Hallo zusammen,
möchte doch mal ein kleines Erlebnis erzählen. So zugetragen letzte Woche.
Ich war geschäftlich unterwegs in Chicago und Toronto. Der Flug nach Toronto ging sehr früh, ich war erkältet und noch verpennt, auf halber Strecke im Flieger fällt mir auf, dass ich mich nicht erinnern kann, meine Jacke irgendwo im Flieger gesehen zu haben. Mist, lag noch am Gate in Chicago (Inklusive Geldbeutel). Ich also erst die Flugbegleiterin gefragt. Nö, da könnte sie nix machen, ich soll zu United an den Service Counter in Toronto. In Toronto, der erste United Mensch: Da gibts ein Lost & Found nach Arrivals. Dort. Nö, wir haben keine Telefonnummern in Chicago. Ich soll zu United. Also zu United. Und dann spielte sich folgendes ab:
Ich erkläre meine Situation, frage ob er mir helfen kann.
Er schlappt widerwillig nach hinten und kommt nach ein paar Minuten wieder mit einer Webadresse von United.
Ich: Gibt es nicht eine Telefonnummer die ich anrufen kann oder irgendeine Möglichkeit United in Chicago zu kontaktieren. Die Jacke ist vielleicht noch am Gate.
Er: Nein. Die Adresse wäre alles was er tun könnte.
Ich: Das ist eine Internetadresse, wäre es nicht möglich jemanden anzurufen.
Er: Nein
Ich: Gibt es jemand sonst hier mit dem ich sprechen kann? (Oh, ich sollte erwähnen, dass war der Schalter für Gold-Status bei Star Alliance)
Er: Nein. Ich habe versucht Ihnen zu helfen. Jetzt kann ich nichts mehr für sie tun.
Ich: Na ja, das ist nicht wirklich hilfreich, da ich keinen Zugang zu Internet habe, und ein Telefonat würde die Jacke vielleicht schnell auffinden
Er: Nein, ich war hilfreich und das ist es.
Ich: Ich würde gerne mit Ihrem Manager sprechen
Er: die ist nicht da
Ich: Wie ist ihr Name?
Er: Robert
Ich: und weiter
Er: Sag ich nicht
Ich: wie heisst der Manager
Er: Sag ich nicht
So ging das noch drei Runden. Er hat beides nicht rausgerückt und mich zum Schluss noch verabschiedet mit: "Lassen Sie halt ihre Jacke nicht liegen
Der allgemeine Info-Counter von Toronto Flughafen konnte mir dann eine Telefonnummer bei United geben. Das war zwar nicht besonders ergiebig, aber immerhin. Auf der Webseite von United steht oder vom O'Hare steht die Telefonnummer von Red Carpet Club in der Nähe meines Gates. Beides Infos die ich eigentlich erwartet hätte dass dieser Vollschwachmat von United raussuchen kann. Aber nein, eine Webseite. Und dazu noch pampig. Hat zufällig jemand eine Adresse (postalisch) von jemandem bei United, den so etwas vielleicht interessant. Wobei, dies ist nicht das erste Erlebnis mit United, wenn auch bisher das extremste. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass sich solch bodenloser Service mal in schlechtem Ergebnis für die Fluggesellschaft niederschlagen. So Leute sollten nicht in SErvicebereichen arbeiten.
Um den ganzen noch den Konterpunkt zu setzen. Nach ein bisschen rumtelefonieren, Karten sperren usw usw. habe ich am nächsten Tag mit Lufthansa telefoniert, die mich an den Standort Chicago verbunden hatten, wo ich mit einer sehr freundlichen Mitarbeiterin telefoniert habe. Sie hat sich dann tatsächlich als erste ernsthaft bemüht. Und zwar sogar über den normalen Rahmen hinaus würde ich sagen. Ende vom Lied, nach mehreren Nachfragen auf Seiten der Lufthansa, ist meine Jacke tatsächlich wieder aufgetaucht und sogar vom Geldbeutel fehlte nichts. Gestern morgen brachte eine Lufthansa Maschine meine Jacke nach Frankfurt wo ich sie mir dann abholen konnte. Zum einen natürlich riesiges Glück gehabt, sowohl dass alles noch da war als auch dass ich jemand bei Lufthansa gefunden habe, der sich wirklich darum gekümmert hat.
Und es bleibt natürlich der Groll auf United, die einen völlig allein lassen ... Sollten die doch irgendwann mal bankrott gehen, wird es mit Sicherheit auch ein paar nette Mitarbeiter erwischen, aber für die zahlreichen unfähigen muss ich sagen, ihr habt das Echo aus dem Wald bekommen.
In diesem Sinne, ein weiteres Kapitel für mein Buch: Was man alles erlebt, wenn man unterwegs ist