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Autor Thema: Streikgefahr am LH-Himmel  (Gelesen 364075 mal)

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DocHoliday

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #585 am: 08.10.2014, 02:20 Uhr »
Ich verfolge diese Diskussion mit großem Interesse.
Vor allem überrascht mich, wie viele User hier gegen die Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber argumentieren. Das überrascht mich insofern, dass ich selbständig und damit Arbeitgeber bin und die Forderungen der LH-Piloten gut nachvollziehen kann (in Bezug auf die Altersversorgung).
Die Gehaltssteigerungen von 5,5% oder 10% über 4 Jahre sind doch auch nichts außergewöhnliches. Bin jetzt zu faul, genau nachzurechnen aber das dürfte etwa 2 oder 2,5%/Jahr entsprechen (die 5,5%, bei 10% dürften es etwa 4 oder 5% pro Jahr sein, wenn die Steigerung in voller Höhe ab dem ersten Jahr gilt).

CK scheint ein echtes Problem mit den Gehältern der Piloten zu haben. Ich finde Gehälter von 55.000€ bis knapp 200.000€ pro Jahr der Verantwortung durchaus angemessen. Bei der Verantwortung für u.U. mehr als 500 Menschen (im A380) finde ich das völlig o.k. Und dabei ist es auch kein Argument, dass ja sowieso der Computer fliegt. Bezahlt werden die Jungs und Mädels dafür, dass sie im Fall der Fälle, wenn menschliches eingreifen nötig ist, richtig reagieren.

Mal abgesehen davon glaubt doch hier hoffentlich niemand, dass ein LH-Ticket auch nur einen € billiger wird, wenn sich der Vorstand durchsetzt. Profitieren werden dann die Aktionäre.


Mist! Ich habe ja LH-Aktien. Vergesst alles, was ich geschrieben habe!
VC ist geldgierig und unglaubwürdig, der Streik ist völlig unberechtigt und schadet allen Passagieren. Piloten sind völlig +überbezahlt und sollten für 3000€ im Monat arbeiten.
Oder so ;)

Gruß
Dirk

djohannw

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #586 am: 08.10.2014, 07:18 Uhr »
Die Gehaltssteigerungen von 5,5% oder 10% über 4 Jahre sind doch auch nichts außergewöhnliches. Bin jetzt zu faul, genau nachzurechnen aber das dürfte etwa 2 oder 2,5%/Jahr entsprechen (die 5,5%, bei 10% dürften es etwa 4 oder 5% pro Jahr sein, wenn die Steigerung in voller Höhe ab dem ersten Jahr gilt).

Mal so zum Vergleich: Der öffentliche Dienst hat im Frühjahr umgerechnet 5,74% als Gehaltserhöhung ausgehandelt - auf eine Laufzeit von 24 Monaten. Wenn man das auf 48 Monate interpolieren würde, läge man mit einer Volumenerhöhung um 7,1% über die gesamte Laufzeit schon recht nahe an der Forderung der VC...und der öffentliche Dienst ist nicht gerade ein Benchmark für besonders üppige Erhöhungen im Gegensatz zu anderen Brancen...

Viele Grüße - Dirk

Soulfinger

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #587 am: 08.10.2014, 07:39 Uhr »
Was würde denn die Bahn oder die LH machen, wenn wir Passagiere uns mal absprechen würden und einen kompletten Tag weder mit der Bahn noch mit der LH fliegen würden?? Überlegt mal: alle Züge wäre leer - alle Jumbos wären leer . . .
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freddykr

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #588 am: 08.10.2014, 08:02 Uhr »
Nicht zu vergessen, LH-Piloten bekommen unabhängig von Tarifverhandlungen sowieso jedes Jahr eine Gehaltssteigerung (im restlichen Konzern aller 2 Jahre). Jürgen, die genauen Zahlen kenne ich aus den Tarifverträge.  Deshalb halte ich die Aussage von 5,x% auf vier Jahre ist doch sooo wenig für relativ. Und aus meiner Bekanntschaft kenne ich keinen weiter, der automatisch mehr Geld bekommt. :wink:
Aber Euer Gehalt ist mir egal.

