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Autor Thema: Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017  (Gelesen 13841 mal)

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Schneewie

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #45 am: 14.07.2017, 15:43 Uhr »
 Die winterbilder haben etwas.

Gruß aus Vancouver.
Gruß Gabriele

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #46 am: 18.07.2017, 10:57 Uhr »
Tag 10: Emerald Lake, Natural Bridge und Great Divide Trail

Heute bin ich früher dran und schon fast fertig mit Frühstücken, bevor die ersten Mädels und Jungs der Schulklasse in die Küche kommen.
Ich bin schon auf dem HW, schaue nach links, wo sich dieses schöne Panorama zeigt.


Aber in der Spiegelreflex ist keine Speicherkarte, also kurzerhand die Karte aus der kleinen Digicam genutzt. Danach an der nächsten Abfahrt raus, noch ein Foto vom Mt. Fairview gemacht und wieder zurück ins Hostel.  Da Thema hatten wir in 2013 ja schon mal, da durfte ich dann jedes Bild einzeln von der Karte runterladen, wollte ich mir nicht nochmals antun.



Zügig geht es zum Emerald Lake, einige Autofahrer haben es mal wieder sehr eilig, ich bin schon fast froh, als es auf die kleine Nebenstraße geht.
Auf dem Parkplatz bin ich mal wieder alleine. Es geht einmal um den See.







Im Little Yoho Valley scheint die Sonne, ist hinter dem Berg, da wo der blaue Himmel ist.
Viel Schnee liegt auch nicht, aber es reicht um die kleinen Nadelbäume schön winterlich aussehen zu lassen.



Auf dem Rückweg ist der Parkplatz schon gut gefüllt, erst möchte ich in Auto steigen, entschließe mich dann aber doch noch zu den Hamilton Falls zu laufen. Es geht recht steil nach oben, bei nicht mal 1 km Länge sind 180 Meter an Höhe zu überwinden, aber der Weg ist gut fest getreten, nur in den Spitzkehren verschwinde ich ein paar mal bis über die Knie im Schnee.
Der kleine Trail ist sicher kein muss, kann man mal machen, aber auch lassen.



Vielleicht schaut es im Sommer besser aus.
Nach 2 Stunden und 15 Minuten,  7,7 km und 300 Meter hoch und wieder runter zu Fuß, geht es mit dem Auto weiter.
Nächster Halt ist die Natural Bridge.





Und was sehen meine alten Augen dort, Fußspuren im Schnee. Also muss es einen Weg da runter geben. Erst versuche ich es auf der falschen Seite, weil dort die Spuren Richtung Wald gehen. Wieder auf der Fußgängerbrücke kommt gerade ein Mann unter der  Natural Bridge hervor. Der Asiate versteht das Englisch zwar nicht, begreift aber was ich möchte und gibt mit Handzeichen. Schnell finde ich den Weg runter.
Das Asiatische Pärchen hat eine Führer und Fotografen dabei, direkt hinter mir kommt ein Mädel. Ich werde gefragt, ob wir beide zusammen fotografiert werden wollen. Es gibt ein Gelächter, nein wir gehören nicht zusammen, aber ich mache ein paar Fotos von Marie aus Quebec und sie einige von mir.











Hinter der Eiswand donnert der Kicking Horse River, durch das kleine Loch in der Wand kann man auf das schäumende Wasser blicken, auch kommt von dort ein lautes Rauschen.
Fast 15 Minuten habe ich die kleine Höhle dann für mich alleine, es ist einfach faszinierend dort zu stehen, die Felsbrücke über sich, die ganzen Eiskristalle an der Decke usw…..

Dann kommt eine größere Gruppe, gut ausgerüstet mit  Gummicrocs und Sandaletten ich verziehe mich lieber. Kurz bevor es auf wieder auf dem HW geht halte ich kurz an, auf der gegenüberliegenden Seite sind etliche gefrorene Wasserfälle zu sehen. Leider etwas weit weg und bei der starken Bewölkung mit wenig Licht nur mäßig auf den Chip zu bannen.



