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Autor Thema: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!  (Gelesen 13352 mal)

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Angie

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Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #45 am: 07.10.2009, 00:19 Uhr »

Hi Denis,

Ich bezog mich dabei eher darauf, dass wenn es einen sinnvollen Grund gibt, wieso man ein Stück Land nicht betreten sollte, sie lieber den auf ein Schild schreiben sollten, als diese ganzen 'NO TRESPASSING' Sprüche die - wie es mir so langsam vorkommt - eh jeder ignoriert, weil es sie an jeder Ecke gibt.

Wir waren 1995 das 1. Mal auf Hawai'i. Damals gab es zwar "no trespassing"-Schilder, aber nicht enorm viele. Von Jahr zu Jahr vermehrten sie sich. Warum? Weil immer mehr Touristen das (nicht immer leicht zu erkennende) Privatgrundstück betraten bzw. querten. Also wurden mehr und mehr Schilder aufgestellt. Dass diese oftmals ignoriert werden, weißt du selbst. Folge: Es werden Zäune aufgestellt. Was passiert? Die Leute klettern drüber.
Ich wage zu wetten, dass in vielleicht nicht mehr weiter Zukunft die Zäune nicht nur höher, sondern auch noch mit Stacheldraht versehen werden, um die Touristen endlich draußen zu halten.
Das Dumme an dieser Sache ist, dass die Touristen, die "no trespassing" und/oder Zäune missachten, sich für ev. weitere Hawai'i-Besuche mehr oder weniger selbst die Zäune aufstellen. Wie sollen sich denn die Einheimischen helfen? Es geht nur mit höher, höher, höher und massiver - und noch mehr Schilder, Zäune etc. Im Laufe der Zeit wird es vielleicht kaum mehr einen Flecken auf Hawai'i geben, den man betreten darf und das fände ich sehr schade.

Ich finde das sehr wohl vergleichbar. Auf keinem dieser Schilder stand, dass man diese ignorieren kann wenn man es auf eigene Gefahr hin tut. Ergo ist das Überschreiten der Absperrungen (was man nicht einfach so, a la 'Oops' machen kann - man muss tatsächlich klettern) ein klar illegaler Akt - ebenso wie das betreten von Privatland. Ich mein entweder man sieht es so oder man sieht es lasch und dann kann man auch auf Privatland, weil das Schild könnte ja auch nur wegen der Sicherheit da sein...

Denis, ich kann nur wiederholen, was Chris uns erklärt hat: Jeder, der im Großraum Kalapana wohnt, darf - trotz der Absperrung und der Schilder - zur Lava oder fischen gehen. Auf gut deutsch: Die Absperrung gilt für all jene, die NICHT im Großraum Kalapana wohnen. Wenn diese Info falsch ist, kann ich nichts dafür, ich habe sie nicht erfunden.

Nein, wir sind nach dem "Tor" (es ist nur ein Schild und ein Paar Plastikhüte) noch über 1 km gefahren, direkt zum öffentlichen Parkplatz. Direkt von dem Parkplatz aus (den wir hätten praktisch nutzen können) sind wir (und alle anderen auch) auf eine Art Trampelpfad abgebogen, so dass man vom Parkplatz die Autos nicht sehen konnte (als ich gestern alleine da war, bin ich auf dem Rückweg sogar einem Wildschwein begegnet (man bin ich gerannt :D)). Wie gesagt, es machte den Anschein, dass man die Autos vor jemandem verstecken wollte.

Dort standen wir auch. Das ist wieder so ein Thema... Wir fragten natürlich Chris, warum verstecken wir unsere Autos? Und seine Antwort war, damit sie von anderen Touris nicht gesehen werden, ansonsten kämen die Touris auf den Gedanken, einfach so zur Lava zu laufen und das sei definitiv viel zu gefährlich, weil sich kaum einer auskennt.
Es wäre für mich logisch und da sind wir wieder bei den "no trespassing"-Schildern: Ein paar Leute ignorieren diese Schilder, steigen über Zäune, andere sehen das und sagen "dann tun wir es auch".

