Amerikareise mit Flugangst? Jemand Erfahrung?

[Annemarie50]

Also, wir wollen im Mai eine Rundreise (2 Wochen) durch Kalifornien machen + 1 Woche Hawaii.
Ich habe aber schon ziemliche Flugangst, fliege ab und zu aber trotzdem, aber immer recht kurze Flüge, mal nach Mallorca etc!
Das halte ich immer recht gut aus.
Hat jemand Erfahrungen mit Flugangst und Langstreckenflügen?
Ich möchte den Urlaub soooooo gerne machen, ich will mich nicht so einschränken, habe aber wirklich Respekt vor den teilweise bis zu 10 Std. Flügen!! Wir werden mit Delta Airlines fliegen, nicht Non-Stop.
Wieviel Zeit braucht man so zum Umchecken/umsteigen in ein anderes Flugzeug?
Haben beim ersten Stop 2,5 Stunden Zeit, auf dem Rückflug aber nur so 50 Minuten? Kommt man damit prima aus oder muss man sich hetzen?
Wäre froh mal eure Erfahrungen zu hören.

[GreyWolf]

Hallo,

zum Thema Flugangst sind hier schon Anfragen gewesen. Benutze hierzu bitte mal die Suche mit dem Stichwort "Flugangst" - ich bin sicher, Du findest da was.
Ob es bei Flugangst unbedingt das Richtige ist, in den Westen und dann noch nach Hawaii zu fliegen, möchte ich ein bisschen in Frage stellen. Wäre es nicht ggf. einfacher, erst einmal den Osten der USA zu bereisen (z.B. Neuengland) - da sind die Flugzeiten gerade mal 6 Stunden. Und dann könntet Ihr Euch ggf. beim nächsten Mal langsam steigern. Denkbar wäre natürlich auch ein Stopover in New York, da wäre die Strecke schön geteilt.
Aber das musst natürlich Du entscheiden.

Zu den Umsteigezeiten: 2,5 Stunden auf dem Hinflug ist gut, da man ja auf dem ersten US-Flughafen durch Immigration und Zoll muss - und das kann durchaus mal länger dauern (je nach Flughafen und Verkehrsaufkommen). Auf dem Rückflug stellt sich dieses Problem nicht mehr, insofern dürften 50 Minuten reichen.

[EDVM96]

Vielleicht ist das hier ja was: http://www.flugangst.de/de/prim00/00.php3

Lufthansa veranstaltet seit 1981 "Seminare für entspanntes Fliegen".
Die Seminare bauen auf jahrelanger therapeutischer Erfahrung auf und werden von Diplom-Psychologen
der Agentur Texter-Millott im Auftrag der Deutschen Lufthansa veranstaltet.
Die Seminare finden regelmäßig an Wochenenden in fast allen deutschen Flughafenstädten sowie im Ausland statt.

[Schneiderman]

Ich sach mal TAVOR !!!

Sleep well my dear!

Schönen Abend und süße Träume

Schneiderman 

[Grimmiger Wolf]

Hallo Annemarie50,

wenn Du Flüge nach Mallorca relativ problemlos überstehst, so sollte der lange Flug auch kein Problem werden. Denn vermutlich bist Du in der Lage den Streß während des Fluges so langsam abzubauen - anderenfalls würdest Du es ja bis nach Mallorca nicht schaffen.

[Annemarie50]

Also, es ist schon der Westen der uns sehr interessiert, und mein Traum ist halt Hawaii...  ich weiß auch nicht wieso grade das so in meinen Träumen herumspukt, weil es eben so weit weg ist  .
@ GrimmigerWolf: das stimmt:meine Anspannung löst sich immer mehr auf, wenn man ruhig über den Wolken schwebt. Was mich immer total stresst, sind die Tage vor dem Abflug und der Start. Selbst die Landung ist nicht mehr so schlimm. Ich sitze zwar nicht völlig entspannt im Flugzeug, aber nach einer Zeit geht es.
Ich werde hier im Forum mal nach "Flugangst" suchen.

Danke

[lurvig]

Hallo Annemarie50,

wenn Du Flüge nach Mallorca relativ problemlos überstehst, so sollte der lange Flug auch kein Problem werden. Denn vermutlich bist Du in der Lage den Streß während des Fluges so langsam abzubauen - anderenfalls würdest Du es ja bis nach Mallorca nicht schaffen.

seh ich auch so! Wenn Fliegen allgemein geht, also Mallorca etc. kein echtes Problem ist: nur zu! Es ist ja im Grunde das gleiche: genau so schnell. genau so hoch. Nur "etwas" länger! Dafür gibts aber bei vielen Airlines einen (oder mehrere) Gratis-Drinks   ... und auch ohne diese sollte das gut auszuhalten sein. Das Ziel lohnt die "Qualen", in jedem Fall !!!
Fliegen !!! Keine Frage! 