Da es noch sehr früh ist fahre ich zum Parkplatz vom Great Divide Trail. Der ist bei der gleiche Ausfahrt wie der Parkplatz zum Lake O´Hara. Ich laufe die 5,8 km mit etwas mehr als 100 m Höhenunterschied in gut  1,5 Stunden. Den Abstecher zum Ross Lake spare ich mir allerdings. Auch wenn es eine sicherlich gute Empfehlung der Rangerin war, ist ohne Schneeschuhe hier nicht zu machen. Auch so habe ich für heute genug getan.





Heute kann man die Wasserschiede nur noch zu Fuß, per Rad oder im Winter per Ski erreichen. In unserem ersten Urlaub 1998 konnte man dort noch mit dem Auto lang fahren.



Zurück im Hostel treffe ich nochmals Lucy, ihr Bus geht erst am späten Nachmittag Richtung Banff. Hätte sie ja auch mal eher sagen können, dann hätte ich heute eine Runde Sightseeing mit ihr gemacht, aber vielleicht hat sie sich ja auch nicht getraut, böser Mann und so.

Nach dem Duschen geht es erst mal in den Supermarkt von LL. Es werden Nudeln gekauft, damit ich auch die zweite Dose Soße verbrauchen kann. Auf dem Rückweg treffe ich Rick, der Bringt gerade sein Board zum Wachsen und möchte im Restaurant was essen. Morgen geht es für ihn nach Jasper, noch mehr Snowboarden.

Mein Abend verläuft wie üblich, Abendessen, Nudeln mit Soße, Salat und zum Nachtisch Vanillejoghurt und dann der Kampf gegen Buch und Flasche. Leider ist das Kaminzimmer voll, aber ich habe ja den Schlafraum für mich alleine, da Rick erst spät zurückkommt.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #47 am: 24.07.2017, 13:43 Uhr »
Tag 11: Snowshoeing Peyto Lake

Was für eine Ruhe, die Schulklasse ist gestern noch abgereist und das Hostel hat sich auch nicht wieder gefüllt. Niemand ist auf unser Zimmer gekommen, von Ricks Rückkehr habe ich nichts mitbekommen.



Heute bin ich spät dran, das ist aber gewollt. Heute Nacht ist nochmal ein wenig Schnee gefallen, also erst einmal Auto frei machen und dann geht es zur Wilson Mountain Sports (http://www.wmsll.com/). Hier leihe ich mir ein Paar Schneeschuhe für eine Wanderung in ungerührten Tiefschnee. Früh am Morgen ist es im Verleih schon recht voll, aber schnell werde ich nach meinen Wünschen gefragt und dazwischen geschoben, dauert ja nicht lange. KK-Nummer hinterlegen, Hotel angeben und schon bekomme ich ein Paar sehr große Schneeschuhe in die Hand gedrückt und die Bindung erklärt.

Vorgestern hatte ich an den Paint Pots ja eine Gruppe mit Schneeschuhen gesehen, die hatten aber nur relativ kleine Schuhe aus Kunststoff. Meine sind mit Alu-Rahmen und mit Gummibespannung und haben unter den Fußballen eine fast 5 cm lange Doppelkralle, die sich beim Abrollen des Fußes rausdrückt.

Man wünscht mir einen schönen Tag und viel Spaß. Auf dem HW 93 geht es Richtung Norden. Die Ranger haben mit den Herbert oder Hector Lake an Herz gelegt. Allerdings sind die Parkplätze geschlossen und auf der Seite, wo noch Parkbuchten wären, ist leider noch nicht der Schneepflug her gefahren. Da habe ich mich dann nicht getraut zu parken. Mit dem Wagen wäre ein auch noch so kleiner Schneehügel nicht zu überwinden. Also geht es weiter. Je weiter es nach Norden und höher in die Berge geht, je mehr Neuschnee liegt. Bow Lake sollte wegen der Schneehühner gemieden werden, also nehme ich den Abzweig zum Peyto Lake. Der Weg ist bis zum Parkplatz geschoben, kein Problem da hoch zu kommen. Ich nehme auch gleich die erste Parkbucht, von dort geht es leicht bergab zur Straße.

Alleine bin ich hier nicht, noch 5-6 Auto kommen fast gleichzeitig an. Viele wollen Skiwandern machen. Ein älteres Pärchen möchte auch zum See, Sie mit Schneeschuhen, Er mit Skiern. Sie schlagen allerdings den Weg runter direkt vom Parkplatz ein. Da möchte ich dann hoch kommen.

