usa-reise.de Forum

Autor Thema: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?  (Gelesen 8132 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

dschlei

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 4.335
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #120 am: 30.01.2007, 15:41 Uhr »
Zitat von: Anoka
Zitat von: TheJerseyDevil
Zitat von: Wilder Löwe
Zitat von: Anoka
.
Sicher ist nur, daß in den USA die Angestellten in den Läden grundsätzlich erst einmal freundlicher sind. Wahrscheinlich weil die Angst um den Arbeitsplatz zu groß ist.
Katrin


Das habe nicht ich geschrieben, sondern Wilder Löwe aka Karin.  :wink:

Zitat von: Wilder Löwe
Ich meine nach wie vor, es ist alles sehr relativ, es gibt innerhalb Deutschlands / innerhalb einer Stadt / eines Geschäftes große Unterschiede was Hilfsbereitschaft und Service angeht und auch innerhalb der USA. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren.

Sicher ist nur, daß in den USA die Angestellten in den Läden grundsätzlich erst einmal freundlicher sind. Wahrscheinlich weil die Angst um den Arbeitsplatz zu groß ist.


Ich finde nicht, dass hier über einen Kamm geschert wurde. Tatsache ist einfach, dass in den USA Service eher von Grund auf erfolgt, als das dies in Europa der Fall ist. Vieles ist in den USA normal und nicht erwähnenswert, was in Europa als besondern lobend hervorgehoben werden muss. Wenn Amerikaner es mal anders erleben, dann sind sie empört und beschweren sich beim Supervisor/Manager. Hier sind die entsprechenden klaren Strukturen in den amerikanischen Geschäften sehr förderlich für guten Service. Verkaufspersonal, welches sich nicht an die entsprechenden Anforderungen hält, wird entlassen. Ganz klar.

Aber so weit kommt es nur selten, da der Umgang zwischen den Menschen im allgemeinem um einiges freundlicher ist als bei uns und das auch zwischen Kunden und Verkaufspersonal. Es wird gegenseitig auf Freundlichkeit und Respekt Wert gelegt. Das fängt nicht im Verkauf oder auf der Arbeit an, sondern innerhalb der Familien. Unfreundliches Verkaufspersonal wird in Europa eher mal geduldet, in den USA sind sie ganz klar inakzeptabel.  

Sorry, was aber sagt das über unsere Denkweise aus, wenn amerikanische Freundlichkeit mit einem drohenden Jobverlust gerechtfertigt wird.  :wink:

Zumal es in den USA entry level jobs wie Sand am Meer gibt.  :lol:


Da kann ich nur voll und ganz zustimmen!  Man muss hier leben/lange genug gelbt haben, um die tiefern Details ueber die Freundlichkeit und das Zusammenleben untereinander zu verstehen.  Auc wenn man jedes jahr hier Urlaub macht, kommt man immer noch nicht in das taegliche Leben der leute rein! :applaus:
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

luna

  • Gast
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #121 am: 23.03.2007, 14:37 Uhr »
immerhin beruhigend dass einige auch von dieser "hi how are you today?"-mentalität genervt sind. am anfang fand ich das ja noch gut und nett, aber nach einigen wochen...

als europäer fühlt man sich immer so genötigt was zu antworten und zurückzufragen, obwohl das gar nicht gefragt ist bei den verkäuferinnen (und verkäufern...) weil es ja eben nur total oberflächlich ist

Matze

  • Schiri
  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 5.893
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #122 am: 23.03.2007, 18:16 Uhr »
immerhin beruhigend dass einige auch von dieser "hi how are you today?"-mentalität genervt sind. am anfang fand ich das ja noch gut und nett, aber nach einigen wochen...

als europäer fühlt man sich immer so genötigt was zu antworten und zurückzufragen, obwohl das gar nicht gefragt ist bei den verkäuferinnen (und verkäufern...) weil es ja eben nur total oberflächlich ist

Das wurde ja hier im Forum schon mal diskutiert - ich für meinen Teil habe damit keine Probleme! Mir gefällt ein nettes Wort, und auch wenn es noch so oberflächlich ist, besser, als unser oftmals so mürrisches Servicepersonal!
Gruß Matze




San Francisco!!

