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Autor Thema: Unser ewiger Schatten  (Gelesen 3925 mal)

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lurvig

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #15 am: 09.03.2007, 09:27 Uhr »
bisher bin ich erst einmal wegen meiner herkunft "angemacht" worden, von einem alten besoffenen Mann in einer düsteren Gegend in Fresno ;)
Ansonsten wurde man immer normal behandelt, oft sogar schien sich das Gegenüber zu freuen oder zeigte reges Interesse, wenn man sich als Deutscher zu erkennen gab (oder erkannt wurde). Viele Amis waren mal in Deutschland, auch wenn sie selbiges auf "Munich", Frankfurt und "Heidelbörg" reduzieren und scheinen sich zu freuen, wenn sie jemanden von dort treffen. Selbst wenn man sagt, dass man aus "former east germany" kommt ("GDR" kennt dort eh keiner), wird man nicht komisch behandelt oder als Kommunist beschimpft ;)
Da bin ich in Frankreich (wurde ja oben schon erwähnt) schon viel öfter mit dem Hitlergruss empfangen worden. Zurückgegrüsst wurde in diesen Fällen mit dem Mittelfinger ;)

Lurvig

J0J0

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #16 am: 09.03.2007, 09:49 Uhr »
Also solche Probleme kenn ich auch nicht.Wir wurden bisher immer höflich behandelt und wenn man dann mal ins Gespräch kam und es um Deutschland ging gab es keine bösen Worte wegen unserer Vergangenheit . Oftmals trafen wir Leute,welche selbst in Deutschland stationiert waren und dann ihren spärlichen deutschen Wortschatz zum Besten gaben .  :D
Grüße
Jürgen
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Kirkesgaard

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #17 am: 09.03.2007, 09:53 Uhr »
@ lurvig - lol

mir gefällt in dem zusammenhang der internationale Autofahrergruss (laut Norbert Haug, nach dem Coulthard nach einem derben Überholmanöver von Schuhmacher die hand ein paar mal auf und ab bewegt hat ...) Benutze ich ab und an mal im Berufsverkehr, in Mannheim gehört das fast schon zum guten Ton :)

Kauschthaus

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #18 am: 09.03.2007, 09:55 Uhr »
Solche Erfahrungen haben wir auch noch nie gemacht. Eher der gegenteiligen Art.

Der New Yorker Cop, der am Times Square eilig auf uns zukam (wir sind schon zusammengezuckt  :lol: ), weil er gehört hat, dass wir deutsch sprechen, und uns dann erzählt hat, dass sein Großvater aus D kommt.

Ein älteres Ehepaar auf dem Parkplatz bei den Box Canyon Falls (Ouray), die uns angesprochen haben und von ihrem Urlaub in D erzählt haben.

Eine ganze Reihe von Gesprächen mit Amerikanern in Restaurants oder auf Campingplätzen, denen es (vermutlich) völlig schnuppe war, woher man genau kommt, solange man sich nett unterhalten kann.

Also eher Begegnungen, die nicht durch ein besonderes Interesse am Touristenstatus gekennzeichnet waren.

Aber dieser Thread hat mich auf die Idee gebracht, mal die Tante meines Mannes, die seit über 50 Jahren in Kanada lebt, zu fragen, wie sie das im Verlauf dieser Jahrzehnte erlebt hat.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Palo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #19 am: 09.03.2007, 10:05 Uhr »
Also solche Probleme kenn ich auch nicht.Wir wurden bisher immer höflich behandelt und wenn man dann mal ins Gespräch kam und es um Deutschland ging gab es keine bösen Worte wegen unserer Vergangenheit . Oftmals trafen wir Leute,welche selbst in Deutschland stationiert waren und dann ihren spärlichen deutschen Wortschatz zum Besten gaben .  :D
Oh ja den GI‘s hat immer das Bier geschmeckt  und die deutschen Fräuleins gefallen , das war aber alles nach dem Krieg so haben sie gute Erinnerungen.