Ich gehe erst mal den normalen Weg Richtung Aussichtsplattform.


Das mit den Schneeschuhen funktioniert einfacher als gedacht, man läuft etwas breitbeiniger, aber das ist minimal. Der Alu-Rahmen gibt guten Halt im Schnee und die Bespannung verhindert ein tiefes Einsinken, die Krallen geben berghoch noch zusätzlichen Halt. Ich rutsch nicht und komme schnell den Berg hoch.



An der Aussichtsplattform sieht man wie viel Schnee hier liegt. Die obere Holzbohlen, ca. 1 m über dem Boden hat ist nur noch knöchelhoch und er Schnee ist fest, hier könnte man auch ohne Schneeschuhe gut laufen.




Ist irgendwie ein irres Gefühl dort zu stehen, ohne etwas vor sich. Der Blick in das wolkenverhangene Tal zeigt aber die typische Form des Sees.



Von dort nehme ich den Weg runter, der Sonst zum Peyto Glaicer und Caldron Lake und der Peter and Catharine Whyte (Peyto) Hütte geht.

In Wald auf dem Weg runter lerne ich dann die Tücken der Schneeschuhe kennen und mach nähere Bekanntschaft mit dem frischen Schnee, der hier gut 15 cm hoch ist. In Kurven muss man doch etwas breit beiniger gehen und kleine Schritte machen, denn sonst tritt man sich selber auch die Schneeschuhe in liegt kopfüber im Schnee. Nach der zweiten Einlage packe ich die gute Kamera in den Rucksack, sie hat noch keinen Schnee abbekommen unter der Jacke, aber ich möchte auch nicht drauf fallen und mir die Rippen wehtun.
Ich komme aus dem Wald und stehe vor der Entscheidung dem Weg zu folgen oder einfach, haha, die Rinne runter zu gehen, die direkt zum Anfang des Sees  führt (zumindest im Sommer).
Ich entschließe mich für den direkten Weg und schon nach wenigen Metern bereue ich das. Das Stück ist steiler als gedacht und voll allen ist durch den Wind die Oberfläche sehr fest und teilweise vereist. Zweimal lade ist unsanft auf meinen Allerwertesten, einmal rutsche ich auch noch ein Stück den Hang runter und schiebe mir den Schnee bis unter das Unterhemd. Das kühlt zumindest die Prellung am Rücken, die mir ein Stein hinterlässt.
Ich quere einmal die Rinne und dort, im Windschatten geht es deutlich besser und ich komme ohne weitere Zwischenfälle zum See runter.  Ich schaue nochmals zurück und bin froh hier nicht hoch zu müssen. Laut Wanderkarte sind hier gut 170 Höhenmeter auf knapp 100 m Länge zu überwinden, also gut 60 Grad Steigung bzw. 170 Prozent.

Das Laufen auf dem See ist recht einfach, man muss nur weit genug vom Ufer weg bleiben, da dort die Baumstämme unter dem Schnee liegen. Die Spur die ich hinterlasse ist nicht sehr tief, eigentlich ist das nur der Neuschnee aus der Nacht.



Dafür fängt es jetzt heftig an zu schneien, obwohl auf der anderen Talseite die Sonne scheint und sogar ein Stück blauer Himmel zu sehen ist.



Trotzdem macht es echt total Spaß hier zu laufen, der Schnee ist unberührt und man fühlt sich in mitten der Wildnis, obwohl der HW max. 1,5 km weg ist. Kurz vor der Bucht verändert sich der Schnee bzw. die Oberfläche und bevor ich das so richtig wahrnehme liege ich mit dem Gesicht im Schnee. Hier hat der Wind eine kleine Eisschicht entstehen lassen. Man bricht aber mit dem Schneeschuh durch ohne des groß zu merken, nur wenn man dann den Schuh wieder normal hochzieht bleibt die Spitze hängen und plumps bekommt man eine kostenlose Erfrischung. Gut das ich die Kamera im Rucksack habe, denn ich liege fast mit dem gesamten Körper unter dem Schnee. Selbst bis in den Nacken findet dieser seinen Weg, trotz eng zugemachter Kapuze. 

