Hi Denis,
Ich erzähle dir ja auch nur das, was ich mitbekommen habe. Mir kommt es so langsam etwas spanisch vor und ich bin mir nicht ganz so sicher ob ich das was Chris sagt irgendwo schriftlich bekommen könnte (aber ich hab ja schonmal gesagt, dass es mir so vorkommt, dass auf Hawaii zwischen Behörden und Bevölkerung sehr viel unter der Hand geregelt wird).
Ich denke, dass das, was Chris erzählt hat, stimmt, aber schriftlich steht das höchstwahrscheinlich nirgendwo. An anderen Stellen habe ich immer wieder geschrieben, dass die Hawaiianer ihre eigenen Gesetze haben, die selbst für einen Festland-Amerikaner völlig unverständlich sind. Mit dem, dass du denkst, es wird zwischen Behörden und Bevölkerung sehr viel unter der Hand geregelt, liegst du imho nicht falsch.
Aber wie gesagt nur Grundsatzdiskussion - nehmen wir an das was Chris macht wäre per definition verboten würde ich es wieder machen, da der einzige Grund für das Verbot Liability ist und ich mit leben kann wenn ich mir was tue wenn ich so blöd bin über die Absperrungen zu steigen.
Wir auch, überhaupt keine Frage, am liebsten noch heute
.
In den Revealed Büchern heißt es ja immer etwas dürfe offiziell nicht betreten werden und wenn die anrufen heißt es absolut kein Problem es sollen nur keine japanischen Tourbusse rein (oder sowas). Hast du soeine Reaktion eigentlich schonmal selbst erlebt, also dass ein Landeseigner entgegen einer anders lautenden Auszeichnung nichts dagegen hatte wenn ihr sein Land betritt?
Ich kann dir 3 Beispiele nennen:
1. Auf Big Island gibt es ganz nahe bei Waimea einen angeblich wunderschönen Trail. Dauert des ganzen Tag, ist offenbar ziemlich anstrengend, aber was soll's - den hatten wir schon 2004 auf unserem Plan. Sehr schön: Als wir zum Trailhead kamen, war dieser schwer verriegelt. Es gab (gibt es wahrscheinlich immer noch) zig Warnschilder, von "no trespassing" angefangen bis "kapu" und "private" sowie "keep out". Während Michael und ich ziemlich verblüfft im Auto saßen, kam ein anderes Auto. Ein junges Pärchen zog die Wanderschuhe an, schnappte die Rucksäcke und stieg über den Zaun. Wir brachten den Mund nicht mehr zu, machten es aber selbstverständlich
nicht nach.
Ich habe dann die Telefonnummer des Besitzers des Grundstückes herausgefunden. Mehrmalige Telefonate, sowohl 2004, 2005/06 und 2007 waren erfolglos. Wir bekamen die Genehmigung nicht!!
2. Dieses Jahr auf Big Island: Der Kahauale'a Trail ist wegen des sehr aktiven Pu'u o'o seit 2007 gesperrt. Wir liefen diesen Trail 2005/06. Traumhaft schön.
Wir wussten in etwa, wann ein Polizeiauto zum Trailhead fährt und das haben wir dieses Jahr ausgenützt und vom Polizisten die Sondergenehmigung bekommen, den Trail zu laufen. Er notierte sich unser Autokennzeichen, wollte die Handynummer wissen (und ich schrieb mir noch schnell das Autokennzeichen des Polizeiautos auf) und wir durften losziehen.
3. Nochmal Big Island: Schon 2007 bekamen wir vom Kilauea Visitor die Sondergenehmigung, uns überall im NP bewegen zu dürfen, also auch Trails zu laufen, die gesperrt sind.
Dieses Jahr war es das gleiche, wir hatten wiederum eine Sondergenehmigung und die Ranger sind sogar froh, wenn wir ihnen berichten, ob uns irgendwo im NP etwas Außergewöhnliches aufgefallen ist.
Ob "no trespassing" Sinn macht oder nicht, ich finde, auch wenn man es nicht versteht, muss man sich daran halten.
Achja, noch ein Beispiel, diesmal Maui:
Vor Jahren sahen wir uns die Hui Aloha Church (Pi'ilani Hwy.) an und ich wollte dieses Jahr neue Fotos davon haben. Und was ist? Plötzlich steht die Kirche auf Privatgrund, Zaun und Schilder besiegeln das. Denis, ganz ehrlich, würdest du in diesem Fall über den Zaun steigen? Ich nicht, wir haben die Kirche Kirche sein lassen.
LG, Angie