Interessante Diskussion!
Meine Gedanken dazu: Ich finde die Naivität der Auswanderer nicht so überraschend. Ich denke, dass ist eher repräsentativ für einen großen Teil der Auswanderer.
Schaut Euch doch mal die Einwanderer an, die nach Deutschland kommen. Ein Teil davon hat auch keine Kenntnisse über das Land oder irgendwelche Sprachkenntnisse. Viele finden hier trotzdem ein Auskommen und leben besser als in ihren Heimatländern. Wenn man die Chancen und Risiken einer Auswanderung bis zur letzten Konsequenz durchdenkt, würde wohl fast niemand mehr ein solches Unterfangen angehen.
Dazu gehört einfach ein gewisses Maß an Naivität und Idealismus. Oder pure Verzweiflung. Historisch dürften die meisten Auswanderungen wohl aus blanker Not erfolgt sein. Wenn man erstmal nichts mehr zu verliern hat, fällt eine solche Entscheidung deutlich leichter.
Das sieht man ja auch am Umfrageergebnis und an den meisten Kommentaren in der Diskussion. Die meisten könnten sich nur eine Auswanderung mit Vollkaskoversicherung vortstellen (Job bereits vorhanden, am besten auch eine Wohnung, gute Sprachkenntnisse, im Hintergrund die Möglichkeit der Rückkehr, etc.). Für viele ist es doch nur ein Gedankenexperiment als Frustventil. Wenn einem hier mal wieder einiges stinkt, flirtet man halt ein wenig mit dem Auswanderungsgedanken. Man muss ja nur die Bedingungen hoch genug schrauben, um nie in die Verkegenheit zu kommen, es wirklich zu tun
.
Ein Auswanderermentalität sieht anders aus, vielleicht wirklich mehr so, wie die der hier so belächelten Doku Soap-Protagonisten.