Ein ungünstiger Fall sieht dagegen wie folgt aus.
Hinflug - nach dem einchecken geht es zum Gate ( ab da Nichtraucher - Raucher werden wissen wie hart das vor einem Langstreckenflug ist! ). Dort mußten wir dann ohne jede Info weitere 3 Stunden sitzen und zusehen wie ein Paar Mechaniker auf dem Flügel saßen und mit einer Brechstange ( kein Quatsch ) in einer Klappe am Flügel herumgewirtschaftet haben.
Nicht gerade eine Vertrauensbildende Maßnahme für Personen mit Flugangst. Ich habe damit zwar keine Probleme aber für die daheim gebliebenen hab ich den Vorgang photografiert ( so etwas sieht man ja nicht alle Tage ).
Dann ging es an Bord. Noch immer ohne Info´s von den Verantwortlichen aber wir waren schon einmal froh das es endlich los geht. Dachten wir jedenfalls denn los ging das noch lange nicht. Ich hatte den Fensterplatz am Flügel und konnten dann die ganze Zeit dem letzten Techniker bei seinen "Reperaturen" zu sehen. Das hat ein ganzes Weilchen gedauert und da die Piloten scheinbar keine Funkverbindung zu dem Techniker hatten kam immer eine Stew. nach hinten gelaufen die nachsah ob der Typ endlich fertig war. Und damit sie nicht aller 5 Minuten durch den halben Flieger mußte habe ich ihr, sobald sie in der Kabine war, immer zu gerufen - "noch nicht fertig". Und anscheinend hatte der Techniker auch bemerkt das ich ihm "auf die Finger" sehe denn er hat in unregelmäßigen Abständen in meine Richtung gesehen und dann "laut und deutlich" mit dem Kopf geschüttelt - "noch nicht fertig"! Das meine Mitreisenden dann auf dem Flug bei jedem Luftloch oder ungewöhnlichem Geräusch sichtlich nervös zu der Tragfläche sahen dürfte klar sein.
Aber der Rückflug wurde noch besser. Ich stehe am Gate und sehe aus dem Fenster. Kommt da der Typ mit unseren Koffern und einer winzigen Zugmaschine über den Vorplatz gerast, fährt mal schnell rechts rum um eine andere Karre und verliert dabei ein Paar Koffer. Ich sehe das und sag meiner Frau - "siehst Du so gehen ständig die Koffer über den Jordan. Zum Glück sind es ja nicht unsere!" Sich kuckt, sie kuckt noch einmal - sie dreht sich um und geht zu einem ältern Herren der sein Fernglas gut sichtbar um den Hals hängen hatte ( Canada Urlauber haben so etwas
). Naja ist klar was dann los war. Ein Teil des Gepäcks auf dem Vorplatz war unseres wie es durch den Feldstecher nur unschwer zu erkennen war. Ich losgeflitzt um einen Verantwortlichen zu finden der sich um unsere Koffer kümmern kann. Hatte schon einen ziemlich dicken Hals und hab den Jungs richtig Feuer unter dem .............. gemacht. Immerhin sollte unser Flug ja in 40min Richtung Deutschland gehen und noch war mein Gepäck Flächendeckend über dem Vancouver Airport verteilt. Bis die Koffer wieder zusammen gesammelt waren vergingen bestimmt 30 Minuten was aber nicht so schlimm war denn dort starteten alle möglichen Flugzeuge nur nicht unseres!