Was mich (und viele andere Kollegen hier) v.a. stört, ist die Arroganz, die viele aus Reihe 0 (jetzt nicht auf Dich Jürgen bezogen) nach außen ausstrahlen. Da wird gesagt, dass Ihr Euch mit Score nicht identifizieren könnt und somit nicht mitmacht. Ich glaube, da herrscht bei so manchem ein ziemlich begrenzter Horizont, der an der Cockpittür aufhört.
Schon mal einen Blick in den restlichen Konzern gewagt? Da werden Betriebsteile verlagert (z.B. LRS), dicht gemacht (z.B. Hauptverwaltung Köln) oder verkauft (z.B. LSY Infratec [hier bin ich selbst betroffen]). In anderen Teilen einigt man sich mit dem AG auf Zugeständnisse, um wenigstens seinen eigenen Arbeitsplatz zu retten, denn die meisten von uns sind nun mal "ohne Probleme" durch ausländische Firmen ersetzbar.
Streiks helfen da auch nicht, denn bei vielen Teilen, z.B. der IT verpuffen diese im luftleeren Raum. Die Arbeit bleibt halt liegen und muss später nachgeholt werden. So, als wenn Ihr Eure ausgefallen Flüge, unter Beibehaltung aller gesetzlichen Ruhezeiten, nachholen müsstet.
Klar, auch wir greifen uns bei so manchen Entscheidungen des Vorstands an den Kopf und fragen uns, was das soll. Von uns unten können wir aber nur selten etwas dagegen tun. Ihr seht Euch als Manager, also tut was.
Wir alle müssen uns mit den Airlines aus aller Welt messen. Viele arbeiten auf komplett anderer Kostenbasis. Ich sage nicht, dass LH auf diese Kostenbasis runter muss, aber bestimmte Vorzüge, die noch aus der Ära als Staatsbetrieb vorhanden sind, sind einfach in der heutigen Zeit für ein Privatunternehmen im weltweiten Konkurrenzkampf nicht mehr tragbar. Vielleicht muss man einfach hinnehmen, dass die Vorzüge, die man selbst noch genießen kann, neue Mitarbeiter nicht mehr haben. Aber damit behalten zumindest die jetzt beschäftigten ihren Job und es gibt Möglichkeiten für neue MA.

Und bzgl. Pressearbeit LH und VC.
Die von LH ist klar besser. Wo bleiben die Pressekonferenzen der VC, wo deren Angebote mal dargelegt werden? LH machts doch auch; in deren Pressekonferenzen (habe sie z.T. live gesehen) wird ja auch ein bisschen was gesagt, wo man zu Kompromissen bereit ist. Aber von der VC hört man nichts; und wenn doch sind es irgendwelche abgehobenen Interviews im Spiegel...
Hier intern haben wir das Gefühl, die VC will gar nicht verhandeln; so wie ein bockiges Kind: "ich will, ich will, ich will". Und so schlägt sich dies auf die Stimmung nieder, was ganz schlecht für den Konzern ist.
Viele Grüße,
Danilo


Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #589 am: 08.10.2014, 08:48 Uhr »
Zitat
Vor allem überrascht mich, wie viele User hier gegen die Arbeitnehmer und für den Arbeitgeber argumentieren. Das überrascht mich insofern, dass ich selbständig und damit Arbeitgeber bin und die Forderungen der LH-Piloten gut nachvollziehen kann (in Bezug auf die Altersversorgung).

Mich auch und ich bin auch Arbeitgeber. Würde ich meine Mitarbeiter, wie die LH ihre behandlen, könnte ich nicht mehr in ihre Augen schauen. Aber ich sitze auch nicht in einem Elfenbeiturm des Managements, sondern gleich nebenan.

Und DocHoliday bringt es weiter unten auch auf den Punkt: Die Sparmaßnahmen sind für die Aktionäre und weniger aus der Notwendigkeit heraus im globalen Wettbewerb bestehen zu müssen. Das Argument, man sei kein staatliches Unternehmen ist, wird schon mit dem Unterton gebraucht, als ob die LH früher ein VEB gewesen wäre.
Das war die LH nie, nur war früher die Marktwirtschaft noch nicht so enthemmt, wie heute.

