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Autor Thema: a no-no  (Gelesen 7343 mal)

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Microbi

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Re: a no-no
« Antwort #45 am: 29.01.2013, 07:24 Uhr »
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt: Ich meinte nicht, dass "no-go" ein englischer Ausdruck sei. Es ging mir um die Bedeutung. Sprich in welchem Zusammenhang man es benutzt und ob es dann der Benutzung/Bedeutung eines der englischen Ausdrücke entspricht.

Also auf Deutsch sage ich zu den Socken, dass das ein "no-go" sei. Und würde sich die Frage auf Englisch stellen (would you wear socks to sandals ?
), so würde ich mit "no way" antworten.

usw.

Mic

Lees

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Re: a no-no
« Antwort #46 am: 29.01.2013, 14:33 Uhr »
Also auf Deutsch sage ich zu den Socken, dass das ein "no-go" sei. Und würde sich die Frage auf Englisch stellen (would you wear socks to sandals ?
), so würde ich mit "no way" antworten.

usw.

Mic

Mic, ja, du wuerdest mit "no way" antworten oder vielleicht doch mit "why not?"  :wink:  Das neudeutsche "Das ist ein no-go!" entspricht dem englischen "It's a no-no." oder "Don't do it!"

Deine Frage nach der moeglichen Verwendung von 'no go' wird im unteren Link von Muttersprachlern diskutiert. Das Fazit der Diskussion von 2008 ist, dass es im amerikanischen Englisch von Ingenieuren des Raumfahrtprogramms benutzt wurde. "It's a go." oder "It's a no go." Manche Sprecher benutzen es nie, andere hoeren es manchmal als "Es war nicht moeglich. Es klappte nicht." (Die Karten waren ausverkauft. Der Laden hatte geschlossen.) "It's a no-go area" (verboten) wird von einem Teilnehmer fuer britisches Englisch gehalten. Die Meinungen gehen auseinander, ob der Ausdruck "a no-go" = "nicht moeglich" schlechte Grammatik ist, technische/militaerische Fachsprache, Pidgin, britisches Englisch oder voellig akzeptables amerikanisches Englisch. 
http://forum.wordreference.com/showthread.php?t=1196362

mrh400

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Re: a no-no
« Antwort #47 am: 29.01.2013, 15:01 Uhr »
Hallo,
vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß dem neudeutschen "no-go" eine vermeintlich wörtliche Übersetzung von "geht=go" und "no=nicht" zugrundeliegt - "gehen" im Deutschen aber eine breitere Bedeutung hat (nämlich gehen als Fortbewegung und gehen als funktionieren) als "go" im Englischen (nämlich nur Fortbewegung - das könnte die Bedeutung "no-go-area" = nicht hingehen und "no-go" beim Raketenstart = bleibt stehen, bewegt sich nicht erklären).

Wenn man will - bei Leo gibt es jede Menge Diskussionen dazu: http://tinyurl.com/a2nye3m (unten im Kasten "Forumsdiskussionen)
Gruß
mrh400

Tinerfeño

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Re: a no-no
« Antwort #48 am: 29.01.2013, 15:46 Uhr »
Hallo,
vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß dem neudeutschen "no-go" eine vermeintlich wörtliche Übersetzung von "geht=go" und "no=nicht" zugrundeliegt -

Das ist sogar mit ziemlicher Sicherheit so! "No-go" ist sowas wie "Das geht gar nicht". "Go" hat allerdings im Englischen nichts mit unserem Verständnis von "gehen" = "funktionieren" zu tun, sodass es das Wort "No-Go" dort verständlicherweise nicht in dem Kontext gibt.
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roeggelzoeg

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Re: a no-no
« Antwort #49 am: 29.01.2013, 16:19 Uhr »
Hallo,
vielleicht hängt das auch damit zusammen, daß dem neudeutschen "no-go" eine vermeintlich wörtliche Übersetzung von "geht=go" und "no=nicht" zugrundeliegt -

Das ist sogar mit ziemlicher Sicherheit so! "No-go" ist sowas wie "Das geht gar nicht". "Go" hat allerdings im Englischen nichts mit unserem Verständnis von "gehen" = "funktionieren" zu tun, sodass es das Wort "No-Go" dort verständlicherweise nicht in dem Kontext gibt.