So, jetzt packen und dann nach Kona :D

Gute Fahrt und viel Spaß!


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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DenisK

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Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #46 am: 07.10.2009, 07:26 Uhr »
Hi Angie,

Wir waren 1995 das 1. Mal auf Hawai'i. Damals gab es zwar "no trespassing"-Schilder, aber nicht enorm viele. Von Jahr zu Jahr vermehrten sie sich. Warum? Weil immer mehr Touristen das (nicht immer leicht zu erkennende) Privatgrundstück betraten bzw. querten. Also wurden mehr und mehr Schilder aufgestellt. Dass diese oftmals ignoriert werden, weißt du selbst. Folge: Es werden Zäune aufgestellte. Was passiert? Die Leute klettern drüber.
Ich wage zu wetten, dass in vielleicht nicht mehr weiter Zukunft die Zäune nicht nur höher, sondern auch noch mit Stacheldraht versehen werden, um die Touristen endlich draußen zu halten.
Das Dumme an dieser Sache ist, dass die Touristen, die "no trespassing" und/oder Zäune missachten, sich für ev. weitere Hawai'i-Besuche mehr oder weniger selbst die Zäune aufstellen. Wie sollen sich denn die Einheimischen helfen? Es geht nur mit höher, höher, höher und massiver - und noch mehr Schilder, Zäune etc. Im Laufe der Zeit wird es vielleicht kaum mehr einen Flecken auf Hawai'i geben, den man betreten darf und das fände ich sehr schade.

Gut, es lässt sich halt nicht generell auf einen Punkt kommen. Es gibt Situationen bei denen die Leute wirklich draußen bleiben sollten und Situationen bei denen es einfach nur albern ist und es sowieso jeder ignoriert - letztendlich ist der Staat Schuld, denn wenn er keine Zugänge zu den gewünschten Stätten schafft (die, so wie ich das verstanden habe, ja meistens nicht auf privatem Grund sind) bahnen sich die Touries ihren Weg - daran wird sich auch bestimmt nichts ändern.

Denis, ich kann nur wiederholen, was Chris uns erklärt hat: Jeder, der im Großraum Kalapana wohnt, darf - trotz der Absperrung und der Schilder - zur Lava oder fischen gehen. Auf gut deutsch: Die Absperrung gilt für all jene, die NICHT im Großraum Kalapana wohnen. Wenn diese Info falsch ist, kann ich nichts dafür, ich habe sie nicht erfunden.

Ich erzähle dir ja auch nur das, was ich mitbekommen habe. Mir kommt es so langsam etwas spanisch vor und ich bin mir nicht ganz so sicher ob ich das was Chris sagt irgendwo schriftlich bekommen könnte (aber ich hab ja schonmal gesagt, dass es mir so vorkommt, dass auf Hawaii zwischen Behörden und Bevölkerung sehr viel unter der Hand geregelt wird).
Aber wie gesagt nur Grundsatzdiskussion - nehmen wir an das was Chris macht wäre per definition verboten würde ich es wieder machen, da der einzige Grund für das Verbot Liability ist und ich mit leben kann wenn ich mir was tue wenn ich so blöd bin über die Absperrungen zu steigen.

Dort standen wir auch. Das ist wieder so ein Thema... Wir fragten natürlich Chris, warum verstecken wir unsere Autos? Und seine Antwort war, damit sie von anderen Touris nicht gesehen werden, ansonsten kämen die Touris auf den Gedanken, einfach so zur Lava zu laufen und das sei definitiv viel zu gefährlich, weil sich kaum einer auskennt.
Es wäre für mich logisch und da sind wir wieder bei den "no trespassing"-Schildern: Ein paar Leute ignorieren diese Schilder, steigen über Zäune, andere sehen das und sagen "dann tun wir es auch".

