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Umfrage

welche Belichtungszeit bei Fließwasser entspricht am ehesten Eurem Geschmack?

kurz - Wasser "kristallklar"
mittel - Wasser leicht verwischt
lang - Wasser fließt "milchig"
je nach Situation/Motiv

Autor Thema: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen  (Gelesen 6650 mal)

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mrh400

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #15 am: 14.08.2007, 20:51 Uhr »
Hallo,
"Eingefrorene" Wasserfälle gefällen mir nicht, da sie in der Realität ja  auch ein fliessendes Wasser sind und man die einzelnen Tropfen mit bloßem Auge nie so wahrnehmen kann, wie sie auf Film oder Chip gebannt wirken.

ich finde demgegenüber, daß man sie nie wie relativ unstrukturiert fließendes Öl oder gar als herunterhängende Fäden wahrnimmt, wie sie für mich bei längerer oder ganz langer Belichtungszeit wirken. Ich habe - weil mir diese Art von Fotos zunehmend aufgefallen ist - in diesem Urlaub versucht, die eigene Wahrnehmung bewußt zu beobachten. Dabei habe ich festgestellt, daß ich einen Wasserfall (oder auch einen Bach) nie auf einen festen Punkt fixiert "an mir vorüberziehen" lasse. Vielmehr verfolge ich immer einen Ausschnitt mit dem Blick, um dann den nächsten Ausschnitt zu verfolgen (fototechnisch gesprochen "ziehe ich" mit den Augen "mit"). Dabei wirkt für mich der jeweils beobachtete Ausschnitt schon immer relativ statisch und "eingefroren", weil ich die gleiche Formation verfolge. (ich weiß nicht, ob ich jetzt verdeutlichen konnte, was ich meine)
Gruß
mrh400

die_franken

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #16 am: 14.08.2007, 20:55 Uhr »
(ich weiß nicht, ob ich jetzt verdeutlichen konnte, was ich meine)

:?
nö  :roll:

AZcowboy

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #17 am: 14.08.2007, 21:07 Uhr »
...
 (ich weiß nicht, ob ich jetzt verdeutlichen konnte, was ich meine)

Du folgst also dem Wasserlauf als würdest Du ein schwimmendes Stück Holz beobachten? Ok, verstehe. Aber wie ist das bei einem Wasserfall? Da fällt das Wasser doch so schnell, dass Du kaum einen "Punkt" verfolgen kannst.

Winke
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mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #18 am: 14.08.2007, 21:16 Uhr »
Hallo,
Du folgst also dem Wasserlauf als würdest Du ein schwimmendes Stück Holz beobachten?

ja, gut umschrieben

Aber wie ist das bei einem Wasserfall? Da fällt das Wasser doch so schnell, dass Du kaum einen "Punkt" verfolgen kannst.
doch, geht - bei hohen Fällen sowieso problemlos, aber auch bei kurzen Stücken wechselt halt "das Stück Holz" in ziemlich kurzen Zeitabständen
Gruß
mrh400

AZcowboy

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #19 am: 14.08.2007, 21:29 Uhr »
Hallo,
Du folgst also dem Wasserlauf als würdest Du ein schwimmendes Stück Holz beobachten?

ja, gut umschrieben

Aber wie ist das bei einem Wasserfall? Da fällt das Wasser doch so schnell, dass Du kaum einen "Punkt" verfolgen kannst.
doch, geht - bei hohen Fällen sowieso problemlos, aber auch bei kurzen Stücken wechselt halt "das Stück Holz" in ziemlich kurzen Zeitabständen

Ok, verstanden.
Daher Deine Anmerkung, dass Du das Wasser eher statisch siehst, und Du somit Wasser lieber "eingefroren" ablichtest.

Wenn ich Deinen Beschreibungen folge und mir das vorstelle, dann zieht aber das Land am Auge vorbei und müsste somit verschwommen sein. Fototechnisch lässt sich das schon umsetzen, wenn Du die Kamera mitziehst (wird bsp für Effekte bei Autorennen udgl verwendet ... Auto eingefroren, Hintergrund verwischt).
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du das bei Landschaftsaufnahmen machen willst.

So ganz verstehe ich nun Deine Überlegung nicht mehr. Aber was soll´s. Muss ich ja auch nicht.