"It goes good!"  :D :oops: --> Helmut Grokenberger in http://de.wikipedia.org/wiki/Night_on_Earth genial!

mrh400

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Re: a no-no
« Antwort #50 am: 29.01.2013, 16:38 Uhr »
Hallo,
"It goes good!"  :D :oops: --> Helmut Grokenberger in http://de.wikipedia.org/wiki/Night_on_Earth genial!

noch genialer der Spruch, den man unserem früheren Bundespräsidenten nachsagt: "equal goes it loose" - "gleich geht's los". Das hätte zwar von Lübke sein können, wurde ihm aber von der Spiegel-Redaktion untergejubelt:

"Der damalige Spiegel-Mitarbeiter Hermann L. Gremliza offenbarte 2006, dass dieses Zitat, wie viele andere auch, eine Erfindung der Spiegel-Redaktion war:
In Wahrheit ist das angebliche Lübke-Zitat ‚Equal goes it loose‘ […] eine Erfindung des Bonner Spiegel-Korrespondenten Ernst Goyke, genannt Ego […]. Auch alle anderen Beiträge zum »Lübke-Englisch« haben in der Woche nach Egos Story Redakteure des Spiegel unter falschen Absendern für die Leserbrief-Seiten des Magazins verfaßt.[14]
"
(soviel auch zur Seriosität dieses so hochgelobten Magazins; "Bild-Zeitung für Lehrer" hieß das mal bei uns)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_L%C3%BCbke
Gruß
mrh400

Jack Black

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Re: a no-no
« Antwort #51 am: 29.01.2013, 17:38 Uhr »
Dem armen Lübke wurde demnach wohl alles "untergeschoben", dokumentiert ist da wenig.

Anders sieht die Indizienlage bei einem besonderen Liebling der Nation aus:

[ Invalid YouTube link ]!

(mit Untertiteln....!!)

"English for runaways".

Palo

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Re: a no-no
« Antwort #52 am: 29.01.2013, 17:45 Uhr »
Ich hatte mal auf einer meiner Touren einen sehr von sich eingnommenen deutscihen Professor dabei, als erstes hat er mir mitgeteilt, dass er mal auf der Harvard University in Cambridge mal als Gast gelehrt hat.

Jedenfalls war sein deutsch so schauderhaft, dass ich ihm glatt ins Gesicht gesagt habe, dass ich, wenn ich kein englisch koennte, das heutige deutsch nicht verstehen koennte.

Ich bin immer noch dabei, richtig deutsch zu lernen, wenn das so weiter geht kann ich mir das wohl sparen, englisch kann ich immerhin.

Gruß

Palo

stephan65

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Re: a no-no
« Antwort #53 am: 29.01.2013, 18:37 Uhr »

Das finde ich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich schlimm, wenn überhaupt, dann stört es mich viel eher, mit welcher Selbstverständlichkeit die allernormalsten Begriffe der deutschen Sprache auch (und gerade) hier im Forum nicht mehr benutzt werden, sondern (völlig ohne Not) durch die amerikanischen Pendants ersetzt werden. Es gibt jedenfalls (neuerdings) nur noch "Hikes", "Trails", "Gravel Roads", "Highways" u.v.m., als wenn die deutsche Sprache da ein Defizit hätte. Da macht so ein kleines "no go" wirklich nichts mehr aus - im Gegensatz dazu finde ich wirklich die grundsätzliche Verbannung deutscher Allerweltsbegriffe viel eher ein "no go"...

Meine Worte...
oder sollte ich sagen: full ack?  :lol:

jüngstes Beispiel, das mich erschaudern lies:

Zitat
   also bei richtiger Nässe ist auch dieses Fahrzeug nicht sicher genug, denn auf nassem Clayboden folgt das Fahrzeug nur noch der Schwerkraft und rutscht einfach weiter, speziell auf den steilen Kurven nach etwa 5-8 ml nördlich der UT 89 ist es Fahrzeugen schon passiert, daß sie sich selbständig gemacht hatten, denn der feuchte Clay ist eines der besten lubrificationmittel, die es überhaupt gibt; 


Kauschthaus

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Re: a no-no
« Antwort #54 am: 29.01.2013, 19:50 Uhr »

"It goes good!"  :D :oops: --> Helmut Grokenberger in http://de.wikipedia.org/wiki/Night_on_Earth genial!