Gruß

Palo

Scooby Doo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #20 am: 09.03.2007, 10:24 Uhr »
Blöde angemacht wurde ich noch nicht, weil ich Deutsch sprach, einen deutschen Akzent habe usw., eher auch im Gegenteil:

- ein Portier in New York fragte mich aus, wo ich denn her sei und war ganz enttäuscht, dass ich auch wieder aus dem Westen sei. Er würde so gerne mal jemanden aus Ostdeutschland kennen lernen.
- ein anderer Portier nutzte die Gelegenheit, mir ein deutsches Lied vorzusingen
- in New Hampshire musste ich mal jemanden erklären, was aus der DDR geworden ist und wie sie jetzt heisst. Der gute Mann konnte nicht glaube, dass die jetzt mit Westdeutschland vereint sind. Aber keine dummen Sprüche.
- in Connecticut musste ich jemanden erklären, dass wir in Deutschland keine US(!) Bundesstaaten haben.
- in Calgary durfte ich im Heritage Park auf die Dampflok steigen, weil der Lokführer Deutsch sprach. Jawohl, nur deshalb.
Viele Grüße, Markus

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Canyonmurmel

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #21 am: 09.03.2007, 10:26 Uhr »
Wir waren mittlerweile 13 x in den USA und haben nicht eine einzige schlechte Erfahrung gemacht. Im Gegenteil. Wenn wir gefragt werden, wo wir herkommen und wahrheitsgemäß Germany sagen, gab es immer positive Reaktionen, nach dem Motto ich war in xy stationiert usw. Auch 2003, als wir einen Monat nach Beginn des Irak-Kriegs in den USA waren, haben wir keine negativen Reaktionen erlebt, obwohl wir damals noch am ehesten damit gerechnet hätten aufgrund der Ablehnung des Kriegs durch Deutschland.

Gruß

Sandra

EasyAmerica

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #22 am: 09.03.2007, 10:35 Uhr »
Noch nie bin ich in den USA oder in Kanada wegen meiner Herkunft schief angeguckt worden. Ganz im Gegenteil. In mindestens 75 % der Gespräche wurde von den Einheimischen positiv und erfreut von einer eigenen Verbindung zu Deutschland erzählt. Die einzigen negativen Erfahrungen mit abfälligen Bemerkungen über uns Deutsche mache ich hin und wieder hier im Forum.  :(

Eine kleine Deutsch-Geschichte
Wir kommen mit dem WoMo vom Organ Pipe und erreichen eine der üblichen Straßensperren im Grenzgebiet zu Mexiko. Ein auffällig gut aussehender junger Schwarzer verlangt unsere Papiere. Wir finden sie nicht auf Anhieb dort, wo sie immer sind und werden nervös. Nach einer Weile spricht mich der "Officer" gütig lächelnd im reinsten Hessisch an: "Imme ruusch blebe." Die Aufregung fällt von mir ab und wir unterhalten uns angeregt. Worüber? Natürlich über seine Herkunft und sein Hessisch. Meine Frau kommt aus den Tiefen des WoMos hinzu, immer noch ohne Pässe.

Es stellt sich heraus, dass unser Soldat, oder was er war, in Deutschland aufgewachsen ist und sich freute, mal wieder in seiner Muttersprache reden zu können. Die Pässe wollte er auch nicht mehr sehen. Später stellte sich übrigens heraus, dass die Pässe im Handschuhfach lagen, weil wir im Grenzgebiet mit solchen Kontrollen gerechnet hatten.  :roll:

Nach einer ganzen Weile trat ein anderer Soldat mit finsterer Mine hinzu und herrschte unseren schönen Schwarzen an. Der nahm Haltung an und bellte einen kurzen Laut ("Jawoll??"). Dann wendete er sich mit steinerner Amtsmine uns zu und gab uns auf Englisch zu verstehen, dass sein Vorgesetzter ihm verboten habe, mit uns Deutsch zu sprechen. Mit einem kurzen Augenzwinkern, aber ohne eine Mine zu verziehen, schickte er uns wieder auf die Reise.

Als Deutschfeindlichkeit habe ich das Verhalten des Chefs nicht verstanden. Er wollte wohl nur unter Kontrolle haben, was sein Untergebener mit uns spricht.  :)
Viele Grüße
Heinz

freddykr

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #23 am: 09.03.2007, 10:56 Uhr »
Hab auch noch nie schlechte Erfahrungen machen können.
Immer wenn ich mal mit Amerikanern ins Gespräch komme, erzählen sie immer, daß entweder sie selbst oder ein Verwandter auch schonmal in Deutschland waren und wie schön es dort ist (Landschaft, alte Gebäude (Burgen, Schlösser) Essen).