Peetzis Fernweh

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 165
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #123 am: 23.03.2007, 18:51 Uhr »
Also wir haben servicemäßig wirklich gute Erfahrungen gemacht:
Beispiel1.: Meine Frau trägt Kontaktlinsen. Leider hat Sie Ihren "Sauger" - zum Rausnehmen- in Deutschland vergessen :hilfe:. Ohne den gehen sie nicht raus, sagt sie. Also - wo gibt´s welche zu kaufen? ... mitten in der Wüstengegend .... dies muss aber am gleichen Tag noch passieren, da man sie nicht über Nacht drin lassen darf.
In der 3. (größeren) Ortschaft (mittlerweile schon Abend) gehen wir in eine Massagepraxis (weil wir immer noch keinen Optiker fanden :verwirrt:). Die hatte 3 Kunden (2 in Wartezimmer). Sie erklärte dem Kunden auf der "Pritsche :schlafend:", dass er noch 10 Minuten warten müsse. Dann sperrte sie ihren Laden ab, fuhr mit ihrem Auto durch die halbe Stadt voraus - bis wir beim Optiker waren - wünschte uns noch einen schönen Tag- und fuhr wieder zu Ihren "Patienten". Der Optiker schenkte (bei dem schlechten Englisch meiner Frau und ihren Kulleraugen) ihr den "Saugnapf" auch noch für Ihre Kontaktis.

Beispiel2.: Wir checkten Samstag abends um 23.00 Uhr im Motel in Californien (100 Meilen vor SF) ein. (Unser erster Amerikatrip). Die Klospülung war defekt :klo:. In der Rezeption wollten sie uns unser Geld wiedergeben, aber wir wollten nicht noch mal "unziehen". Sie hätte noch nen "Händikäpruum", sagte Sie. Also den nahmen wir den und parkten auch davor (alles Privatgrund). Sonntagfrüh hatten wir ne Strafzettel (250 Dollar - damals 09/2000 550 DM)
Iris war fertig. Ich ging aufs Polizeirevier und erzählte die ganze Geschichte mit meinem Schulenglisch. Nachdem auch hier wieder meine Frau mit ihren nassen Augen dem Polizisten gegenüber stand, fragte der: Do you speak english?, A little, heulte  :heulend:Sie - dann zerriss er vor ihren Augen der Strafzettel. Sind das nicht tolle "Serviceerlebnisse"?
Gruß
Stefan und Iris

rraaffuu

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 169
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #124 am: 23.03.2007, 18:57 Uhr »
immerhin beruhigend dass einige auch von dieser "hi how are you today?"-mentalität genervt sind. am anfang fand ich das ja noch gut und nett, aber nach einigen wochen...

als europäer fühlt man sich immer so genötigt was zu antworten und zurückzufragen, obwohl das gar nicht gefragt ist bei den verkäuferinnen (und verkäufern...) weil es ja eben nur total oberflächlich ist


Na, dann scheint das Problem ja eher auf Seiten der "Europäer" zu liegen... Ich jedenfalls freue mich, wenn ich ein Geschäft betrete und dabei schon am Eingang mit einem "how are you doing today" oder "hi, it's good to see you" begrüsst werde!  :wink:


Doc Snyder

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 1.791
  • Per aspera ad astra
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #125 am: 23.03.2007, 22:59 Uhr »
Die obligatorische "How are you" - Begrüßung empfinde ich weder positiv noch negativ. Es gehört irgendwie dazu, und ölt den Tagesablauf. Hat für mich aber absolut überhaupt nichts mit Service zu tun.