Winke
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mrh400

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #20 am: 14.08.2007, 21:44 Uhr »
Hallo,
die Landschaft wird dabei nicht bewußt wahrgenommen - und wenn die Landschaft fixiert wird, wird das Wasser zur "Nebenrolle" - im Kopf verknüpft sich bei mir die Kombination des jeweiligen Fixierens.

Der Vergleich mit dem Autorennen paßt auch hier ganz gut: wenn man das Auto verfolgt, hat man (? - jedenfalls ich) nie bewußt den Eindruck einer verwischten Landschaft im Hintergrund, das schafft nur der Foto. Ich fixiere (beobachte) ja beim Verfolgen des Autos nicht den Hintergrund, sondern nur das Auto selbst (einen "Wischeffekt" erreiche ich im Kopf nur, wenn ich z.B. aus dem fahrenden Auto seitlich direkt auf den Straßenrand schaue und den fixiere, mit der Folge, daß mit k...übel wird  :ohjeee: - kein Moment besonderer Ästhetik, der festzuhalten wert ist  :lol:).
Gruß
mrh400

OWL

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #21 am: 14.08.2007, 23:27 Uhr »
Wenn ich das so lese, hilft nur filmen! :mrgreen:

Quid licet Iovi, non licet bovi

americanhero

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #22 am: 15.08.2007, 00:11 Uhr »
Bei mir ist das immer situationsabhängig und auch, in was für einer Stimmung ich bin. Manchmal finde ich so leicht verwischte und mit längerer Belichtung aufgenomme Fotos total toll, dann wiederum will ich das natürliche, authentische. Und das sind nun mal kurze Fließbewegungen ohne lange Belichtungszeit. Auch die Gesamtumgebung spielt noch eine Rolle bei mir und aib ich mich für lange oder kurze Belichtungszeiten entscheide.


Greetz,

Yvonne


DocHoliday

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #23 am: 15.08.2007, 13:43 Uhr »
Ich mache es je nach Motiv anders. Prinzipiell halte ich nichts von diesen ewig belichteten, wie Zuckerwatte wirkenden Bildern, die auf mich immer wie weichgezeichnet wirken (David Hamilton in der Landschaftsfotografie). Hin und wieder gibt es aber doch mal Motive, wo eine längere Belichtungszeit einfach passt.

Das Argument der Realitätsnähe zählt dabei für mich überhaupt nicht. Eine 1:1 Abbildung der Realität kann es auf einem Foto schon deshalb nicht geben, weil es zweidimensional ist. AUßerdem "manipuliere" ich ein Foto ja schon durch ide Wahl des Bildausschnitts.
Ist es ein Unterschied, ob ich eine Person aus meinem Landschaftsbild entferne, indem ich den Auschnitt verändere (bei der Aufnahme oder später am Computer) oder indem ich sie mittels Stempel in PS entferne? Macht es einen Unterschied, ob das "weiche Wasser" daher kommt, dass ich einen Graufilter benutzt habe oder daher, dass ich im Dämmerlicht fotografiert habe, so dass lange Belichtungszeiten unvermeidlich waren?

Mein Ziel ist immer, die Situation so darzustellen, wie ich sie empfunden habe. Das kann mal SW sein, mal quietschebunt. Jedes Mittel ist recht, um die Aufnahme, der Erinnerung, die ich im Kopf habe, soweit wie möglich anzunähern.
Gruß
Dirk

OWL

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #24 am: 15.08.2007, 14:00 Uhr »
Wobei zur Realitätsnähe bei Wasserfällen ja auch noch zu fragen wäre, was dort eigentlich die Realität ist oder was man eigentlich sieht. Hier haben ja schon einige versucht zu beschreiben, wie sie einen Wasserfall anschauen. Das ist ja gerade die Faszination von Wasserfällen, daß man sie immer wieder anders sieht: Mal blickt man auf die Dynamik an einem Punkt, dann folgt man (auch unwillkurlich) einem fallenden Wasser-"Teil", dann geht der Blick wieder nach oben.

Das kann man doch eigentlich fotographisch gar nicht "richtig" darstellen.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Sedona

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #25 am: 15.08.2007, 14:32 Uhr »
@Dirk:
Womit wir beim "künstlerischen Gestalten" angelangt wären. Und genau das ist auch der Punkt!
Will ich schöne Urlaubsfotos oder versuche ich - ähnlich wie ein Maler - meine ganz persönliche Sichtweise der Dinge wiederzugeben?
Wenn ich beispielsweise ein extremes Weitwinkel einsetze, das den Blickwinkel verzerrt und kleine Dinge ganz groß macht, dann ist das ebenso wenig ein 1:1 Abbild der Natur. Ebenso wenn ich bewusst die Schärfentiefe verringere, wenn ich ein Blume oder Portrait aufnehme. Oder einen Aufhellblitz verwende. Strenggenommen werden auch sw-Aufnahmen nie ein 1:1 Abbild der Natur sein (zumindest wir Menschen sehen ja Farben).