Lurvig

[EDVM96]

Ich sach mal TAVOR !!!

Scheiß-egal-Tropfen mit Suchtgefahr? Ich weiß ja nicht ...

[Antje]

Hallo,

ich will hier keine Panik verursachen - aber ich erzähl mal eine Geschichte aus meiner Zeit beim Reiseveranstalter:

Wir hatten Mexiko als Katalog-Zielgebiet. Und ein Ehepaar als Reisende. Hochwertige Reisen, Rundreisen, Flüge mit Lufthansa, gute Hotels etc. etc.

An einem Morgen Telefax unserer Agentur im Büro - Kundin im Krankenhaus in Cancun, in psychologischer Betreuung. Reiseunfähig.

Was steckte dahinter:

Es war der Lebenstraum ihres Mannes, nach Mexiko zu reisen. Tja - aber sie hatte Flugangst. Abr weil das eine Generation ist, bei dem der Wunsch des Mannes oberste Priorität hat, wurde trotzdem gebucht - unter der Devise: Stell Dich nicht so an. Das ist alles Einbildung.

Den Langstreckenflug nach Mexico City hat sie wohl einigermaßen überstanden, mit stärksten Tabletten. Dann kam der Kurzflug während der Reise zum Badeaufenthalt nach Cancun. Und da war es ganz aus. Sie hat nen kompletten, extremen Nervenzusammenbruch erlitten, mußte direkt vom Flugzeug ins Krankenhaus gebracht werden. Die Fluggesellschaft hat sich geweigert, sie auf den Rückflug mitzunehmen, wenn nicht ihre medizinische Betreuung während des kompletten Fluges gesichert ist. Dank guter Beziehungen konnte unsere Agentur einen deutschen Arzt in Cancun finden, der bereit war, mit der Frau mitzufliegen. Denn ein einheimischer Arzt wäre so ohne weiteres wegen der Visa-Formalien nicht so schnell reisebereit gewesen.

Die Kosten für die Reise dieses Mannes mußten natürlich zudem übernommen werden.

Das besondere Drama war dann zu Hause noch, daß die beiden die kompletten Kosten selbst übernehmen mußten, weil im Vorfeld der Reise ja die Kosten für eine Reisekrankenversicherung zuviel waren (brauchen wir nicht, wir sind doch nicht krank.....)

Das aber nur am Rande (hat ja auch mit der Flugangst nichts zu tun....).

Was ich damit sagen will: Kläre wirklich ab, wie tief Deine Flugangst geht. Wird sie je nach Fluglänge schlimmer oder wird es besser? Sei ganz klar, schaffst Du das? Tabletten helfen nur bedingt.

Ich will keine Panik machen, aber man sollte wirklich wissen, ob man der Sache gewachsen ist und nicht es einfach mal drauf ankommen lassen.

Viele Grüße

Antje

[Grimmiger Wolf]

Was ich damit sagen will: Kläre wirklich ab, wie tief Deine Flugangst geht. Wird sie je nach Fluglänge schlimmer oder wird es besser?

Offensichtlich hat Annemarie50 kein größeres Problem mit einem Flug über ca. 2 Stunden. Und wenn sie kürzere Flüge schafft, dann ist nicht erkennbar, warum sie es nicht gut überstehen sollte - ich setze einmal einen verständnisvollen Begleiter voraus - über den Atlantik zu kommen.

"Stärkste Tabletten" sind ja auch nicht die Lösung. Ein Blick ins Cockpit, ein Gespräch mit Flugbegleitern und Piloten (geht heute wohl nur noch vor dem Flug) läßt sich sicher arrangieren. Gerade wenn sie mit Delta fliegt, wird das möglich sein. Vielleicht hilft vorneweg ein kleiner Cognac.

[magnum]

Meine Frau hatte eigentlich nicht direkt Flugangst, aber besonders beim Start und bei den Landungen extreme Probleme (Schweißausbrüche, Übelkeit etc.). Das war bisher auf den innerdeutschen Flügen immer der Fall.

Deswegen hatte sie auch Angst, auf die langen Flüge über den großen Teich. Aber offensichtlich verkraftet sie es je besser, je größer die Maschine ist. Mittlerweile schafft sie es sogar problemlos aus dem Fenster zu blicken, wenn die Maschine gerade eine Kurve fliegt. Das war früher undenkbar.