Und über die Darstellung der Medien kann ich nur sagen: Egal ob Spiegel, Welt, oder Handelsblatt - sie klingen alle gleich, als ob sie voneinander abschreiben würden. Das ist alles 1:1 die Stimme der LH. Es wird nichts recherchiert, nichts hinterfragt. Die LH hat gesagt, dass.... und damit hats sich.

Die Arbeitgeber lachen sich vermutlich schlapp, wenn sie sehen, wieviele Arbeitnehmer schon die Pauschalargumente vom globalen Wettbewerb verinnerlicht haben. Arbeitnehmern hierzulande mangelt es mittlerweile an einem Mindestmaß an Klassenbewußtsein. So ist es kein Wunder, wenn sie sich mit anderen Arbeitnehmern nicht solidarisch zeigen un der Lobby der Arbeitgeber nichts entgegenzusetzen haben.
Und ihre vermeintliche Loyalität wird auch nicht belohnt. Bei der nächsten Welle werden ihre Arbeitsplätze wegrationalisiert, oder die Gehälter, Zulagen gekürzt. Gewinnoptimierung kennt keine Loyalität und ist weiß Gott auch nicht sentimental.

Mic

Bandito1011

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #590 am: 08.10.2014, 09:04 Uhr »
Ich weiß ja nicht wo ihr arbeitet, aber in der freien Marktwirtschaft herrscht ein rauer Wind und ein erbarmungsloser Konkurrenzkampf. Fast jede Branche musste Anpassungen vornehmen, und das in einem für den Arbeitnehmer weitaus schmerzhafteren Bereich. Die LH Piloten könnten auch mal einen Moment inne halten und mal genau darüber nachdenken, was Sie an ihrem Arbeitgeber haben und wie die Welt sonst da draußen aussieht. Der LH stehen schwere Zeiten bevor. Das ist ein rumgeheule auf einem Niveau, was selbstverständlich kaum ein normaler Angestellter nachvollziehen kann. Die Welt verändert sich auch ab und zu mal. Wer da nicht ein wenig Flexibilität zeigt, kann am Ende ganz schnell doof aus der Wäsche gucken.

Überraschen tut mich auch das gerade hier das Argument des globalen Wettbewerbs so weg gelacht wird. Es sieht doch wohl wirklich jeder welche Entwicklungen es in der Branche gibt und man kann sich auch leicht denken in welche zukünftigen Veränderungen das ganze führt.

lonewolf81

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #591 am: 08.10.2014, 09:11 Uhr »
2) Auch hier solltest Du genauer recherchieren. Die GEhaltsverhandlungen laufen seit 2012. LH bietet 5,xx% von April 2012 bis Ende 2016 an. Verteile das mal auf die Zeit und schau was raus kommt. Ebenso sind unsere geforderten 10% zu sehen. Ausserdem braucht man Verhandlungsmasse, ist doch logisch. Es wird immer so dargestellt, dass wir nun 10% auf ein Jahr fordern und alle 250k€ verdienen. Das sind einfach Propagandazahlen, mehr nicht. Ich fliege bereits mehr als eine Dekade in dem Unternehmen und bin noch meilenweit, wirklich wirklich wirklich meilenweit von dem in der Presse dargestellten Durchschnittsgehalt entfernt, gescheige denn von den 250k€. Aber auch mit den 250k p.a. hat LH ganze Arbeit geleistet. Ein normaler Cpt kommt da nicht hin. Die 250k sind mit allen maximalen Zulagen gerechnet, maximal gesetzlich erlaubte Std. und Überstunden, Ausbildungszulagen, Spesen usw...klar, da kann man sich alles so hinrechnen wie man es braucht.

Übrigens auch ein schönes Beispiel ist hier die Diätenerhöhung im Bundestag um 10% zu Beginn der Legislaturperiode. Kann man natürlich drüber streiten, soll auch gar nicht das Thema sein, aber in jeder Diskussion wurde dieser Wert in polemischer Art im Vergleich zu anderen Lohnerhöhungen gesetzt ohne dabei zu berücksichtigen, dass diese 10% für die gesamte Legislaturperiode, also für vier Jahre gelten. 10% mehr Lohn im Vergleich zu knapp 3% im öffentlichen Dienst sind natürlich auf den ersten Blick "gierige Selbstbedienung", aber 4x knapp 3% über vier Jahre lässt die Sache ganz anders aussehen. Und das wurde immer gerne unterschlagen, weill dann das Draufhauen und die Neiddebatte gar nicht mehr so viel Spaß machen würde.