Langzeitbelichtungen sind keine(!) Fotomanipulation und zwar nicht mal bei der doch sehr strengen Definition des "Naturfotografen", der Landschaften oder Tiere möglichst naturgetreu wiedergeben möchte!
Immer und immer wieder wird es von den ganz großen Meistern der Naturfotografie ganz bewusst(!) als Gestaltungselement eingesetzt.
Es geht hier nicht nur um einen harmonischeren Eindruck sondern auch u.a. um die Verdeutlichung einer Bewegung! Wasserläufe fließen nun mal und das kommt mit einer Langzeitbelichtung zum Ausdruck. Und bei Wasserfällen (wenn gut fotografiert) erkennt man die Kraft und Wucht, die hinter den donnernden Massen steckt.
Art Wolfe und Martha Hill erklären das u.a. nur allzu schön und anschaulich in ihrem gemeisamen Buch "Naturfotografie" (Christian Verlag). Die beschreiben das Ganze sehr sehr gut, viel besser als ich es kann. :wink:

Diese ganze Diskussion ist hier nur bedingt sinnvoll in meinen Augen. :wink:
Denn das ist sicherlich nicht nur eine Frage des Geschmacks sondern auch eine Frage, wie man generell zu dem ganzen Thema "Fotografie" steht. Und welchen Zweck/Ziel man ihr primär sieht (ob nur 1:1 Wiedergabe).
Ich sehe die Fotografie als eine sehr vielseitige Kunstrichtung an. Hier geht es für wahr nicht immer um eine haargetreue Wiedergabe der Natur, ganz im Gegenteil. :wink:
Maler, die Dinge extrem naturgetreu darstellen können, üben eine große Faszination auf mich aus. Aber dennoch, es geht für mich nichts über den Impressionismus und den Expressionismus und über die ganz persönliche Note!

Etwas OT, aber vielleicht doch nicht! :wink:


@OWL:
"Das kann man doch eigentlich fotographisch gar nicht "richtig" darstellen."
Da kann ich Dir nur Recht geben! :D

DocHoliday

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #26 am: 15.08.2007, 18:05 Uhr »
@Isa: Volle Übereistimmung!
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #27 am: 15.08.2007, 18:48 Uhr »
Hallo,
Mein Ziel ist immer, die Situation so darzustellen, wie ich sie empfunden habe.

eben - ich habe Wasser halt auch in Bewegung nie als gleichmäßig gesoftete Oberfläche empfunden.

Womit wir beim "künstlerischen Gestalten" angelangt wären. Und genau das ist auch der Punkt!
Will ich schöne Urlaubsfotos oder versuche ich - ähnlich wie ein Maler - meine ganz persönliche Sichtweise der Dinge wiederzugeben?
Das ist sicherlich ein wesentlicher Gesichtspunkt (und deswegen absolut nicht ot) - ich selbst bin froh, wenn ich in der Lage bin, Urlaubserinnerungen so festzuhalten, wie ich sie empfunden habe.

Es geht hier nicht nur um einen harmonischeren Eindruck sondern auch u.a. um die Verdeutlichung einer Bewegung! Wasserläufe fließen nun mal und das kommt mit einer Langzeitbelichtung zum Ausdruck. Und bei Wasserfällen (wenn gut fotografiert) erkennt man die Kraft und Wucht, die hinter den donnernden Massen steckt.

Da habe ich ja meine Empfindung schon geschildert; in "fallendem Engelshaar" kann ich zwar durchaus eine künstlerische Interpretation erkennen - aber Wucht ist doch eher das Gegenteil?

