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Autor Thema: Unser ewiger Schatten  (Gelesen 4105 mal)

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Lor20

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #45 am: 09.03.2007, 19:55 Uhr »
Ist manchmal schon witzig welche vorstellungen von deutschland viele amerikaner haben - damit angefangen das sie nicht wissen wo es liegt bis hin zu komischen vorstellungen darüber wie wir hier leben (v.a. der Kühlschrank ist witzig, bedenkt man das er in Deutschland erfunden wurde).
Ich habe eigentlich auch nur gute Erfahrungen gemacht, wobei ich öfter das problem habe, das mir die leute nicht glauben wollen das ich deutscher bin (meine verlobte ist Kanadierin insofern habe ich eher einen leicht kanadischen akzent).

Palo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #46 am: 09.03.2007, 20:11 Uhr »
Ist manchmal schon witzig welche vorstellungen von deutschland viele amerikaner haben - damit angefangen das sie nicht wissen wo es liegt
Es wurde ja auch immer gewitzelt dass man Bush erst mal auf der Landkarte  zeigen musste wo Afghanistan liegt als die Invasion begann. Bin Laden haben sie aber immer noch nicht
Gruß

Palo

Elmo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #47 am: 09.03.2007, 20:27 Uhr »
Bevor ich das erste Mal rüber bin, hatte ich mich auch gefragt, wie die Amerikanern wohl darauf reagieren würden, wenn man seine Nationalität verrät. Besonders große Sorgen hatte ich aber nicht, das Forum hat auch etwas dabei geholfen.  :wink:

Als ich dann dort war, habe ich auch nur positive Erfahrungen gemacht. Natürlich ging nicht jeder ein Gespräch deswegen ein, aber viele fragten mich - zu meinem Erstaunen - nach der Fußball-WM.
Der Eine war glaube ich mal mit seinen Eltern als kleines Kind in Frankfurt stationiert gewesen, kannte sich sogar mit alten deutschen Autos aus.
Ein ziemlich offener und direkter Motel-Manager erzählte mir dagegen von Sauna-Gängen in München.   :lol:

Oder der Arzt im Krankenhaus, der mal etwas deutsch gelernt hatte und die Brocken mal gleich zum Besten gab.

leia

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #48 am: 09.03.2007, 20:28 Uhr »
Wir haben auch noch nie wirklich negative Erfahrungen gemacht, meist waren die Leute eher interessiert. Manche Reaktionen  sind aber schon seltsam... wir haben im Fahrstuhl des Stratosphere Towers einen jungen Mann kennen gelernt, der unsere Coaster Leidenschaft teilte, wir kamen ins Gespräch, bei dem natürlich auch raus kam, dass wir Deutsche sind. Er erzählte uns gleich, dass seine Oma auch aus Deutschland sei.... Als wir ihn oben später wieder trafen, holte er sein Handy raus und sagte, er ruft jetzt seine Oma an, die ist immer sehr traurig, weil sie so selten deutsch sprechen kann und fragte, ob wir kurz mit ihr plaudern würden...

Viele Grüße Leia


Kauschthaus

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #49 am: 09.03.2007, 22:10 Uhr »
Eine Begegnung fällt mir noch ein, bei der ein jüngerer Mann (schätze so Mitte, Ende 20) das "hohe Loblied" auf die Lebensart der Deutschen und Franzosen gesungen hat.
Er saß neben uns bei der Delphinshow im Seaworld und sprach uns auf deutsch an. Er hatte mit seiner Familie einige Jahre in Deutschland und Frankreich gelebt (nicht army), und schwärmte davon, wie man bei uns zu leben versteht, während man in USA immer nur arbeiten müsse.

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

NickMUC

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #50 am: 09.03.2007, 22:18 Uhr »
Meine Erfahrungen waren auch durchweg positiv.

Selbst zu Beginn des Irak-Krieges - einem Zeitpunkt, zu dem die Amerikaner sehr empfindlich waren und sehr wohl informiert über die Haltung der Deutschen zu diesem Thema, wurde in einer Runde von Amerikanern, mit denen ich in Fort Worth in einer Bar ins Gespräch gekommen war, sehr sachlich und fair akzeptiert, als ich zum Ausdruck brachte, dass ich den Krieg für falsch halte, wohl aber froh darüber sei, dass Sadam entmachtet sei.

Übrigens fällt mir auf, dass wir dazu neigen, die Amerikaner für weitgehend uninformiert zu halten, was Europa betrifft. Das stimmt sicher auch für sehr viele, aber eben bei weitem nicht für alle. Und mal ehrlich: fragt doch mal einen Nicht-USA-Reisenden in Deutschland, wo etwa Texas liegt, wie groß es ist, wieviele Einwohner ungefähr Denver hat oder wie die Hauptstadt von Kalifornien heisst... da herrscht meistens komplette Ratlosigkeit.

