Du scheinst Dich ja wirklich sehr gut mit den allgemeinen KH-Abrechnungen in USA auszukennen - darf man fragen, woher Du Deine Erfahrungswerte beziehst?
Ich kenne nur ein paar Fälle von verünglückten Urlaubern. Insgesamt ist es in den USA auch etwas teurer als Deutschland, aber nicht Faktor fünf bis zehn. Das wäre auch definitiv unbezahlbar, denn die deutsche Krankenversicherung kostet ca.15% des Bruttogehalts - wenn in den USA die Preise auf dem 5 bis 10 fachen Niveau lägen, könnte sich niemand versichern - da reicht ja nicht einmal das Gehalt.
Ich kann Palo nur zustimmen - und Krebs mit Chemo liegt im 7-stelligen Bereich
Da ich schon eine Chemotherapie gemacht habe und die Preise sehr gut kenne (weil im Anschluss noch Schadensersatzforderungen gestellt wurden), kann ich Dir versichern, dass das totaler Blödsinn ist. Ich kann Dir sogar die Kosten für die Einzelmedikationen nennen, die da (je nach Erkrankung) eingesetzt werden.
Das liegt BEI WEITEM nicht im Millionenbereich - das würde den Staat USA definitiv ruinieren, denn Krebskranke gibt es dort genauso viele wie in Deutschland. Und die Medikamente sind teilweise exakt die gleichen, beispielsweise das Fentanyl Pflaster "Durogesic" kommt aus den USA und heißt dort "Duragesic", wird in D vom Subunternehmer Jansen Cylag vertrieben. Dann natürlich Cystplatin, der wichtigste Wirkungsstoff, usw. etc. pp. - das ist überall das gleiche.
Eine durchschnittliche Chemotherapie dauert ca. 100 - 150 Tage (hängt aber auch sehr von der Anzahl Zykel und der Dauer eines Zykels ab, bei mir waren es 3 Zykel a 4 Wochen, bei Brustkrebs wird heute oft mit 6 mal drei Wochen behandelt). Letzteres sind ca. 120-130 Tage. Es ist völlig (aber wirklich durch und durch) abwegig zu glauben, ein einziger Behandlungstag (der Gesamtdauer - also auch die vielen Tage zu Hause) kosteten jenseits von 10.000€. Bei einem Zyklus wird einmal am Anfang das Medikament verabreicht, je nach Methode ist das ein Vorgang von 1 bis 24 Stunden (dazu wird oft ein sog. "Port" gelegt). Ein Zyklus (nur die reine Medikamentengabe) kostet ca. 1.000,-€. Selbst bei sechs Zykeln bleiben die Kosten unterhalb von 10.000,-€ (auch in den USA, die Medikamente kosten dort nicht mehr als hier, kannst Du in jeder Publikation nachschlagen).
Dazu kommt das Arzthonorar für die Verarbeichung inkl. Port legen. Der Port wird oft erst nach 1 Jahr oder später wieder weggenommen, das ist ein kleiner Eingriff, aber man läßt ihn so lange drin, bis mindestens die ersten Nachsorgen gut gegangen sind. Selbst bei extrem hohen Arzthonoraren (10.000,-€ pro Vergabe - das wäre allerdings schon der 5-fache Satz von dem, was hier maximal anfällt, meistens sind es nur wenige hundert Euro), kämen unter dem Strich keine 100.000,-€ zusammen. Realistisch sind Gesamtkosten für die komplette Behandlung um die 20.000,-€.
Und das kostet auch in den USA nicht 1.000.000,-€. Da müßte ich jetzt doch mal gegenfragen: worauf basieren denn Deine Behauptungen (Erfahrungen kann man das sicherlich nicht nennen)? Wieso glaubst Du, dass die weltweit standardisierte Behandlung in den USA den fünfzigfachen Preis hat als in Deutschland?
P.S.: Lektüre für Dich
http://www.livestrong.com/article/153376-the-average-cost-for-cancer-chemotherapy-treatment/The cost of eight weeks of chemotherapy can range from $100 to $30,000
Da schau an - max. 30.000$ (und das ist dann schon der Höchstwert), da liege ich mit den genannten 20.000,-€ wohl um Welten besser als "7-stellig" .... oh man.
Und im Schnitt:
According to Cancer Bulletin of National Cancer Institute, the average cost of initial cancer therapy per patient increased by $4,000 to $7,000, depending on cancer type between 1991 and 2002.
Das ist jetzt 10 Jahre her, verdoppeln wir es nochmal, als kostet im Schnitt die Erstbehandlung durch Chemotherapie ingesamt ca. 14.000$. Natürlich wird es teurere geben, aber auch billigere. Krebs ist eben nicht Krebs. Aber "Krebs mit Chemo liegt im 7-stelligen Bereich" ist sowas von falsch, falscher geht es kaum. Faktor 100!