Da zahlt man pro Kopf 25,- $ (Steuern lassen wir mal außen vor - die bekommt der Staat).
Das kommt ganz gut hin, nur danach sehe ich nicht, wo da eine "Rechnung" ist?? Ich finde nicht einmal eine Angabe über den Tip.
Machen wir mal eine Rechnung daraus:
Nehmen wir den Wert von oben, das kommt ziemlich gut hin bei uns. Unsere Rechnung beläuft sich auf 2x25$ plus Tax, üblicherweise gebe ich dort ein Trinkgeld in Höhe von 10$. Jetzt müssen wir ein paar Angaben schätzen:
Nehmen wir an, der Laden hat 60 Tische, für 6 Tische ist je ein Kellner zuständig. Das dürfte ganz gut hinkommen. Macht 10 Kellner. Dazu die beiden Damen von der Einweisung. Dazu noch irgendeinen Runner oder zwei, und einen Wichtigtuer, nennen wir ihn einen Detritus. Sagen wir, wir haben 15 Leute, die das Publikum versorgen. Der Koch bekommt mit Sicherheit ein angemessenes Gehalt und keinen Tip.
Texas Roadhouse ist ein ziemlicher Brummer und gehört zu den wenigen Ketten, die fast immer knackevoll sind. In einer Stunde schafft ein Kellner eine ganze Essenschicht (das ist auch unsere durchschnittliche Aufenthaltsdauer). D.h. er bekommt in 1 Stunde an 6 Tischen insgesamt 60$ Trinkgeld. Damit kommen als grand total 600$ für eine Stunde Service zusammen. Das teilen sich nun die 15 Mitarbeiter von oben.
D.h., der Stundenlohn beträgt pro Person alleine aus dem Tip 40$ pro Stunde. Finde ich ein wirklich opulentes Gehalt für eine ungelernte Hilfskraft, oft Studenten. Nehmen wir an, der Laden ist schlechter besucht und kommt nur auf 75% Auslastung. Das kann an einem Sonntagabend durchaus passieren. Dann sinkt der Lohn auf 30$ die Stunden. Jetzt fangen die Gäste an, knickerig zu werden und geben nur noch 15%. Dann sinkt der Lohn weiter, immer noch komfortable 22,50$ pro Stunde. Und selbst wenn der Laden nur halb voll ist (eine absolute Seltenheit im Roadhouse) und alle nur das Minimum tippen, kommen immer 15$ pro Stunde pro Person zusammen. Alles allein von Tip erwirtschaftet.
Dann betrachten wir auch noch den Inhaber des Ladens, der hat mir für 25$ ein Sirloin Steak 11oz mit Salat und Kartoffel verkauft, Preis ca. 18$. Dazu zwei Bier (bei meiner Frau stattdessen eine schöne Margerita), ein mittleres Bier kostet ca. 3,50$, dann sind wir bei den 25$. Das Sirloin Steak kostet im Einkauf ca. 6$, die Beilagen unter 1$, die beiden Biere auch je nur 1$. Runden wir auf 10$ auf. Für den Betreiber bleiben also 15$ übrig, um das Küchenpersonal und die Ladenmiete zu bezahlen. Ob man davon reich wird oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber das ist kein schlechter Wert und da wird sicherlich ein schöner Gewinn übrig bleiben.
Wo ist denn jetzt das Problem? Dass Amerikaner bisweilen schlechter tippen, das geht aus den Zitaten von Amerikanern hervor, das ist keine "steile These", sondern das sind Zitate von Amerikanern (Kellnern und Gästen - amerikanischen Gästen) aus dem Internet. Am verwirrendsten finde ich die Aussage des Kellners, dass seine Gäste "mostly" nur 5% oder weniger tippen.