Das erinnert mich an eine herrliche Vorstellung vom Kabarettisten Otmar Traber. Er hat "Günter Oettinger" schwäbische Sprüche auf Englisch sagen lassen.
Unter anderen hat "Oettinger" den Spruch "Nichts gesagt ist genug gelobt" übersetzt mit: "If I say nothing this is good". :lachroll:

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Jack Black

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Re: a no-no
« Antwort #55 am: 30.01.2013, 11:01 Uhr »
jüngstes Beispiel, das mich erschaudern lies:

Gestern kam auch wieder ein neuer rein, auch sehr schön in der Durchführung:

Zitat
Habt Ihr Erfahrung mit Overnight Stays auf Backroads?

Man hätte vielleicht noch "Experience" statt Erfahrung nehmen können (dann wäre es perfekt), aber auch so weiß der Vortrag zu überzeugen... gruselig!

Tinerfeño

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Re: a no-no
« Antwort #56 am: 30.01.2013, 13:47 Uhr »

jüngstes Beispiel, das mich erschaudern lies:

Zitat
   also bei richtiger Nässe ist auch dieses Fahrzeug nicht sicher genug, denn auf nassem Clayboden folgt das Fahrzeug nur noch der Schwerkraft und rutscht einfach weiter, speziell auf den steilen Kurven nach etwa 5-8 ml nördlich der UT 89 ist es Fahrzeugen schon passiert, daß sie sich selbständig gemacht hatten, denn der feuchte Clay ist eines der besten lubrificationmittel, die es überhaupt gibt; 


Sicher, dass das von einem deutschen Muttersprachler stammt?
USA: '06, '08, '09, '10, '13, '14, '15, '17, '18 , '19, '20, '21, '22
Kanada: '08, '10, '14, '16/'17, '19, '22
Australien: '16, '17

Lees

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Re: a no-no
« Antwort #57 am: 30.01.2013, 14:22 Uhr »

jüngstes Beispiel, das mich erschaudern lies:

Zitat
   also bei richtiger Nässe ist auch dieses Fahrzeug nicht sicher genug, denn auf nassem Clayboden folgt das Fahrzeug nur noch der Schwerkraft und rutscht einfach weiter, speziell auf den steilen Kurven nach etwa 5-8 ml nördlich der UT 89 ist es Fahrzeugen schon passiert, daß sie sich selbständig gemacht hatten, denn der feuchte Clay ist eines der besten lubrificationmittel, die es überhaupt gibt; 


Sicher, dass das von einem deutschen Muttersprachler stammt?

Aber sicher doch. Verschachtelter Satzbau plus Einmischen englischer und anglifizierter Woerter, das ist echt deutsch. :lachroll: 

mrh400

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Re: a no-no
« Antwort #58 am: 30.01.2013, 14:47 Uhr »
Hallo,
Aber sicher doch. Verschachtelter Satzbau plus Einmischen englischer und anglifizierter Woerter, das ist echt deutsch. :lachroll: 
im Prinzip stimme ich ja zu - allerdings ist es gerade mal ein einziges englisches Wort, das sich hier findet (Clay). Lubrification ist ein französischer Terminus für Schmierung (englisch heißt das lubrication). Aber man schmückt sich halt gerne mit Fremdworten, um weltläufig zu scheinen.
Gruß
mrh400

Jack Black

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Re: a no-no
« Antwort #59 am: 30.01.2013, 14:50 Uhr »
Sicher, dass das von einem deutschen Muttersprachler stammt?

Ja, dieses typisch deutsche Konstrukt (Verb am Ende!) fällt Amerikanern wahnsinnig schwer, da müssen sie schon sehr geübt sein, um den Satzbau richtig (deutsch) hinzukriegen:

Zitat
speziell auf den steilen Kurven nach etwa 5-8 ml nördlich der UT 89 ist es Fahrzeugen schon passiert, daß ...