Service ist für mich freundliche und vor allen Dingen kompetente Beratung, bzw. das wie von Anoka so schön erläuterte "Drumherum". Ich bin immer überrascht, was sich einige in Deutschland so bieten lassen. Die Geschäfte, Lokale etc. in die ich gehe, sind um Kunden bemüht und ... ja auch da wird man freundlich begrüßt, wenn man den Laden betritt (natürlich nicht mit "How are U"  :wink:). Läden mit unfreundlicher, pampiger Bedienung bzw. Verkäufern würde ich nicht mehr betreten.

Ist natürlich alles OT der Thread heißt ja: "Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?" Ich hab' leider nicht so etwas Spektakuläres wie "Strafzettel zerreißen" es waren eher nette "kleine Serviceerlebnisse". Dennoch bleibe ich dabei: Hätte auch alles in Europa passieren können.

Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #126 am: 23.03.2007, 23:05 Uhr »

Na, dann scheint das Problem ja eher auf Seiten der "Europäer" zu liegen... Ich jedenfalls freue mich, wenn ich ein Geschäft betrete und dabei schon am Eingang mit einem "how are you doing today" oder "hi, it's good to see you" begrüsst werde!  :wink:
:applaus: :applaus: :applaus: :applaus: :winke:
Gruß

Palo

Navajo

  • Silver Member
  • *****
  • Beiträge: 693
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #127 am: 24.03.2007, 00:05 Uhr »
In vielen Geschäften sieht man ein Schild auf dem steht: "we ship".

Dass das kein leerer Satz sondern tatsächlich so gemeint ist, hat uns das Home Depot bewiesen, als wir dort vor Jahren mal zwei riesige Weber Grills kaufen wollten. Die gab's damals hier in Deutschland in dieser Form noch nicht, und mein (damaliger) Mann und mein (damaliger) Chef standen davor und es gab kein Halten mehr! Also nachgefragt, "Would you ship them to Germany?" - klar, zuerst war der Verkäufer schon ein bißchen fassungslos, dann aber gab er ein erstes zögerndes "okay". Es folgte große Betriebsamkeit, und nach ca. 5 Minuten kam er wieder und bat uns nachmittags nochmal vorbeizukommen, bis dahin wüßte er mehr.

Was soll ich sagen - als wir nachmittags wiederkamen war bereits alles organisiert; Verpackung, Versand per Luftfracht, Frachtkosten waren geklärt - wir mussten nur noch zustimmen und unterschreiben, und das war's.

Ich kann mir keinen deutschen Baumarkt vorstellen, der - ohne einen Preisaufschlag für den Service zu berechnen - für einen Privatkunden den Versand einer Kiste von 190 Kilo in die USA komplett organisiert.


rraaffuu

  • Lounge-Member
  • ****
  • Beiträge: 169
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #128 am: 24.03.2007, 09:46 Uhr »
Gut, dann kann ich auch noch eine Story erzählen. Eine Freundin von mir hat, als wir noch in Santa Barbara (CA) lebten, bei Walmart ein Fahrrad gekauft. Schon eine Woche später war ihr der Sattel gestohlen worden, auf einem Parkplatz in der Nähe unserer Schule. Sie ging zurück zu Walmart und legte dem Verkäufer dort ihr Problem dar und sagte, sie wolle einen neuen Sattel kaufen. Der Verkäufer wollte wissen, was sie für ein Fahrrad habe, und sie wiederum antwortete, sie wisse das nicht so genau und habe es auch nicht mitnehmen können, weil ja eben der Sattel fehle, der für ein uneingeschränktes Fahrerlebnis halt schon von Nöten ist. Darauf liess der Verkäufer seine Arbeit liegen, fuhr zusammen mit der Bestohlenen mit seinem Privatauto downtown, lug dort das Fahrrad auf und fuhr anschliessend wieder zurück zum Walmart. Dort fand er sofort den passenden Sattel, montierte ihn, lud dann das Fahrrad wiederum ins Auto und fuhr zurück in die Stadt, wo er Fahrrad und Freundin absetzte. Sie war total begeistert von dem Service und fragte, was das alles denn jetzt kosten würde. Er grinste und sagte, das sei doch ganz selbstverständlich gewesen, und fuhr ohne einen Cent verlangt zu haben wieder zurück zur Arbeit...