Also ich finde die zig Angler die man über die Lava steigen sieht und deren Taschenlampen in der Ferne viel einladender als ein Auto ohne Licht... :D

In den Revealed Büchern heißt es ja immer etwas dürfe offiziell nicht betreten werden und wenn die anrufen heißt es absolut kein Problem es sollen nur keine japanischen Tourbusse rein (oder sowas). Hast du soeine Reaktion eigentlich schonmal selbst erlebt, also dass ein Landeseigner entgegen einer anders lautenden Auszeichnung nichts dagegen hatte wenn ihr sein Land betritt?
Gruß, Denis

Angie

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Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #47 am: 07.10.2009, 15:30 Uhr »

Hi Denis,

Ich erzähle dir ja auch nur das, was ich mitbekommen habe. Mir kommt es so langsam etwas spanisch vor und ich bin mir nicht ganz so sicher ob ich das was Chris sagt irgendwo schriftlich bekommen könnte (aber ich hab ja schonmal gesagt, dass es mir so vorkommt, dass auf Hawaii zwischen Behörden und Bevölkerung sehr viel unter der Hand geregelt wird).

Ich denke, dass das, was Chris erzählt hat, stimmt, aber schriftlich steht das höchstwahrscheinlich nirgendwo. An anderen Stellen habe ich immer wieder geschrieben, dass die Hawaiianer ihre eigenen Gesetze haben, die selbst für einen Festland-Amerikaner völlig unverständlich sind. Mit dem, dass du denkst, es wird zwischen Behörden und Bevölkerung sehr viel unter der Hand geregelt, liegst du imho nicht falsch.

Aber wie gesagt nur Grundsatzdiskussion - nehmen wir an das was Chris macht wäre per definition verboten würde ich es wieder machen, da der einzige Grund für das Verbot Liability ist und ich mit leben kann wenn ich mir was tue wenn ich so blöd bin über die Absperrungen zu steigen.

Wir auch, überhaupt keine Frage, am liebsten noch heute :wink:.

In den Revealed Büchern heißt es ja immer etwas dürfe offiziell nicht betreten werden und wenn die anrufen heißt es absolut kein Problem es sollen nur keine japanischen Tourbusse rein (oder sowas). Hast du soeine Reaktion eigentlich schonmal selbst erlebt, also dass ein Landeseigner entgegen einer anders lautenden Auszeichnung nichts dagegen hatte wenn ihr sein Land betritt?

Ich kann dir 3 Beispiele nennen:

1. Auf Big Island gibt es ganz nahe bei Waimea einen angeblich wunderschönen Trail. Dauert des ganzen Tag, ist offenbar ziemlich anstrengend, aber was soll's - den hatten wir schon 2004 auf unserem Plan. Sehr schön: Als wir zum Trailhead kamen, war dieser schwer verriegelt. Es gab (gibt es wahrscheinlich immer noch) zig Warnschilder, von "no trespassing" angefangen bis "kapu" und "private" sowie "keep out". Während Michael und ich ziemlich verblüfft im Auto saßen, kam ein anderes Auto. Ein junges Pärchen zog die Wanderschuhe an, schnappte die Rucksäcke und stieg über den Zaun. Wir brachten den Mund nicht mehr zu, machten es aber selbstverständlich nicht nach.
Ich habe dann die Telefonnummer des Besitzers des Grundstückes herausgefunden. Mehrmalige Telefonate, sowohl 2004, 2005/06 und 2007 waren erfolglos. Wir bekamen die Genehmigung nicht!!

2. Dieses Jahr auf Big Island: Der Kahauale'a Trail ist wegen des sehr aktiven Pu'u o'o seit 2007 gesperrt. Wir liefen diesen Trail 2005/06. Traumhaft schön.
Wir wussten in etwa, wann ein Polizeiauto zum Trailhead fährt und das haben wir dieses Jahr ausgenützt und vom Polizisten die Sondergenehmigung bekommen, den Trail zu laufen. Er notierte sich unser Autokennzeichen, wollte die Handynummer wissen (und ich schrieb mir noch schnell das Autokennzeichen des Polizeiautos auf) und wir durften losziehen.