CK

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #592 am: 08.10.2014, 09:50 Uhr »
...
CK scheint ein echtes Problem mit den Gehältern der Piloten zu haben. Ich finde Gehälter von 55.000€ bis knapp 200.000€ pro Jahr der Verantwortung durchaus angemessen. Bei der Verantwortung für u.U. mehr als 500 Menschen (im A380) finde ich das völlig o.k. Und dabei ist es auch kein Argument, dass ja sowieso der Computer fliegt. Bezahlt werden die Jungs und Mädels dafür, dass sie im Fall der Fälle, wenn menschliches eingreifen nötig ist, richtig reagieren.
...

Dem muss ich widersprechen.
Wie ich bereits schrieb ist mir egal wie viel der Pilot verdient, aber
ich finde mal sollte es mal in Relation setzen zu den Zahlen, wenn sich
die Piloten dann hinstellen und X% mehr Lohn haben möchten.

Wenn z.B. Pflegepersonal oder das Friseurhandwerk für 30% mehr Lohn streiken würden,
dann gebt mir ein Schild und als nicht Betroffener würde ich mich dazu stellen.
Die verdienen nämlich annähernd nichts.

Da sehe ich persönlich die Forderungen der Piloten als Luxusproblem.


Ich respektiere ja die anderen Meinungen, z.B. von Jürgen und Microbi,
aber ich kann mich damit nicht identifizieren.
Und ich denke so geht es den meisten Menschen.

Ich verstehe, und bin ebenso der Meinung, das die Piloten nicht ersatzlos auf ihre
Übergangsvorsorge verzichten sollten.
Was ich nicht verstehe ist wiederum, wenn LH sagt wir müssen sparen
(aus welchem Grund sei jetzt erst einmal dahin gestellt) und möchte das
erreichen, indem Sie die Übergangsvorsorge anpassen.
Wie kann ich mich dann hinstellen und sagen :
Ja aber nur mit zusätzlicher Gehaltserhöhung ?
(Wo es automatisch alle 2 Jahre eine Anpassung lt. Freddykr gibt)






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DocHoliday

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #593 am: 08.10.2014, 11:33 Uhr »
Wenn z.B. Pflegepersonal oder das Friseurhandwerk für 30% mehr Lohn streiken würden,
dann gebt mir ein Schild und als nicht Betroffener würde ich mich dazu stellen.
Die verdienen nämlich annähernd nichts.

Na ja, eine examinierte Krankenschwester verdient so zwischen 2200 und 4000€/Monat. Mit Zusatzqualifikationen auch mehr. Eine Leitende Schwester (Stationsschwester, Pflegedienstleitung, etc.) kommt durchaus an die genannten Anfangsgehälter der Piloten heran. Ist mit den immer wieder zu hörenden Firseurgehältern im Bereich des Mindestlohns oder sogar deutlich drunter gar nicht zu vergleichen.

Da sehe ich persönlich die Forderungen der Piloten als Luxusproblem.

Und den Luxus definierst Du? Wer in Deinen Augen gut verdient, hat also als Ausgleich seine Arbeitnehmerrechte (Streikrecht) abzugeben und nie mehr eine Gehaltserhöhung zu verlangen?

Du verzichtest sicher auch jedesmal auf Gehalt, wenn Dein Chef sagt, die Firma muss sparen, oder?
Aus Sicht eines unterbezahlten Friseurs, ist das bei einem Einkommen, dass USA-Reisen erlaubt, sicher auch nur ein Luxusproblem.
Gruß
Dirk

Microbi

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #594 am: 08.10.2014, 12:05 Uhr »
Wenn z.B. Pflegepersonal oder das Friseurhandwerk für 30% mehr Lohn streiken würden,
dann gebt mir ein Schild und als nicht Betroffener würde ich mich dazu stellen.
Die verdienen nämlich annähernd nichts.