Klar ist das nur ein Einzelfall, aber trotzdem... hat mich irgendwie beeindruckt. Vielleicht tatsächlich ein Beweis für die Existenz des "Serviceparadies USA". Vielleicht auch einfach nur ein Glücksfall für sie, dass sie blond und er Mexikaner war...  :D


Palo

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 15.087
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #129 am: 24.03.2007, 10:12 Uhr »

Vielleicht auch einfach nur ein Glücksfall für sie, dass sie blond und er Mexikaner war...  :D
Das ist ja auch wieder Quatsch, da laufen so viele blonde Frauen rum und so viele Mexikaner …..   Ich hoffe sie hat ihm wenigstens ein anständiges Trinkgeld in die Hand gedrückt ……. da sind die deutschen ja nun nicht groß drin, wenn sie auch von dem Service beeindruckt sind  :shock: :roll:
Gruß

Palo

brigi

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.917
    • http://www.deschner-usa.de/
Re: Serviceparadies USA. Eure Erlebnisse?
« Antwort #130 am: 24.03.2007, 17:42 Uhr »
Hi,

waren vor Jahren - unerfahren u ohne Internet - in Quebec/CA. Was wir nicht wußten, es war Victoria-Day. Also ein Hotel/Motel nach dem anderen abgefahren, kein Zimmer frei. In den Ketten wurden wir zwar die Adressen des nächsten Motels der gleichen Kette verwiesen, das wars. (Teilweise kamen wir genau von da).

Ziemlich genervt u müde, bereit alles für ein Bett zu bezahlen, sind wir wieder zurück in die USA. Zwischenzeitlich wars schon 22 Uhr - recht unbewohnte Gegend, endlich eine Unterkunft.. Es war aber nur noch so eine Art Nachtdienst da.
Hatte er Mitleid mit uns :?: Er erklärte uns, das es schwierig wird, da hier gerade Schulferienfeiern sind und fast alles ausgebucht sei. Nahm seinen Telefonhörer und führte einige Gespräche und wir konnten es kaum glauben, es wurde fündig. Zeichnete uns noch den Weg auf (das Ramada lag in einem Industriegebiet und wir hätten es wohl nie gefunden), als wir dort ankamen wurden wir schon freundlich begrüßt  :D  :D

Was wir dann garnicht mehr fassen konnten, es gab auch noch einen "Special-preis" und eine Entschuldigung, daß es im Haupthaus etwas lauter sei, wegen einer stattfindenden Hochzeit. (Unser Zi war in einem anderen Gebäude)

 :applaus: :applaus: :applaus:


P.S. aber auch hier im tiefen Bayern finde ich den einen oder anderen Service, z.B.
jeder Optiker führt Kleinreparaturen kostenlos aus, egal ob die Brille dort gekauft oder nicht.
Meine Arztpraxis (egal ob Zahnarzt, Orthopäde oder Massagepraxis) ruft an, wenn es zu Terminverschiebungen kommt.
und als mir letztes Jahr 1 Tag  :oops: vor der Wiesn einfiel, daß ich in neuem Outfit gehen möchte, wurde die notwendige Änderung noch am gleichen Tag ausgeführt :!:

:applaus: :applaus: :applaus:

Ich persönlich fühle mich hier wie drüben wohl.
Manches empfinde ich im Urlaub angenehm, möchte es aber im Alltag nicht haben.
z.B. nach anstrengendem Arbeitstag noch schnell zum Metzger um das nötige Fleisch fürs Abendessen kaufen, oweh.... vor die eine Kundin, die sich ausführlich eine Rezept geben läßt.... und es auch bereitwillig kriegt.

Was ich nicht so toll finde: das Fachpersonal immer weniger anzutreffen ist. Drüben häufiger, wir holen aber auf.
liebe Grüsse Brigi
http://deschner-usa.de/
Reiseberichte kreuz und quer durch die USA und Kanada, mit vielen Informationen und Fotos