3. Nochmal Big Island: Schon 2007 bekamen wir vom Kilauea Visitor die Sondergenehmigung, uns überall im NP bewegen zu dürfen, also auch Trails zu laufen, die gesperrt sind.
Dieses Jahr war es das gleiche, wir hatten wiederum eine Sondergenehmigung und die Ranger sind sogar froh, wenn wir ihnen berichten, ob uns irgendwo im NP etwas Außergewöhnliches aufgefallen ist.

Ob "no trespassing" Sinn macht oder nicht, ich finde, auch wenn man es nicht versteht, muss man sich daran halten.

Achja, noch ein Beispiel, diesmal Maui:
Vor Jahren sahen wir uns die Hui Aloha Church (Pi'ilani Hwy.) an und ich wollte dieses Jahr neue Fotos davon haben. Und was ist? Plötzlich steht die Kirche auf Privatgrund, Zaun und Schilder besiegeln das. Denis, ganz ehrlich, würdest du in diesem Fall über den Zaun steigen? Ich nicht, wir haben die Kirche Kirche sein lassen.


LG, Angie

Viele Grüße,
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DenisK

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Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #48 am: 07.10.2009, 20:44 Uhr »
Ob "no trespassing" Sinn macht oder nicht, ich finde, auch wenn man es nicht versteht, muss man sich daran halten.

Genau das ist es aber - stell ÜBERALL solche Schilder hin (und teilweise stehen sie wirklich überall, ich kann dazu nur sagen: albern) und die Leute ignorieren sie. Siehe dein Beispiel mit der Kirche - wieso zum Henker sollte man eine Kirche von der Öffentlichkeit verstecken? Berichtige mich wenn ich falsch liege, ich habe nicht viel mit jeglicher Kirche zu tun, aber so wie ich das verstehe ist die grundsätzliche Idee einer Kirche doch sie jedem zugänglich zu machen. Also Frage ich mich wieso da plötzlich so Schilder stehen? Dass die Leute dann denken es wäre irgendetwas Schwachsinniges und die Schilder damit ignorieren ist nicht weit hergeholt und damit fängt es dann an und endet damit, dass jeder diese Schilder überall ignoriert.
Dass die Hawaiianer sich mal an Gesetze halten und mal nicht hilft dabei auch nicht unbedingt. Und sorry, aber das Ganze als "eigene Gesetze" zu bezeichnen finde ich völlig fehl am Platze. Die Hawaiianer sind kein urzeitliches Naturvolk, was mit einen  Stück Stoff bekleidet in Hütten im Wald wohnt und sich jeglichen fremden weg wünscht. Sie sind Teil der westlichen Zivilisation und profitieren massiv vom Tourismus - das ignorieren von Gesetzen ist dementsprechend für mich eher ein fahrlässiger und illegaler Akt als etwas wie eigene Gesetze.
Ein kleines Beispiel: Ich komme ursprünglich aus Kroatien. Wenn ich im Heimatdorf meiner Eltern wegen zu schnellem fahren angehalten werde und dem Poliziesten besteche, zahle ich kein Knöllchen. Ist das unser eigenes Gesetz? Nein, es ist Bestechung, Korruption usw.

Sorry aber ich finde es halt einfach nicht in Ordnung - das Problem mit der Verletzung von Privatsphäre durch Touristen ist  Hausgemacht und alles mit Schildern vollzupflastern ist definitiv nicht der Weg der das Problem (oder irgend ein anderes) lösen wird.
Gruß, Denis

Angie

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Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #49 am: 07.10.2009, 21:20 Uhr »

Hi Denis,

Siehe dein Beispiel mit der Kirche - wieso zum Henker sollte man eine Kirche von der Öffentlichkeit verstecken? Berichtige mich wenn ich falsch liege, ich habe nicht viel mit jeglicher Kirche zu tun, aber so wie ich das verstehe ist die grundsätzliche Idee einer Kirche doch sie jedem zugänglich zu machen. Also Frage ich mich wieso da plötzlich so Schilder stehen? Dass die Leute dann denken es wäre irgendetwas Schwachsinniges und die Schilder damit ignorieren ist nicht weit hergeholt und damit fängt es dann an und endet damit, dass jeder diese Schilder überall ignoriert.