Na ja, eine examinierte Krankenschwester verdient so zwischen 2200 und 4000€/Monat. Mit Zusatzqualifikationen auch mehr. Eine Leitende Schwester (Stationsschwester, Pflegedienstleitung, etc.) kommt durchaus an die genannten Anfangsgehälter der Piloten heran. Ist mit den immer wieder zu hörenden Firseurgehältern im Bereich des Mindestlohns oder sogar deutlich drunter gar nicht zu vergleichen.

Da sehe ich persönlich die Forderungen der Piloten als Luxusproblem.

Und den Luxus definierst Du? Wer in Deinen Augen gut verdient, hat also als Ausgleich seine Arbeitnehmerrechte (Streikrecht) abzugeben und nie mehr eine Gehaltserhöhung zu verlangen?

Du verzichtest sicher auch jedesmal auf Gehalt, wenn Dein Chef sagt, die Firma muss sparen, oder?
Aus Sicht eines unterbezahlten Friseurs, ist das bei einem Einkommen, dass USA-Reisen erlaubt, sicher auch nur ein Luxusproblem.

 :daumen:

Mic

CK

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #595 am: 08.10.2014, 12:26 Uhr »

Na ja, eine examinierte Krankenschwester verdient so zwischen 2200 und 4000€/Monat. Mit Zusatzqualifikationen auch mehr. Eine Leitende Schwester (Stationsschwester, Pflegedienstleitung, etc.) kommt durchaus an die genannten Anfangsgehälter der Piloten heran. Ist mit den immer wieder zu hörenden Firseurgehältern im Bereich des Mindestlohns oder sogar deutlich drunter gar nicht zu vergleichen.

Ich wollte mich mit Pflegepersonal auf den Teil Altenpflege beziehen, was mir anscheinend nicht ganz gelungen ist.


Und den Luxus definierst Du? Wer in Deinen Augen gut verdient, hat also als Ausgleich seine Arbeitnehmerrechte (Streikrecht) abzugeben und nie mehr eine Gehaltserhöhung zu verlangen?

Luxus ?
Zitat
...Ausstattungen, welche über das übliche Maß (den üblichen Lebensstandard) hinausgehen bzw. über das in einer Gesellschaft als notwendig oder sinnvoll erachtete Maß...
Das ist ein Teil der Definition von Luxus lt. Wiki

Da bisher nicht die Rede davon war die Löhne zu kürzen, oder die Gehaltsstufen anzupassen
(man verzeihe mir, falls ich es überlesen haben sollte), verstehe ich nicht wo dein
Satz weiterhin Sinn in dieser Diskussion macht. Die Piloten sollen nicht weniger verdienen.
Sie sollen doch nur, für das Geld das sie sowieso bekommen, weiterhin eine Leistung erbringen.
Auch habe ich nicht geschrieben das Sie auf ihr "Arbeitnehmer-Streikrecht" verzichten sollen.
Weiterhin habe ich nicht geschrieben, das Sie niemals eine Gehaltserhöhung verlangen sollen,
aber es kommt auf den Rahmen an.


Du verzichtest sicher auch jedesmal auf Gehalt, wenn Dein Chef sagt, die Firma muss sparen, oder?
Aus Sicht eines unterbezahlten Friseurs, ist das bei einem Einkommen, dass USA-Reisen erlaubt, sicher auch nur ein Luxusproblem.

Ich verstehe nicht wieso du mich so persönlich angreifst. Habe ich dich persönlich angegriffen
bzw. beleidigt ?

Es geht doch gar nicht um Gehaltsverzicht, das ist nicht Bestandteil dieser Diskussion, deswegen ergibt
dieser Satz von Dir so gar keinen Sinn in Bezug zu unserer Diskussion.

Soweit ich nicht den falschen Thread erwischt habe. Geht es doch darum, das die Piloten länger
arbeiten sollen. Dadurch würden Sie nicht "nur" 60% der letzten Bezüge erhalten.
Ebenso würden Sie im Anschluss ihre Übergangsvorsorge erhalten. Soweit ist doch bisher
der Kenntnisstand, oder ?