Wir gewartet 1, 2 ,3 Stunden bis dann endlich jemand kam und uns sagte das es wohl ein "kleines" Problem mit dem Flieger gab. Aber wir sollten uns keine Sorgen machen. Das kann ja nicht mehr lange dauern. Ich ihr gesagt das ich Übermorgen um 8.00Uhr meine Maschinenbautechniker Prüfung habe und unbedingt nach Hause muß. No Problem! 10 Stunden später waren wir immer noch in Vancouver. Kein ..... ließ sich sehen um uns zu sagen was nun wirklich los ist. Gegen Abend haben wir dann richtig Terror gemacht. Zuerst gab es Verpflegungsgutscheine und weitere Durchhalteparolen. Einige Stunden später hieß es dann das wird nichts mehr - wir bringen sie in ein Hotel. Gesagt getan alle man in Taxis und zurück in die Stadt. Ein wirklich schickes Hotel besänftigte uns wieder etwas und mit dem Hinweiß das wir Informiert werden wenn die Maschine wieder fertig ist fiehlen wir alle ziemlich fertig in die Betten. Am nächsten Morgen sind wir, da ja kein Anruf kam, erst einmal alle gemütlich essen gegangen. Nach dem Essen wurden die Leute wieder unruhig. Kein Anruf vom Airport. Zuerst versuchten wir dort selber anzurufen was aber aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren wollte. Dann kam der Hotelboß an der inzwischen darüber informiert wurde das am Empfang eine Heerde deut.Touristen stand und langsam ernstlich sauer wurde. Zum Glück war der Chef ein Schweizer ( ein sehr freundlicher wie ich sagen muß ) mit dem wir uns ohne Sprachprobleme unterhalten konnten. Wir haben ihm gesagt was los war und er hat gesagt er ruft für uns am Airport an. % min später kam er angerflitzt und sagte uns das die Maschine schon seit 3 Stunden bereit stand und wir schnellstens zum Flughafen müßten. Innerhalb kürzester Zeit hatte er die Hälfte aller Vancouver Taxis aufgetrieben die uns alle fahren sollten. Natürlich hatten wir vorher das Geldproblem geklärt. Keiner von uns hatte noch ein Paar Dollar in der Tasche. Außerdem war es ja auch das Problem der Fluggesellschaft die Taxi Kosten zu übernehmen. Die Fluggesellschaft stimmte zu und hat uns Mitgeteilt das sie eine Mitarbeiterin am Eingang stehen haben die die Bezahlung der Taxis übernimmt. Wir also los. Keine Ahnung wieviel Taxen das waren aber bei 3 bis 4 Passagieren pro Taxi kam da schon eine tolle Schlange zusammen.
Am Airport angekommen war natürlich niemand da der bezahlen konnte. Und wir wollten nicht! Also blieb in jedem Taxi einer als "Geisel" sitzen und die anderen stürmten den Airport um jemanden von der Fluggesellschaft zu erwischen der die Rechnungen übernehmen konnte.
Keine zwanzig Stunden vor dem Beginn meiner Prüfung in Deutschland hob dann endlich die Maschine in Vancouver ab.
Und wenn Du jetzt glaubst das das ja gerade noch einmal gut gegangen ist - ließ einfach weiter. Wir sind in Vancouver abgehoben - ich habe nichts davon geschrieben das wir auch direkt nach Düsseldorf geflogen sind, oder?
Also nach dem Theater der letzten zwei Tage waren wir so richtig fertig und schliefen alle wie die Murmeltiere bis zur Landung. Also die Kiste geht runter, wir schnallen uns an und endlich sind wir zu Hause. Wir steigen aus und werden plötzlich vom Flughafenpersonal angehalten. Wir sollten, sagten sie auf engl. noch etwas warten. Man würde uns gleich abholen. Recht Merkwürdig aber wir waren alle so kaputt das uns das im ersten Moment gar nicht aufgefallen ist. Wir stehen also so ein wenig blöd herum und ich seh nach links, und ich seh nach rechts und plötzlich habe ich das Gefühl das sich der Düsseldorfer Airport in den letzten 3 Wochen doch stark verändert hatte. Hatter er nicht denn wir waren gar nicht in Düsseldorf. Die Kiste war, ohne uns zu informieren, einfach in Amsterdam runter gegangen. Ich hab wirklich gedacht ich spinne! Ich will ach - was sage ich - ich muß nach Hause und wo bin ich - in Holland verflucht und zugenäht!
Knapp 1 Stunde später sind wir dann endlich nach Düsseldorf weiter geflogen. Warum die in Amsterdam gelandet sind haben sie uns nie gesagt aber hinter vorgehaltener Hand hörten wir Sachen wie "die haben ihr Spritlager hier, der Sprit ist hier billiger, die haben hier Ersatzteile mitgenommen u.s.w." Was dran ist kann ich nicht sagen aber das ist eigentlich auch ziemlich egal. Das mind. was man erwarten darf ist das die die Passagiere darüber informieren wenn sie mal ebend einen Umweg fliegen.
Und das war mein letzter Flug mit AIR TRANSAT. Übrigens hat mir "mein" Reisebüro gesagt das sie wegen ähnl.Vorkommnisse diese Firma schon seit zwei Jahren nicht mehr im Programm haben. Ich verstehe warum!