Diese ganze Diskussion ist hier nur bedingt sinnvoll in meinen Augen. :wink:
Denn das ist sicherlich nicht nur eine Frage des Geschmacks sondern auch eine Frage, wie man generell zu dem ganzen Thema "Fotografie" steht. Und welchen Zweck/Ziel man ihr primär sieht (ob nur 1:1 Wiedergabe).
Ich sehe die Fotografie als eine sehr vielseitige Kunstrichtung an. Hier geht es für wahr nicht immer um eine haargetreue Wiedergabe der Natur, ganz im Gegenteil. :wink:
Maler, die Dinge extrem naturgetreu darstellen können, üben eine große Faszination auf mich aus. Aber dennoch, es geht für mich nichts über den Impressionismus und den Expressionismus und über die ganz persönliche Note!

Der erste Satz geht ja direkt gegen mich als Initiator der Umfrage? :wink: :lol:
Ich halte auch unter künstlerischen Gesichtspunkten die Frage des Geschmacks hier für durchaus relevant. Ich würde mir jederzeit einen Dali (der im Detail übrigens zu den naturalistischsten Malern zählt) ins Zimmer hängen - wenn ich das Geld und den Platz hätte -, auch den einen oder anderen Music (der extrem expressiv ist), aber kaum einen Chagall und erst recht wohl keinen Courbet - obwohl ich auch deren künstlerische Genialität sehe. Und das ist doch wohl schon eine Frage des Geschmacks?
Gruß
mrh400

McC

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #28 am: 15.08.2007, 19:03 Uhr »
Diese ganze Diskussion ist hier nur bedingt sinnvoll in meinen Augen. :wink:
Denn das ist sicherlich nicht nur eine Frage des Geschmacks sondern auch eine Frage, wie man generell zu dem ganzen Thema "Fotografie" steht. Und welchen Zweck/Ziel man ihr primär sieht (ob nur 1:1 Wiedergabe).
Ich sehe die Fotografie als eine sehr vielseitige Kunstrichtung an. Hier geht es für wahr nicht immer um eine haargetreue Wiedergabe der Natur, ganz im Gegenteil. :wink:
Maler, die Dinge extrem naturgetreu darstellen können, üben eine große Faszination auf mich aus. Aber dennoch, es geht für mich nichts über den Impressionismus und den Expressionismus und über die ganz persönliche Note!

Sehr gute Sichtweise, die auch vorbehaltlos übernehme!

Das was das Auge sieht, lässt sich nicht 1:1 auf Film bannen... nicht einmal ein Video kann einen Wasserfall 1:1 wiedergeben. Es wird immer ein billiger Abklatsch des Live-Erlebnis bleiben!!! Nicht anderes... wenn ich ein Konzert zu Hause höre... oder im Konzertsaal, wobei ich zumindesten zu Hause die dreidimensionale Illusion eines Raumes o. Instrument abbilden kann - was bei Fotografien ja nicht möglich ist.

Somit sind Fotografien der Versuch einer Reproduktion mit mehr oder weniger künstlerischen Anspruch (IMO). Künstlerisch angelegte Fotografien, egal ob nun der Versuch einer 1:1 Repro oder Stilisieregnun sollen den Betrachter anregen bzw. zum nachdenken auffordern.

Karsten

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Re: Belichtungszeit bei Fließwasser/Wasserfällen
« Antwort #29 am: 15.08.2007, 21:29 Uhr »
Sehe das genau wie Isa.
Teil der "künstlerischen Freiheit" eines Fotografen ist es, die empfundene Stimmung des Motivs mit den Möglichkeiten der Fotografie abzubilden, und dazu gehört halt IMO auch der geschickte Einsatz von Blendenzahl und Verschlusszeit.
Um z.B. den Eindruck eines malerisch und idyllisch empfundenen Ortes zu verstärken, ist die Verwendung einer längeren Verschlusszeit bei fließendem Wasser durchaus sinnvoll. Hier würde IMO ein Einfrieren der Bewegung kontraproduktiv wirken. Umgekehrt sind bei Action- Motiven oder bei Wasserfalldetailaufnahmen kurze Verschlusszeiten sehr sinnvoll.
Auch ich verwende bei Wasserläufen beide Varianten (oftmals sogar vom gleichen Motiv) und mache das von der "rüberzubringenden" Stimmung abhängig.

Das gleiche trifft übrigens auch für den Umgang mit der Blende zu: Um z.B. das Hauptmotiv bei einem Portrait zu betonen, nimmt man halt sehr gerne eine kleine Blendenzahl, damit der Hintergrund etwas verschwimmt. Auch das entspricht eigentlich nicht der tatsächlichen Wahrnehmung, ist aber ebenfalls ein sehr mächtiges Stilmittel in der Fotografie.

Karsten