Hallo *,
folgende Erlebnisse kann ich euch nicht vorenthalten:
Meine Mission: mit United von Green Bay, WI (GRB) über Chicago O'Hare (ORD) nach Frankfurt (FRA) fliegen. Zeit zum Umsteigen in Chicago: gut 3 Stunden, SOLLTE also eigentlich reichen... ABER: Es hat in Chicago GEREGNET (wie furchtbar!), und die Amis haben natürlich sofort die Krise gekriegt und den Flughafen teilweise lahm gelegt. Also hatte mein Flug aus Green Bay schon 2.5 Stunden Verspätung beim Boarden. Als dann alle an Bord waren ist ihnen eingefallen, dass ja in Chicago schlechtes Wetter ist, und sie daher mehr Sprit mitnehmen wollen. Also, schnell nachgetankt - ups, dann ist ihnen aufgefallen, dass das Flugzeug ja jetzt ZU SCHWER IST!!!!!, also wieder Passagiere und/oder Koffer rausmüssen. Also "schnell" 5 Freiwillige gesucht, rausgekickt, ihre Koffer ausgeladen - super, 3 Stunden Verspätung. Genau die 3 Stunden, die ich zum Umsteigen in Chicago hatte... aber der Checkin Agent in Green Bay hatte mir netterweise eine Reservation auf die 22:00-Lufthansa-Maschine von Chicago nach Frankfurt gegeben, "just in case". Zum Glück, wie sich später herausstellen sollte...
Ok, wir also mit 3 Stunden Verspätung von Green Bay abgeflogen. Der Gate Agent meinte noch "euer Atlantikflug ist auch mindestens ne Stunde verspätet, das klappt!" - ja klaaaar! Als wir mit dem Shuttlebus in Chicago zum internationalen Terminal gefahren sind ist unser Flugzeug an uns vorbei gerollt - ohne uns natürlich! Und von United hat sich auch keiner so richtig zuständig gefühlt, uns weiter zu helfen. Mit "uns" meine ich die 4 Portugiesen, die noch von Frankfurt nach Portugal wollten, und mich. Wir haben uns dann in 2 Teams aufgeteilt, ein Team ist zum LH-Checkin gedüst, um Plätze für die 22:00-Maschine zu organisieren, das andere Team (mit mir) ist zum United-Checkin vorgerückt, um denen mal Dampf zu machen. Dank meiner Reservation aus Green Bay konnte mich die United-Ticket-Agentin auch tatsächlich auf die LH-Maschine umbuchen - die Portugiesen (ohne Reservation) leider nicht
Ich also guter Dinge zum LH-Checkin (NATÜRLICH musste ich nochmal bei LH einchecken, das konnte United nicht): "Ich kann Sie höchstens auf Standby setzen..." - da habe ich die Krise gekriegt. Ich habe der Dame dann unmissverständlich klar gemacht, dass ich seit Green Bay diese Reservierung habe und daher auch meinen Sitz haben will. Sie hat dann ihren Supervisor gefragt, und schwupps hatte ich meinen Sitz.
Wir sind dann in einem nagelneuen A340-600 (super in-seat-entertainment, aber bekloppte Kopfhörer mit 2 Steckern!) etwa eine halbe Stunde nach 10 gestartet. Der Flug war soweit ereignislos, aber: Die LH ist im Thema Service den ganzen schimmeligen US-Airlines Lichtjahre voraus...
In Frankfurt hat das Band nach einer Stunde immer noch behauptet, dass noch Koffer aus Chicago kämen - ich bin dann mal auf eigene Faust zum Baggage Tracing gegangen, und siehe da: sie haben keine Ahnung, wo mein Koffer ist! Ich meine wirklich keine Ahnung, er könnte noch in Green Bay sein, oder in Chicago, oder sonstwo: "Suche dauert an". (Er kam dann einen Tag später per Kurier bei mir zu Hause an.)
Was lernen wir daraus? Chicago ist unberechenbar, bei Problemen hilft ausschließlich Eigeninitiative, und bucht nie den letzten Flug des Tages - so habt ihr wenigstens die Chance, noch auf einen späteren umgebucht zu werden...
--Tubapower