Ich muss über mich selber lachen, bleibe kurz liegen, um zu Luft zu kommen und stehe dann mit einer eleganten Meisterleistung wieder auf. Ok, es sieht wohl eher wie der verzweifelte Versuch eines Mistkäfers aus der auf dem Rücken liegt und versucht auf die Beine zu kommen. Aber die Schneeschuhe sind dabei einfach echt unhandlich oder besser unfusslich.

In der Bucht ist der Schnee dann nochmals anders, total weich, luftig und sehr tief. Teilweise sinke ich bis zu den Hüften ein, meist aber mindestens über die Knie. Das ist total ansträngend und so muss ich alle 20 Schritte erst mal kurz eine Pause einlegen. Immerhin bin ich ja auch auf gut 2000 Meter über dem Meer. Aus 20 Schritten werden 15, dann 10. Dann erst mal 2-3 Minuten Pause, etwas trinken und in den Schokoriegel beißen. Nur, ich finde den blöden Weg hoch nicht und im Wald mit Unterholz wird es immer schwieriger zu Laufen. Nochmals gehe ich auf und ab und bin leicht frustriert. Wollte nicht das ältere Pärchen hier runter kommen? Ich finde einfach keine Spuren und mach nochmals eine Essenpause.

Was tun? Hier weiter suchen hat keinen Sinn (Ich war ja an der richtigen Stelle, ja sogar schon auf dem Weg, laut GPS, zuhause nachgesehen, nur war der Weg einfach nicht zu erkennen), zum HW laufen?, auch keine echte Alternative, 500 m quer durch Wald, sicher machbar, aber auch total schwer. Also ein Blick auf die Uhr, erst 12.00, also genug Zeit den gleichen Weg wieder zurück zu gehen, auch wenn da die nette Rinne auf mich warten würde.
Der Rückweg bis zur Rinne verläuft unproblematisch, außer das noch mehr schneit und teilweise die Spuren zugeweht sind. Auch merke ich, dass die Beine nicht mehr so fit sind, ich schaffe es nicht die Abdrücke vom Hinweg zu treten, die Schritte sind fast 10 cm kürzer.

Die Rinne hoch ist dann ein Erlebnis für sich. Erst geht es gut bergan, doch dann fängt wieder das Schrittzählen an. 20 Schritte, 15, 10, 5, na, komm schon wenigsten 3 direkt hintereinander. Irgendwann brennen die Oberschenkel und die Lunge, der Schweiß läuft den Rücken runter. Ich muss länger Pause machen. Selbst einfach stehen zu bleiben fällt schwer, aber hinsetzten auf dem steilen Hang, dazu mit den Schneeschuhe ist irgendwie unmöglich.

Man hört seinen Atem, als der sich beruhigt hat, hört man seine Herzschlag im Ohr, als der wieder normal wird hört man…., nichts, total Stille kehrt ein. Kein Wind, kein anderes Geräusch einfach nur absolute Stille. Ein genialer Augenblick. Ein paar Meter weiter den Berg hoch schaue ich nochmal zurück und sehe meine Spuren im Schnee.



Wieder auf den Waldweg zeigt sich ein idyllisches Winterbild.



Die Sonne kommt kurz raus und die Strapazen des kleinen Kletterstückes sind vergessen, waren ja auch nur 100 m, hat aber über  ½ Stunde gedauert.

Wieder oben wird das Wetter immer besser, daher nochmals ein Blich runter zum See.



Am Parkplatz steht mein Auto dann alleine, irgendwie sind alle anderen schnell wieder abgefahren. Zwei neue Wagen stehen da. Das Pärchen in dem einen Auto steigt noch nicht mal aus, macht aber ein Foto vom erschöpften aber glücklichen Torsten.



Hier oben sind in den 4 Stunden die ich unterwegs gewesen bin ca. 20 cm Neuschnee gefallen. Und das rächt sich dann auch gleich. Ich komme zwar gut vom Parkplatz auf die Straße, aber in der ersten Kurve sind die Spuren so tief eingefahren, dass der Frontspoiler den Schnee vor sich her schiebt und ich dann stecken bleibe. Also nochmals zu dem Pärchen gelaufen, die auch direkt zur Hilfe kommen. Erst schieben wir zwei Männer und die Frau lenkt und gibt vorsichtig Gas, doch das bringt nichts. Also lege ich mich vor und halb unter das Auto und beseitige den festgepressten Schnee. Dann nochmal schieben und es geht, bis die Hinterräder an der Kante hängenbleiben. Also nochmals halb unter das Auto, ein kleiner Schubser  und dann war das Auto frei.

