Wir fliegen seit Geburt unserer Tochter auf Langstrecken nur Business Class. Es hat weniger mit der Tochter, als mehr mit der finanziellen Situation zu tun. Aber die zwei Ereignisse fallen zufällig zusammen.
Nun, warum? Mit Status und Exclusivität hat es nichts zu tun. Wer gelegentlich vorne fliegt, wird schon festgestellt haben, dass vorne die gleichen Leute sitzen, wie hinten. Sie sind weder hübscher, noch besser angezogen und was noch wichtiger ist, auch nicht kultivierter, als alle anderen.
Liegen? Ich liege und schlafe nie in einem Flieger. Meine Familie schon... aber ich bin sicher, dass die Tochter auch hinten schlafen könnte.
Das Essen? Die Tochter isst nie was, egal ob Kinderessen, oder Business-Auswahl. Ich esse schon, aber wenn das Flugzeug ein Restaurant wäre, wäre ich kein Stammgast. Ich will auch keinen Sekt, oder verschiedene Weine, oder sonst etwas extra. Gelegentlich eine Dose Coke, und gut ist es.
Ich sitze einfach nur rum, höre Musik, oder/und lese und freue mich, dass ich für 8-10 Stunden "nichts" tun darf.
Warum dann? Zum einen hat man mehr Raum für sich. Nicht nur zum sitzen, sondern auch rundherum. Ich muss meine Armlehne nicht mit einem Nachbar teilen und der Vordermann schläft nicht in meinem Schoss. Wenn ich mich als "Fracht" betrachte, dann ist es logisch, dass mehr Platz auch mehr kostet. Zu viele Leute auf einem Fleck bereiten mir Unbehagen. Ich meide Menschenansammlungen, wo ich nur kann.
Die Frage stellt sich ohnehin nur, wenn man es sich leisten kann und es ist Teil der "Selbstbelohnung", wie ja der ganze Urlaub auch.
Eine Uhr von McDonald's für 9,99 zeigt die Zeit ausreichend genau an. Das ist die Bestimmung einer Uhr. Warum dann eine teure Uhr kaufen, die es auch nicht besser kann?
In der Eco kommt man auch ans Ziel... aber die Gründe für Business sind ähnlich emotionell bedingt, wie bei der Uhr und setzen sich fort über ein besseres Hotel, bessere Restaurants bis hin zum größeren Mietwagen. Was ist notwendig und was ist lustbedingt? Was ist wichtiger: FFAR, oder Business Class? Würden wir nicht alle das beste nehmen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Die meisten müssen also selktieren, wofür sie bereit sind mehr und wofür weniger auszugeben. Da ist jede Wertbestimmung individuell.
Alles rational zu entscheiden macht auch keinen Spass und es geht gar nicht. Betont emotionsfrei zu sein ist auch nur eine Stimmung.
Ist es denn "preis-wert"? Für uns schon, so lange wir dafür auf nichts Wichtigeres verzichten müssen.
Mic