Hallo Atecki
Das Du lieber im Tirol leben willst verstehe ich sehr gut, es ist ja schliesslich sehr schoen bei Euch.

Aber was Du hier ueber die Schulen in den USA schreibst, kann ich nicht so stehen lassen. Du bringst das Beispiel eines unwissenden Juenglings und ich koennte Dir beeindruckende Gegenbeispiele nennen. Das ist doch alles subjektiv.
Man sollte nicht das ganze amerikanische Schulsystem in einen Topf werfen, denn es ist so unterschiedlich. Fuer die Schulbildung sind die einzelnen Staaten selber zustaendig, gewisse Vorlagen muessen aber erfuellt sein. Nun ist nicht jeder Staat gleich reich, somit fliesst eben nicht ueberall genuegend Geld in die Bildungskasse. Es stimmt, dass in Teilen des Landes die Schulen schlecht sind. Aber auch hier kommt es sehr genau darauf an wo man denn wohnt.
In Minnesota z. B. sind die Schulen gut bis exzellent. Einzig gewisse Innercity-Schulen sind nicht zu empfehlen. Im Schulbezirk von Minneapolis herrscht aber freie Schulwahl. Jeder Schueler kann seine Schule selber waehlen, sei es in seiner Wohngegend oder in einer anderen, auch reichen Wohngegend. Ebenso gibt es Magnet- und Charterschulen. In der Agglomeration der Twin Cities sind die Schulen eigentlich ueberall in Ordnung. Es gibt sogar Franzoesich- und Spanisch-Emersion-Schulen, wo die Unterrichtssprache F oder E ist. Und dies sind alle oeffentliche Schulen!
Auch muss man bedenken, dass Geografie z. B. nur ein Freifach ist. Dann ist es klar, dass unsere Schueler mehr wissen. Aber hast Du schon mal die Geografie-Wettbewerbe gesehen, die landesweit ausgetragen werden. Ich bin ziemlich gut in Geografie, aber was diese Kinder alles wissen ... sagenhaft.
Dafuer schaetze ich an den amerikanischen Schulen, dass sehr viel Wert auf Sozialkompetenz und Gemeinschaftssinn gelegt wird. Das kommt in der Schweiz ganz sicher zu kurz.
Es ist ein Mythos zu glauben, dass nur Kinder, die in einem Villenviertel leben, eine gute Schulausbildung bekommen. Auch wenn es viele nicht glauben, eine "normale" Wohngegend reicht aus. Doch, doch die Mittelklasse gibt es schon. Wir lebten da mittendrin.
Auswanderungwillige muessen ueber einen Beruf verfuegen, sonst kommt man gar nicht ins Land. Die Wahrscheinlichkeit in einem Ghetto zu landen relativiert sich somit. Natuerlich ist es eine Schande, dass das reichste Land der Welt, so wenig fuer die Schulbildung der Armen tut.
Aber trotzdem, bitte nicht alles Verallgemeinern. Die USA ist und bleibt das Land der Gegensaetze.
LG Anoka