Der HW war frisch geschoben, so hatte ich keine weiteren Probleme. Auf der Rückfahrt kam dann die Sonne vollständig durch und ich hatte eine wunderbare Aussicht auf die Berge.








Der nette Mann bei Wilson fragte ob ich Spaß gehabt hätte und ob es anstrengend gewesen wäre, beide Fragen konnte ich mit „Yep „ beantworten. Dann fragt er mich, ob ich „Beer“ mögen würde. Wenn ja, dann sollte ich mir eins gönnen. Ich sage ihm meine Pläne für den heuten Tag: „A hot shower, something to eat and whisky“. Das wäre eine gute Alternative sagte er. Für 10,50 CAD Leihgebühr hatte ich einen sehr anstrengenden aber super genialen Tag.

Mir kam dann der alte Werbespruch einer KK in den Sinn.

4€ für Benzin, 7€ für Schneeschuhe und der Rest des Tages war einfach unbezahlbar.

Der Nachmittag und Abend verlief dann wie geplant. Nur der Kampf gegen das Buch wurde nicht in Angriff genommen und der Angriff die Flasche verlief eher kläglich.

Zumindest hatte ich eine sehr ruhige Nacht, den das Zimmer hatte ich für mich allein.

Gruß Torsten.

Sandra33

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #48 am: 24.07.2017, 21:29 Uhr »
Ein wunderschöner Tag! Der fluffige Schnee kann echt tückisch sein  :lol:

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #49 am: 05.08.2017, 14:02 Uhr »
Hallo!

Leider ist durch die Erntezeit der RB ins Stocken geraten.

Aber bis zu unserer Reise nach Wales sollte ich noch fertig werden, das Fazit kommt dann später.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #50 am: 05.08.2017, 14:03 Uhr »
Tag 12: Banff und Fahrt nach Edmonton

Die Nacht war äußerst ruhig, ich hatte das Zimmer wirklich für mich alleine, kein später Gast kam aufs Zimmer. Beim Frühstück lerne ich Adam aus den USA kennen, etwas älter als ich und auch Chemieingenieur. Er spricht von sich aus das Thema Trump an. Heikel, heikel, also bleibe ich erst einmal neutral. Er ist aber gegen Trump, erklärt aber, wieso so viele Leute ihn gewählt haben. Zu einem ist in vielen Bereichen Washington weit weg und viele Gesetzte werden vor Ort gemacht, zum anderen sind viele Leute denen es früher gut ging abgerutscht und sehen darin Fehler der Regierung. Das der Welt markt dafür verantwortlich ist, wollen oder können sie nicht verstehen. Außerdem bezahlen wohl die meisten Autofirmen nur noch etwas über dem Mindestlohn und die Landwirtschaft, die sonst noch ein gutes Zubrot gewesen ist, liegt im Mittleren Westen am Boden. Klar, dass die Leute Frust schieben.

Ich merke nur an, dass die Idee „America first“ sich ja nicht schlecht anhört, aber Mr. Trump sollte dann auch die Kleidungsstücke seiner Modelinie bitte in den USA produzieren und nicht in Südostasien. Zweiter Punkt wäre wohl, das Autos, die komplett in den USA produziert werden würden, für den Durchschnittsarbeitet nicht mehr bezahlbar wären. In beiden Punkten stimmt mir Adam zu. (Kurz nach meiner Rückkehr war dann in der Zeitung ein Artikel, der besagte, dass das amerikanischste Auto der Toyota Camry  mit 70% Teilen aus den USA wäre, der beliebte Ford F150 Geländewagen mit nur bei 40% läge, die meisten anderen Teile kämen aus Mexico. Würde Mr. Trump da 35% Zoll drauf schlagen, wäre das Wohl das Ende des Wagens. Also erst einmal nachdenken, wobei das scheint ja nicht die Stärke von Mr. Trump zu sein)

Erst spät packe ich meine Sachen ins Auto und fahre Richtung Banff. Wieder geht es über den Bow Valley Parkway, aber es gibt keine Tier- oder Zugbegegnung. In Banff ging es dann zum Bow Fall.





