Hallo,
zur Weiterverwendung "alter" Objektive, insbesondere sogenannter "Superzooms", kann man im Internet jede Menge widersprüchlicher Angaben finden.
Rein physikalisch gibt es einen einleuchtenden Grund, warum spezielle Objektive für die Digitale SLR Sinn machen: Der Chip verarbeitet nur senkrecht auftreffendes Licht, der analoge Film auch schräg auftreffendes Licht. Die Digi-Objektive sind daher vom Lichtgang so konstruiert, daß das Licht (nur? möglichst nur?) senkrecht auf den Chip trifft; diese Anforderung war bei den "alten" Objektiven nicht gegeben und ist deshalb nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.
Andersherum müßten auch schwächere Objektive (Superzooms etc) möglicherweise in der Digitalen SLR zu besseren Ergebnissen führen als auf dem Film: Die Schwächen zeigen sich ja vor allem in den Randbereichen der Abbildung. Diese Randbereiche des Bildes, die noch auf den Film kommen, kommen aber gar nicht auf den Chip, weil der kleiner ist - also fallen die Unschärfebereiche unter den Tisch (der sog. Cropfaktor beruht ja nicht darauf, daß sich die Brennweite verändern würde - geht physikalisch ja gar nicht -, sondern daß auf den Chip einfach weniger draufgeht; es handelt sich nicht einmal um eine Ausschnittvergrößerung, sondern nur um einen Ausschnitt, der entsprechend stärker vergrößert werden muß, um ein vorgegebenes Bildformat zu füllen - und vor allem deswegen ist ein größerer Sensor zu bevorzugen, vgl. ganz oben). Ob diese Ausfilterung der Randbereiche durch den negativen Effekt des Verlusts an schräg auftreffendem Licht (über-)kompensiert wird, konnte mir noch niemand erklären.
Meine persönliche Erfahrung jedenfalls: Kit-Objektiv ist besser als sein Ruf; altes Normalobjektiv und altes Tele (80-200) machen gute Bilder; altes Suppenhuhn habe ich noch nicht wiederbelebt.