- ein Portier in New York fragte mich aus, wo ich denn her sei und war ganz enttäuscht, dass ich auch wieder aus dem Westen sei. Er würde so gerne mal jemanden aus Ostdeutschland kennen lernen.
Wo war das denn. Vielleicht kann man ja mal nachhelfen. ;-)
Viele Grüße,
Danilo


Ganimede

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #24 am: 09.03.2007, 10:57 Uhr »
In den USA hatte ich noch nie ein "blödes Gefühl", mich als Deutscher zu outen  :wink: Bis jetzt haben wir dort nur positive Erfahrungen gemacht.
Eigentlich sind die "urbritischen" Länder, wie z.B. Südafrika, Australien da wesentlich intoleranter - meine Meinung. Ich habe ein Bekannte in Südafrika, die ist in den 60zigern ausgewandert. Sie erzählte mir bei meinen letzten Besuch, dass sie sich immer als Österreicherin vorstellt  :shock:  Dabei wäre das, wenn man die Herkunft einer gewissen Person in Betracht zieht, nicht gerade schmeichelhaft. Aber das Klischee des bösen "Deutschen" ist in manchen Köpfen von tiefer britischer Herkunft doch ganz schön eingeprägt  - leider.

Stephan

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #25 am: 09.03.2007, 11:11 Uhr »
Zitat
Nun ja, wo ihr als Touristen hin fahrt werden auch die Touristen Dollars gesehen und ihr werdet dementsprechend behandelt

Ich war mehr als 40mal in den USA und ich versuche hier zu verkaufen, also umgekehrtes Interesse  :wink:.
Blöd angemacht wegen 3. Reich wurde ich kein einziges mal, schwer waren nur die ersten Jahre nach dem dt. Nein zum Irakkrieg, mittlerweile mutieren hier mehr und mehr deswegen eher zu Deutschland Fans.

Aversionen gegenueber Deutschen triff man in anderen Laendern wesentlich haeufiger, am meisten faellt mir das in den Niederlanden und ab und an in England auf.
In Japan dagegen erinnert man sich gerne an die Waffenbruederschaft im 3. Reich, nach einem Bier sind alle anderen boese und Japaner und Deutsche wollten ja nur die Welt verbessern. Das sind dann mir wirklich peinliche Situationen wenn ich auf die alte Waffenbreuderschaft anstossen soll.
Grüsse aus Bonn
Stephan

playmaker11

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #26 am: 09.03.2007, 11:20 Uhr »
Genau,
ich war auch oft in London, weil mir die Stadt sehr gefällt (eigentlich sind wir jedes Jahr einmal da) und dort muß man sich doch manchmal verstecken. Die haben da auch 60 Jahre später immer noch eine ganz andere Einstellung.

In den USA hatte ich bisher die gleichen positiven Reaktionen wie die meisten hier: "Toll, da würden wir auch gern mal hin...." "Kenne einen Kumpel/Bruder etc. der war/ist in Ramstein, Heidelberg, Fulda...." usw.. Das geht übrigens quer durch die Bevölkerung. Wir haben das bei Weißen, Indianern, Schwarzen u.a. gehört.
Letztes Jahr hatte wir an der Grenze zu Canada sogar einen Officer der von uns Infos zum Nürburgring wollte (und das wo wir doch absolut keine Motorsportfans sind), da wollte er unbedingt mal hin......
No retreat, no surrender !

Kauschthaus

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #27 am: 09.03.2007, 11:35 Uhr »

- ein anderer Portier nutzte die Gelegenheit, mir ein deutsches Lied vorzusingen

 :lol: Das hätte ich gerne gehört. Was hat er denn gesungen?

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

OWL

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #28 am: 09.03.2007, 11:38 Uhr »
Aversionen gegenueber Deutschen triff man in anderen Laendern wesentlich haeufiger, am meisten faellt mir das in den Niederlanden und ab und an in England auf.
Obwohl ich häufig in NL bin, ist mir diesbezüglich noch nie was negatives passiert. Liegt vielleicht auch daran, daß ich die Sprache spreche und gewisse Vorurteile (z.B. Alle Deutschen sind arogant) daher von vorneherein lächerlich wären.

Auch in den USA habe ich keinerlei anti-deutsche Vorurteile erlebt.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Faszinierend

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #29 am: 09.03.2007, 11:48 Uhr »
Habe bisher eigentlicha auch nur positive Reaktionen erlebt.
Lustig finde ich wenn Leute die hier Jahrelang gelebt haben von der Gegend erzählen wollen in der sie gelebt haben aber gar nichts erzählen können weil sich dann rausstellt das sie die ganzen Jahre die Base höchstens mal auf ein Bier verlassen haben uns so gar nichts von der Umgebung gesehen haben können :roll:
Finde es auch interessant was man schonmal so raushört was die teilweise denken unter welchen Umständen wir hier in Deutschland leben, der Verkäufer in einem Flag Shop in Denver war sich z.B. nicht sicher ob wir in Deutschland schon Kühlschränke haben!