Lediglich bei starken Turbulenzen wird sie noch ein wenig nervös. Tabletten hat sie auch immer mit, allerdings nicht wegen der Flugangst, sondern wegen des Zigaretten-Entzugs. Aber selbst auf dem langen Flug hat sie noch keine der Tabletten benötigt. Wahrscheinlich reicht das Gefühl welche dabei zu haben.

[groovy]

Lediglich bei starken Turbulenzen wird sie noch ein wenig nervös.

Da wird sie dann aber nicht die einzige sein.

[SanFrancisco]

Hallo Annemarie,

ich leider selbst auch unter extremer Flugangst und war trotzdem schon dreimal in den USA.
Bei mir geht es schon beim einsteigen in das Flugzeug los, dass ich Angst bekomme und nicht einsteigen möchte. Der Start ist eine Katastrophe für mich (Schweißausbrüche, Weinkrämpfe, Schwindelanfälle), alles schon dagewesen. So halbwegs beruhigen kann ich mich erst, wenn der Service losgeht, weil ich dann das Gefühl habe, das alles in Ordnung ist. Bei den geringsten Turbulenzen oder Veränderungen des Motorgeräusches des Fliegers geht es aber schon wieder los... Da musste ich schon mehrfach die Flugbegleiter fragen, ob alles ok ist, wo andere Passagiere keinerlei Veränderung bemerkten. Einzig bei der Landung bin ich relativ entspannt, wel ich da ja weiß, es ist bald vorbei. Bei mir macht es keinen Unterschied, ob es ein Kurz-oder Langstreckenflug ist, es ist immer gleich schlimm. Schlafen während des Flugs ist für mich ein Fremdwort - dazu habe ich viel zu viel Angst.

Mir geht es aber wie Dir: ich möchte einfach trotzdem reisen, und da kommt man um das Fliegen eben nicht herum.

Baldrian habe ich dies Jahr versucht - der half nicht im geringsten. An richtig starke Medikamente habe ich mich bisher nicht rangetraut - ich habe zuviel angst vor den nebenwirkungen, die ja teilweise wirklich extrem sind, und das brauche ich im Flieger nicht...
Ein Buch "endlich fliegen ohne Angst" habe ich mir auch gekauft - hat leider auch nicht viel gebracht. Das einzige, was mir bisher überhaupt geholfen hat, waren Bachblüten - die SOS oder Rescue-Tropfen (heißen immer verschieden), die waren echt super.

Aber trotz dieser Angst, habe ich alle Flüge bisher ohne größere Probleme oder Konsequenzen überstanden... Und für das Erlebnis USA hatten sich die 10 Stunden Angst wirklich gelohn!

[Smartdriver76]

Meine Frau hat seit einem nicht so schoenen Erlebnis ueber den Wolken auch ziemlich starke Flugangst. Trotzdem fliegen wir regelmaessig Langstrecken, weil man bestimmte Ziele eben kaum anders erreichen kann. Was ihr hilft, ist, im Vorfeld darueber zu sprechen (auch mit einem befreundeten Piloten, der ihr einiges von der Technik erklaert hat) und ganz viel Verstaendnis. Am besten ist es, offen damit umzugehen und nach dem Einsteigen direkt die Flugbegleiter zu informieren. Hier haben wir schon sehr viel freundliche Extra-Betreuung erfahren.

Wirklich schlimm fuer sie ist eigentlich immer nur der Start. Das Fliegen an sich ist nicht so das Problem. Ich habe mir angewoehnt, sie nach "auf dem Weg nach oben" mit Gespraechen und Haendchenhalten abzulenken und zu beruhigen. Das klappt in Verbindung mit einem pflanzlichen Beruhigungsmittel eigentlich immer ganz gut.

Wenn Du selber den starken Wunsch hast, in die USA zu kommen, wird Dir das nach meiner Erfahrung auch dabei helfen koennen, Deine Angst in Schach zu halten. Vielleicht hilft Dir auch das Wissen um die physiologischen Zusammenhaenge, also, warum haben wir ueberhaupt Angst. Dazu findet sich einiges in der Buchhandlung Deines Vertauens.

Viel Spass im coolsten Reiseland!
Jo 

[Heike]

Hallo,
auch ich bin nicht angstfrei. 

Für das Verstehen der technischen Zusammenhänge fand ich das Buch
"Warum sie oben bleiben" von Jürgen Heermann sehr gut.

Ansonsten ist die Nord-Atlantik Route eine der sichersten überhaupt 
Und ich würde empfehlen einen Non-Stop-Flug direkt in den Westen zu buchen, damit der Start- und Landestreß nur einmal aufkommt.

Da mein Wunsch in die USA zu reisen immer so stark ist, nehme ich die 10-11 Stunden Flug trotzdem gerne auf mich