Danach fuhr ich zur Cave und Basin Site. Trotz mehrerer Besuche ein Banff waren wir bisher noch nie dort, bei zwei Versuchen war es uns zu voll, dann haben wir es irgendwie verdrängt.
Auf jeden Fall lohnt sich der Besuch, wie immer ist alles sehr gut erklärt und mit historischen Bildern versehen. Diesmal war ich allein dort. Die heißen Quellen, der Dampf und der Geruch nach Schwefel sind beeindruckend.









Das Bad wurde für den Winter etwas zweckentfremdet.



Von außen sieht es so aus und man hat eine guten Aussicht auf die Berge.






Die Rückfahrt wurde durch 3 Vorkommnisse unterbrochen.

Ersten machte ich den Fehler in Canmore zu tanken, denn nur etwas später in Dead Man´s Flat war der Sprit 10 ct günstiger.

Dafür hätte ich bei Tim Hortons in Innisfall 6 Donuts geschenkt bekommen. Ich gebe die übliche Bestellung auf eine heiße Schokolade und 6 Donuts, bezahle, gebe meine 6 Sorten an. Dann kommt die Frage, ob der Rest einfach aufgefüllt werden soll oder ich noch weiter auswählen möchte. Ich so ehrlich und sage, das ich nur 6 und nicht 12 Donuts bestellt habe.  Also werden die Donuts umgepackt und mir mit 100 Entschuldigungen überreicht.

Kurz vor Edmonton dann ein Stau, so ein richtiger Stau, nicht wie sonst üblich nur mal viel und langsamer Verkehr. Die Ursache liegt im Graben, ein Truck liegt dort auf der Seite. Ein anderer Truck steht auf der rechten Spur und eine Reihe Helfer laden die Ladung per Hand auf Paletten und die werden dann per Stapler in den neuen Truck verladen. Eine Fahrspur statt 3 wäre ja noch nicht mal schlimm, aber es gibt zu viele Leute die das filmen und den Schaden Cent genau schätzen müssen.

Bei Ralf gab es dann Bohneneintopf nach deutschem Rezept, super lecker und nach x-Tagen Nudeln eine willkommene Abwechslung.

Dem Abend wird erzählt, Bilder angeschaut und noch e-mails nach Hause geschrieben.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #51 am: 05.08.2017, 14:22 Uhr »
Tag 13: Elk Island NP – Shirley Lake Loop

Heute ist B-Day. Ralf ist zur Arbeit und hat mir aber ein kleines Geschenk hinter die Scheibenwischer geklemmt.





Meine Frau ruft an, als ich gerade den Tee zum Mitnehmen mache.  So bekomme ich noch weitere Grüße aus D.

Für heute war ja eigentlich die Runde um den Tawayik Lake geplant, als Geschenk an mich selbst, aber es schneit doch recht heftig und es ist recht düster. Also gehe ich die Shirley Lake Loop.
Viel zu sehen gibt es nicht, da auch die Tiere wohl wenig Lust haben sich im Schnee zu bewegen. Daher nur ein paar Bilder, wo aber der Schneefall gut zu erkennen ist.











Und ja, auch als "Alter Mann" schaffe ich die 12 km recht einfach.

Abends geht es dann ins www.montanas.ca . Da Ralf fährt kann ich ein großes Bier zu meinem Steak bestellen. Ralf nimmt eine Chicken und Rip Combo. Und obwohl ich noch extra Geld am ATM gezogen habe, darf ich nicht bezahlen. Also hat Ralf schon wieder einen gut bei mir.

Am Abend endet dann der Kampf gegen die Whiskyflasche, dank Ralfs Hilfe habe ich gewonnen. Auch das Buch steht kurz vor dem Ende. Aber auf dem Netbook gibt es ja noch so 20 Stück zur Auswahl.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #52 am: 09.08.2017, 21:04 Uhr »
Tag 14: Elk Island NP – Tawayik Lake Loop

Heute Morgen geht es wieder früh los, ein kurzer Stopp bei Tim Hortons, um Bagels und heiße Schokolade als Frühstück zu bunkern. Mit dem Sonnenaufgang bin ich im Elk Island Park und heute ist es echt kalt.



