Jetzt hätte ich dieses Gespräch fast verpasst...
Ich weiss gar nicht, warum viele unbedingt "verbergen" wollen, woher man kommt.
Als ich in den Achtzigern das erste mal in den USA war, gab es - aus aktuellem Anlass - T-Shirts mit der Aufschrift "shoot me, i'm a tourist". Manche werden sich noch daran erinnern.
Viele wollen vielleicht keine Landsleute im Urlaub treffen - und das trifft auf die USA gut zu - weil es das Gefühl des "Besonderen" trübt. Auf Mallorca stört es vermutlich nicht.
Eine USA-Reise hat (noch) das Image des "Exklusiven", was ja keine Massen verträgt und nicht geteilt werden will. Was jeder haben kann, kann nur schwerlich exklusiv sein. Wir, hier im Forum sind Wiederholungstäter und wissen schon, dass es mit der Exklusivität nicht mehr weit her ist. Aber für viele ist es DIE Reise.
In besonders entlegenen Gebieten - z.B. in der Wüste Gobi - freut man sich fermutlich wieder, wenn man einen Landsmann trifft.
Vielleicht geht es auch nach dem Motto "soll ich mich anständig benehmen, oder waren schon andere deutsche Touristen hier". Ist es nur ein Klischee?
Unsensibele Touristen aus meinem Land werfen freilich auch auf mich ein schlechtes Licht. Und die garstigen prägen sich mehr ein, als die unauffäligen und freundlichen.
Mich stören die Deutschen weder in den USA, noch sonst wo. Bin aber auch nicht der gesellige Typ; ich suche sie auch nicht.
Wenn wir allerdings in einem Restaurant, wo nicht zu viele Touristen einkehren, das Trinkgeld auf die Rechnung gesetzt bekommen, beschleicht mich das ungute Gefühl, dass Landsleute bereits für Argwohn gesorgt haben. Dann wünschte ich, es gäbe weniger deutsche Touristen.
Und lästern auf Deutsch ist wirklich ungeschickt - dafür verstehen auch zu viele Amis unsere Sprache. Seien es eingewanderte Landsleute und deren Abkömmlinge, oder ehemalige Soldaten die in Deutschland Stationiert waren und deren Familien. Von den allgegenwärtigen deutschen Touristen ganz zu schweigen.
Mic