@JackBlack, sorry, das ist eine Verallgemeinerung. Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn selbst schon einige Bewerbungen gesehen und bewertet, und zumindest in den Firmen, wo ich war, wurde großer Wert auf einen übersichtlichen, klaren Lebenslauf gelegt.
Schließlich dient der Lebenslauf dem "Entscheider", zu sehen, was der Bewerber in der Vergangenheit an beruflicher Erfahrung gesammelt hat (zusätzlich natürlich zum jeweiligen Arbeitszeugnis), und er ist übersichtlicher, als sich anhand der beigefügten Arbeitszeugnisse ein Bild zu machen.
Selbst bei Auszubildenden, bei denen der Lebenslauf annähernd "jungfräulich" ist, wird darauf geachtet, da er einiges über den Schüler / Studenten aussagt, z.B. ob dieser schon "Arbeitserfahrung" hat in Form von Praktika, Ferienjobs etc., und ob sich die guten englischen Sprachkenntnisse aus reinem Schulenglich ergeben, oder ob diese praktisch, vor Ort in einem englischsprachigen Land, gesammelt wurden.
Weiterhin finde ich es fast schon gefährlich, in dieser Form zu schreiben, ein Lebenslauf sei unwichtig und würde nie angeschaut. Es gibt hier genügend "junge" Leute, Studenten, Berufseinsteiger. Womöglich glaubt das noch einer.
Und glaubt, es sei egal, wieviele Lücken er im Lebenslauf stehen hat.
Ich hatte bisher noch KEIN Bewerbungsgespräch, in dem NICHT der Lebenslauf herangezogen wurde, kein einziges! Und ja, auch Lücken werden abgefragt. Ich war 2009 in der Wirtschaftskrise arbeitslos, 9 Monate lang. Und ich bin froh, dass da Wirtschaftskrise war (natürlich nur aus meiner ganz persönlichen, egoistischen Sicht) denn wenn man hier erklärt, dass man bei einer Firma angestellt war, deren Großkunden ALLE der Automobilindustrie angehörten, erklärt sich alles von (fast) alleine.
Bestimmt gibt es auch Berufszweige /Branchen, bei denen der Lebenslauf eine untergeordnete Rolle spielt, das will ich nicht bestreiten. Aber beim Großteil der Otto-Normal-Krankenschwestern, Büroangestellten, Fleischereifachverkäuferinnen etc. wird das wohl nicht der Fall sein.
Aber, um zum eigentlichen Thema zu kommen. Völlig gleich, ob der Auslandsaufenthalt heute noch positiv gewertet wird in einem Lebenslauf, den eh keiner anschaut (Achtung Ironie
), oder nicht (ich glaube, bei den meisten Personalentscheidern wird er es...), so hat er doch einen großen Nutzen für die Entwicklung des Jugendlichen / jungen Erwachsenen. Und ganz sicher ist es eine Erfahrung, die später die wenigsten bereuen. Eher wird es so sein wie bei mir, ich habe es nicht gemacht, obwohl ich die Möglichkeit hatte, und bereue es bist heute zutiefst.
Ich denke, dass was man bei diesem Auslandsaufenthalt lernt, kann einem keine Schule, keine Uni und keine Ausbildung beibringen, sondern nur das Leben selbst. Andere Kulturen kennenlernen, verstehen und in Ihnen Leben.