Hallo Leute, gibt es eigentlich generelle Einschränkungen zum Betreten oder Befahren von Indianerreservaten? Sind die eigentlich immer ausgewiesen und erkennbar? Wie sind da eure Erfahrungen oder Erkenntnisse?
Hallo digithali!
Das ist in der Tat eine sehr interessante Frage, allerdings auch eine auf die ich inzwischen nicht mehr sehr gut zu sprechen bin. Denn diese Frage beschäftigt mich nun schon seit vielen Monaten, bin beim Googlen schier verzweifelt und ansonsten habe ich leider nur die allerwidersprüchlichsten Aussagen dazu bekomme sowohl von Einheimischen als auch von den Indianern selbst...
Hier mal als erstes eine Mail, die christianp kürzlich im Forum veröffentlicht hat:
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=24082.0Würde mich irgendwie interessieren, wer diese Mail verfasst hat bzw. ob die von einem Touristen oder einem x-beliebigen Navajo stammt oder von einem Navajo Guide oder von einem weißen Tourguide. Und ob da die Antwort nicht ev. unterschiedlich ausgefallen wäre.
Mir geht's hierbei nicht um Hunts Mesa sondern vielmehr um folgende Einschränkung:
"
In fact, you can not travel more than (I believe) 100 meters of the public road without being with a Navajo since most of the Navajo Nation is private property."
Was ist daran Gerücht, was ist daran Tatsache? Ich kenne diese Art von Einschränkung nur in Bezug auf die Loop Road im Monument Valley, sonst nicht, denn schließlich gibt es ja so genannte
backcountry permits.
Der Verfasser der Mail war sich irgendwie auch etwas unsicher (
I believe)...
Wie leicht Gerüchte entstehen, wissen wir alle, deshalb stehe ich grundsätzlich allen Aussagen, wenn sie nicht gerade von offizieller Seite kommen, meist eher skeptisch gegenüber!
Eindeutig ausgewiesen ist nicht viel, aber z.B. beim Mystery Valley neben dem Monument Valley stehen recht große, nicht übersehbare Schilder! (Beim Teardrop Arch hingegen steht absolut gar nichts...)
Und hier was ich sonst zu dem Thema weiß:
Es gibt etliche Sehenswürdigkeiten auf Indianerreservatboden, die
private property sind. Darunter z.B. auch Felsbögen, die sogar bei NABS erfasst und dort mitsamt GPS Koordinate veröffentlicht sind. Bei einem dieser Felsbögen weiß ich definitiv, dass es von Seiten des Eigentümers ein klares "Nein" zu allen Touristen gibt, wenn es sich dabei nicht gerade um Freunde von ihm handelt.
Dann haben mir Einheimische schon erzählt, dass Navajos Touristen schon öfters sehr aggressiv von ihrem Land vertrieben haben (dazu haben sie imo auch ihr gutes Recht!). Und manchmal verschütten sie dirt roads absichtlich mit Erdhügeln, dass diese nicht mehr passierbar sind. Das weiß ich auch aus verlässlicher Quelle.
D.h. außerhalb jener Zonen, wo sie das große Geschäft machen mit den Touristen (Antelope, Canyon X, Monument Valley, Mystery Valley etc.) sind Fremde nicht unbedingt gerne gesehen und willkommen, ganz im Gegenteil. Wer mag schon dauernd fremde Leute haben, die beim eigenen Haus vorbeidüsen und womöglich noch Tiergatter offen lassen?
Es gibt allerdings da auch immer wieder Ausnahmen und recht nette Indianer, mit denen man durchaus verhandeln kann und die einen für 10-20 Dollar auch gerne weiterfahren lassen!
Die meisten Amerikaner wissen übrigens genauso wenig wie wir, was genau erlaubt ist und was nicht. Und das wundert mich ehrlich gesagt auch nicht, denn wie soll man sich da auskennen, wenn auf keiner Navajo Seite eine ordentliche Erklärung zu finden ist, wo man hin darf und wo nicht und wenn dann noch dazu auch vor Ort nirgends
no trespassing Schilder stehen?!?
Nicht mal jene, die unter den Navajos leben, wissen immer ganz genau, was alles erlaubt ist und was nicht!
Hier findet man wenigstens ansatzweise Infos zu diesem Thema:
http://www.navajonationparks.org/permits.htmAuf der Seite sind auch einige sehr konkrete Stellen genannt, die wegen
trespassing völlig gesperrt wurden.
Viel mehr habe ich jedoch leider nie zu diesem Thema gefunden im Netz...
Es wäre nur allzu schön, wenn auch bei allen anderen Sachen klipp und klar irgendwo nur irgendwelche Info zu finden wäre oder dass man wenigstens, wenn man anfragt, auch eine brauchbare Antwort erhalten würde....
Hier etwas, da bin ich vor wenigen Tagen nur noch so
dagesessen.....
Ich habe
Navajo Parks angeschrieben mit ein paar sehr konkreten Fragen zu zwei sehr unbekannten, extrem entlegenen Gebieten im Hinterland der Navajo Reservation. Dabei handelt es sich um Locations wohlbemerkt, die man über keine ausgewiesenen Straßen erreicht sondern über übelste dirt tracks und etwas hiken muss man auch. Ich habe diese Locations namentlich genannt und dass wir sie gerne besuchen würden usw. und wie es dort bzgl.
private property oder
guides aussieht und ob ich dort ein
backcountry permit brauche. Da ich allerdings skeptisch war, dass diese Gebiete jedem Navajo ein Begriff sind, habe ich meiner Liste auch noch zwei bekanntere Sehenswürdigkeiten im Hinterland hinzugefügt (darunter z.B. den Royal Arch).
Meine erste Anfrage vor vielen Monaten blieb unbeantwortet. Vor ca. einem Monat war es mir dann zu blöd und ich habe exakt dieselbe Frage ein zweites Mal hingeschickt. Diesmal habe ich eine Antwort von Navajo Parks erhalten, allerdings nur einen einzigen Satz:
A permit is not required for traveling public roads whether paved or dirt.Das ist in meinen Augen lediglich "wischiwaschi" und alles andere als eine nur ansatzweise brauchbare Antwort.....
Und vor allem: die Piste zu Royal Arch soll eine
public road sein oder wie darf man das verstehen? Und darf ich jetzt dort herumwandern oder nicht?!?
Sollte ich mal wieder beim Navajo Parks and Recreation Office in Window Rock vorbeikommen, werde ich mir mal diese Mail ausdrucken und dort nachfragen, was konkret nur Gerüchte sind und was Fakt ist (und eventuell warum man auf höfliche besorgte Anfragen solch "wischiwaschi" erhält...
).
Was die Hopis betrifft: so weit ich weiß, sind die noch weitaus reservierter gegenüber Touristen als die Navajos!
Kann eigentlich jemand von Euch die Infos für Touristen auf deren Seite sehen?
http://www.hopi.nsn.usIch bekomme dort mit IE und mit Firefox immer nur eine Fehlermeldung.
Eine Sache allerdings noch zum Abschluss:
Unter vielen amerikanischen Fotografen gilt es als absolut selbstverständlich, dass man zu Locations auf Indianerreservatboden grundsätzlich keine genauen Ortsangaben macht.
(A) weil Profis ein "einzig"artiges Foto haben wollen, aber auch (B) weil ihr Respekt vor den Indianern doch so groß ist, dass sie nicht unnötig Touristenscharen auf deren Grund und Boden hetzen möchten.
Ich kenne persönlich welche, bei denen Punkt (B) sogar überwiegt!