Ebenso weiß ich nicht, wie du auf die Idee kommst, dass ich Friseur bin,
nur weil ich diese Beruf als Beispiel angeführt habe. Aber Polemik verlangt ja selten Beweise.
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JürgenH

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #596 am: 08.10.2014, 12:53 Uhr »
Die gefoderten Einsparungen gehen bei uns ich Cockpit eben NUR über das Gehalt. 5% sind schon mal pauschal gesetzt von LH, als Score Beitrag.
Für die Jump Strecken sollen wir nochmals 20% hergeben. Wir können aber nicht einfach Piloten stehen lassen. Also, was bleibt? entweder 20% weniger Gehalt bei gleicher Arbeit oder alternativ mehr Arbeiten bei gleichem Gehalt.
Wo wir dann direkt bei den Forderungen nach den unverschämten 10% sind. Verteile mal 10% auf 3 Jahre... Forderung! Das macht p.a. eine Forderung von 3,3% p.a....Forderung, man kann es nicht oft genug sagen: FORDERUNG!
Was wir bekommen, kann sich doch jeder ausmalen. 1,5% p.a .oder so? wie immer die 1/3  2/3 Regel. Der AN kommt 2/3 nach unten, der AG 1/3 nach oben. Trifft fast immer zu.
Übrigens Deine Rechenbeispiel irgendwo weiter oben mit meinem Gehalt ist falsch- ich habe deutlich weniger als Dein Post suggerieren mag. Es gibt bei FOs auch eine Endstufe, die man nicht überschreitet  (da bin ich aber nicht und diese ist auch 4 stellig) und die ist deutlich geringer als das Cpt Einstiegsgehalt. Macht aber nichts. Ich werde aber sicher nicht mein Gehalt in einem öffentlichen Forum ausbreiten. Hinzu kommt, dass sich die zwischen 40.000 und 70.0000 Eigenbeteiligung an den Ausbildungskosten natürlich auch von alleine anbezahlen. Das wird alles schön vom Nettogehalt über meinst 10 Jahre getilgt.

Woher die 20.000 Zulagen kommen wird mir ein Rätel bleiben. Wie bekommen genau 16.3% Zulagen zum Gurundgehalt. Diese Zulagen gleichen Pauschal jede Nachtarbeit, Feiertags und Wochenendzuschlag aus. Da aber z.B. meine Arbeitszeit zu 75% Nachts stattfindet, ist das im Vergleich zum Normalen AN eher ein schlechtes Geschäft.
16,3% von 50.000 sind aber keine 20.000.
Vielleicht sind noch Spesen mit eingerechnet. Aber auch diese bekommen wir nur nach Gesetzesnorm, nicht mehr, nicht weniger. Selbst wenn ich meine Spesen dazu rechne (die zum Teil auch noch versteuert werden), denn Essen und Getränke gibts ja  wie weitläufig bekannt in allen Restaurants dieser Welt für die Luxuspiloten der LH für völlig umsonst, Geld will ja niemand sehen, gerade in Japan, wo alles o unheimlich billig ist, komme ich nicht auf 20.000 Euro zulagen.
Aber man muss sich heutzutage nicht mehr informieren, da langt ein Blick in SPON, Welt und Co. und das Feindbild ist in Stein gemeisselt. Luxuspiloten mit Luxusproblemen im Luxusland Deutschland, damit die Luxusreisen in die USA weiter stattfinden können. Denn Luxusprobleme haben immer nur die anderen.

CK

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #597 am: 08.10.2014, 13:30 Uhr »
Die gefoderten Einsparungen gehen bei uns ich Cockpit eben NUR über das Gehalt. 5% sind schon mal pauschal gesetzt von LH, als Score Beitrag.
Für die Jump Strecken sollen wir nochmals 20% hergeben. Wir können aber nicht einfach Piloten stehen lassen. Also, was bleibt? entweder 20% weniger Gehalt bei gleicher Arbeit oder alternativ mehr Arbeiten bei gleichem Gehalt.

Was ist eine JUMP-Strecke ?
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DocHoliday

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #598 am: 08.10.2014, 14:08 Uhr »
Du verzichtest sicher auch jedesmal auf Gehalt, wenn Dein Chef sagt, die Firma muss sparen, oder?
Aus Sicht eines unterbezahlten Friseurs, ist das bei einem Einkommen, dass USA-Reisen erlaubt, sicher auch nur ein Luxusproblem.

Ich verstehe nicht wieso du mich so persönlich angreifst. Habe ich dich persönlich angegriffen
bzw. beleidigt ?