Weshalb die Kirche jetzt nicht mehr der Öffentlichkeit zugängig ist, habe ich bis dato nicht in Erfahrung bringen können. Ich hätte damals liebend gerne die Besitzerin vom Kaupo Store gefragt. Das Dumme war nur, dass dieser Laden an dem Tag schon gesperrt hatte. Und es stehen ja nicht nur Schilder bei der Kirche, nein, das Grundstück ist ganz schön eingezäunt. Wenn man will, käme man drüber, aber mir fehlt ebenso die Fantasie, weshalb eine Kirche plötzlich auf Privatgrund steht.

Und sorry, aber das Ganze als "eigene Gesetze" zu bezeichnen finde ich völlig fehl am Platze.

Denis, glaub' mir, ich habe schon viel Außergewöhnliches auf Hawai'i erlebt und es haben mir die verschiedensten Einheimische erklärt, dass sie ihre eigenen Gesetze haben.

Zwei Beispiele:

1995: Wir das 1. Mal auf Hawai'i, mit einer ganz kleinen Reisegruppe. Inklusive des Reiseleiters waren wir 9 Personen.
Boarding Time für den Flug nach Hilo - wir 9 standen hintereinander, um unsere Boardkarten vorzuzeigen. Michael und ich waren durch, hinter uns wurde eine Kette gespannt!! Es standen noch sehr viele Fluggäste dort. Wir erklärten, dass die anderen 7 (hinter uns) zu unserer Gruppe gehören, die anderen erklärten, sie gehören zu uns. Antwort vom Bodenpersonal: Das interessiert uns nicht. Wenn wir jetzt die Leute alle in den Flieger lassen, ist der nächste Flieger praktisch leer, also machen wir halbe-halbe.
Ich holte in Hilo sämtliche Koffer von 9 Leuten vom Band (Michael war von einem schweren Infekt noch sehr geschwächt), gut 1 Stunde später kamen dann die anderen 7 an.

... und jetzt sag' mir, dass das am Festland-USA auch so ist...

Nächstes Beispiel: Wir hatten einen Minibus und fuhren an einen Strand (wie hieß er doch gleich?). Im Handumdrehen kam die Polizei, Busse dürfen hier nicht parken (es gab keinerlei Hinweisschild). Frage unseres Reiseleiters: Wieso nicht? Antwort: Wenn andere Vorbeifahrende sehen, dass hier ein Bus steht (ein 12-Sitzer), meinen sie, hier muss etwas Besonderes sein und bleiben auch stehen. Das soll vermieden werden. Wir sollen mit 2 PKWs wiederkommen. Diese Diskussion dauerte etwas mehr als 20 Minuten und man durfte nur 20 Min. (keine Minute länger) dort anhalten (war noch nicht der Parkplatz, sondern die Zufahrt). Folge: Strafzettel wegen unerlaubten langen Stehenbleibens.

Sie sind Teil der westlichen Zivilisation und profitieren massiv vom Tourismus

... außer es gelingt ihnen, tatsächlich wieder eigenständig zu werden, was sie anstreben. Dass das gelingt, bezweifle ich allerdings.

das ignorieren von Gesetzen ist dementsprechend für mich eher ein fahrlässiger und illegaler Akt als etwas wie eigene Gesetze.

Der Grund für ihre "eigenen Gesetze" ist, dass sie dermaßen fern vom Festland-USA sind, dass von dort aus keine richtige Kontrolle erfolgt. Wenn es um das Abschleppen von Fahrzeugen geht, ja, da sind sie schnell und plötzlich sehr zivilisiert, aber wenn es darum geht, einen bekannten Kriminellen hinter Gitter zu bringen, machen sie die Augen zu, weil sie Angst haben. Das ist nicht wirklich Teil der westlichen Zivilisation.