Trotzdem eine kleine Anekdote zum Thema Ahnungslosigkeit: in einem Biker-Hangout in Phoenix kam ich mit einem Harleyfahrer ins Gespräch, der sich sehr darüber wunderte, dass ich in Deutschland auch eine Harley fahre - das hätte doch gar keinen Sinn, in einem soooo kleinen Land. Er war dann doch erstaunt, als ich ihm sagte Deutschland sei immerhin gut halb so groß wie Texas. Er war wohl der Meinung, man könne eigentlich immer nur im Kreis um Neuschwanstein fahren ;-)
Grüße,
Nick
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Grimmiger Wolf

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #51 am: 09.03.2007, 22:54 Uhr »



Übrigens fällt mir auf, dass wir dazu neigen, die Amerikaner für weitgehend uninformiert zu halten, was Europa betrifft. Das stimmt sicher auch für sehr viele, aber eben bei weitem nicht für alle. Und mal ehrlich: fragt doch mal einen Nicht-USA-Reisenden in Deutschland, wo etwa Texas liegt, wie groß es ist, wieviele Einwohner ungefähr Denver hat oder wie die Hauptstadt von Kalifornien heisst... da herrscht meistens komplette Ratlosigkeit.


Volle Zustimmung!

Die Amerikaner sind nicht ungebildeter als die Europäer - wahrscheinlich sind auch die Europäer nicht ungebildeter als die Amerikaner.

Der gebildetete Amerikaner wird kaum dem heutigen US-Reisenden mit dümmlichen Vorurteilen begegnen. Und der gebildete Europäer wird den Amerikanern auch nicht das Verhalten ihrer Vorfahren gegenüber den Schwarzen (früher durften wir Neger sagen - ohne daß es jemanden störte und wir meinten es auch nicht negativ) vorwerfen.

Zum Thema Bildung:
Meine Tochter hat sich von einer Lehrerin im Fach Geographie anmachen lassen müssen für ihre Aussage, daß die Stadt New York im Bundesstaat New York liegt - und die Klasse hat mit der scheinbar Wissenden Lehrerin natürlich mitgehalten. Die sicher überaus gebildete Lehrerin hatte wohl mal etwas von New Jersey gehört und deshalb New York auch nach New Jersey verlegt. Das Argument eines Schülers: "Ich war mal in New York" hat dann wohl den Ausschlag gegeben.

Dümmlichkeit gibt es diesseits und jenseits des Atlantiks!
Gruß vom Grimmigen Wolf

ratlady

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #52 am: 10.03.2007, 00:13 Uhr »
Zitat
Manchmal nicht leicht Volker . Hier zu leben und als Tourist zu kommen sind zwei verschiedene Sachen

Ich habe auch schon drueben gelebt und auch in der zeit niemals schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich lebe seit mehreren Jahren "drueben" und hab ebenfalls noch keine derartigen Erfahrungen gemacht... selbst zu der Zeit, wo mancherorts die Leute z.T. auf die Strasse gegangen sind, um gegen Frankreich und teilweise auch Deutschland zu demonstrieren... und das bezieht sich nicht nur auf den "Freundes- und Bekanntenkreis", sondern ich hatte fast taeglich auch mit "Wildfremden" zu tun... (Mein ganz persoenlicher Eindruck im allgemeinen Umgang mit den Leuten: es kommt weniger darauf an, wo Du herkommst, als wie Du persoenlich auftrittst bzw. "rueberkommst"...)

Lustig finde ich wenn Leute die hier Jahrelang gelebt haben von der Gegend erzählen wollen in der sie gelebt haben aber gar nichts erzählen können weil sich dann rausstellt das sie die ganzen Jahre die Base höchstens mal auf ein Bier verlassen haben uns so gar nichts von der Umgebung gesehen haben können :roll:
Finde es auch interessant was man schonmal so raushört was die teilweise denken unter welchen Umständen wir hier in Deutschland leben, der Verkäufer in einem Flag Shop in Denver war sich z.B. nicht sicher ob wir in Deutschland schon Kühlschränke haben!

Hoert man immer wieder... ist mir persoenlich (in all den Jahren) aber auch noch nicht passiert... eher im Gegenteil; manche "Amis" kennen mehr von D als ich selbst...  :oops:


Palo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #53 am: 10.03.2007, 00:42 Uhr »
Er saß neben uns bei der Delphinshow im Seaworld und sprach uns auf deutsch an. Er hatte mit seiner Familie einige Jahre in Deutschland und Frankreich gelebt (nicht army), und schwärmte davon, wie man bei uns zu leben versteht, während man in USA immer nur arbeiten müsse.

