Und es ist einfach ein Gerücht, daß es hier so schwierig und dort alles einfach sei.
Wenn man hier nur mal 1 + 1 zusammenrechnen würde, sieht man ja sofort, dass beides westliche Staaten sind. Ohne Papierkram kommt doch kein westliches Land aus. Es verwundert mich auch immer wieder, wie Leute glauben können in den USA braucht man nichts ausfüllen oder beantragen. Aber vielleicht müsste man zuerst definieren, was Bürokratie ist. Für einige ist selbst ein Formular ausfüllen schon zu viel Papierkram.
Es ist eine Frage dessen, wo man in den USA lebt, hat man z.B. ein Heim in "urbaner" Umgebung, sind die Bestimmungen erheblich strenger als bei uns, vor allem, wenn das Haus einer "Hausgemeinschaft", einer Association angehört. Da darf man nichtmal ein Rankgitter in seinen eigenen Garten ohne Genehmigung setzen.
Das ist richtig. Es sind aber keine Gesetze, sondern Verordnungen und Regeln, die die Eigentümergemeinschaft sich selber auferlegt. Aendert sich die Zusammensetzung und somit auch die Gesinnung der Eigentümer, können die Regeln jederzeit per Mehrheitsbeschluss den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Wenn Einwanderer aber nichts darüber wissen, könnte sich sowas schon als Stolperstein entpuppen und viele Nerven kosten. Darum sollte sich jeder Einwanderer zuerst mal eine Wohnung mieten, die regionalen Gegebenheit kennen lernen und erst dann entscheiden welche Art des Wohnens einem zusagt.
Dann: Wir haben hier in Deutschland - man höre und staune - ein relativ offenes Begehungsrecht - in Wäldern - egal ob privat oder Staatsforst - darf jeder zu jeder Zeit spazierengehen, wandern oder sonstige umweltverträgliche (natürlich nicht Autowaschen....) Aktivitäten in freier Natur unternehmen. Es unterliegt reineweg dem gesunden Menschenverstand, ob es ratsam ist, ausgerechnet zur Hirschjagdzeit nachts durchs Unterholz zu schleichen. Verboten ist es nicht.
In den USA ist das absolut nicht der Fall - im Gegenteil.....
Privateigentum ist in den USA wie der Name schon sagt Privateigentum. Auf Privatland hat man ohne Erlaubnis nichts zu suchen. Das finde ich auch in Ordnung.
Aber der Vergleich zwischen D und USA hinkt hier. Die USA hat wahrscheinlich auf die Einwohner aufgerechnet immer noch mehr frei begehbares Land als D. Die USA kann es sich darum auch leisten privates Land als privat zu behandeln. Sollte die Schweiz Privatforste als wirklich privat erklären, dann könnten wir nur an den wenigsten Stellen in den Wald. Wie Du siehst, hätte die gleiche Regelung wie in den USA bei uns unangenehme Folgen für die Bevölkerung.
Ich würde zudem sagen: das Meiste bei uns ist nachvollziehbar und gerecht. Zuständigkeiten sind normalerweise sehr klar.
Das ist in den USA auch nicht anders. Gerade die offene Darlegung der Sachlage, ist in den USA sehr angenehm.
In den USA hat man - vor allem als nicht US-Bürger - nicht nur das Gefühl, ein Bürger 2. oder 3. Klasse zu sein (gar nicht in politischer Hinsicht). Vor allem stößt man an enorm viele kausal zusammenhängenden Schwierigkeiten: Man kann das eine nicht beantragen, wenn man nicht was anderes hat, das wiederum bekommt man nicht, wenn man nicht ersteres hat.
Zudem sind "normale" Rechte enorm eingeschränkt als Nicht-US-Bürger. Man steht quasi unter einem "Pauschal-Verdacht".
Wovon sprichst Du?
Gut, die INS, die die Papiere der Einwanderer bearbeitet, arbeitet nicht schnell und wohl eher auch schlecht. Ebenso könnte ich nicht Polizist werden oder mich gar für das Präsidentenamt bewerben. Aber sonst...ich wüsste echt nicht was...kannst Du Beispiele nennen?
Ich habe viele Jahre in den USA gelebt, als Ausländerin. Hatte aber nie das Gefühl als Bürger 2. oder noch schlimmer 3. Klasse behandelt zu werden. Im Gegenteil, hat man mal die ID des Wohnstaates, fragt niemand man mehr nach Nationalität oder Herkunft. Die Leute sind eigentlich eher erstaunt, wenn man erwähnt kein Amerikaner zu sein und dies trotz offensichtlichem fremdländischen Akzent.