Ein kleines Beispiel: Ich komme ursprünglich aus Kroatien. Wenn ich im Heimatdorf meiner Eltern wegen zu schnellem fahren angehalten werde und dem Poliziesten besteche, zahle ich kein Knöllchen. Ist das unser eigenes Gesetz? Nein, es ist Bestechung, Korruption usw.

Stimmt.

Sorry aber ich finde es halt einfach nicht in Ordnung - das Problem mit der Verletzung von Privatsphäre durch Touristen ist  Hausgemacht und alles mit Schildern vollzupflastern ist definitiv nicht der Weg der das Problem (oder irgend ein anderes) lösen wird.

Nein, lösen lässt sich das Problem mit noch so vielen Schildern nicht, aber weswegen meinst du, dass die vielen Schilder aufgestellt werden? ;-)


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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DCeightysix

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #50 am: 21.10.2013, 09:38 Uhr »
Bei meinen Recherchen bin ich auf einen ganz interessanten Artikel zum Thema EMI-Land gestoßen.

East Maui Irrigation (EMI)

Fazit: Alles ist irgendwie eine große Grauzone, das Betreten der Gebiete wird praktisch nicht verfolgt, aber es gibt durchaus vernünftige Gründe nicht blind die Zäune einzurennen und fröhlich über EMI-Land zu spazieren.

Angie

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #51 am: 21.10.2013, 10:48 Uhr »
Fazit: Alles ist irgendwie eine große Grauzone, das Betreten der Gebiete wird praktisch nicht verfolgt, aber es gibt durchaus vernünftige Gründe nicht blind die Zäune einzurennen und fröhlich über EMI-Land zu spazieren.

Und genau das Einrennen der Zäune passiert auf der Hana-Route immer wieder. Zugegeben, nicht nur dort, woanders wird sogar Sicherheitspersonal aufgestellt, damit die Leute Zäune nicht niederrennen.
Viele Grüße,
Angie

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dschlei

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #52 am: 21.10.2013, 18:32 Uhr »
Nur so als Randbemerkung, es ist auch in den Continental Staaten verboten, Privatland zu betreten falls dieses gepostet ist.  Posting bedeutet, wenn alle paar hundert Meter ein kleines Schild darauf hinweist, dass es Privatland ist!  Die Ausrede, man habe das Schild nicht gesehen, zaehlt nicht!  Dies ist besonders wichtig, weil mehr und mehr Staaten Gesetze haben, die Castle Doctrim genannt werden.  Diese Gesetze erlauben es den Besitzern, Tresspasers aktiv mit einer Schusswaffe zu vertreiben.  Wisconsin hat, z. B., seit etwa 3 Jahren ein Castle Doctrim Gesetz, welches dem Landbesitzer erlaubt, jemanden, der unerlaubt das Land betritt, ohne Vorwarnung mit einer Schusswaffe so zu verletzen, dass es der Person nicht mehr moeglich ist, sich weiter zu bewegen.  Wenn der Landbesitzer glaubt, dass er persoehnlich von einer Person bedroht ist, koennen sogar toedliche Schuesse abgegeben werden.  In einigen suedlichen Staaten koennen sofort, auch ohne persoenliche Bedrohungen, toedliche Schuesse auf den Tresspaser abgegeben werden.

Daher immer vorsichtig sein, wenn man abseits von oeffentlichen Wegen bewegen will, und immer schoen auf Postings/Schilder achten.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Angie

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #53 am: 21.10.2013, 20:17 Uhr »
Danke, dschlei, für deine Unterstützung. Manchmal habe ich das Gefühl, ich predige für die Katz', dass man Privatland zu respektieren hat. Aus welchen Gründen auch immer gibt es Touris, die meinen, die Schilder seien nicht für sie aufgestellt.
Viele Grüße,
Angie

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Floridiana

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #54 am: 22.10.2013, 13:07 Uhr »
Steigen diese Touristen auch in Deutschland ueber die Zaeune von Privatgrundstuecken und ignorieren Schilder? 

