktrittskostenversicherung inkludiert war.
Nachdem ich diese Reisen auch abgerechnet habe, weiß ich, daß die Versicherung für eine Reise pro Teilnehmer etwa mit 3 DM von uns an die entsprechende Versicherung bezahlt wurde.

Wir kauften damals von der Versicherung eine Art Abreißblock für einen "festen" Betrag mit Reiserücktrittskostenversicherungen.

Wir haben damals auch schon Reisepreissicherungsscheine für die von uns veranstalteten Reisen ausgegeben - die bekamen wir aus unserer Zentrale (wir waren ein Konzernunternehmen) und deren Preis pro einzelner Reise war so gering - im Pfennig-Bereich - daß wir die nicht einzeln mit in die Abrechnung mit reinnehmen mußten. Die wurden im "Gemeinkostenbereich" mitgeführt, wo auch Papier und Porto drin war.

Da hätte ich lieber mal den konkreten Nutzen pro Passagier der einzelnen Taxes aufgeführt, die in einem Ticket vorkommen - im letzten (gestern gebucht) sind 514 € Taxes und Gebühren drin....

Antje



Drummond

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Die Praxis des Sofort-Kassierens finde ich auch nicht o,k.
Wenn da eingeschritten wird, kanns nur besser werden.

Erinnern möchte ich daran, das vor einigen Jahren eine schweizer Luftfahrtgesellschaft pleite ging.

Da standen viele Reisende  die teure Langstreckenflüge gebucht hatte ziemlich dumm da, mit den wertlosen Ticket..

Tinerfeño

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Die Praxis des Sofort-Kassierens finde ich auch nicht o,k.
Wenn da eingeschritten wird, kanns nur besser werden.

Viele schreien immer auf, wenn sie in irgendeiner Weise durch gesetzliche Regelungen bevormundet werden (siehe Rauchverbote, Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen etc.).
Aber hier ist es dann natürlich völlig ok...

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Drummond

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Die Praxis des Sofort-Kassierens finde ich auch nicht o,k.
Wenn da eingeschritten wird, kanns nur besser werden.

Viele schreien immer auf, wenn sie in irgendeiner Weise durch gesetzliche Regelungen bevormundet werden (siehe Rauchverbote, Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen etc.).
Aber hier ist es dann natürlich völlig ok...



Ich bin immer einverstanden, wenn der Staat "mein" Geld schützen will.

Leider gibts insgesamt gesehen nur staatliche Show-Interventionen in dieser Richtung, während er das Vermögen insgesamt a.la. Chagrin-Leder (Balzac) dahinschwinden läßt!