An der Bisonloop mache ich ein paar Fotos












Dann geht es zum Parkplatz am Tawayik Lake und ich starte die Runde um den See. Der Trail ist nur in extrem trockenen Sommern oder eben im Winter zu gehen. Da wenig Schnee liegt hoffe ich auf eine leichte Runde.

Am See kommt die Sonne dann auch so gerade über die Bäume.


Zu der Bank komme ich dann am Ende der Wanderung nochmal




Der Schnee reflektiert das Licht in allen Farben, kommt leider hier nicht so richtig raus, aber wer genau hinschaut sieht eine kleine Kristalle in Rot, Grün Blau und Gelb schimmern.

Kurz vor der Engstelle zwischen den Seen wird der Wald lichter


Hier stehen dann auch neue Wegweiser


Bis hierhin kann man auch im Sommer gehen, dann wird es matschig.

Direkt auf der Engstelle steht eine Gruppe Hirsche.


Die Hirsche suchen aber schnell das Weite, als sie mich sehen. Diesmal kann ich die Engstelle zügig passieren, der Boden ist gut gefroren und es liegt kaum Schnee. In 2007 habe ich für die knapp 700 m gut eine Stunde gebraucht. Da lag aber auch deutlich mehr Schnee und ich bin teilweise bis zu den Hüften im Schnee versunken. Und natürlich hatte ich auch so 2 oder 3 Ladungen kopfüber im Schnee, der dann gemütlich in der Hose geschmolzen ist. Kalt war mir trotzdem nicht. Damals wären Schneeschuhe echt angebracht gewesen!


Blick auf die Engstelle von der anderen Seite.

Dann ging es wieder durch lockeren Wald.



Bei der Mittagspause wurde ich dann beobachtet.




Leider fiel mal wieder nichts für die Tiere ab.

Nach den 15,5 km in etwas über 3 Stunden reine Laufzeit, plus Zeit für Fotos und Pause war ich wieder am Parkplatz. Und dann machte ich trotz der immer noch kalten Temperaturen auf der Bank eine Pause in der Sonne,



genau wie einst ein gewisser „Man in White“



Den Nachmittag verbrachte ich dann mit Einkaufen, es mussten noch ein paar Sachen her, damit der Koffer für den Rückflug auch wieder voll ist. Ich sage nur Vinegar Chips.

Abends gab es dann Ralf berühmte Burger vom Grill mit selbstgemachten Fries und Salat. Zum Nachtisch lecker Rolo-Eis.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #53 am: 09.08.2017, 21:23 Uhr »
Tag 15: Elk Island NP - Wood Bison Trail

Schon wieder, werden einige jetzt sagen, ja schon wieder und im nächsten Urlaub garantiert auch nochmal! Die Chance auf Tierbegegnungen ist einfach zu verlockend.

Und auch heute werde ich nicht enttäuscht, trotz leichten Schneefalls und -15 Grad.

An fast der gleichen Stelle wie beim ersten Mal treffe ich wieder auf Mutter und Kind


Auch diesmal reicht es nur für zwei, drei Fotos und dann sind sie im Wald verschwunden.

Am ersten See haben die Hirschdamen den Platz der Bisons eingenommen.




Diese stehen dann später nahe am Trail im Wald.


Auch ein Reh steht am Weg, man muss aber genau hin schauen.


Dann rennt mich fast ein Elch um. Leider gibt es davon kein Foto. Aber man hat nichts gehört und dann ist plötzlich ein dunkler Fleck vor einem auf dem Weg. Und ebenso schnell und lautlos ist der Elch auch wieder verschwunden. Sie sind einfach die Geister des Waldes.

Bei der nächsten Begegnung auf dem Weg meiner Frau habe ich mehr Glück, der Weg ist breiter, der Wald lichter und Mama und Kind sind nicht ganz so leise und schnell unterwegs.



Ein wunderbarer Abschluss für einen einmaligen Urlaub.

Am Abend heißt es Reste essen und schon mal die Sachen sortieren.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #54 am: 09.08.2017, 21:44 Uhr »
Tag 16 + 17: Heimreise

Da Ralf heute morgens  frei hat, frühstücken wir in Ruhe gemeinsam und kopieren dann alle Bilder zusammen.