Dem kann ich nur zustimmen. Wer kriegt denn in Amerika schon mehr als zwei Wochen Ferien (und das erst nach Jahren) oder eine 30 Stunden Woche? Dazu keine Versicherung und kaum Rente
Gruß

Palo

Lor20

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #54 am: 10.03.2007, 00:43 Uhr »
Dümmlichkeit gibt es diesseits und jenseits des Atlantiks!

Das ist sicher richtig - nur sind die lehrpläne in den USA doch sehr auf geographie und geschichte der USA ausgelegt und wenig international wobei das internet schon einige fortschritte in dem bereich gebracht hat. als geographielehrerin ist das dann doch eher peinlich wenn man NYC nach NJ verlegt.

Palo

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #55 am: 10.03.2007, 00:47 Uhr »
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(

Gott sei Dank gibt es das Internet :)
Gruß

Palo

Kauschthaus

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #56 am: 10.03.2007, 00:59 Uhr »
Ein guter Freund und Nachbar von uns ist Geografielehrer, dem werde ich die NY Frage morgen mal stellen.  :lol: Bin mir allerdings ziemlich sicher, dass er es weiß ... :whistle:

Die Geschichte mit den Kühlschränken kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen. Klar glaube ich den Aussagen, dass das tatsächlich jemand sagte, aber entweder ist man einfach nur einem oder mehreren extrem Bildungsfernen über den Weg gelaufen oder es ist ein amerikanischer Witz oder so was. Das können doch nicht im Ernst viele sein ...  :?

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Matze

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #57 am: 10.03.2007, 10:06 Uhr »
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(



Das bezweifle ich jetzt erst mal!

Und ich ärgere mich auch immer sehr, wenn von einzelnen uninformierten oder auch meinetwegen dümmlichen Amerikanern auf alle Amerikaner geschlossen wird.
Ich habe bei Befragungen im TV oder auch bei persönlichen Begegnungen Leute erlebt, die kaum eine europäische Stadt dem entsprechenden Land zu ordnen konnten, ja nicht mal die dt. Hauptstädte kannte - und keiner wird jetzt sagen, die Dt. sind uninformiert usw.
Und ich gestehe hier ganz offen, ich kenne auch nicht alle Hauptstädte der amerik. Bundesstaaten und vor einigen Jahren, besonders als ich noch nicht so USA Interessiert war, habe ich NYC auch nach NJ verlegt.
Und Petra, ich könnte mir vorstellen, das passiert deinem Freund und Nachbarn auch!

Und was ist eigentlich so schlimm daran, dass es Amis gibt, die sich nicht so auskennen, was außerhalb von USA passiert??? Oder was ist daran schlimm:
Zitat
nur sind die lehrpläne in den USA doch sehr auf geographie und geschichte der USA


Vielleicht steckt da ein gewisser Nationalstolz dahinter und der Gedanke, sich erst mal im eigenen Land aus zu kennen!
Wenn ich hier in Deutschland junge Leute kennen lerne (durch den Sportverein usw.) habe ich mitunter das Gefühl, hier ist es anders herum: über Deutschland wird wenig gelehrt - dafür mehr International!

Aber vielleicht verallgemeinere ich jetzt auch!  :roll:
Gruß Matze




San Francisco!!

diro

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #58 am: 10.03.2007, 11:34 Uhr »
In Amerika wird schon seit Jahren keine Geographie mehr gelehrt :(

Gott sei Dank gibt es das Internet :)
Dem kann ich nur zustimmen. Wer kriegt denn in Amerika schon mehr als zwei Wochen Ferien (und das erst nach Jahren) oder eine 30 Stunden Woche? Dazu keine Versicherung und kaum Rente

Da bin ich aber froh, dass du so gut informiert bist.....
Arbeitswoche mit 30 Stunden.....

Da kann ich nur hoffen, dass die Amerikaner nicht dein Internet haben  8)
Und es geht bald wieder los.....

HashBrown

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Re: Unser ewiger Schatten
« Antwort #59 am: 10.03.2007, 11:56 Uhr »
Bildung und Wissen sind keine deckungsgleichen Begriffe, das sollte bei dieser Diskussion bedacht werden.

Es ist nicht unbedingt mangelnde Bildung, wenn man nicht weiß, in welchem Bundesstaat NYC liegt. Das dürfe eher mangelndes Wissen, also fehlende Information sein.
Es ist aber definitiv mangelnde Bildung, wenn man es nicht herausfinden kann.

Viele Grüße, HashBrown