Es geht doch gar nicht um Gehaltsverzicht, das ist nicht Bestandteil dieser Diskussion, deswegen ergibt
dieser Satz von Dir so gar keinen Sinn in Bezug zu unserer Diskussion.

Soweit ich nicht den falschen Thread erwischt habe. Geht es doch darum, das die Piloten länger
arbeiten sollen. Dadurch würden Sie nicht "nur" 60% der letzten Bezüge erhalten.
Ebenso würden Sie im Anschluss ihre Übergangsvorsorge erhalten. Soweit ist doch bisher
der Kenntnisstand, oder ?

Ebenso weiß ich nicht, wie du auf die Idee kommst, dass ich Friseur bin,
nur weil ich diese Beruf als Beispiel angeführt habe. Aber Polemik verlangt ja selten Beweise.

1. Was an meinem Posting betrachtest Du als persönlichen Angriff?

2. Wo schreibe ich, dass Du Friseur bist?

3. Wo siehst Du Polemik?

Vielleicht liest Du mein Posting einfach noch einmal in Ruhe.

Du kannst nicht verstehen, warum die Piloten nicht akzeptieren, das LH sparen will und dafür Abstriche hinnehmen. Ich habe Dich gefragt, ob Du das jedesmal tutst, wenn Deine Firma sparen will.

Du hast gesagt, bei den Pilotengehältern sei das ein "Luxusproblem". Ich habe geschrieben, dass Dein Gehalt aus der Sicht eines unterbezahlten Friseurs wahrscheinlich auch Luxus ist, wenn Du damit USA-Reisen bezahlen kannst.

Also wo ist nun der persönliche Angriff oder gar die Beleidigung?

Gruß
Dirk

CK

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Re: Streikgefahr am LH-Himmel
« Antwort #599 am: 08.10.2014, 15:18 Uhr »
...
Du kannst nicht verstehen, warum die Piloten nicht akzeptieren, das LH sparen will und dafür Abstriche hinnehmen. Ich habe Dich gefragt, ob Du das jedesmal tutst, wenn Deine Firma sparen will.

Du hast gesagt, bei den Pilotengehältern sei das ein "Luxusproblem". Ich habe geschrieben, dass Dein Gehalt aus der Sicht eines unterbezahlten Friseurs wahrscheinlich auch Luxus ist, wenn Du damit USA-Reisen bezahlen kannst.

Also wo ist nun der persönliche Angriff oder gar die Beleidigung?


Ich sehe bisher noch keine Abstriche, die mich dazu bringen würden, das Vorgehen der LH
negativ anzusehen. Mein Wissensstand ist :

- später in Übergangsversorgung (mehr Geld, bei mehr Arbeit im Vgl. zu 60% und 0 Arbeit)
- aber weiterhin Übergangsversorgung (2 Jahre später)
- +5,x% mehr Lohn (von x - y)

Ich sehe da bisher keinen Abstrich, außer X Monate länger arbeiten, die aber doch
mit dem erhöhten Entgelt (anstatt ÜV-> volles Gehalt) kompensiert wären.

Jürgen sagt zwar etwas von -20% bei Jump-Strecken, da ich kA habe was er damit meint,
habe ich nachgefragt.

Dein Friseur-Äußerung habe ich missverständlich aufgefasst, und dafür möchte ich mich bei Dir entschuldigen.
Ich habe es so verstanden, dass du meinst so schlecht könnte ich als Friseur nicht bezahlt sein, wenn
ich mir USA Urlaub leisten kann, was ich als Beleidigung empfunden hätte (nicht das als Friseur hingestellt zu werden, sondern jemandem einen Vorwurf daraus zu machen), wenn ich es nicht missverständlich aufgefasst hätte.

Polemisch finde ich dennoch deine Äußerung :

Zitat
Und den Luxus definierst Du?...

Wer in Deinen Augen gut verdient, hat also als Ausgleich seine Arbeitnehmerrechte
(Streikrecht) abzugeben und nie mehr eine Gehaltserhöhung zu verlangen?

Du verzichtest sicher auch jedesmal auf Gehalt, wenn Dein Chef sagt, die Firma muss sparen, oder?


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