Angie

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #55 am: 22.10.2013, 14:05 Uhr »
Ich weiß es nicht, aber ich nehme an, dass es die meisten eher nicht tun. Warum sie aber dann in einem Urlaubsland, in dem sie Gast (!) sind, die Privatsphäre anderer nicht respektieren, werde ich wohl nie begreifen.
Viele Grüße,
Angie

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freddykr

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #56 am: 22.10.2013, 15:10 Uhr »
Abgesehen davon, dass man Privatland ohne Genehmigung nicht betreten sollte, irritiert mich eines in dem Artikel:

Clearly EMI can restrict access to assets they own, such as structures and the ditch system. However, the streams, pools, the water itself, and most of the land, belong to the public, and are not within EMI’s rights to control
Heißt dies, dass die Eirnichtungen (Brücken, Äquadukte usw.) in den Gebieten den EMI gehören und nicht betreten werden dürfen, aber das Land nicht? Das würde ja eigentlich bedeuten, dass das Land weiterhin "public" wäre und somit betreten werden kann. Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Klar, dies ist nur eine Aussage in einem Artikel und wahrscheinlich hat das EMI seine eigene, subjektive, Meinung dazu.
Mich würde ja mal interessieren, wie dies von den Behörden gesehen wird; respektive wem gehört das Land denn jetzt wirklich?
Viele Grüße,
Danilo


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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #57 am: 22.10.2013, 15:36 Uhr »
Lies mal hier, Danilo: http://www.hawaii-guide.com/maui/articles/east_maui_irrigation_company_emi

Vor Ort, entlang der Hana Road, sieht es folgendermaßen aus (mit eigenen Augen gesehen und gelesen): Es gibt etliche Zugänge, die früher offen waren, z. B. in einen wunderschönen Bambuswald. Heute ist der Zugang schwer verriegelt, es steht ein entsprechendes Schild mit "no trepassing"  dort, unterschrieben mit "EMI". Andere Zugänge sind nicht so schwer verriegelt, sondern mit orangefarbenen Netzen, es stehen ebenfalls Schilder mit "no trepassing" und "EMI" dort.

Der viel bekannte sogenannte "4 Waterfall Hike" (= Na’ili’ili Haele Stream Hike) befindet sich auf EMI-Land, beim Zugang steht ein Schild mit "no trespassing" - die Leute laufen trotzdem dort hinein.

Maui Guidebook schreibt dazu folgendes:

Access may be restricted by EMI.
(http://mauiguidebook.com/adventures/nailiilihaele-stream-waterfalls/)

Das ist kein "may be", sondern es ist Fakt.

Sowohl der Link, aus dem du das Zitat hast, als auch mein Link, das sind nichts Anderes als Reiseführer. Nichts dagegen einzuwenden, aber es zählt imho immer noch das, was vor Ort steht und wenn dort ein Zaun ist, egal, in welcher Farbe und aus welchem Material, wenn dort auch nur ein einziges Schild steht mit "no trespassing", dann ist das zu respektieren.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #58 am: 22.10.2013, 16:43 Uhr »
Wenn sich auf der wunderbaren Insel herumspricht,
daß es in der restlichen USA tolle Schießeisen gibt, und ein Gestz das den Privatraum in jedem Fall schützt,
dann braucht man die netten Schilder
"Privatland ohne Genehmigung nicht betreten"
sicher weniger.

dschlei

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Re: Appell: Privatland auf den Inseln respektieren!!
« Antwort #59 am: 22.10.2013, 22:30 Uhr »
In Wisconsin, und ich nehme an, es ist aehnlich fuer alle US Staaten, sind Fluesse, baeche und Seen Staats- oder Bundeseigentum, und sind allen zugaenglich, das Gleiche gilt auch fuer die Ufer bis hin zur offiziellen Flutlinie.  Jenseits der Flutlinie kann Privateigentum anfangen.
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