Für mich heißt es Kofferpacken, dann alle Sachen ins Auto und losfahren. Ich habe noch viel Zeit, möchte aber auch noch Stopps bei Marks, Indigo und Old Navy machen. Die ersten beiden tue ich mir noch an, wobei ich nichts kaufe und es extrem voll ist. Da ich fast 15 Minuten vom Indigo Parkplatz brauche, aber auch nur weil ich in die eigentlich falsche Richtung abbiege spare ich mir den Old Navy Shop.
Kurz vor dem Flughafen noch einmal volltanken und dann geht es ins Parkhaus. Die Rückgabe des Wagens verläuft schnell und problemlos. Der Mitarbeit ist nur erstaunt, weil ich den hohen Verbrauch bemängele. Ich finde 7,5 L pro 100 km einfach zu viel, auch weil die anderen Wagen aus der gleichen Klasse die wir hatten mit unter 6 bzw. etwas über 6 l/100 km doch deutlich sparsamer waren. Da muss Ford auf Nissan und Mitsubishi wohl noch aufholen.

Einchecken und Sicherheitskontrolle geht sehr zügig und ich gönne mir ein leckeres Asia Food und ein großes Bier kurz vor dem Abflug. Ich sage mal ich hoffe auf alkoholinduzierten Schlaf. Das klappt auch ganz gut, nur ist es total warm, ja sogar heiß auf dem Flieger. Nur im Hemd schwitze ich und das stört den Schlaf doch sehr.

Umsteigen auf Island geht in 40 Minuten.

Der Flug nach Frankfurt ist temperaturmäßig leider das genaue Gegenteil. Trotz Fleecejacke ist mir kalt.

In Frankfurt verläuft auch alles schnell und problemlos, nur der Transfer zum Parkhaus wird durch einen Trödelmarkt etwas verlangsamt.

Auch die Fahrt zu meinem Vater ist schnell hinter mich gebracht, bis auf dem Stau bei Leverkusen. So kann ich noch lecker Geburtstagstorte essen, bevor es endgültig nach Hause geht.

Gruß Torsten

Marvin88288

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #55 am: 09.08.2017, 21:47 Uhr »
Hallo!

So, habe ich es ja doch noch geschafft mit dem RB. Fazit und Kosten kommen dann nach unseren Urlaub in Wales.

Wobei der Urlaub ja schon toll angefangen hat. Mein holde Weib musste am Montag nochmal arbeiten, ich am Dienstags, dafür ist am Sonntag der Router und heute die Waschmaschine abgeraucht.

Bis in 2,5 Wochen

Gruß Torsten

Schneewie

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #56 am: 10.08.2017, 09:58 Uhr »
Bei Deinem Winterurlaub hattest Du definitiv besseres Wetter, als wir jetzt in Kanada.

Bin gerade dabei den Reisebericht zu schreiben. Wenn er fertig ist, stelle ich Dir den Link hierzu mal hier ein.
Gruß Gabriele

Sandra33

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #57 am: 22.08.2017, 16:42 Uhr »
Hallo Marvin,
es war schön, einen (fast) parallelen Reisebericht zu lesen. Danke dafür!
Zum Vergleich hier mein Reisebericht:
http://sk-photoart.com/stories/stories_data-Dateien/kanada_story.htm
LG Sandra

Schneewie

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #58 am: 23.08.2017, 12:57 Uhr »

Bin gerade dabei den Reisebericht zu schreiben. Wenn er fertig ist, stelle ich Dir den Link hierzu mal hier ein.

Mein Reisebericht ist nun online: 

http://www.stenders-reisen.de/Kanada%202017/Kanada_2017.html

Gruß Gabriele

Duc1098

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Antw:Schnee Für den alten Mann – Canadian Winter 2017
« Antwort #59 am: 23.08.2017, 16:23 Uhr »
Hallo
Darfst du mir verraten, was euch gesamthaft die Hotels und die Essen so ca. gekostet hat?
Meine bessere Hälfte hat die Idee wieder einmal eine PKW Reise statt WoMo Reise zu unternehmen.
Möchte  gerne ein Preisvergleich machen.

Gruss
Duc1098