Wie bearbeitet Ihr Eure Fotos nach ?

[Andre]

Bei der Bildbearbeitung ist das einzig entscheidende, ob dem Fotgrafen/Bildbearbeiter selber seine Bilder so gefallen.

Das mag bei der privaten Hobbyfotografie so sein, aber wenn man es kommerziell betreibt, muss es dem Auftraggeber in erster Linie gefallen. Im Prinzip prostituiert sich der Fotograf da.
Und da wird in fast allen Faellen Retusche auf Teufel komm raus verlangt, insbesondere bei menschlichen Motiven. Frauen (wahrscheinlich zu 95% Auftraggeber von privaten Sessions) wollen optimal aussehen. Glatte Haut, wohlgeformte und ueppige Brueste, strahlende Augen, schmale Taille usw usf. Da will niemand ein Bild von der "Wirklichkeit". Weil dafuer muessten sie nicht einen Profi engagieren und Geld ausgeben.

[NickMUC]

Doc's Beispiel folgend zeige ich hier auch mal den Rohscan (links) und die Bearbeitung - hier sieht man recht gut die Wirkung des Tiefen-Lichter-Werkzeugs und die Zunahme der Tiefen durch eine Anhebung von Schwarz per selektiver Farbkorrektur. Außerdem wurde der Kontrast etwas verstärkt (per Histogramm). Natürlich hier auf 72 dpi runtergerechnet (ohne Nachschärfen) - die Datei hat eigentlich rund 250 MB, weil sie für einen Ausdruck in 150x150 cm gescannt wurde.

[NickMUC]

Mal ein konkretes Beispiel:
EIn Bild nach Sonnenuntergang im White Sands.

Meine Version                                                                                             Unbearbeitet (bis auf Ausgabeschärfung und Verkleinerung)
   

Ich habe Sensorflecke und einen Hotpixel entfernt, Sättigung und Kontrast global etwas angehoben und beim Himmel die Sättigung reduziert. Außerdem bei den Blätter der Yucca etwas die Farbsättigung und Luminanz erhöht und das gabze etwas geschärft.
Ja und außerdem habe ich meinen Fotorucksack wegretuschiert, den ich beim fotografieren im Dämmerlicht und in aller Eile, weil das Licht wegging schlicht übersehen hätte. Mir fällt beim besten Willen kein Grund ein, warum der im Bild hätte bleiben sollen und warum es ein Unterschied ist, ob ich den vor Ort woanders hinstelle oder das mit PS tue. AUch wenn er anderen auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffällt. Mich würde das jedesmal wieder ärgern, wenn ich das Bild ansehe.

Das ganze hat incl. der zugegeben mit heiper Nadel gestrickten und recht unsauberen Retusche kaum mehr als 5 Minuten gedauert.

Finde ich ein gutes Beispiel für eine dezente, "ehrliche" Bildbearbeitung, bei der das Vorhandene lediglich minimal gesteuert wird und im Grunde nur die Schwächen der digitalen Datei korrigiert werden (und die Schwäche des vergessenen Rucksacks...). Einen Hauch mehr "Dämmerung" sehe ich allerdings in der unbearbeiteten Version, die andere ist fast ein wenig zu "sonnig" - wüsste aber auf Anhieb nicht, woran das liegt. Vielleicht ein Tick dunkler, einen Tick entsättigt...? Anyway: gut!

[DocHoliday]

Danke für die Blumen .
Das Kompliment kann ich uneingeschränkt zurückgeben.

[EasyAmerica]

Finde ich ein gutes Beispiel für eine dezente, "ehrliche" Bildbearbeitung, ...

Ich auch...   Ich sehe nämlich überhaupt keinen Unterschied.   Gut, bei der Yucca, nach tausendfachem Hinsehen. Aber sonst? Muß ich zum Augenarzt oder ist das der entscheidende Unterschied zwischen Laie und Profi?

EDIT
Habe gerade den Rucksack entdeckt. 

[NickMUC]

Finde ich ein gutes Beispiel für eine dezente, "ehrliche" Bildbearbeitung, ...

Ich auch...  Ich sehe nämlich überhaupt keinen Unterschied.  Gut, bei der Yucca, nach tausendfachem Hinsehen. Aber sonst? Muß ich zum Augenarzt oder ist das der entscheidende Unterschied zwischen Laie und Profi?

Augenarzt!
oder einen besseren Monitor kaufen